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Dresdner Nachrichten : 26.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-05
- Tag 1889-05-26
-
Monat
1889-05
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.05.1889
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v.ilickundigunge»Mariens» lZv 1-r. Lvnnlaaü v>» lü lldr 8n Neuliadt: Gr. Zkloner,^». nur aii WvMenlageo dil 3 Adr Di« Uvaliigc Wsun^zeiie lunMdrSSildmjikWa lurWu- >-,« oder nach Stillosen 30 Via. Unterm tztricki «ikinaeiandt» ^eilc <0 Pia Slokuodigimgeo oui bei Pnvat- «eile Heile M P'g. Eine Büra'cho»! Ilir die „achinmnae -luinakme der Anteiaen ivjrü »illit geardeg. Slutl- warzige Aiitnndiaiingsauuruae gegen öarverbcialilniia durch Bnetmanen oder Posteiozablnng. Üur Dckgabe eiligem,idier Schritt- stucke keine «erdiiidlichkeit. Ankü»d,au„aen »edme» mmmtlich« „ombotte «ermnieiiniaoftellei, an. üernivrewNelle Nr. n. 34. Jahrgang, «ufl. 47.900 Stück. "^o^ig^aliü^nälnIS. s/r/s, »datr-j Dresden» 1889. 8tiMüttz, II, , ^«3». Ulni UtixI^vNüt« iu zsrosserF usiVitlil i-.i» «iillj.- 8ton?r(-iA-n oiupliolilttilo »Itrenommirt«, ^ «li^alilint -1 nl.^tiz !j iß Leriekw« >«-?. I'e!„o„rt >873. >!! Mül. köliiiit), 8e!iekktzl8ti'. 34 Killt soiu Msstos Lnffor in nnvrknnnt ^utsn Kllck8li>ü8 zu Kuavenanzügeu. sowie lufütneko in rrllon I'itrbon un<l <Zu.lIit!ltvu I,osten» ompkohlon. I»pvtv«. < »nl V,«^Ie,u»nn, Ilotlivs. lA-.l'Iiut I8II. k'lM>»0«IiMIPilm!l« VIv«Ivii»«»iii» 8 Hi rii8tvi»öNaoIi E mit. W»rdv, ttdor 74sel»t LrvllUnvN'l, nil'kt iLlsleOnck. ^ ^Itstrult: liäftelenste. 27, -Zmallinste. IS, —^ 2«lv>csuer8te. 40. d1t.iidt.:ikolnrlok»tr.(8i„<lr(iär!itr). -»MS»««»»««««««, VLSvd-^NLÜKV Ä Mr ILnnI»,'n mul ^Ii„Iol»en K ompfodlv iek in «Io» vorsukioclon-ton 8>"Ucn im,l Fn-siiknrusssn L ru 1.30, 1.50, 175, 2. 2.50, 3, 4 Llorlc ote. A HvrNIHIM Ilvl'/kolll, I)l-08(l0N, ^.KlllUrlit. 1^ ^»'G88tV VNIßKSt« aber löste ?rsisö. V'rttiLL im IM kW!M Me lapelvn s>?1» 14.^ Schlußabslimmung über die 2Iltcrs- »nd'Jnvalidenversichening. Auöslaud im Rnhtkohlcnaebiet. Hofflachrichten. Wettiner Jubelfeier, P»c,de-; QlkliiiiHi«! F.7»v» AZltl'ffl.I. austtellung. TageSgkschichte. „Philippine Weller" (Fli. Barkanv), „Postillon v. Lonjuineau" (Hr. Hvtniüllcr).Carl Banck's80. (tzeburlstng. dVltlllU^ßg LeraiMooNllcher »icdaNexr Ntr Politisches v». Im» Vl«r«v »n »re«den. So wäre denn der Reichstag geschlossen worden. Er hatte kurz vorher sein Haugtstück, die JnvaliditätS- und Altersversorgung, unter Dach und Fach gebracht. Die Mehrheit dafür blieb hinter der zurück, die man hoffte. Bier Litze sind augenblick lich frei, von den verbleibenden 393 Abgeordnete» waren 370 bei der Abstimmung anwesend, da» L»aus war also sehr gut besetzt. 185 Ia'S wurden gezählt, 165 Neln's. 20 Stimmen sind keine stolze, aber auch keine kümmerliche Mehrheit. In gewissem Sinne kann man sagen : das Königreich Sachsen hat die Entscheidung gegeben. Von den 23 sächsischen Abgeordneten stimmten 19 für das Gesetz; die wegen Krankheit tchlcndcn Abgg. Clauh, Günther und Temper würden mit ihren Parteifreunden cbensalls für das Gesetz gestimmt haben: nur der deutschsreisinnige Abg. Buddeberg, der ebenfalls fehlte, hätte sich von leinen