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Dresdner Nachrichten : 24.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-24
-
Monat
1879-03
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.03.1879
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Vonteol« äsr Vnetoaning ^leräVerG- bnsMcliüw^V. xn v«mloll»t«»efilck sll««<!l,»ukl llr-Nk,«!,,«>. k^loärlod Llvtiter, H ^Itmsrlrt 5. 9!k.83 24. AüHkA. 1879. WittenmgSauSsichtm: Fortdauernd rauh, windig, meist trocken, vorwiegend wolkig. DktAötU. MöllEüA, 24. «entfte Telegramme der „Dresdner RachrtLten." Berlin, 23. März. Se. Maj. der König von Sachsm ist heute Nachmittag ^5 Uhr nach Dresden zurückgereist. Ihre Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Georg hatten schon früh ^9 Uhr Berlin verlassen. London, 23. März, Nachm. Einer Meldung aus Capetown 'wo« 5. März zufolge fand seit den letzten Nachrichten ein einziger unerheblicher Zusammenstoß mit den Zuluü statt, wovon 9 getödtet wurde«. Konstantinopel, 22. März. Moukhtar erhielt Befehl, demnächst nach Konstantinopel zurückzukehren. Es verlautet, die Pforte weigere sich, Artikel 16 bis 22 der bulgarischen Verfassung zu genehmigen. Dresden, 24. März. — Se. Mas. der König Albert empfing in Berlin am Frei tag Abend den Reichskanzler Fürsten Bismarck in längerer Audimz. Am Sonnabend besuchte Seine Majestät die Molkcrei-Auüstellung in dem neuerbauten landwirthschaftlichen Museum. Der König wurde hierbei von dem k. preußischen Staatsminister sür Landwirth- schaft, vr. Friedenthal, »nd dem Generalkonsul H. H. Meyer aus Bremen geleitet. Um 4 Uhr versammelten sich die fürstlichen Gäste beim Kronprinzen zum Diner, an welchem jedoch der Kaiser durch seinen noch immer leidenden Zustand Theil zu nehmen verhindert war. Am Abende fand eine musikalische Aufführung bei Ihrer Majestät der Kaiserin statt. Gestern Sonntag Nachmittag fand zu Ehren unseres König» im königl. Schloß« in Berlin Familien tafel statt. Das vornehm r Gefolge hielt zu gleicher Stund« im Garde du Corps-Saale Marschalltafel. — Die Reichs« und LanveSkaffeu sind angewiesen, alle be - schädigten Reichökaffcnscheine zwar anzunedmen, aber nicht wieder auszugeben, sondern an folgende Sammeistellen abzu- iühren: ReichSbaupttaffe. Oberpostkasse. Generalstaatekasse und ReglerungSbauptkassen; dort werden sie gegen unbeschädigte um- aetauscht. Dies bezieht sich nur aus Kassenscheine, deren Um- lautssähtakeit außer Zweitel steht. Anträge aus Ersatz für RetchS- kassenscheine von zweifelhafter UmlaufSsähigtttt sind an die Reichs- schuldenverwaltung zu richten. — vom 1. April ad wirb im telegraphischen Verkehr mit Oesterreich-Ungarn ohne Unterschied der Entfernung eine Grund. Taxe von 40 Pfennige ittr daß Telegramm und eine Wontaxe von 10 Pf. für jedes Wort erhoben. — Die Gerichtsbehörden haben vom I. April d. I. ab auf Verordnung des Justizministerium« Listen zu führen, in denen Name, Alter, Erwerbszweig, Geburtsort u. s. w aller wegen vettelnS und VagabundirenS zu strasenben Personen eingetragen werben. Am Ende leben O.uartaleS sind die Listen bei der königlichen AreiShauptmannschast de« betr. Regierungh- L.z rkeS rinzureichcn. — Professor Hermann Hettuer von hier ist zum Preis richter der Grillparzer-Stiftung in Wien ernannt wor ben. Die Preisrichter baden während