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Amtsblatt für die Grtsbeßörde und den Hemeinderat zu Mretnig. roksI-NnrrWr M air Ortschaften gretnig, großrödrzüsrk, üEMalüe, frantlentda! uns Umgegen«. TDer Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, emschl. des allwöchentlich beigegebcnen„Jllustrierten Unterhaltnngsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, «l freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg-, im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch^ unsere sämtlichen Zeitungsboten jeverzet gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V2H Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 14. Mittwoch, den 16. Februar 1916. 26. Jahrgang Futtermittel-Verteilung. Es kommen demnächst folgende Futtermittel zur Verteilung: Melafsefutter für Rinder, Ausländische Weizenkleie für Rinder und Ziegen, Juckersutter für Pferde, Bierträber für' Rinder, Gerstenkleie für Schweine und Trockenschnitzel für Rinder. Anträge auf Zuteilung dieser Futtermittel sind unter Verwendung des amtlich vor geschriebenen Vordrucks spätestens bis Donnerstag, den 17. Februar dieses Jahres bei der unterzeichneten Ortsbehörde einzureichen, Soroeit die Zuweisung von Zuckerfutter beantragt wird, sind die Pferde besonders zu bezeichnen, die dauernd schwere Lasten fahren. Antragsvordrucke sind bei der Gemeindebehörde unentgeltlich erhältlich. Telephonische sowie verspätet eingegangene Anträge können nicht berücksichtigt werden. Bretnig, 12. Februar 1916. —* Die Ortsbehörde. Bekanntmachung, Buttertzarten betr. Jeder Erzeuger von Butter (Milch), sowie jeder Händler mit Butter hat binnen 3 Tagen nach Ablauf von je 2 Wochen, also nach Abschluß einer Brot markenperiode, die Butterkarten in einem verschlossenen Umschläge an die Orts behörde abzugeben unter Vorlegung des Nachweisbuches. Bretnig, den 15. Febr. Der Gemeindevorstand. Vom französischen Ministerrat ist die Abberufung des französischen Oberkommandanten iu Ma rokko beschlossen worden. Der König der Bulgaren ist Montag vormittag zum Besuche Kaiser Franz Josephs in Wien eingetroffen. Kian Nasirirvlen. In der Champagne stürmten unsere Truppen südlich von St. Marie-a-Py die französischen Stellungen in 700 Meter Breite und mach ten 206 Gefangene. In Flandern drangen stärkere Erkundungsabtei lungen in die feindlichen Stellungen ein und machten südlich von Boesinghe über 40 Eng länder zu Gefangenen. Unsere Beute von Vimy betrug bis zum 9. Februar 691 gefangene Franzosen, sowie 35 Maschinengewehre, 2 Minenwerfer und ande res Gerät. Englische Artillerie beschoß die Stadt Lille, unsere Flugzcuggeschwader belegten La Panne und Poperinghe ausgiebig mit Bomben. Oestlich von Baranowitschi wurden zwei von den Russen noch auf dem westlichen Schara- Ufer gehaltene Vorwerke gestürmt. Ein österreichisch-ungarisches Seeflügzeuggeschwa- der unternahm einen erfolgreichen Angriff auf Ravenna; alle Flugzeuge kehrten unversehrt zurück. Die Vierverbandsvertreter in Washington er hoben Vorstellungen gegen das amerikanische Memorandum über die Entwaffnung der Kauffahrteischiffe. Die Ministerbesprechungen in Rom hatten das Ergebnis, daß demnächst in Paris eine Vier verbandskonferenz zusammentritt. In England stehen jetzt nach amtlicher Bekannt gabe 2834 Fabriken, die ausschließlich Muni tion Herstellen, unter Staatskontrolle. Nach einer Meldung des „Petit Parisien" rüs tet sich Essad Pascha, von Durazzo nach Korfu zu gehen. Nordwestlich von Tahure entrissen wir den Franzosen über 700 Meter ihrer Stellung; der Feind verlor über 300 Gefangene und 3 Maschinengewehre. In der Champagne wurden zwei feindliche Gegen angriffe südlich von Si. Marie-a-Pv glatt ab gewiesen. Bei Obersept (nahe der französischen Grenze nordwestlich von Pfirt) nahmen unsere Trup pen feindliche Gräben in einer Ausdehnung von etwa 400 Metern. Dre in Albanien operierenden k. und k. Streit kräfte haben mit Vortruppen den unteren Arzon gewonnen; der Feind wich auf das Südufer zurück. Die Senussen haben nach einer türkischen Mel dung abermals einen Sieg über die ägyptischen Schutztruppen der Engländer errungen. Die Zahl dec in Spanisch-Guinea internierten Soldaten aus Kamerun ist