Landsleuten geUennt. Das durch die ausschlaggebenden sächsischen Stimmen zu Stande gebrachte Gesetz wird ein Markstein in der Geschichte des Deutschen Reiches sein. Soviel man auch gegen manche Einzelheiten einwenden möge: der Entschluß, 11 Millionen Staatsbürger durch gesetzliche Einrich tungen gegen die Nvth zu schütze», die aus der Enverbsunsähigkeit entspringt, ist eine hervorragende, denkwürdige That der Menschen freundlichkeit und weiser Sozialpolitik. Ans der einen Seite die Aiihäiigcr ernstlicher sozialer Reformen unter der festen Führung des Königthums, aus der anderen daS Manchesterthum mit seiner widerspruchsvollen Gefolgschaft von Römlingen und Umsturzmännern. Auch von den 185 Befürworter» des Gesetzes ist den Wenigsten das Ja leicht gefallen: es Hot überhaupt Niemanden unter ihnen gegeben, der nicht schwere Bedenken gegen viele Einzelheiten des Werkes cmpsunde» hätte. Die Gegner des sozialen Rcformwcrkcs handhabten die Vielseitigkeit dcr Einwänbe und Bedenken mit großer Geschicklichkeit, »in das Gesetz zum Scheitern zu bringen. Wieder holt erginge» sich die deutschsreisinnigcn Redner in Ausrufen: die Landwirlhc wollen das Gesetz nicht, die Arbeiter auch nicht, die Handwerker und die Fabrikanten ebensowenig — ja mein Gott, wer will denn daö Gesetz? DaS machte Eindruck, war aber doch nur eine rednerische Uebcrtreibnng. Weil die engherzigsten Ver treter des Großgrundbesitzes aus dem preußische» Osten nicht den Beutel zur Tlirchtührung des Gesetzes ziehen wollen, ist nicht gesagt, daß die Landwirthichaft überhaupt widerstrebt; weil der Abg. Bebel die heilsame, im staatsfreundlichen Sinne erfolgende Wirkung des Gesetzes auf die Arbeiter befürchtet, deshalb widec- setzcn sich die Arbeiter noch nicht den Wohlihaten des Gesetzes: weil einigen kleinen Handwerkern vorübergehende Belästigungen entstehen können, deshalb schädigt das Gesetz nicht das Handwerk und weil die Industrie mit den Beiträgen für daS Wohl der Ar beiter belastet wird, deshalb wird ihr noch kein Unrecht gcthan. Also die Vielseitigkeit der Gegnerschaft beweist an sich gar Nichts gegen daS Gesetz. Wer will eS auch den Gegnern des Reiches oder doch des geordneten Staatswesrns verargen, wenn sie sich weigern, eine Gesetzgebung mitzumachen, welche daS Reich kräftigen muß? Ultramontane, vom Schlage Windtdorst'S, können es nicht verwinden, daß die sozialen Wohlthaten, die das Reich den katho lischen Arbeitern erweisen wird, den alleinbcberrschenden Einfluß der römischen Kirche schwächen müssen. Die Sozialdemokraten furch ten ebenfalls, daß, wenn die Arbeiter sehen, daß der Staat ihnen Etwas giebt, während die Sozialdemokratie immer nur mit unerfüllbaren Veiheißnngen nm sich wirst, sie ihnen zuletzt untren werden. Mußte doch Abg. Bebel die hohe arbcitcrsreuud- liche Bedeutung des Gesetzes anerkennen: als berufsmäßige Er reger von Mißvergnügen werden eS freilich seine Genossen nicht an Herabsetzungen auch dieser von den Arbeitern als Wohlthat empfundenen Invaliden- und Altersversorgung fehlen lassen. Nur von einem Standpunkt aus wurde der Gesetz entwurf grundsätzlich bekämpft, demjenigen des Manchestcr- thums, der Jrcihandclslehre. Die Wortführer dieser Richtung waren die