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Rlllmimm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. rlbonnementSprets einschtiesilich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eine« illustrierten Witzblattes 1,50 Vik. Zkltiiüy lur WrM, Äklsk^dUs. Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Nummer 55. Fernsprtcher: Amt Deuben 114 Sonnabend, den 9. Mai 1908. Fernsprecher: «mt Deuben 114. 21. Jahrgang Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 10. Mai. Dom. Jubilate Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst. Predigllext: 127 Psalm. Nachm. 2 Uhr Kirchentaufen. Donners tag, den 14. Mai abends */. 9 Uhr Jung- frauenverei» in der Schule Zimmer No. 6. — Geboren: Am 24. April dem Holzbildhauer Paul Eug. Arm. Ludw. Riedel hier nn Sohn. Am 28. April dem Holzbild hauer Kurt Aith. Lorenz in Rabenau eine Tochter. Am 4. Mai dem Stuhlbaucr Paul Rich. Weichelt hier eine Tochter. Getauft: Am 3. Mai Gcrh. Kurt Lorenz, Sohn des Stuhlbauers Emil Hugo. Lorenz hur. — Paul Mait. Güldner. Sohn des Bahnen Herters Rob. P. Güldner in Lübau. Aufgeboten: Juiiggesr ll P. M. Tüipe, Werkmeister hier und Jungfrau Martha M. Weichelt hier- Getraut: Em. Gust. Nasche, Stuhl bauer hier und A. I. verw. Kästner geb. Braune hier. Kirchennachricht von Somsdorf. Am Sonn'ag Jubilate Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst mit Predigttext: Joh. 12, 24—26. Nachm. 2 Uhr Kindergoltesdienst. Der Fortbildungskursus im Fach- n. Werkstattzeichnen für Gehilfen, Meister re. findet O»nn«^«t»g», abends 8—10 Uhr in Zimmer 4 statt An meldungen werden nur noch bis zum 14. d. MtS. entgegengenommen. Die Schuldirektion. Reinicke. Nur Nsd unü fern Rabenau, den 8. Mai. — Die Brauerei Rabenau ist von Herrn Dürr aus Oberkarsdorf käuflich erwor ben worden Dee Brauerei-Räume werden zur Zeit ausgebaut, um später der Fabrikation von Bilderrahmm zu diene». — Ein gutes Obstjahr steht uns aller Wahrscheinlichkeit nach bevor. Die anhaltende kille W.tterung, die uns garnicht behagen wollte, wird uns im Herbste vo aussichtlich reichlich entjchävigen; denn die iu außerge wöhnlichen Mengen an den Obstbäumen sitzen den, Tragknospcn sind vor Schädlingen und verderblichen Einflüssen durch die Kälte be wahrt geblieben, so daß nach Gutachten der Landwirte, wenn nicht unvorhergesehene Schä digungen hinderlich wirken, ein außergewöhn licher Erntesegen zu erwarten steht. — Der Grund- und Hausbesitzer-Verein von Deuben unternimmt am Sonntag eine Baumblulpartie, an die sich ein Tänzchen im Gasthof Obernaundorf anschließe» soll. — In Gittersee wird am 1. Oktober eine Apotheke errichtet. — Die Gemeinde» Braunsdorf und OberhermSdorf haben neuerdings mit der Verwaltung des Deubener Elektrizitäts werkes Verhandlungen wegen des Bezuges Von elektrischer Energie gepflogen. Die Ver handlungen sind zum Abschluß gelangt und man hofft, daß in beiden Orten bereits zum Herbst das elektrische Licht erstrahle» wird, — Gegen den 18 jährigen Handarbeiter Heinz aus Deuben wurde vor der 3. Straf kammer des Landgerichts Dresden verhandelt. Der Angeklagte wurde trotz seines Leugnens für schuldig erkannt, auf der Dresdner Straße in Deuben wiederholt den Keller einer