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Amts- M AWPbl«tt für deu Abonnement virrtelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. SS. Gchrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hanncbohn in Eibenstock. —50. Jahrgang. >. — Sonnabend, den 16. Mai Erscheint wöchentlich drei Mal und zivai Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Vertilgung der Ratten nnd Mäuse in Eibenstock betreffend. In Ausführung einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 24. Mai 1901 wird in der Stadt Eibenstock demnächst eine allgemeine Ratten- und Mänsevertilgung vorgenommen werden. Um eine Gewähr für gefahrlose und sachgemäße Ausführung zu haben, ist sie dem geprüften Kammerjäger Karl Friedrich Loos in Geyer nach besonderer Empfehlung desselben vom Stadtrat übertragen worden. Da die Reinigung einzelner Grundstücke von Ratten und Mäusen erfolglos sein würde, sofern den Tieren Zuflucht in andere Grundstücke bleibt, müssen alle Grundstücksbesitzer dem bestellten Kammerjäger gegen Vorzeigung seiner Legitimation, die event. zu verlange» ist, ungehindert Zugang zu ihren Grundstücken gewähren, ihm auch aus Verlangen Auskunft über die baulichen Anlagen, insbesondere die Lage der Schleusen und Abflußrohre geben. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark, im Uneinbringlichkeitsfalle aber mit entsprechender Haftstrafe geahndet. Für die Ungeziefervertilgung wird für jedes einzelne Grundstück eine Gebühr erhoben, die je nach Umfang des Gebäudes auf 25 Pfg. bis 1 Mark bemessen ist. Für Vertilgung in Fabriken und sonstigen größeren Anlagen kann eine Gebühr von drei Mark berechnet werden. Es wird bemerkt, daß der Stadtrat trotzdem noch eine bedeutende Zubuße gewährt. Eibenstock, den 24. März 1903. Der Stad trat. Hess,. Müller. 2. Stadtanlagen-Termm betreffend. Am heutigen Tage ist der 2. Termin der diesjährigen städtischen Anlagen fällig. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß zur Bezahlung des selben eine 3 wöchige Frist nachgelassen ist. Gleichzeitig wird hierbei an die sofortige Entrichtung des 1. Termins Einkommen steuer für das Jahr 1903 erinnert. Stadtrat Eibenstock, am 15. Mai 1903. Hcffe. Bg. Am 15. Mai 1883 ist der 2. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen fällig. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablaus der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorgegangen werden wird. Der Gemcindcrat zu Schönheide. Fichtenrinden - Versteigerung. Die von Revieren des Forstdezirk» Eibenstock im laufenden Jahre ausfallende fichtene Nutzrinde soll Sonnabend, den 23. Mai 1803 a) im Ratskeller in Aue von vormittags '/i9 Uhr an 1) vom Forstrevier Sosa ungefähr 330 rm in Abt. 16, 24 und 58, 2) » „ Hundshübel , 600 „ „ » 8, 9, 31, 37, 42, 67, 76 und 78, 3) , „ Bockau , 550 » » » 37 und 47, 4) » . Johanngeorgenstadt „ 50 » , » io und 20, b) in Grüner s Hotel in Dchönheiderhammer von mittags 1 Uhr an 1) vom Forstrevier Carlsfeld ungefähr 140 rm in Abt. 11 und 30, 2) , „ Auersberg „ 80 , » „ 47, 3) „ „ Schönheide » 70 , „ „ 90, 4) » . Hartmannsdorf „ 60 , » , 15, 23 und 47, unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen partienweise versteigert werden. Die unterzeichneten Revierverwaltungen erteilen nähere Auskunft. Königliche Forftrevierverwaltungen Sosa, Hundshübel, Bockau, Johann georgenstadt, Carlsfeld, Auersberg, Schönheide und Hartmannsdorf und Königliches Forftrentamt Eibenstock, am 13. Mai 1903. stärke. HolMAeigerung aus Carlsselder Staatssorslrevier. Im Gasthof „zum grünen Baum" in Carlsfeld sollen Donnerstag, den 4. Juni 1983, von vorn,. >/-18 Uhr an 7729 fichtene Klötzer von 7—15 cm ' 4612 , „ » 16—22 „ 2823 , „ „ 23-46 „ 51 rin „ Autzknüppek, 240 „ verschiedene Aremiljökzer gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Carlsfeld und Eibenstock, am 15. Mai 1903. «gl. Forstrevierverwaltung. Kgl. Forstrentamt. Hehre. Herfach. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat sich am Donnerstag von Straßburg über Bitsch, woselbst er der Nagelung und Weihe der neuen Fahne des Magdeburger Jägcr-BalaillonS Nr. 4 beiwohnte, nach Metz begeben. Der Kaiser traf nach mittags 4 Uhr 50 Minuten dort ein und wurde von der Kaiserin, die kurz vorher von Potsdam angelangt war, begrüßt. Beide Majestäten nahmen hierauf an der Einiveihung de« neuen ChristuSportalS an der Metzer Kathedrale teil Abends erfolgte die Weiterreise de« Kaiserpaares nach Kürzel, woselbst e« um 9'/, Uhr eintras. — Ein verhängnisvoller Druckfehler in der Zu sammenstellung der Kommissionsbeschlüsse zur Kranken kassen- Novelle muß eine Reihe von schwerwiegenden Fragen aufwerscn, die, wenn sie auch voraussichtlich die Inkraftsetzung der Novelle kaum zu verhindern vermögen, so doch jedenfalls ihre amtliche Publikation noch lange hinauszögern. Die Kommission hatte in den 8 21 folgende Bestimmung eingeschoben: »Sieben freier Kur und Verpflegung in einem Krankenhausc kann fall« der Untergcbrachlc Angehörige hat, deren Unterhalt bisher aus seinem Arbeitsverdienst bestritten wurde, ein Krankengeld bi« zur Hälfte ve« durchschnittlichen Tagelohnes bewilligt werden." — Die Zu- iaminensteUung der Kommissionsbeschlüsse hat aber durch einen Druckfehler da«Wort „Hälfte" in Höhe verwandelt. Im Plenum bei der zweiten Lesung wurde dieses Druckfehlers nicht erwähnt, sondern in der Sitzung vom 23. April nach Ablehnung eine» Amendements Albrecht zu Ziffer 7 de« 8 2l die Beschlüsse der Kommission ohne weitere Debatte bi« 8 26a angenommen, mit dessen Beratung die Sitzung vom 27. April begann. In der dritten Lesung wurden nach Abstimmung über 8 10 nur die Ziffern VI bi- inkl. XIII bi» 8 42 aufgerusen. Auch hier geschah des Druckfehlers in 8 21 keine Erwähnung, und so ist dieser in der Zusammenstellung der Beschlüsse de« Reichstage« aus Grund der dritten Lesung stehen geblieben. Allerdings wurde er nachträglich, nachdem der Reichstag auSeinandcr gegangen, berichtigt; aber die Tatsache bleibt doch bestehen, daß der 8 21 mit dem Druckfehler in dritter Lesung vom Reichstag angenommen wurde. Wie wird sich der BundeSrat dazu stellen? Wie wir vermuten, Ist dem BundeSrat ein berichtigte» Exemplar zugegangen, da» er zur Grundlage seiner Beschlußfassung machen kann. Aber dennoch werden prinzipielle Bedenken formaler Natur auftauchen, die sich an die wirklichen Beschlüsse de« Reichstage« halten. Sollten diese nicht zu unterschätzenden formellen vor den mate riellen Erwägungen vorwiegen, dann könnte sehr leicht die Jn- krafttretung de« Gesetze« vorläufig in Frage gestellt werden und die erste Arbeit de« neuen Reichstage« müßte darin bestehen, den Druckfehler au» der Novelle wieder auszumerzen. Sehr wahr scheinlich werden die BundcSratSmitgliedcr von ihren Einzelre- gierungen erst Instruktionen cinzuholen haben, ehe sic endgültige Entscheidung über die sich erhebenden sormellen Schwierigkeiten treffen. Stach materieller Hinsicht kann e« keinen Zweifel unter liegen, daß die Mehrheit de« Reichstages mit den Beschlüssen der Kommission übereinstimmte. Nnd diese materiellen Erwägungen werden vielleicht für den Beschluß de« Bundesrates ausschlag gebend sein. — Portugal. Das portugiesische Volk hat hinter dem englischen Bündnis stet« etwas Demütigende« gewittert, vor allem den Verlust seiner Kolonien. Unter dem Eindruck von König Eduard» Besuch zeigt man sich aber entschlossen, die eigene Wehrkraft so auszubauen, daß Portugal nicht in der Rolle eine« machtlosen, von England protegierten Staate» erscheint. In der Dcputiertenkammer erklärte dieser Tage Graf Penha Garcia, Portugal könne nicht mit einer Politik der Isoliertheit leben, aber e« sei auch notwendig, sich vorzubercitcn, um dem Alliierten nützlich zu sein. Daher sei c« in erster Linie erforder lich, Lissabon, Horta (Azoren) und S. Thomc al« strategische Punkte auSzurüsten, für die innere Verteidigung ernsthaft zu sorgen und eine feste zielbewußte Kolonialpolitik mit effektiver Besitzergreifung zu haben. Portugal müsse au« der Allianz al« freie» Land und nicht al« Protektorat Hervorgeyen. Der Minister de« Auswärtigen erwiderte, die Regierung sei von den Pflichten, wellte die englische Allianz mit sich bringe, so durchdrungen, daß