Drutschfrcisinnigen. die ewigen Befürworter der Politik des Nichtsthurns, des Laufenlassens, die Partei der Pfui ruf«. Wie sie sich jedem heilsamen politischen Fortschritt, jeder förderlichen volkSwirthschastlichen Weiterbildung, so haben sic sich auch dieser sozialen Reform widersetzt — Alles zum Nutzen der großkapitalistischen Wirthschast. Seiner Zeit bekämpften sie die Verstaatlichung der Eisenbahn, jetzt stemmten sie sich gegen ein Gesetz, daS direkt vom Reiche bedeutende Zuschüsse kür die In validen- und Altersversorgung der arbeitenden Klaffen verlangt und daS, wenn eS einmal in'S Leben getreten sein wird, voraus sichtlich der Ausgangspunkt für weitere, noch tiefer greifende sozial politische Umgestaltungen abgeben wird. Die neue Versorgung mildert viele Ungerechtigkeiten und Härten, welche daS heutige Ar- beitSverhältniß und seine Beweglichkeit mit sich bringen, und sie bewirkt hoffentlich, je volkSthlimlicher sie durch spätere Reformen auSgestattet wird, daß jede unnöthige Verbitterung auS den moder nen Jnteressenkämpfen entfemt wird. Insofern ist daS Gesetz, daS den Willen des greisen Kaisers Wilhelm I. vollstreckt, eine ver heißungsvolle That im Sinne de» sozialen Friedens. Wohl ist eS kein vollkommenes Werk. DaS erklärt« auch der Staatssekretär v Bötticher mit den Worten: ,Jch habe nur eine Bestimmung In dem Gesetz gesunden, welche allerdings einer Aenderung nicht füglich unterzogen werden kann, die Bestimmung über die Höhe der Renten... Alles klebrige, die Form, in der daS Gesetz in Wirksamkeit tritt, die Modalitäten der Abgrenzung der Wohlthaten könnxn Sir später von A bis Z eventuell ohne Gefahr und Schwierigkeiten ändern". Da nun kein bestimmter Termin für daS Jnslebentreten der Alters- und Jnvalidenversorgung in'S Gesetz ausgenommen, sondern dies der kaiserlichen Verordnung überlassen ist, so hoffen die Gegner des Gesetzes, daß cs überhaupt nicht dazu kommt. Angesichts der feierlichen Erklärungen dcS Staatssekretärs v. Bötticher sollte man wirklich nicht den Argwohn äußern, als ob der glorreiche Schatten Kaiser Wilhelms I. durch Verschwinden lassen seiner arbeitcrfreundlichen Reform gekränkt werden könnte! Aus dem Ruhrkohlengebiete liegen wider'prechende Mel dungen vor. Es ist aus der Ferne nicht immer leicht, ein Urtheil zu gewinnen. Wen die Schuld trifft. So wird neuer dings und zwar glaubhaft widersprochen, daß gestreikt habende Ar beiter, namentlich Vertrauensmänner, von den Zechen gemaßregelt worden sein sollen. Der Vorgang beschränkt sich auf Folgendes: Infolge des Stillstandes der Arbeit sind in den Bergwerken viele «stellen zu Bruch gegangen (beschädigt worden); sie müssen des halb erst auSaebcsscrt werden und man kvnule nicht sofort an alle -stellen, >vn Kohlen gebrochen werden. Leute hinslellen. sondern mußte erst die Brüche aiiswälligen. Daher wurden etliche Berg leute anfänglich zurückgestellt. Nachher wurden sie anstandslos wieder beschäftigt. Das klingt denn doch ganz anders. Von einem j Bruche der Vcrwrechungcn ,st also nicht die Rede, gleichwohl hat das Vorkommnis; ausgcreicht. um böses Blut zu machen und den! Streik neu zu beleben. Eine Hauplursnche ist über die Unklarheit! der verschiedenen