Butter händlerin erbrochen und daraus nach und nach ea. 4 Schrffel Nußkohle gestohlen zu haben. Er wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. — Der Ausstand in der Mühlen- und Brotindustrie des Plauenschen Grundes, ist am Donnerstag in ein bedenkliches Stadium getreten. Zu den feiernden Bäckern, Müllern, Kutschern usw. der Betriebe der Gebrüder Braune, Körrig Friedrich August-Mühle-Dölz- schcn und Weizenmühle-Coschütz gesellen sich nun die Betriebe der Eger-Mühle i» Deuben und Treiber in Tharandt. Der Betrieb der Hofmühle in DreSden-Plauen der Gebrüder Bienert ist noch aufrecht erhallen worden, auf andere jedoch dürste sich die nun einge- tretenc Aussperrung noch ausdehmn. In der Egermühle kommen insgesamt 69 Arbeiter und 3 Frauen in Betracht, Loch sind von ersteren eine Anzahl Müller abzurechncn, denen die Kündigung später zugestellt »purde, »m npch die Vorräte aufzuarbeilen. Die Zahl der übrigen Ausständigen ist nicht bekannt. — Der Freiberger Bezirksausschuß geneh migte ein Gesuch der Gemeinde Colmnitz um Erlaubnis zur Aufnahme eines Darlehus von 120—130 000 Mark zur Bestreitung der Kosten der Erbauung eines Elektrizitätswerkes. — In Wilsdruff wurde die betagte und seit Jahren leidende Ehefrau des Wirt- schastsbesitztrs Teichmai n vermißt. Als man »ach ihr suchte, fand man sie, vom Herzschlag betroffen, entseelt aus dem Oberboden. — Im Nathaussitzungssaale in Brand erfolgte die feierliche Verpflichtung des neuen Bürgermeister- Dr. Eckhardt durch Amtshaupt- Mann Geh. R'gierungSrat Dr. Steinert-Freiberg. — Im sogen. „Hohen Steine" auf der Sohle deS Bruches vom Schuhmacher meister und Sandbändler Schulze in Hausdorf Wurde ein Mann in hilfloser Lage aufgefun den, der offenbar abgestttrzt war. Er war ein Waldarbeiter Neubert auS Dittersdorf bei Glashütte, ein hoher Sechziger. Wie er erzählt hat, halte er seine Tochter in Dresden besucht und war zu Fuß nach Hause gewandert, halte sich aber in der Dunkelheit der Nacht verirrt und war abgcstürzt. Der Vorstand von Haus dorf meldete das ordnungsgemäß dem Räter- gute Reinhardtsgrimma, auf dessen Flur der Uuglücksfall passiert war. Endlich nach langem Harren, wurde der vollständig Erschöpfte mit Geschirr abgeholt, auf dem Buschhause mit Speise und Trank erquickt und hierauf nach Dittersdorf gefahren. Es heißt, er habe das Bein mehrmals und eine Rippe gebrochen, Versitzungen am Kopf und im Innern erlitten. Trotzdem kann der Ver- uiiglückie noch von Glück reden, daß er noch sofort nach der kalten Nacht gefunden wurde, da foust wochenlang kein Mensch im Stein, bruch zu tun hat. — In den Schrammsteinen in der Säch sischen Schweiz stürzte ein Tourist 20 Meter tirf ab und erlitt schwere Verletzungen. — In den Fabriken in N eu g e r sd o r f i. Sa. wurde bekannt gegeben, daß eine aber malige B-äriebseinschräukung infolge schlechte» Geschäftsganges stallfiude» müsse. Nachdem schon feil Februar an jedem Montag der Be trieb vollständig ruht, soll vvu dieser Woche an bis auf weiteres auch an jedem Sonnabend gefeiert werden. Diese weitere BetriebSeiu- schränkung ist für den großen Judustrieort ein schwerer Schlag. Die nächste Folge wird sein, daß die zahlreichen böhmischen Arbeiter bald