der nächsten 3 Jahre da» beste Theaterstück eines Bühnendichters, der ein Oestrrrelcher sein mutz, zu prämiiren. — Der zwischen der Papierinüblengasse und dem Jagdweg gelegene Trakt der Fretbergrrstraße bleibt von heute ab auf vier Wochen wegen SchttußenbaueS für den Fährverkehr gesperrt. — Die Idee des Herrn Stadtv. Heger, das Birken- Wäldchen bei Blasewitz al» einen neuen Kirchhof zu ge stalten , wird wohl in wenig Kreisen Anklang finden und hat schwerlich Aussicht auf Verwirklichung. Kann vor der Hand von der fakultative« Feuerbestattung - eine Frage der Zukunst — no» nicht die Rete sein, so ist doch nur die Errichtung eines grotzen LentralsriedboicS, der aus hundert Jahre hinaus sicher genügen würche, rationell, und auch wenn er entfernter liegt, sa wenn man per Bahn iwie in Wien oder Pari«) hlnsahren müßte. völlig geeignet. Die Entwickelung und Auökelmung brr Statt Dresden geht naturgemäß dem Laufe der Elbe entlang und strebt danach, sich mit Blasewitz, dem besuchtesten Vororte, zu vereinigen. Die Aibertbrücke vermittelt die Verbindung mit der NeustasL die Hemmnisse durch die Schanzen uub die Dünaer- expoctanstistt sind gefallen, kerTrinitatlSklrchhof bereits vonStraßen und Gebäuden umgeben. Ist eS da nicht rathsamer und weiser, im Voraus an die Säkularisirung des TrinitatlSkicchhoieS zu denken, anstatt durch kostspielige Anlage eines neuen noch ausgedehnteren Kirchhofe», innerhalb deS Stadtgebietes, aus Gene rationen hinaus eine Tobtenstabt zu erbauen unv di« Entwickel ung eine» StabttbeileS unmöglich zu machen? Ist e»zu billigen, den Lebenden, die werben und schaffen müssen, durch die Ruhe des Tobe» den Weg aus ein Jahrhundert zu verlegen? Der Birkenwald, im Anschluß an den Blasewitzer Waldpark, Ist ein gesunde- Terrain und zugleich eine Zierde der Vorstadt, unv obgleich nicht» zu seiner Pflege gethan wirb von Fußgängern und Reitern gern besucht, wa» zahlreiche Fußpfade bezeugen. Entgegen der Behauptung des Herrn St.-V. Heger ist das ganze Areal zur Bebauung selbst geschloffener Häuser- vlcrtel vorzüglich geeignet, trocken und für die Zukunft werthvoll, das Brunnenwasser derUmgebung das beste und reinste Dresdens Und letzt. Birkicht über den quäl am Waldpark auiö Großartigste verbunden werden wird. — seht soll in diesen neuen Stadttheil noch ein Notdkirchhof eingekeilt werden? Ein Bebels für 30. 40 Jahre an Stelle eines ratio nellen TentralsriedhoieS? O Klrchenvorsland! — Die gewerbliche Intelligenz unseres Vaterlande», oft gemig, neuerdings erst wieder in der Presse, herabgesetzt, anstatt ermuthlgt, regt sich mit tausend Händen, um die lhr in unserer Nachbarstadt Leipzig bereitete Stätte -kunstlndustrielle Ausstellung - mit den würdigsten ihrer Erzeugnisse zu füllen. Wir blicken mit berechtigter Genugthuuna auf die Elasti zität unserer Industrie, die auch in schlimmen Zelten fast über große Opfer vrinat, um Beweise ihrer Leistungsfähigkeit der öffentlichen Beurthellung von Neuem zu bieten. Nach den Er fahrungen. welche auf beinahe allen Ausstellungen mit den PrS- mllrungen gemacht worden sind, ist es wohl angezeigt, selbstverständlich ist. daß der Juror, welcher zugleich Aussteller, „außer Concurrenz" zu treten hat. so möchten wir dieses „außer äoncurrcm bleiben" auch noch im weiteren Sinne berücksichtigt! wissen. Wiederholt