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TtZntglieh Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Ntittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: LandtagSbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und LandeSkulturrentenbank.Verwaltung, Übersicht der Einnahmen und Ausgaben der LandeS-BrandverficherunaSanstalt, Übersichten de- K. S. Statistischen LandeSamts über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de- K. S. LandeSversicherungSamts, Berkaufsliste von Holzpflanzen ans den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 58. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Mittwoch, 12. März 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummer» 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Tie Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf , die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorn». 11 Uhr. Pei der gestrige« verakmg der leUeude« MiurAer mid Finanzmtnißer der BundeStzaateu wnrde die N«1- wendigkeit der vorgeschlagenen HeereSverstärkung ein mütig anerkannt, und die Erhebung einer einmaligen Abgabe vom Vermögen zur Deckung der einmaligen Koste» fand allgemeine Zustimmung. * Ein gleichlautendes Communiqus der österreichisch- ungarischen und der russischen Regierung, das die Herab setzung der Truppenstärke Österreich-Ungarns in Galizien und die Entlastung russischer Reservisten verfügt, ist er schiene». * Z» den Kommissionen der französischen Kammer Hobe» gestern die Minister Jonnart und Etienne aus drücklich hervor, daß Frankreich nur die Erhaltung des Friedens am Herzen liege, nnd daß die HeereSver- stärkungen nicht einer augenblicklichen Gefahr begegnen, sondern Frankreich nur für die Zukunft sichern sollte». * Die verbündeten Balkanstaaten haben beschlossen, die Mediation der Mächte anzunehmen. Ihre Antwort wird für heute erwartet. Ein französischer Flieger hat auf seinem Eindecker einen neuen Welthöhenrekord mit 6VÜÜ m ausgestellt. Amtlicher Teil. Ministerium des Königliche» Hauses. Dresden, 12. März. Se. Majestät der König sind gestern abend 9 Uhr 55 Min. nach Wien gereist. Ministerium der auswärtige» Angelegenheiten. Dresden, 11. März. Se. Majestät der König haben heute den zum Königl. Belgischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Königl. Hofe ernannten Baron Beyens behufs Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens im Königl. Residenzschlosse in feierlicher Audienz zu empfangen geruht. Finanzministerium. Ee. Majestät der König haben Allcrgnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der OberbahnHofsvorsteher 1. Gr. a. D. Schumann in Altenburg (S.-A.) das von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen ihm verliehene Ritter kreuz 2. Klasse des Herzogl. Sachsen-Ernestinischen Haus ordens annehme und trage. Ministerium des Inner». Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Oberleutnant z. D., Königs. Bürttembergische Kammerherr Frhr. v. Oer in Wies baden das ihm von Sr. Majestät dem König von Württemberg verliehene Ehrenkrcuz des Ordens der Württembergischen Krone anlege. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Privatmann und Gemeinde älteste Jänichen in Lindenthal das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehene Kreuz des Mgemeinen Ehrenzeichens annehme und trage. Tas Finanzministerium hat beschlossen, die vom Staate erbaute elektrische Straßenbahnstrecke von der Dresden—Königsbrücker Staatsstraße nach Hellerau am 14. März 1913 mittags dem allgemeinen Verkehre zu übergeben, vorausgesetzt, daß sich bei der am gleichen Tage stattfindenden behördlichen Prüfung dieser Bahn Anstände nicht herausstellen. Der Betrieb der Bahn ist der städtischen Straßen bahn in Dresden übertragen worden und wird von ihr nach Maßgabe der bekannt zu machenden Tarife und Fahrpläne geführt werden. Die Oberaufsicht über den Betrieb führt der Regie rungskommissar für elektrische Bahnen. 