größer als ursprüng lich erwartet; sie beläuft sich auf 2600. Die spanischen Behörden erließen ein Verbot für bewaffnete Handelsschiffe, in spanische Häfen einzulaufen. Die Unterwerfung Montenegros. Aus Wien wird gemeldet: Gegenüber den weitschweifigen Erklärungen und heldenmütigen Phrasen, die der montenegrinische Ministerpräsi dent Muschkowitsch unter dem 11. d. M. durch die Agence Havas verbreiten ließ, um die Oef- fentlichkeit über das montenegrinische Friedens ansuchen und die Kapitulation der montenegri nischen Armee hinwegzutäuschen, genügt es wohl, neuerlich festzustellen, daß am 14. Januar d. I. König Nikolaus an Se K- u. K. apostolische Majestät und namens dec montenegrinischen Regierung der Ministerpräsident Muschkowitsch an die K. u. K. Regierung Telegrannne gerich tet haben, in welchen um Frieden geb.eten wird. Am 16. Januar hat dann die montenegrinische Regierung in einer ebenfalls von Herrn Musch kowitsch unterzeichneten Note die ihr als Vor bedingung der Einleitung von Friedensoerhand lungen bezeichnete bedingungslose Waffenstreckung angenommen. Aus dem Gesagten erhellt, daß der montenegrinischen Regierung irgendwelche Friedensbedingungcn überhaupt noch nicht be kanntgegeben wurden, so daß auch von einer Ablehnung derselben logischerweise bisher nicht die Rede sein konnte. Die Abreise des Königs Nikolaus ist nach Angabe des Herrn Muschko witsch erst am 20. Januar erfolgt. Ob der König nach diesem Datum von seinem Exil aus an seine in Montenegro zurückgebliebenen Gene rale und Minister noch Befehle erlassen hat, gegebenenfalls was deren Inhalt war, ist hier natürlich nicht bekannt. Sollten sie so gelautet haben, wie Herr Muschkowitsch es sagt, dann ist ihr Effekt jedenfalls ein sehr geringer ge wesen; denn bekanntlich haben die Verhand lungen über die Art der Durchführung der montenegrinischen Waffenstreckung am 22. Jan. d. I. in Cetinje begonnen und am 25. Januar durch Unterzeichnung des betreffenden Proiokolls seitens unserer und der montenegrinijchen Un terhändler ihren Abschluß gefunden. (W.T.B.) Spende der deutschen Kronprinzen- Armee für Bulgarien. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat eine von der ihm zugeteilten Heeresgruppe für das Bulgarische Rote Kreuz gesammelte Spende von 50000 Mark dem König der Bulgaren überweisen lassen. (W. T. B-) Die Keckheit der deutschen Unterseeboote. L'Oeuvre vom 7. Februar berichtet: Am 29. Januar wurde der englische Torpedobootzerstörer Viking unweit der Hafenanlagen von Boulogne versenkt. Am nächsten Tage näherten sich, offen bar durch den Erfolg ermuntert, zwei deutsche Unterseeboote der Küste und wurden von dort aus gesichtet. Im Aermelkanal schwimmen einige dieser gefährlichen deutschen Fische. Aber was sich dann ereignete, war denn doch zu stark. Am 30. Januar nämlich wurde morgens an der am weitesten herausgeschobenen Boje ein Plakat ent deckt, das folgende Jnschnft trug: „Jedes Schiff, das von Boulogne in der Richtung auf Folke stone ausläuft, wird versenkt." Es wurde nun die Ausfahrt aus dem Hafen, allerdings nur für kurze Zeit verboten. Dann machten bewaffnete Geschwader auf die Unterseeboote Jagd, aber ohne Erfolg. Erst danach erhielten die Handels schiffe die Erlaubnis, auszulaufen und entgingen dann auch glücklich den feindlichen Angriffen. Der Hafenkommandant ist seitdem ein geschwo rener Feind aller Unterseeboote. Dauernd ist er aus den Beinen. Taucht irgendetwas auf, was auch nur entfernt mit einem Periskop Aehn- lichkeit hat, dann stürzt er beunruhigt hinaus. Aber kein Unterseeboot läßt sich blicken! Die Kämpfe an der Westfront. Der „Berl.Lok.