war es auf Ausstellungen vorgckommen, daß theoretisch ge bilbeteMänner, aus Bestellung Seitens der Aussteller, Zeichnungen und Entwürfe für Exposttionooblekte «liefert haben und daß dieselben gleichzeitig Mitgllederder tury gewesen sind. Die nach diesen Entwürfen ausgestellten hegenstandc sind häufig geradezu ausnahmslos prämiirt worden! Man braucht daS bisher stillschweigend bei solchen Ausstellungen Geschehene gar nicht mißtrauisch zu bekrittln, aber man kann sich dock) deS Gedankens nicht envehren, daß eö aus jeden Fall besser sein würde, die Funktionen eines Jurors von den Interessen eines, wenn auch nur indirekt bethetllgten Ausstellers zu trennen. Jede Juri) bck einen schwierigen, großentheilS undankbaren Be rus, umsomehr ist eö erforderlich, nach Thunlichkeit Alles zu ver meiden, was an dem Vertrauen, das ihr die Oeffentlichkeit zollen muß, die gering st enZwcifel veranlassen kann! — Der am vorigen Donnerstag gehaltene Vertrag de» Herrn OberappellationörathS Klemm über die künftige Relchöclvll- orknung behandelte hauptsächlich da» Thema brr Vollmach - t e n. Der Vortragende ging etwas gar zu gründlich aus die Einzelheiten der Materie ein. Dir auswärtigen Juristen hatten sich nur in geringer Anzahl zu dem in der Form wle immer ge diegenen Vortrag eingestellt. Interessant waren einige Andeut ungen über die künitigen Geschälte der Wiukelschrciber. Nach Siniührung der ReichSiustizgesetze erhalten btt Amtsrichter taö Recht, die eine Winkelatvokatur gewohnheitsmäßig be treibenden Agenten au» den Verhandlungen und von der Ver tretung ihrer Klienten hinwegzuwelsen. Diese Agenten werden namentlich in den Bagatellprozessen lStrritgegeustände bis zu 300 Mark) tbätig sttn wollen. — Herr Musikdirektor Gärtner gtebt heute Nachmittag mit seiner Kapelle im Tivoli ein Concert zum Besten der verarmten Szeged in er. iS. Inserat.) — In vorvergangener Stacht brach ein ziemlich heltiger Ost- wind auö. der die und da an den Dächern einigen Scharen machte, auch mehrere Marktbuden über den Hauten ritz. Die Töpfe und Schüsseln der Topswaarendänbler blieben zwar un- versebrt. wurden aber biS zur Hälfte und darüber mit Staub ge sollt. so bah die Jungttäulichkeit der Topsgeschlrre wobt durch einen Generalauiwasch verloren geben wird. — Der Soldat, welcher am Sonnabend früh L Uhr aus purem Uebeunulh« eine ihren Mann in Neustadt vom Nachtdienst areil , . dem Ueberialle couragöS genug war, dem Soltaten da» Setten gewehr zu rnlrcißen und e» aus dem dritten Poitzetbrztrk aut der Rbänitzgaffe abzugcben, von wo dasselbe der Militärbehörde über antwortet wurde. — Der Lauen st ein er Jahrmarkt, welcher am 8l. b. M. abzuhalten wäre, füllt In Rücksicht aus die ln Böhmen auSgebrochene Rinderpest au». — In der Nacht zum 2l. d. M. hat eln Spitzbube der RathS- und Spariaffen-Expeditton zu Schellenbrrg einen Besuch «bgeiiatttt und clnc Handkaffette mit 240 Mark und drei Einlagebücher mitgenommen. Der eiserne Kassenschrank wider stand seinen diebische» Gelüsten. — In einem Gatthause zuMöckern knipp neulich Abends ein Kürschner, der mit einem Geschirr angekommen war. Vlötzllch hört er, daß draußen sein Wagen abiährt; er stürzt hinaus, um sonst. denn Roß und Wagen waren in der Nack't verickiwunden. Aber das Gesetz wachte unv der Gendarmerie-Brigadier Richter in