fern bleiben, da die Fabriken in den nahen Grenzorten vollauf zu tuu haben, und dadurch die sächsische Industrie manchen langjährigen, tüchtigen Arbeiter für immer verliert. — Wegen Soldatenmißhandlung mit töd lichem Ausgange hatte sich der Unteroffizier Max Arthur B-rthold von der 1. Kompagnie des Schützenregimentes Nr. 108 vor dein Kriegsgericht Dresden zu verantworten. B. war Führer einer Schießabteilung von 12 Mann. Als diese Abteilung nicht gleich antrat, ließ er die Leute Laufschritt machen. Nach 400 Metern will er Schritt kommandiert haben. Die vordere Hälfte verstand jedoch das Kommando nicht und lief weiter. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Schütze bewußtlos uud sank zusammen. Bald nach seiner Ueberführung ins Lazarett ist der Manu an Herzschlag verstorben. Berthold wurde zu einem Jahr und einer Woche Ge ¬ fängnis verurteilt. Das Gericht beschloß gleich zeitig ein Gnadengesuch für den Verurteilten zu unterstützen. — In Bärnsdorf bei Moritzburg traf ein Blitzstrahl das Hauptgebäude des Naumannscheu Gutes uud äscherte es ei». Der Besitzer uud seine Frau waren auswärts. — Ueber die Fluren des Dorfes Hirsch feld bei Deutschmbora ist ein Wo lkenbruch niedergegangen, der das ganze Dorf schwer geschädigt hat. Die Scheune des Schcrerschen Gutes wurde durch Blitzstrahl in Brand ge setzt und eingeäschert. Zäune, Brücken, Stege wurden eiugerissen uud teilweise fortgeschwemmt. Im untern Dorfe mußten die Leute ihre Wohn stuben aus-äumeu, und eine alleinstehende Frau mußte sich vor den eindringenden Fluten auf die Straße flüchte». Deir meisten Schaden Hal das Unwetter im dortigen Rittergut angerichtet. Der Boden ist da massenhaft von den Feldern fvrtgefchwemmt und die neu bestellten Saaten sind zum Teil arg beschädigt worden. In der Wohnung des Rittergutsbesitzers wurde das Parterre fast vollständig überschwemmt, wodurch viel Schaden angerichtct worden ist. Im Stalle des Rittergutes standen einzelne Rinder bis an den Hals im Wasser. Wäre nicht eine Gartenmauer zusammengebrochen, so wären auch die Pferde des Rittergutsbesitzers ernstlich gefährdet worden. Einzelne arme Leute haben durch Vernichtung ihrer Sachen auch schweren Schaden erlitten. Das untere Dorf war vom Gasthofe an vom Oberdorfe getrennt. Der Dorfweg war nicht mehr zu passieren. Der Rtttergutshof war stellenweise 50 Zentimeter hoch mit Schlamm angesüllt. — Einen fast beispiellosen Akt der Noheit beging ein in Neustadt i. S. bei seiner Mutter wohnhafter 10 Jahre alter Schulknabe. Ec band einen achtjährigen Schulkameraden an einem Gartenzaun fest und schlug mit einem Ledcrrieme», an welchem sich eine Metallschnalle befand, so lange und unbarmherzig auf den wehrlosen Knaben ein, bis fast der ganze Körper mit Schwielen und blutunterlaufenen Stellen bedeckt war. Zum Ueberfluß zündete der Unhold in der Nähe des Festgebundenen noch ein Feuerchen an und entfernte sich. Der gemarterte Knabe vermochte sich zu befreien. — Kleine Notizen. DerSelbstinord eines 17jährigen Menschen, der als Depeschenbote bei der Post in Leipzig kurze Z it augestellt war, erregt Teilnahme. Der junge Mann war glücklich, daß er bei der Post angekommen war, wurde aber bald wieder gekündigt, da