Vereinbarungen. Die Berliner Vereinbarungen stimmen nii Wortlaut und in der Ausdrucksweise nicht mit der Essener Erklärung und diese wieder nicht mit dem Bochum« Be schlüsse überein. Die verschiedenste Auslegung ist über die Schicht- daner und die Einrechnung der Ein- und Austahrtzcit möglich. Die Zechen selbst lege» sic vcrichiedcnarlia aus. aber sic erklären feierlich, sie werden das Bewilligte voll und redlich aussühren. Tara» sollten sich die Bergleute genügen lassen. Statt decken glaubt ein Thcil. neue Zugeständnisse ertrotzen zu können. Sie dürsten sich hierin tauschen. Tie Erfolge, welche die Bergleute davvnaetragen, sollten sie nicht über die Machtvcrlittltmsse tämchcn. Die freie Zustimmung der öffentliche» Meinung, die ihre gerechte Sache unleruütztc. Ein eigensinnig fortgesetzter Streik aber muß den Bergleuten diese Zustimmung entfremden. Bei ihnen, wie bei allen Arbeitern, die letzt überall zu Metten beginnen, giebt eS eine Grenze, an welch« sie sich in s Unrecht setzen und von der ab sic nicht mehr aus Unterstützung der üsfcnlli'chcu Meinung rechnen dürfen. Das Thema des Streikes sei hier nicht ausführlich« «örtert: reder Menschenfreund gönnt den Arbeitern den höchsten Ertrag ihr« Anstrengungen. Redlichen, geschickten, fleißigen Arbeitern wird jeder einsichtige Grjchäslölettcr oie höchsten Löhne, namentlich bei Zeiten wirthschastlichen Aufschwungs, gern zahlen. Aber etliche Erscheimingcn der jetzigen Luhittänwfc sind unter keinen Umstän. de» zu rechtfertigen: zuiiächst die Eontraktbrüche. sodann die ge waltsame Verhinderung der Arbeiter, welche die Arbeit fortictzen wollen, durch die Streikenden, endlich das Verbot, daß auch bei solchen Arbeitgebern gearbeitet werden dürfe, die alle Jordenuigen bewilligt haben. Das widerstreitet aller Jrciheii des einzelnen Arbeiters und vcrurtheilt Männer, die kür ihre Familien wracn wollen, zu Entbehrungen und zur Brotlosigkeit. Verfahren die Ar beiter ans diese Welle, io habe» sie aus keine Symvathieen in der Oefscntlichkcit zu rechnen. Wie weit sie betreffs der Höhe der Forderungen glauben gehen z» können, kommt ans den Einzclfall an. Ucbersvannte Forderungen ziehen leicht einen Gegenschlag nach sich Weniger ist oft mehr als Viel. Neueste Drahtbertchte der „Dresdner Rachr." vom 25. Mai. Berlin. Der Kars« stattete heute mit dem König und dem Kronprinzen von Italien der Untalloerhutlingsausstellung einen zwei stündigen Besuch nb. Der Kaiser gedenkt, den König von Italien aus dessen Rückreise bis Straßbura zu begleiten. Im Gefolge wird sich der KriegSnunister Berdo du VeruoiS befinden, welcher vor der Berufung aus seinen jcgiaen Posten bekanntlich Gouverneur von Slraßburg war. — Der Kaiser erhielt die Mitll-cilnng von der Annahme des AlstrS- und Jiivaliditätsversichnungsgesetzes gestern in Potsdam in militärischer Umgebung. Er gnb seiner Freude lauten Ausdruck und ries dem KriegSminisler zu »Es ist durch I" — Dem Stantsministcr v. Bötticher steht eine hohe Auszeichnung ans unmittelbarer Initiative des Kaisers bevor. Während es aber früher hieß, daß er in den Grafenstand erhoben werden iolle, ver lautet jetzt, daß idm der schwarze Adlervrdcu ziigcdncht sei. Berlin. Zu dem heutigen Besuche der