Gobli» machte nickst nur die Spitzbuben, die nun htnterSchloß und Riegel sitzen, sondern auch da» Happel mit der Karosse aus findig, zur großen Freude deö geängstigten PelzmanueS. - Eine furchtbare Explosion verwandelte am 22. d. M. daö Löbel'sche Bielcherelgeväute zu Pleißa bei Limbach in einen Trümmerhaufen. Das Dampffaß war gesprungen und hatte das Hau» tbetlö in die Luit gesprengt. tbrilS die Umfassungsmauern auöelnandergetricben. Und wunderbar! der Fabrikbesitzer und seine beiden Söhne. die sich während der Katastrophe in dem Raume befanden. sind last unversehrt geblieben; nur einer rer Söhne, der gerate ln nächster Nähe des Dampisaffcö stand, erhielt mehrere Brandwunden. — In Einsiedel Sensenhammer beiZöblitz ilt am 20. d. M. daS Scheunengcbäude des Nagelschmiedö Greßler nicdergebrannt. Dle Rettung deS Wohngebäudes gelang mit Mühe. - Am iv. b. Nt. ist da» Hauöwald'sche Wohnhaus zuSrlla ntevergebrannt. — Am l'.). d M. iuhr der Gutsbesitzer B. a»S Tau na mit einer Ladung Stroh von Burgstädtel nach Hause. Plötzlich wurde rS ihm warm unter der Jacke und er entdeckte zu seinem Schrecken, daß daS Stroh brannte. Glücklicherweise waren Leute «n der Nähe, durch deren Eingreifen weiteres Unveil ver hütet wurde. — Am 20. k. M. wurde der jugendliche Schleifer Iosei Herlt InNirborsin der Stahlwaarenfabrik de» Hrn Ignaz RöSlersun. vom Treibriemen erfaßt und ihm der reckte Arm bis oberhalb deS Ellbogens zersplittert, so zwar, daß er sofort amputirt werden mußte. Ai« man den Verunglückten nach Hause trug, verlangte er noch unterwegs nach dem abgelösten Arm. — Am 22. d. M. wurde der Hausbesitzer Wolsram aus OelSnitz im Klingerbolze tobt ausgcsunden. Wahrscheinlich hat ihn der Schlag gerührt. — Am 21. b. M. ist In Döbeln ein Techniker au» LelSnlg, der angesäuselt war, in den Mühlgraben gekalle». Die kalte Fluth machte ihn nüchtern und er riet tämmerlick um Htttt, die ihm glücklicherweise auch wurde. Seine goldene Brille und einen OUvensiock hielten indeß dir Nircn ais EtngangSzoll zurück. — Oeslentlich-Gerichtssitzungen. Am >5. Februar Abendö wurde in den Anlagen der Bürgerwiese ei» unter ntten- polizeilicher Kontrole stehende» Frauenzimmer, die Ebeirau de» von hier gebürtigen Hanbarbrirerö Karl Theodor Weber, von dem daselbst in Elvllklelkung patrouillireiiren Geodarmen Pausier „tlngewickelt". wle der voifStbümltche Ausdruck lauter, und der darüber erzürnte, mitanweseude Ehemann machte daraus seinem Zorn in gar erbitterter Weise Luit. Dieser seinem Weibe völlig würdige Mann verioigse zunächst den Beamten bi» nach dem Georapiatz und als Pausier von der Arretur in die Anlagen zurückkehrte. maß !bn der freche Burscke Iw Vorbeigebrn vom Kops bis zum Fuß, dabet äußernd: „Nu, Sie vrngei. bin ick Sie was schulbig, Sie Ham de Leite hier In den Anlagen gar nick zu arretlren!" Der Beamte kannte bereits von früheren Gelegen, beitm da» saubere Früchtchen, das nebenbei bemerkt, nicht weniger als 21 Mal vefiratt worden ist» und verwies aniäuglick Weber aus der Promenade, der fick jedoch nickt nur Nicht« auü der Weisung ^ «achte, sondern kurz daraus mlt Lrülieuber Stinnne AsAsr ^S«n«e nnv »erb«, kommt. te»t ist'ö Zeit!" AIS P. nunmehr die Arretur ankündigte, lachte ihn Weber einfach auv und war nickt von der Stelle iortzudrtugen, da er wüthenv um sich