der KriegSministcr nicht zögern werde, mit einem entsprechenden Bewaffnung-Vorschläge vor die Corte» zu treten. Dieser Vorschlag wurde noch in derselben Sitzung vorgelegt. Er betrifft die Erwerbung von 100 000 Infanteriewaffen und von 36 Batterien Feldartillerie mit entsprechender Munition. Die Kosten sollen zum Teil durch eine Anleihe von 14 Millionen Mark aufgebracht werden, welche in succcssiven jährlichen Serien von Millionen Mark zu emittieren ist. — Afrika. Tanger, 13. Mai. Nach den letzten Nachrichten au» Tetuau haben die in der Stadt liegenden Truppen einen erfolgreichen Ausfall gemacht. Die Lage ist aber anscheinend unverändert. — Tanger, 14. Mai. Au« Tctuan eingegangenc Nachrichten bestätigen den Sieg der RegierungStruppen. Ein englischer Dampfer ist mit Verstärkungen und Munition dorthin abgegangen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 15. Mai. Wie bereits erwähnt, begeht der hies. ErzgebirgS-Zweigverein vom 16.—18. d. M. seine 25 jähr. Jubiläumsfeier. Die gemeinnützigen Bestrebungen desselben sind ja genugsam bekannt, sodaß dieselben weiterer Er wähnung nicht bedürfen. Doch ziemt c« sich bei dieser Gelegen heit wohl, dem derzeitigen Leiter de« Verein», Herrn Lehrer Findeisen, einige Worte zu widmen. Herr Findeisen Hal durch seine unermüdliche Tätigkeit seit Bekleidung de« BorstandS- amtcS ungemein dazu beigetragcn, auf unser Erzgebirge und ins besondere auf unsere liebe Heimatstadt Eibenstock die Blicke der Außenwelt zu lenken und Naturfreunde, Reiselustige und Er holungsbedürftige nach unseren grünbewaldcten Höhen und präch tigen Tälern zu ziehen, damit sie sich erfreuen an der reinen, klaren Luft unsere« Gebirge» und der Biederkeit seiner Bewohner. Je mehr unsere Gegend dem Fremdenverkehr erschlossen wird, was eben der Zweck de« ErzgebirgSvcrein« ist, umsomehr wird auch das reisende Publikum Veranlassung nehmen, unseren Ort aufzusuchen und somit dessen Aufschwung zu fördern. Au» diesem Grunde sollte sich jeder Eibenstocker die Unterstützung de« Erz- gebirgSverein« angelegen sein lassen. Es wäre die« gewiß der beste Dank und die schönste Anerkennung, die er dem verdienst vollen Wirken des bewährten Leiters desselben zollen könnte. Möchten die Festlichkeiten (siehe Inseratenteil) sich eine« recht zahlreichen Besuches zu erfreuen haben und einen vollbefriedigen- den Verlauf nehmen, wozu nicht zuletzt auch Frau Sonne ein freundliches Gesicht zeigen möge. Glück aus! — Sosa, 12. Mai. Am Freitag erfolgte seitens de« Obergcndarmen au« Schwarzenberg und mehrerer anderen Gen darmen bei einem hiesigen Maurer, der im Verdachte der Falsch münzerei stand, eine Haussuchung. Dem Vernehmen nach ist die Durchsuchung erfolglos verlausen. — Leipzig, 13. Mai. Reiches militärische» Leben wird sich in den ersten Septembertagen dieser Jahre« in unserer Stadt und ihrer Umgebung entfalten: Rach beendigtem Division«- Manöver am 2. September werden alle Truppenteile de» XIX. Armeekorps in Leipzig und seiner Umgebung Quartiere beziehen. Die Truppen werden zum Teil durch Eisenbahntransporte hier her gebracht. Am 4. September ist für die Truppen ein Ruhe tag, dem am 5. September die bereit» wiederholt erwähnte Kaiscrparade auf dem Lindentaler Exerzierplätze folgt. Nach dem Paradediner im .Palmengarten" an demselben Tage wird großer Zapfenstreich statlfindcn. Am 6. September haben die Truppen wiederum Ruhetag. Kaiser Wilhelm wird an zwei Tagen al« Gast unsere« König» im Palais Wohnung nehmen. — Leipzig, 14. Mai. Am letzten Sonntag verstarb ein hiesiger Briefträger, der nicht in den glücklichsten Verhältnissen lebte. Am Montag darauf wurde die Nummer de» Zehntel« der sächsischen LandeSiotterie, da« er spielte, mit dem großen Lose gezogen. Leider ein verspätete« Glück, da« nun den Erben zugute kommt. — Chemnitz, 14. Mai. Heute Donnerstag abend 8 Uhr 54 Minuten wurde die Feuerwehr durch den Privat-Feuermelder der Aktien Lagcrbier-Brauerei Schloß Chemnitz nach der Haupt- brauereianlage nach der Salzstraße gerufen. Daselbst war in den über den Stallungen, in denen sich 40 Pferde befanden, gelegenen