UnsallvcrhiitungS- AuSstellung durch den Kaiser und den König von Italien waren auch die Vertreter hiesiger und auswärtig« Blätter geladen worden. Die IPolizci verwehrte aber denselben den Zutritt, worauf die Mehrzahl der anwesenden Journalisten einen schriftlichen Protest vereinbarte. Berlin. Der .Neichscinzeiaer" veröffentlicht einen Bericht des Neichskommissars für Ostasrika Hauplmann Wißmnnn, datirt ans Bagamoho vom 1. Mai 1689. Danach hatte der Admiral Teiiihard bis zur Ankunft Wißmann's einen Waffenstillstand mit Äushiri geschloffen. W'ßmann nahm denselben zunächst an, ließ jedoch Bushiri sagen, daß er mit ihm nur als Rebellen Verkehren würde. Er wirs die Friedensbcdingungrn Blllhiris zurück, da diele einmal gerader» lächerlich waren und da sich Ä. zum Andere» von einem «solgrctchen Schlage gegen Bnihiri mehr versprach, als von einem noch so künstlichen Frieden. Bushiri brach auch bald den Waffenstillstand, indem er eine» der Leute W'S im Borterrain ab sing nnd dcnsklben mit abgehaucncn Händen zurücksandte. Die Aufhängung zweier Leute, welche in dieser Sache Vcrräther waren und der Spionage überführt wurden, verschob Wißmnnn bis zur ettolgten Auslieferung der in Bushiri'S Gewalt l>efindlichcn Missio nare von Mamboya. ^)ie Missionare in d« Hand von Bushiri sind für mich acradezu Daumenschrauben", schreibt Wißmann. Am 28. April überfiel Bushiri daö Dorf Kanlb südlich von Bagamoho. Die Bewohner konnten sich unter dem Schutze deS FortS von Baga- moyo retten. Wißmann macht sodann eingehende Angaben üb« seine Strcitkräftr, in Summa 730 Mann schwarze Truppen mit Mauseraewehren bewaffnet und ca. 200 irreguläre Wamemwesi mit Vorderladern bewaffnet, gciülnt von ca. 20 Deutschen, außer dem eine geschloffene Truppe von 40 Deiilschen. Bushiri lag aus 6 Kilometer von Bagamoho im .Halbkreise entfernt in drei Lagern. DaS in der Mitte liegende Hauptlag« war daS stärkste: cs zahlte 500 Mann und wurde von ihm persönlich geleite«. (Inzwischen hat Wißmann bekanntlich einen entscheidenden Schlag geführt. Man sieht, daß der Vertreter d« ostafrikanischen Gesellschaft sich in jeder Weis« entgegcnkommeiid gezeigt hat.) Berlin. Nach Berichten der Maurcr-Streik-Kommission sind alS ausständig» Gesellen angemeldet 18.713, 1307 Maurer haben Oertltchcs »nd Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin machten von EmS aus am Mittwoch Nachmittag nach M3 Uhr eine Aus fahrt mit dem Gefolge nach dem sog. Oelberg bei Arenbcrg. Die Rückkehr «folgte über Ebrcnbreitstcin und Nicdcrlahnstein, und trafen die Maicstäteii Abends 7'/r Uhr wieder in Ems ein. Um 8 Uhr begab sich Sc. Majestät der König mit den Herren seines Ge folges in den Kurlaal, nm von der Galerie desselben aus dcm Sm soiiie-Concert des Kur-OrckcsterS bis 9 Uhr bei,»wohnen. Ihre Majestät die Königin Enroln besuchte Donnerstag früh vor 7 Ubr mit ihrer Hofdame Frciin o. Miltitz und Frau 0. ShlvanSlu, wie sie während ihres Aufenthaltes regelmäßig zu thnn pflegte, die Frühmesse in der neuen katholischen Kirche. Wenige Minute» vor 10 Uhr begab sich die Königin, begleitet vom Könta und den Herren des königlichen Gefolges, znm Bahnhöfe, um nach uenndlicher Ver abschiedung von den am Bahnhof Versammelte", über