schlug, seinem Gegner würgte und durch Beinstellen zum Fallen zu bringe» suchte. „Lasten se mich loS, sonst schlag' ich Sie » Kreuz ein" brüllte der Vagabonb weiter unv Pausier batte unsägliche Mühe» ihn nack und nach biS an die Strehlenersiraße zu dringen, wo ihm später der auv der Stadt zurückkrbrenkc Gärtner Struck bllireichen Beistand vci der Arretur augebethen ließ Auch wädrcud de« weiteren Trans portes, sowie aui der Wache benahm fick Weber ebentallö noch so rentient alS möglich. Zur Hauptverbandlung wegen Wider- standeö gegen die Staatsgewalt, Beleidigung und ruhesiörenden Lärmens verwiesen, leugnete der hartgesottene A»geklagte sein Verhalten mit gewohnrer Frechheit und dreht die Sacke iörmltch herum, indem er behauptet, sich ganz wehrlos verhalten zu haben und von dem Gendarmen thätllch mii,handelt und geschimpft worden zu sein. Das Schöffengericht, präsidirt von Herrn ÄertchtSrath von Mangoldt, verurthcilte taö gefährliche Indivi duum, nachdem Herr Staatsanwalt Reiche-Ellrnstuck die Anklage im vollen Umiange aufrecht erhalten, zu l Jahr 2 Wochen Äe- sängniß und 3 Wochen Halt. — Amalie Eugenie Mathilde Gnad, rin 2Ltährigeö, auS Fürth stammendes Dienstmädchen, räumt laut schluchzend ein, im Hause ihrer Herrschait, EireuS- ftraße 6, auS einer unverschlossenen, zur Wohnung elneS anderen MietherS gehörigen Kammer eine Partie Betten re. und ein ha beö Dutzend Taschentücher im Geiammtwerthe von 44 M. gestohlen und sich bei Oeffnung einer Korridorihüre eines Nachschlüssel» bedient zu habe». Wegen schweren Diebstahls unter Annahme mildernder Umstände muß die bisher unbescholtene Angeklagte 5 Monate sitzen. Die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Reiche - Etsenstuck. alS Vcrthrivtger sungirke Herr Justtzrath 0r. Stein. .z- — Angekündigte Gericht«.Verhandlungen. Heute Vormittag SHauptverdanblung wider den Kuticher Fried rich Wilhelm Lctdeck auö Stolpen wegen Körperverletzung dez. mit gefährlichem Werkzeug: 10 /» wider den Atvokatenschreiber Curt Julius Ulbricht au» Zwickau wegen Urkundrniälschung auS Gewinnsucht. sSitterunn»«Be»datt,tnna am 23. März. Mitt.l Uhr. Barometerstand n. OScar Bösolt (Wallstr. Iv>: 700 Mtlltmcrer (seit gestern unverändert ). - In Aussicht: Verändert. Wetter. — Thermometrogravhnach Reaumur: 1-W. — Differenz von gett. zu heute 3 °: — niebr. Temverai. 2 K . höchste Temp. 1»W. Die Schlohthurmsahne zeigte Ost-Wind. — Himmel: schwach bewölkt. - Dresden. 23.März. MM.: 36 «ent, übcrv. Aentlletou. 1- Hoftheater. Neustadt. Girardin'S ttinempkundeneS „Furcht vor der Freude", hier trüber unter dem Titel „Freude töbtet nickt" gegeben, figurirtc neu t einer Ucbcrsetzung von Laube. Die starke Retardirung der Handlung, die ihren Schluß nicht finden kann, hemmt den Genuß umsomehr, alö e» sich um die Qualen einer trauernden Mutter hantelt, die drei Monate den Sohn als tobt beweint, und nun den lebend Zurück» kehrenden nicht allzurlötzllch wieder ciblicken soll. Frau Bayer spielte diese Szene tict ergreifend und maßvoll schön. Auch Frl. Lehmann und Frl. Vormann, sowie Herr Helbig be- lrlcdigten. An Herrn MarkowSkv macht ma» höhere An sprüche und kann seine siruppirte Burschlkosität, eben weil sie die feineren Linien de» Stückes zerstört, nicht gutheißen. Den alten Diener Nool spielte Herr Friedrich Haase — und