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Nummer 21S—SS. Iahrg Dienstag, 14. September 1937 Die Kührerre-e im Mittelpunkt Oie römische presse über -en Parteitag Mpräsident Masaryk im SS. Lebensjahr 1* Zm gall« von HSHer«, Tewalt, v«rbo«. «InlreNnd«, V«trl«d— ftSrungen hat d«r ««»«eher ad« Werbun-iieibeud« klm «nspillche, «all, dl« g«ttun, tu delchrlnkleiu Umfang, «»> IpStkl oder nicht «rlchelnt. Lklllllu»,,,«« >S D « « » » » « denen die deutsche Bevölkerung ihre faschistischen Mäste ausge nommen habe, werde stets in ihrem Gedächtnis bleiben. -chrilileitung: vr«»d«u.«„ Polierst». 1?, gerurut Mil ». rill» L,schilt,stell«, Druck und v«rta-: ««nuaula Buchdruck«»«! ». ««»la, lh. «. ». Winkl, Polkrstrap« 17, g«r»ruf »0l», Pastsch««: 7lr. lllw, Bau»; Stadt»au» Vr«»d«» «701 Prag, 14. Sept. Der Altprasident Masaryk lst heute früh um 3,29 Uhr aus Schloß Lana im 88. Lebenssahre gestorben. Thomas Marrigue Masaryk wurde am 7. März 1850 tn Möding In Mähren geboren und zunächst zum Handwerker erzogen. Die Förderung durch wohlwollende Lehrer ermöglichte es Ihm jedoch, das deutsche Gymnasium in Brünn und später rin Gymnasium In Wien zu besuchen. In Wien besuchte er auch die Universität und habilitierte sich dort 1879 als Dozent für Philosophie. Drei Jahre später erhielt er einen Lehrstuhl in Prag, wo iin Jahre 1896 seine Ernennung zum ordentlichen Professor erfolgte. Schon während seiner Wiener Lehrtätigkeit betätigte Masaryk sich politisch in nationaltschechischcm Sinne. Er gründete die Tschechische Nealistenpartei, die sich später mit den Iungtschechen vereinigte, die Ihn 1891 In den österreichi schen Reichsrat entsandten. 1906 gründete Masaryk die Tsche chische Volkspartei und trat gleichzeitig mit philosophischen und historischen Werken hervor, mit denen er den Zerfall der östcr- Santander, 14. Sept. Der Frontberichterstatter des Hauptquartiers in Sala manca teilt mit, daß der Anarchistenhäuptling Belarmio Tomas sich als Vorsitzender eines anarchistischen „Direktoriums" zum obersten Gewalthaber in Asturien gemacht und eine Mordkam- pagne etngelette« habe. Die ersten Opfer des anarchistischen Blutbades seien die ausländischen Militärberater geworden, die Tomas für hauptschuldig an der Niederlage in Nordspanien angebe. Auch die „Offiziere", di« in der baskischen Arme« und ln Santander ein Kommando hallen und sich dann nach Astu rien flüchteten, seien zum grötzten Teil erschossen worden. Tomas hat, so heih« es in der Meldung des Frontbericht- «rstatter» weiter, die Beziehungen zu Valencia abgebrochen. Der Valer-ria-Ausschutz hatte oerlangt, daß die Anarchisten den sowjetrussischen Konsul Urribarri nicht «schieben sollten. Die jetzigen anarchistischen Gewalthaber haben für ihr« Flucht, dl« sür den letzten Augenblick anberaumt worden lst, das Kriegsschiff „Liscar" und noch ein anderes Schiss im Hafen von Gison bereittiegen. Das Kriegsschiff ist ausschließlich sllr diesen Zweck bestimmt und hat den Hafen bi» setzt zu keiner anderen Fahrt verlassen. Rom, 14. Sept. Der Abschluß des Reichsparteitagcs, über den die italienische Presse seit seinem Beginn und während seiner ganzen Dauer täglich spaltenlang begeistert berichtet hat, wird am Dienstag von den Sonderberichterstattern ausführlich ge schildert. Im Mttelpunkt steht dabei naturgemäß die große außenpolitische Rede des Führer und seine — schon in den Ueberschristen hervorgehobenen und im Wortlaut wic- dergegebenen — Erklärungen über den Ern st der bolsche- wistischen Gefahr und die Haltung Deutschlands