er sich ein Versehen zu schulden kommen ließ. Au dem Tage, wo ihm die Kündigung mitgeteilt worden war, sprang er abends in die Eister. Jetzt ist sei» Leichnam gefunden worden. — In Bautzen ist die Weißwarengeschäfts- inhnberiu Martha Wendland seit acht Tagen spurlos verschwunden. Ihre Ellern wohne» in Dresden. Das Mädchen war äußerst fleißig uud lebte iu geordneten Verhältnissen. Am Vorabend ihres Verschwindens wollte sie Mai blumen pflücken gehen. — Der Nalsregistrator aus Bischofswerda, der mit seiner Familie seinerzeit in einem Dresdner Hotel freiwillig aus dem Leben schied, soll sich nach den „Bautzuer Nachr." schwerer Amtsvergehen schuldig gemacht habe». — Zwei Lehrlinge des in der Burgstraße in Rochlitz wohn haften Glasermeisters Rudolph hatten eine» Revolver gekauft und spielten in ihrer Boden kammer damit. Plötzlich vernahmen sie Schritte auf der Treppe und in der Annahme, daß sie von ihrem Meister überrascht würden, suchten sie schnell die Waffe zu verbergen. In dem Moment öffnete sich auch bereits die Tür, die unglücklicherweise dahingerichtete Waffe ent lud sich und das Geschoß drang dem eintretenden zwölsjährigrn Sohn des Lehrherrn in die Stirn. Der Knabe brach sofort zusammen. Ein schnell hinzugerufener Arzt ordnete nach An legung des Nowerbandes die sofortige Ucber- führung des Schwerverletzten in das Leipziger Stadlkrankenhaus an. Dresden. Der Nal hat iu seiner sitzien Sitzung den Bttrag von rund 558 000 Mark zur Errichtung eines Krematoriums bewilligt. — Ein schwerer Unfall ereignete sich auf der etwas abschüssigen Dorsstcaße in Groß röhrsdorf. Der 21jährige Arbeiter Höfer aus Dresden hatte einen Ausflug mit dem Rade nach hier unternommen und wohl etwas zu lange Rast gemacht. Dazu mag er so manchen Schoppen geleert haben. In nicht ganz nüch terner Verfassung trat er den Heimweg an und begann übermäßig schnell zu fahren. Auf der Slraße stürzte er vom Rade herab und brach duS Genick- Der Tod muß auf der Stelle ein- getreten sei». — In Dresden-Neustadt wurde eine Arbeiters-Ehefrau iu ihrer Wohnung er hängt vorgefunden und polizeilich aufgehoben. Es liegt Selbstmord vor, begangen in einem Anfälle von Schwermut. Ihr seit dem 2. d. Mts- vermißter, schwerkranker Ehemann Hal in einem an demselben Tage an seine Ehefrau gerichteten Briefe erklärt, daß er wegen großer Schmerzen sein Leben enden Würde. — In der Bürgermeister-Angelegenheit in Werdau wird noch mitgcteilt, daß jetzt auch der der Unterschlagung amtlicher Gelder bezich tigte Raisbeamte seines Postens enthoben wurde. W vssonilsi-si' 8 8 LelMkMsui z IW Auf meiner letzten Einkaufsreise erstand große Posten Osm«n- WUi UW bsl«kvt» in farbig und schwarz weit unter regulärem Wert und ge- Mt UM langen dieselben von heute ab zu sussvngewübnlivk billigen MH k'eeieen zum Verkauf. MW H Ga. 150 Damen-Paletots « in wunderbaren Hellen u. dunklen Farben von S.8O—25 Mk. g Große Posten Staubmäntel 8 in neuester Ausmusterung von 4.80 - 22 Mk. U Große Posten « U schwarze halblange Saccos A kW gefüttert, von 2.80—ls Mk. WH H Alimin IsM Grauen-Paletots « UM auch für »vki» »K»nlrv Osme» Passend zu nivkK «ierlsn- UM beki««nilen billig«» pnvisvn sW 8 flaufdim fottuna Mm. Z van 12 4