damit ist die Fülle von prächtigen kleinen Dctailzügen von vornbinc n kon- statirt. Selbst die Ausgabe, geistlos und gutmüthig dumn) auS- zuschen, löste der geistreichste deutsche Schauspieler mit möglichstem Gelingen. - „Nack Sonnenuntergang", von früher in zwei Akten bekannt, erschien in einen Akt zusammengezogcu, und hier spielte Herr Haa!e dcn windigen Schwätzer v. Abeudstcrn, der sich von irüb 10 biS AbentS 5 in einem gänzlich sreinten Hause durchschwätzen muß. weil er beim Austritt aus demselben vor Sonnenuntergang wegen Sckuiben verhallet werten würde. Er war von köstlich humoristischer Wirkung. Zum Schluß wurde „Eine kleine Gesäliigkeit" gegeben und nickt nur von dem berühmten Gast, sondern auch Im Allgemeinen reckt gut ge spielt. Dock aber verlangen Blüettcn wie diese ein noch flüch tigeres Tempo und namentlich Frl. Gutnanb ließ eö auffällig au Temperament schien. Herr Haaie dagegen war — wieder ein Vorzug dlcleS anßerorkentlich gewisi'eubatten Künstlers so kostünnrt, daß man unwillkürlich zu», Zettel griff mit dem Zweitel: ist denn ta-> der Gast? Der Lachrrioig de» Abends und die tti- nere Introduktion durch Etrardln sickern den drei Stücken auch bei der Wiederbolung lebhaften Besuch. Briefkasten. A. K. „Getreuer Herr Rathgeber! Nehmen Sie sich gefälligst ein Mi'ütcken Zeit und beantworten Sie mir die Frage, unter welchen Bedingungen man in das Maierulholpital ausgenommen wird. Wie alt Betreffende sein muß, ob nur Wtttwen oder auch alte Junckern dort von deS Lebens Last und Müben anSlUhcn dürfen. Denken Sic ta nickt, baß ich «ür mich ackrage. Ick bin ein glückliches, sungeö Bräutcken, möchte darum auch Andere, natürlich Jeden ans seine Welse, glücklich leben. Mein Männel in spo bittet gleich mir, „nickt in den Papierkorb." Unbekannter Weise schönen Gruß von Ihrer Sie verehrenden re." — Lieber wäre eö mir schon, Zbren Briet unter vier Augen be antworten zu können. eS möchte nur Ihrem Bräutigam nickt reckt sein. In, Mattrulhoipstaie werden größtenihcllo bloS Wlitwcn, gänzlich geschiedene Ehefrauen und unve,ehelichte Töchter von Dresdner Bürgern, resp. hier wobnsixbercchtigtt Frauen gegen 300 Mk. EinkausSgeld ausgenommen, hoch giebt eS auch einige Frelstellcn iür A> Swärtlge. Emilte P. „Mir ist mein Paul ganz untreu gewor den. Da er keine Arbeit hatte, ball Ick aus reiner Liebe zu Ionen <iu unö?) mit Esten, Geld und Etgarren aus und ii glaubte, daß er mich ganz alle!» liebt. Leiter machte Ick die schlimme Er'abrung, daß er mich nicht allein liebe, sondern aui der Leip- zlgerstraßc hat er auch drei und aus der Kontorklenstraßc hat er zwei Geliebte. Kann Ich mein Geld zurückfortern?" - Lasten Sie den ungetreuen Paul schwimmen und sehr» Sie sich nach einem treueren Lllbbaber um. DoS Ist ia der relne Türke, brr Ihnen nur taö Geld aus der Tasche nimmt. »*«Ab., Annab erg. „Herr Briefkastenmann, erlaube mir, — Daß Ich bescheiden mich nahe Dir. - Wie kommt eS, daß der Sckaum vom Bier — Stets bat clne weiße Zier, - Obgleich die Farben sind gar mancherlei, — Beim Einsacken. Bock ober Löwcnbräu?" - Eine Flüssigkeit, die mit Lust man misch», — Zeigt ledcSmal dann einen weißen Gischt — Beim Schütteln deS Bterö im geschloffenen Raum, — Giebt die Farbe der Lust nur den «eisen »chmu«.
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