5l5Eiscnb. v Dresden, den 12. März 1913. Ainattzminifteri um. l <09 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Innern. Landesanstalten. Befördert: Pfleger Ga ttsche in Hubertus burg zum Oberpfleger in Colditz. — An gestellt: die Hilfsärzte Or. Tölken am Krankenstist Zwickau, vr. Timauu in Waldheim und vr. Reichardt in Leipzig-Tösen als Anstaltsürzte; Leutnant Thalacker als Jnspektionsassistent in Waldheim. — Versetzt: Anstaltsinspektor Winkler von Bautzen nach Hoheneck, Büro- afsistent Fehre im Krankenstift Zwickau und Expedient Oestreich in Hubertusburg im Wechsel, Büroassisteut Bernhardt von Groß schweidnitz zur II. Rechnungsexpedition des Ministeriums des Innern. — Abgegangen: Heizer'Ullrich in Großschweidnitz. — Verstorben: Oberaufseher Walther in Hoheneck. Beförderungen, Anstellungen usw. im Bereiche der Staatseisenbahnverwaltung. Befördert: Röger, bisher Eisenbahn-Oberassistent in Reichenbach (Vogtl.) ob. Bf., zum Bahn hofsvorsteher in Schwarzenberg; Meher, bisher Eisenbahn-Ober- assistent in Chemnitz-Kappel, znm Kassenvorsteher (Fahrkartendienst) in Dresden Hbf.; Wirker, bisher Eisenbahn-Oberassistent in Boiters- reuth, zum Kassenvorsteher(Äüterdienst) in Waldheim; M.A. Gierth, bisher Eisenbahnassistent in Dresden, zum Eisenbahnsekretär da selbst; die Feuermänner I. Kl. und Reservesührer Decker' in Leipzig Hbf. und Schilling ' in Buchholz (Sa.) zu Lokomotiv führern daselbst; F. W. Lohse, bisher Stationsschaffner, zum Bodenmeister in Rochlitz (Sa.); Schwitzing, bisher Zugschaffner, zum Oberschaffner in Leipzig Bayer. Bf.; I. G. Kunze, bisher Rottenführer in Schandau, zum Weichenwärter II. Kl. daselbst. — Ernannt: Freitag, bisher Eisenbahnschreiber in Lößnitz ob. Bf., zum StatioklSaufseher in Sehma; Dorst, bisher Zug schaffner in Zwickau (Sa.), zum Bahnsteigschaffuer in Aue (Erzaeb.); Gerlach, bisher Stationsschaffner in Leipzig Hbf., zum Pförtner daselbst. — Versetzt: Baura' K. P. Lehmann von der Betriebs direktion Leipzig 11 als Vorstand zum Oberbaubureau (Dresden); Bäurat K. H. Reinhold vom Oberbaubureau (Dresden) zur Betriebsdirektion Leipzig H; OberbahnhofSvorfteher 2. Gr., präd. Verkehrsinspektor Freytag von der Betriebsdirektion Chemnitz zur BetriebSdirektion Zwickau (mit Wahrnehmung der Geschäfte des Berkehrsinspektors beauftragt); die Bahnmeister I. Kl. Mocker von Bautzen nach Dresden-Neustadt Güterbf. und Starke von Reichenberg nach Bautzen; die Bahnmeister H. Kl. Fuchs von Potschappel nach Holzhau und Seidel von Holzhau nach Reichenberg. — An gestellt: die Eisenbahnaspiranten als Eiscnbahnassistenten (Stationsdienst): W. O. Albert in Mosel, F. K. Baumann in Hartha Stadt, M. E. Haupt in Oschatz, Hauswald in Rathen, R. R. Jurk in Bad Elster, Roscher in Rabenau und F. E. Weber in Narsdorf; Eisenb.-Jnv. Riedel, bisher Hilfsbahnsteigschasfner, als Bahnsteigschaffuer in Werdau, die Hilfszugschaffner als Zugschaffner: Becker" in Geising-Alten berg, Drechsler' in Zwickan (Sa.), Ehrlich', Hänig", Mehnert' und Merzdorf in TreSden-Fr., Lippold' in Stoll berg (Sa.) nnd Starke" in Chemnitz - Hilbersdorf; die Eisenb.- Jnv. A. M. Engert, M. O. Schmidt, H. F. G. Winter und F. B. Zickmann, bisher Hilsspförtner, als Pförtner in Buch- Holz (Sa), Plauen (Vogtl.) ob. Bf., Hohenstein-Ernstthal nnd St. Egidien; O.H. Schnee, bisher Eisenbahngehilse, als Stations- schafsner in Wurzeu; die Hilfsweichenwärter rc. als Weichenwärter II. Kl.: K. H. Dehrbeck in Dittersdorf b. Chemnitz, E. R. Gasch in Oschatz, K. H. Jentzsch in Beucha, G. A. Meichsner in Sehma und F. E. Taubert in Weißig b. Großenhain; K. A. Lehmann, bisher Hilfsbahnwärter, als Bahnwärter bei der Bahn meisterei k. 8. I. (Plagwitz-Lindenau); die Hilfsrottensührer usw. R. P. Freund, E. H. Lippert und F. A. Riedel als Rotten führer in Deutschenbora, Weinböhla und Schwarzenberg. Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hofe. Dresden, 12. März. Jil einem sehr herzlich ge haltenen Telegramm aus München haben Ihre Königl. Hoheiten der Prinz-Regent und die Frau Prinzessin Ludwig von Bayern Sr. Majestät dem Könige ihren aufrichtigen Dank für die ihnen hier gewordene Auf nahme wiederholt, und Se. Majestät der König hat in Seiner Antwort erneut Seiner großen Freude über den Besuch und den herzlichen Wünschen für eine glückliche Regierung des Prinz-Regenten Ausdruck gegeben. Dresden, 12. März. Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Christian ist, wieberichtet wird, Sonnabend, den 8. März, im besten Wohlsein in Palermo ein getroffen. Nach einenT dreitägigen Aufenthalt in Verona md am Gardasee wurde am 6. März früh auf dem Dampfer „Berlin" des Norddeutschen Lloyd die Fahrt von Genua nach Neapel angetreten und dieses am 7. März früh erreicht. Bald nach Ankunft wurde unter Führnng des deutschen Generalkonsuls Di. Weber ein größerer Ausflug in die Umgebung unternommen und >as Diner, zu dem noch einige Angehörige der Deutschen Kolonie eingeladen waren, in der Wohnung des General- onsuls eingenommen. Am 13. März gedenkt Se. Königl. Hoheit die Reise von Palermo nach Syrakus fort- -nsetzen , Dresden, 12. März. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte heute vor mittag in Begleitung Ihrer Exzellenz der Fran Obcr- hofmeisterin Freifrau v. Finck den Osterprüfullgen in der 14. und 41. Bezirksschnlc, sowie in der achten Bürger schule bei. Ihre Königl. Hoheiten die Frau Prinzessin Johann Georg nnd Prinzessin Mathilde werden heute abend ^8 Uhr das von der Vereinigung der Musiksreunde zu Dresden veranstaltete Konzert im Verrinshause besuchen. Dresden, 12. März. Ihre Königl. Hoheit die Prin zessin Mathilde wohnte gestern nachmittag ^4 Uhr in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg-Roth schönberg den Osterprüfungen in der Hl. Katholischen Bezirksschule, Bünaustraße 12, bei. Mitteilungen ans der öffentliche« Verwaltung. — Ein sozialdemokratisches Blatt, das am 6. März eine Besprechung über die Handhabung des Leichen- ablieserungsgesetzeS gebracht hatte, druckt jetzt die vom „Sächsischen Laudesdieust" verbreitete Verordnung des Ministeriums, durch welche wesentliche Milderungen in der Leichenablieferung angeordnet worden sind, mit der wiederholten Bemerkung ab, daß diese Verordnung offenbar durch deu oben angegebenen Artikel des Blattes veranlaßt worden sei. Diese Illusion müssen wir zerstören. Denn die Verordnung des Ministeriums ist — was das sozialdemokratische Blatt aus der Mit teilung des Sächsischen Landesdienstes gewußt hat, ober geflissentlich verschweigt — bereits am 13. Februar d. I. erlassen worden, während der erwähnte Artikel erst am 6. Mürz d. I. erschien. Atts der Brattdvetsicherttttflskammer. Im Gegensatz zu der früheren Gesetzgebung unter liegen seit dem 1. Januar 1911 alle Ansbaugegen- stände bei Gebäuden der Jwangspersichernng. Es dürfen daher seitdem neu hinzutretende Ansbaugegenstände bei privaten Brandversicherungsgesellschaften ohne Ge nehmigung der Brandversichcrungskammer nicht versichert werden. Geschieht dies dennoch, so ist die Versicherung nichtig. Um im Schadcnfalle aber Entschädigung zu erhalten, mnß der Hausbesitzer diese Ausbaugegenstände bei der zuständigen unteren Verwaltungsbehörde zur Versicherung bei der Landes-Brandversichernngsanstalt angemeldet haben. Hat er dies unterlassen oder nach dem 1. Januar 1911 hierfür Versichernug bei einer Privatgesellschaft genommen, so erhält er im Schadenfalle weder von der Landesanstalt noch vou der Privatgesellschaft Entschädigung. Soweit Ausbaugegenständc bereits vor dem 1. Januar 1911 bei Privatgesellschaften versichert worden sind, hat die Brandversichcrungskammer es nach gelassen, daß sie ohne Beeinträchtigung der Gültigkeit des Vertrages bis zu dessen Abläufe daselbst versichert bleiben. Bei Erneuerung des mit der Privatgesellschaft aber fast ausnahmslos zugleich über andere Gegenstände abgeschlossenen Vertrages sind die Ausbaugegenständc von dem Vertrage ausznschließen. Die Privatgesellschaften werden in Kenntnis der bestehenden Gesetzgebung dies in der Regel von selbst tun. Dem Versicherungsnehmer aber liegt cs ob, sich hierüber genau zu unterrichten und die Ausbaugegenständc nun sofort anzumelden, um eventuell nicht ohne Entschädigung zu bleiben nach dem Grundsätze: Ohne Anmeldnng keine Entschädigung. Deutsches Reich. Heeresvorkagc imd Deckttttg. Die Bundesstaaten für die HeereSverstärkung und die Vermögensabgabe. Berlin, 11. März. Die leitenden Minister nnd die Finanz mini st er der Bundesstaaten haben gestern und heute unter Vorsitz des Reichskanzlers die Wehrvorlage und die Vorschläge zur Deckung ihrer Kosten beraten. Die Notwendigkeit der vorge- schlageneu HeereSverstärkung wurde einmütig an erkannt und der Gesetzentwurf zur Beratung der Einzel heiten sofort den Ausschüssen für das Landheer nnd die Festungen nnd für Rechnungswesen überwiesen. Allge meine Zustimmung fand desgleichen die Erhebung einer einmaligen Abgabe vom Vermögen zur Deckung der einmaligen Kosten. Was endlich die fort laufenden Ausgaben betrifft, so wurden die Grundsätze sowohl für die Besteuerung des Besitzes als auch für die sonst noch erforderlichen Steuern vereinbart. Die zu-