Koblenz und Köln nach Brüssel zu reisen. — AuS Eriinniilschau wird vom 23. gemeldet: Gestern Abend durch,uhr Sr. Königl. Hoheit Pein, Friedrich August die cklli M - M ' W Berlin verlassen und eS finde» weitere Auswanderungen statt. Die Abreiieiiden erhalten Reisegeld. Auch die Maurer in umliegen den Orten haben die Arbeit eingestellt. Stach einer Meldung bei der Kommission arbeiten in Berlin »nr noch 141 Maurer auf 11 Baute». — Die Dachdeckergesellen Berlins haben eimge der größten Firmen gesperrt, in Folge dessen haben sich die Meister zm uuiueir- gethan und die betheiligten Gesellen von der Arbeit ausgeschlossen. — Die vier großen Schlachtschiffe, deren Bau im Prinzip beschlossen ist, sollen in Kiel, Wilhelmshaven, Stettin und Danzig gebaut werden. Etwas Sicheres ist noch nickt bekannt, dach gilt als fest stehend. daß die kaiserlichen Wersten bei den Schifssbmitcn bethei- ligt werden sollen. Berlin. Die zu den Frühjahrsübungen des GardekarpS von der sack«. Armee zur- Dienstleistung komniaudirten Obersten Weber und Mcndors, sowie die Majore Semig und v. Baumnnn sind »ack Sachsen zurückgckehrt. — Bei dem heutigen varloinenta- rllchen Diner zu Ehren Ensvls wird der ReichSlagSpcäiident v. Levetzow den Toast aus den Kais« von Deutschland und den König von Italien ausbrinqen. Tann wird ein Mitglied des Reichs tages auf Crisvi toasten, welcher in längerer Rede antworten wird. De» Schluß der offiziellen Toaste wird eine Rede des Abg. Dr. Miguel bilden. Bis jetzt sind ca. 150 Tbeilnedmer angcmcldct. — Oberbürgermeister v. Forckenbcck erhielt das Großmüstcrkreuz des italienischen St. Mauritius- nnd LazarnSordens mit dem Stern. Bürgermeister Dirnker das Kommandeiirkreuz desselben Ordens. Berlin. Dem Oberbürgermeister >v. Forckenbcck ist ans dem Civilkabinet des Königs Hunrbert ein Schreiben zngegangen, in welchem der König der Berliner Bevölkerung für vcn glänzenden und herzlichen Empfang, sowie für die Beweise der aufrichtigen Somvathieen, welche ihn während seines iganzen Aufenthaltes bei seinem erhabenen Wirth und Freunde, -Sr. Majestät dem Kaiser von Deutscklnnd, begleitet haben, dankt.' Schließitch ersucht der König den Oberbürgermeister die angeichlossene Summe von 2«),OM Franks zu wohlthätigen Zwecke» vertheilcn zu lassen. — Ter Re dakteur der „VolkSztg.", Dr. Oldenburg, ist heute von der Straf kammer des hiesigen Landgerichts von der Anklage der Majestäts- belcidignng, begangen durch den Artikel vom 9, Mörz anläßlich des Stcrbcrages Kaiser Wilhelm 1., srclgcwrochcntwordcn. daacgen wurde er wegen BiSmarck-Beleidigung tür den Leitartikel ,,Ui" zu einer Geldstrafe von 150 Mk. verurtheckt. K ö l n. Ter hiesigen „Vollsztg." w;rd auS Bochum berichtet: Der Borsitzcnde des Eenlraltomilces. Weber, ist beute wegen der Acußerung „Krieg den« Kapital, — Sieg oder Tod!" die er in der gestrigen Delegirtenvecmmmluug gettuui hat. verhaftet worden. Verschiedene Garnisonen seien bereit, daS Militär ausrücken zu lassen. Die Verhängung des großen Belagerungszustandes werde erwartet. Von anderer Seite wird gemeldet, unter den Führern des Streikes seien Differenzen entstanden und die baldige Bei legung des AuSstandcs >ei daher zu erwarten. Tic