-Anz." schreibt zu den Kämpfen in der Champagne und zwischen Maas und Mosel: Wie wenig der mit so lebhaftem Feuer eingeleitete französische Angriff in der Champagne die deutsche Heeresleitung zu beeinflussen ver mochte, zeigt der Angriff, der deutscherseits, un bekümmert um die Vorgänge in der Champagne, auf dem Teilkriegsschauplatzc zwischen Maas und Mosel, auf der ganzen Front durch Minen sprengungen erfolgte. Der Feind wird einge stehen müssen, daß die in London und Paris so sehnlichst angekündigte Frühjahrs offensive des Jahres 1916 weniger Aussicht auf Erfolg hat, als alle vorangegangenen Offensiven, und daß sie einen für die Alliierten außerordcntllH un angenehmen Abschluß finden dürfte. (W^B.) OerMwez uns ZäwMez. Bretnig. (Lieferung von Futterschrot gegen vertragliche Lieferung von Mastschweinen.) Die Landwirte werden auf Folgendes aufmerk sam gemacht: Der Rat zu Dresden ist grundsätzlich bereit, dem Bezirk der Königlichen Amlshauptmannschaft Kamenz die einmalige Lieferung von 100 Mastschweinen zu über tragen. Die Bedingungen .sind folgende: I. Es werden für jedes abgelieferte Schwein 5 Zentner Futterschrot (nicht Mais) zum Preise von 15,90 Mk. für den Zentner ab Lager Dresden geliefert. 2. Entweder die Lieferung hat spesen frei bis zur nächsten Bahnstation des Landwirts zu erfolgen. Die sachgemäße Verladung über nimmt der Landwirt, während die Fracht selbst die Stadt Dresden trägt. Der Preis für die gelieferten Schweine beträgt 10 vom Hundert unter dem für den Dresdner Viehmarkl festge setzten gesetzlichen Höchstpreis. Die Schweine werden futierleer gewogen. Als Gewicht gilt das Stallgewicht mir der Maßgabe, daß das Gewicht bei Ankunft auf dem Viehhofe nicht mehr als 6 Kilo bei einem Schwein niedriger sein darf als das Startgewicht. Oder: Die Lieferung hat frachtfrei Dresden Schlachthof zu erfolgen. Das dort festgestellte Gewicht ist maßgebend. Als Kaufpreis wird der gesetzliche Höchstpreis bezahlt. 3. Ueber die Lieferungs frist hat der Rai zu Dresden sich noch nicht ausgesprochen. Es kann wohl ange nommen werden, daß hier eine dreimonatliche Frist bestimmt wird, so daß man wohl nicht in den Juni und Juli Hineinkommen wird. — Eine Abänderung in den Lieferungsbedingungen ist, wie der Rat zu Dresden mitgeteilt hat, grundsätzlich nicht möglich. — Landwirte, welche sich den Lieferungsbedingungen bedingungslos unterwerfen wollen, wollen sich bis Donnerstag, den 17. Februar bei der Königlichen Amts hauptmannschaft Kamenz schriftlich unter An gabe der Zahl der von ihnen zur Mästung zu übernehmenden Schweine melden. Spätere Meldungen können auf den vorliegenden Mäst- ungsaustraz nicht berücksichtigt werden. Bautzen. (Familiendrama.) Die hier zum Besuch bei ihren Eltern weilende Witwe des Kaufmanns Rösser aus Dresden, der kürzlich im Felde gefallen ist, hat sich und ihre beiden Kin der im Alter von 3 und 5 Jahren mit einem Revolver erschossen. Freiberg. (Verdaftung.) Hier wurde cill 46 Jahre alter landwirtschaftlicher Arbeiter ver haftet, der als Spezialität den Diebstahl junger Läuferschweine betrieben hatte. In der Nacht zum 11. d. M. stahl er auf einem Rittergute der Umgegend zwei solche Schweine; er war dort früher als Pferdeknecht tätig gewesen. Auch im Stadtbezirk sind in letzter Zeit ähnliche Dieb stähle verübt worden, die ihm zur Last fallen dürften. Er tötete die Tiere sogleich am Tatorte. — Erhöhung der Druckpupierpreise Berlin, 10. Februar. Der Verband deutscher Druckpapierfabriken G. m. b. H. in Berlin har in seiner letzten Sitzung am 8. Februar be schlossen, den Preis für jDruckpapier um 8 Mk. für 100 Kilogramm für das zweite .Quartal (April, Mai, Juni) heraufzusetzen. Die erheb liche Preissteigerung ist nach Ansicht maßgeben der Mitglieder des Verbandes dadurch notwendig geworden, daß sämtliche Rohmaterialen, die Arbeiterlöhne und — durch die Betriebsein schränkungen — die Gestehungskosten sich ver größert haben. Der Aufschlag bedeutet eine neue Verteuemng des Papierpreises um etwa 331/2 Prozent. Leipzig. (Zeitweilige Einführung von Kartoffelmarken.) Der Rat hat die zeitweilige Einführung von Kartoffelmarken beschlossen, die am Sonntag in Kraft getreten ist. Zunächst dürfen in den kommenden 14 Tagen vom 13. bis zum 26. Februar in Leipzig Speisekartoffeln an Verbraucher nur gegen Vorlegung der Brot ausweiskarten verkauft werden. Auf die Er wachsenen- wie auch auf die Kinderkarten dürfen für die Woche nicht mehr als sieben Pfund Speisekartoffeln abgegeben und entnommen wer den. Brotkarten für Kinder unter einem Jahr berechtigen nicht zur Abgabe und Entnahme von Speisekartoffeln. Oelsnitz i. E. (Gefangene Flüchtlinge.) Die aus dem hiesigen Arbeitslager entwichenen drei kriegsgefangenen Franzosen sind im Walde bei Adorf i. V. wieder aufgegriffen worden.