und Italiens gegenüber Spanien Die Warte des Führers, die in Italien stärksten Widerhall finden, unterstrei chen die Blätter mit Schlagzeilen wie „Unerbittliche Logik", „Die Verantwortung Moskaus", „Probleme des europäischen Gleichgewichts", „Deutschlands Politik der europäischen Zusam menarbeit", „Deutschland will nicht den Einsiedler spielen". Die großartigen Veranstaltungen der deut schen Wehrmacht werden als überwältigender Abschluß des Reichspartcitages eingehend gewürdigt. In diesem Zusammen hang wird von den Korrespondenten die Anivesenheit der starken italienischen Abordnung unter Führung von Staatssekretär Bastianini und des italienischen Marsclmlls Caviglis besonders hervorgehoben u. erneut die außerordentlich herzliche Aufnahme unterstrichen, die den italienischen Gästen von feiten der Be hörden, der Partei und Ihrer Organisationen zuteil wurde. Die herzliche Kameradschaft und die spontanen Kundgebungen, mit reich-ungarischen Monarchie in tschechisch-demokratischem Sinne zu beeinflussen suchte. 1967 und 1911 wurde er wieder in den Reichsrat entsandt. Bei Beginn des Weltkrieges trat er in offene Opposition gegen den alten Staat. Er knüpfte Verbin dungen mit Entenlepolitikern an und beoab sich, als ihm des halb Verhaftung drohte, nach Genf und Paris, von wo aus er große Auslandsreisen unternahm, um die tschechische Sack-e zu fördern. So gelang ihm die Anerkennung der im Vertrage von Pittsburgh zur tsck-echoslowakischen Nation zusammengeschlosse- »cn Tschechen und Slowaken als kriegführende und verbündete Macht durch die Interalliierten und Assoziierten Staaten bereits vor Kriegsende. Im November 1918 wurde Masaryk als erster Präsident der neuen tschechoslowakischen Republik gewählt, im Mai 1926 erfolgte seine Wiederwahl und auf Grund einer Ausnahmebestimmung der Verfassung im Mai 1927 eine erneute Wahl zum Präsidenten. Die demokratischen Ziele zu verwirk lichen, für die sich Masaryk cinsetzte, gelang dem tschechoslowa kischen Staat gegenüber seinen Minderheiten während der Amtszeit Masaryks allerdings nicht. Im Dezember 1939 trat Masaryk aus Gesundheitsgründen von der Präsidentschaft zurück. B«rti>g,ort vr«»d«». Bnrrl-rnxr«!!«! dl« tspaltig« v mm dr«It« 8<lt« 4 Bf») für gamllienon^l,«» » Vla glli Plastwllnlch« lbnn«» ->l, Mn, L«°>I»' Uistw. prlnz Lhlchlbu in Hamburg Hamburg, 14. Sept. Prinz Chichibu traf Montag abend aus Nürnberg kom mend mit seiner Begleitung im Hamburger Flugl-afen ein, wo er von einem Vertreter des Reichsstatthalters und mehreren deutschen und japanischen Persönlichkeiten begrüßt wurde. Heute früh ist Prinz Chichibu nach Bremerhaven weitergcreist. Lob Mussolinis für die deutschen Zungvolksührer „Wir werden uns ln Deutschland Wiedersehen". Rom, 14. Sept. Die 450 Iungvotksührer, die am Sonntag die große Pa rade der 26 000 Avantguardisten vor Mussolini eröffneten, wohn ten am Montag als Gäste der Opera nationale ballila deren Vorführungen vor dem Duce im Fora Mussolini bei. Beim Erscheinen des Duce spielte der Musikzug der Hit lerjugend die deutsche und die italienische Nationalhymne, wo rauf Mussolini aus den Leiter der Italienfahrt, Gebietofiihrcr Langanke, zuschritt und sich in herzlicher Weise mit ihm unter hielt sowie noch einmal sein besonderes Lob über die stramme Haltung der Iungvolkführer bei der Parade aussprach. Die Iungvolkführer dankten Mussolini für diese Auszeichnung mit einem Sieg-Heil, das der Duce mit dem römischen Gruß er widerte. Dann nahmen die gymnastischen Vorsührnnaen der 6000 Avantguardisten ihren