Nachricht, daß in den Stumps'schen Werken infolge KohlciimangelS die Arbeit eingestellt sei, wird dcmentirt. W i e n. Tic Meldung des „Figaro" über die angeblich in Wiener Kreisen herrschende Bewrgmß wegen Ausbruchs von Un ruhen in Bosnien und der.Herzegowina ist vollständig »»begründet. Pari s. Die Kammer nahm mit 368 gegen 157 Summen den Antrag betreffs Uebersühriing der irdischen Ucbcrrcste Earnot's, Baudin's und Lcsevres-Pontnlc's in daS Pantheon an. Paris. Die hiesigen Droschkenkutscher planen eine Arbeits einstellung. London. Zwei französische Fischcriahrzeuge sind aus den Neufundländer Sandbänken verunglückt, wobei 150 Personen er tranken. Die Berliner Börse «öffnete im Anschlüsse an die Nach richten aus dem Streikgebiet in schwacher Haltung und mit stillem Geschäft. Später trat zwar eine kleine Befestigung ein. doch war der Schluß wieder, zumal auch Paris schwache matte Notimngen sandte, recht schwach. Deutsche Banken waren durchweg niedriger, nur Dresdner lest. Deutsche Bahnen waren schwächer, öster reichische vernachlässigt. Bergwerke wurden angeboten, waren aber weichend, fremde Renten blieben still. Im Kassaverkchr blieben Banke» ruhig', EiienbahnenI behauptete» sich, für Jndustnecn zeigte sich ein regeres Interesse. Ternsche Fonds und üitencuchischc Prioritäten waren ziemlich sest. Privatdiskont 1'/« Prozent. Die Nachbörse war stau. ftr»iiks»r»a. M. illbends.» vrredU 2«a,N>. «ra-usdad» '-'M.dd. «ow. dardni!>6,L', BaUiIkr —!U.Si>. Ivroe. Nu«. «So.'drcn» 87,-0. Di»ro>>t« 2LIM. DrrSd». Bk. —. Mecklcnb. —. Ln'ira —. Mail. IS I r u. c-Ibnids.» «red» :>»e,:!7. SiaaiSdnvn 2a».7'>. eomdarden , Mirdwrftdalili —. »lai-ramen —. nn«. «rcdit I-2.M. P »vierrenlc —. Schwach. Var««. (Schloß.' «ra>r 86.82. «olrlvr UN.7S. IiaNenrr.—. eiaat». 3«3n 6l:>,M. »omtardra 26.1.73, «o. «rlarlliilen —. Svanlrr 78. I»ad»«rr <Sa,7S. Otiamaarn 3t7,k>0. ««com2»» 88. Mat«. Varl«. Prodorirn «Schluß.« evrizrn per Mai 22.80. vrr Scplbr.-Deitr. 22,60, deßa»r>«e». Spiritus per Mai >2.23. drr Skplbr.-Tccdr. 12.3-r bcftanPtc«. ßiübiil »rr Mat 36,00, Orr Sevlrmder-Derrmber 37,30, ßcßauPtcl. « I« ftrrdam. PraduNeu ISchliißü Melzen per Mo« —, per »loodr. lßl. «»„ko »er Mal l07, »rr Lctadrr >12. Berlin. Der ..Not. M." wird ans Paris gemeldet: „Die angeßliche MeldlMO der „kiUniichen gktlun,!». Nöttia VI,Ulbert werde 0,1, Sonntag nicht in Arankiurt a. M.. londcm mit dem Bohichoic »o» Liraiibnr,, die Sorligr «Larniio» iilevne vaiiiren laise», veranlaßt verschiedene Bit»,er gewissermaßen tu evileptischen Wntiimisbriichc».' Madrid. Die Minister stellten Lagasto ilne PoileieniNes zur Ber- ilignng; derieibc leimte jedoch ob »nd bezeugte den Ministern «ein volles vertrauen. Inzwischen wird ei» Ausgleich versucht werde» : lolile derselbe nicht erzielt werde». Io dürste die Bildung eines neuen Ministeriums „„mittel bar bevorfteben. 3 a » ztbar. Dr. Peters wird sich dcmniichst «ach der Delogoa-Bai begrbe». wo 40» Elngeborrnr bereit sein sollen, dir VorriMe nnd Gebäck der i-rvevition zu «ransvorliren. / H'ck, MW ! M ^ <D '> <6 , z -r? i > r , .i>ch Zk' L PL- ''i; b'I.' - - .1 ' .S»O,i-A,'l L, M»« .«g-Ksg '' TM i W .>OD !> ^ .K
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