Beginn. Abschließend bat Mussolini noch einmal Gebietsführer Langanke zu sich und erkundigte sich nach dessen Eindrücken im faschistischen Italien, woraus sich der Duce mit den Worten „Wir werden uns in Deutschland wiedersehen" mit einem Händedruck verabschiedete. Der Reichsverweser Llngarns bei den Serbst- manövern der Sonved Budapest, 14. Septeml-er. Der Reiclfsverwescr Admiral v. Horthy hat sich am Montag zu den großen Herbstmanö- vern der ungarischen Honved nach Szolnok begeben. An den Manövern, die in diesem Jahr in einem l»esonders großen Raum auf dem Gebiet zwischen Donau und Theiß stattfinden, nehmen sämtliche Militärattaches, ausländische Militärabordnungen aus Deutschland, Italien und Oesterreich teil. ' Wettere Fortschritte an der Leon-Front Salamanca, 14. Sept. Im Heeresbericht vom Montag heißt es u. a.: Front von Leon: Unsere Truppen haben ihren Sicgeszug sortgesetzt, den Gegner aus seinen Stellungen vertrieben und alle feind lichen, zwischen Llomberas und Matallana liegenden Positionen besetzt. Auch verschiedene Ortschaften Im Nordosten von Ca- Sir Oswald Mosley Zur Geschichte des britischen Faschismus. Da der britische Faschismus noch keine im Parlament vertretene Partei ist und ihm so eine aktive Einwirkung auf die Politik Englands zur Zeit nicht möglich ist, gelangt nur eine unvollkommene und sporadische Kunde von ihm durch die Tagespresse zu uns. Trotzdem besteht nicht nur bei uns, sondern in der ganzen Welt ein noch keineswegs erstorbenes Interesse an nationalen Erneuerungsbewegun gen, so daß eigentlich kaum zu befürchten ist, man könnte diese Bewegung und ihre Bedeutung unterschätzen. Der offensichtliche Fehler, den seinerzeit die Weltöffentlichkeit und die Weltpresse mit der Vel>andlung des Faschismus und des Nationalsozialismus gemacht haben, gibt allen ähnlichen Bewegungen in andern Ländern immer noch eine große Chance, beachtet zu werden, ost eine größere Chance, als es dem persönlichen und politischen Gewicht der jeweiligen Bewegung und ihres Führers entspricht. Faschismus und Nationalsozialismus sind beides nationale Bewegungen, deshalb l>aben beide es abgelehnt, jemals Modelle sür Ko pien in andern Böllern zu sein. Sie sind sich wohl bewußt, daß beide Ausdruck einer durch alle Böller gehenden Er neuerungssehnsucht sind, aber wie weit diese Sehnsucht zur Erfüllung der Wirklichkeit wird, hängt davon ab, wie tief jede dieser Erneuerungsbewegungen in der eigenen Nation verwurzelt ist. An den Erneuerungsbewegnngen anderer Völker kann uns daher eigentlich herzlich wenig interessieren, was die selben mit uns oder mit dem Faschismus gemeinsam haben, weil das meistens Dinge sind, die inan allzu leicht kopieren kann. Ein Hemd in bunter Farbe tragen, Uni formen anziehen, Aufmärsche veranstalte^ die Hand zum Faschistengruß erheben das Fühlerprinzip einfllhren, all das besagt im Grunde herzlich wenig über den inneren poli tischen Gehalt einer Bewegung. Dieser hängt vielmehr ein zig davon ab, über welche Qualitäten dieser neue Führer, der als solcher mit dem stärksten politischen Anspruch auf tritt, verfügt und inwiefern er die Nation so zu packen ver steht, daß sie auch gewillt ist, seiner Führung zu folgen. Als dritte Voraussetzung bleibt immer die gänzlich unberechen bare Situation, das, was wir Zerfall, Schicksal, Fügung nennen, das, was den einen rasch zum überraschenden Siege führt, den andern den Erfolg versagt. So interessieren »ns an der Bewegung des britischen Faschismus und seines Führers Mosley in erster Linie die individuellen Züge, nicht das, was Mosley und seine Bewegung mit dem Nationalsozialismus und dem Faschis mus gemeinsam haben, sondern die Gründe, die ihn dorthin geführt haben, wo er jetzt steht und die besonderen englischen Eigenarten seiner Bewegung. Man wird daher mit In teresse ein Buch über Mosley und den Faschismils lesen, das gerade der persönlichen Entwicklung des britischen Faschistenführers stärkste Aufmerksamkeit zuwendet. <A. K. Chesterton. Mosley. Geschichte und Pro gramm des britischen Faschismus. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1937.) Die Lebensgeschichte Sir Oswald Mosleys hat zweifel los den Vorzug, sehr bewegt und abwechslungs reich zu sein. Sir Osrvald Mosley stammt aus der eng lischen A r i st o k ra t i e, seine Familie läßt sich bis in die angelsächsische Zeit zurückversolgcn. Da die Familie auch mit zu den begüterten des Landes zählte, genoß Mosley eine sehr gute Erziehung, die allerdings nur aus sport lichem Gebiete von Erfolg gekrönt war. Mosley wid mete sich der Offizierslaufbahn. Im Oktober 1911 kommt Mosley zu einem Kavallerieregiment nach Frankreich, er nimmt als Beobachter an einigen Flügen über der deutschen Front Teil, wobei er einmal bei einem Absturz verwundet wurde. Da die Wunde nicht sachgemäß behandelt wurde und sich beim Schiitzcngrabendienst verschlimmerte, mußte Mosley zu einer Operation nach England zurück, die ihn dauernd militäruntauglich machte. Zweifellos hat der Krieg auf Mosley, der bei seinem Ausbruch 18 Jahre alt rvar, den tiefsten Eindruck gemacht. Wie alle Kriegsteilnehmer, ist er von dem Gefühle durch drungen, daß letzt nach dem Siege alles neu werden muß, daß ein Zeitalter der sozialen Reformen und des dauerhaf ten Friedens beginnen muß. Um diese neuen Ideen zu verwirklichen, läßt sich Mosley in das Parlament wählen, und zwar als konservativer Abgeordneter für Har- row. Mosley rvar damals ein g l ü h e n d e r A n h ä n g e, v " d George, der die „Khakiwahle n" vom Herbst 1918 auf der einen Seite mit wütender Hetze gegen Deutschland, auf der andern Seite mit einem vietverspre« chenden, aber unklaren Sozialprogramm gewann. Inner« P^Enis rvar der zweiundzlvanzigjährige Mos- ley Mitglied einer ISO Mann zählenden Gruppe, der „dkvvv blvmdovs cVssoeiatlon". Aus dem „u n t e r h a II s b a b y" ld das „vnknnt tovrlblo" des Parlaments. Es gab Konflikt auf Konflikt und nach wenigen Monaten erklärte sich Mosley als Gegner der Negierung und nahm auf den Banken der Opposition Platz. Als unabhängiger Aba-ord- »eter aelana es ihm noch zweimal. 1920 und 1923. in'nar. Anarchisten-Herrfchast in Asturien Dle Beziehungen zu Valencia abgebrochen - Aluchtvorbereliungen der anarchistischen Gewalthaber sares, der Bergrücken Muesca und das Sagos-Gebirge wurden von unseren Truppen genommen. Sie Königin von Dänemark wegen Darm- Verschlingung operiert Kopenhagen, 14. Sept. Die Königin von Dänemark, die sich am Sonn- abend mit dem König nach Skagen begeben hatte, mußte sich am Montagabend im dortigen Krankenhaus einer Operation unterziehen, die wegen einer Darmverschlingung notivendig geworden war. ch,scheint > »Schenilich. ' ««nalllche, v«iug,prel, durch Irlger «loscht. NO Pf, »»«. 4» Pf,. Trstgttlohn 1.70; durch dl« Poft l.7V einschliehlich " Postllb«rw«tlung»g-bll»r, ,uzllgl!ch »« Vlg. Post-Bestellgel». DD W «UVl.Nr, 1° PK" Sonnabend- ksesliagr-Rr. ro Pl» WWW DD W W «bbeftPlungen müsten «>« «loch« WWW W W W W W W W W schriftlich b-lm Verla, eingegan-en lei». Un8r* - lrh«« dllrl«, ki»« «dbestellun,«, Volksseilung