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Großenhainer MrhMW- m) AykiMM Dienstag, den 16. Juni x°. «8 I8«3 schreibt, C » Frankreich. Wie der haben der Kaiser von Oesterreich und der König und Arbeitervereinen Beschlüsse gefaßt. „Moniteur " sachlich groß ist der auf den Fluren angerichtete Schaden; Wintergetreide und Futter ist total zer schlagen und die herrlichen Ernteaussichten sind vernichtet. In Gahlenz schlug der Blitz in zwei Güter und zündete in beiden; nur eine Scheune blieb von diesen Gehöften stehen. PreuHen. Am 11. Juni hat auch in Breslau die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dem Könige durch eine Deputation eine Petition um Zurücknahme der Verordnung vom 1. Juni, be treffend das Verbot von Zeitungen undZeitschrif- ten, und um Einberufung des Landtags überreichen zu lassen. Die erwählte Deputation ist noch am Abend des 11. Juni nach Berlin abgereist. In einigen anderen Städten wurden die zu demselben Zwecke veranstalteten Stadtverordnetenversamm lungen von der Regierung verboten. Oesterreich. Am 10. Juni ist das Treumann- Theater am Franz-Joseph's-Kai in Wien bis auf den Grund niedergebrannt. Auch das ganze In ventar, namentlich die Bibliothek, Garderobe, De- corationen und Requisiten, ist mit verbrannt. Das Theater war zu 60,000 Gulden versichert. Frankfurt a. M. Der am 7. und 8. Juni dort abgehaltene Vereinstag der deutschen Arbeiter vereine hat über Arbeiterbildungsvereine, Hemm nisse der freien Arbeit, Genossenschaftswesen, Or ganisation der regelmäßig abzuhaltenden Vereins tage, sowie über Gauverbände unter den Arbeitern von Preußen dem Kaiser zu der Einnahme von . Puebla Glück gewünscht. — In Paris wurden am 11. Juni zu Ehren der Einnahme von Puebla, das nach SOtägiger Belagerung sich am 17. Mai ergeben hat, Artilleriesalven abgefeuert. Die in Paris eingetroffenen Nachrichten melden, daß unmittelbar nach der Capitulation General Forey eine Division auf der nach Mexico führen den Straße vorrücken ließ, um die Hauptpunkte zu besetzen. — Die in Puebla gefangen genom menen mexicanischen Truppen werden nach Mar tinique und Guadeloupe gebracht. Bürgerswittwen, welche sich um eine im St. Johannis- Hospitale vacant gewordene Stelle bewerben wollen, mögen ihre Ge suche bis zum TS. Juni an Rathsexpeditionsstelle einreichen. Großenhain, den 29. Mai 1863. Der Stadtrath. Schildert. DageSnachrichten. Sachsen. Se. Majestät der König wird in der Zeit vom 22. bis mit 27. Juni einen Theil der Oberlausitz (die Städte Königsbrück, Bautzen, Zittau, Herrnhut rc.) bereisen. — Nach einer dem Ministerium des Innern zugekommenen amtlichen Mittheilung ist am 10. Juni in der Bank von Warschau ein Diebstahl von 3,500,000 Rubeln verübt worden, worunter sich 3,200,000 Rubel in polnischen Pfandbriefen befinden. Da die letzteren noch nicht naher bezeichnet werden können, mahnt das Ministerium zur größten Vorsicht beim An käufe von dergl. Werthpapieren. — Die Gesammt- zahl der im jetzigen Semester an der Universität Leipzig Studirenden beträgt 1007, worunter sich 295 Ausländer befinden. Die Universität Leipzig nimmt hiernach etwa die vierte Stelle unter den deutschen Universitäten ein. — Frau Charlotte Birch-Pfeiffer hat am 13. Juni ihr 50jähriges Schauspielerjubiläum gefeiert, aus welchem Anlaß ihr die Mitglieder des Dresdner Hoftheaters eine Glückwunschadresse übersandt haben. — In Neu purschstein bei Löbau brannte am 4. Juni das Haus und die Scheune des Tischlermstrs. Bnade gänzlich ab, wobei derselbe, als er seine beiden Enkel, ein Mädchen von zwei und eines von vier zehn Jahren, retten wollte, mit den Kindern so bedeutende Brandwunden davontrug, daß diese noch denselben Nachmittag, Bnade am 6. Juni verstorben sind. — Bei dem Gewitter in der Nacht vom 11. zum 12. Juni hat der Blitz in Dresden an mehreren Stellen eingeschlagen und viele Zerstörungen an Gebäuden angerichtet, doch nirgends gezündet. — In unmittelbarer Nähe von Eibenstock wurden am 11. Juni Mittags zwischen 12 und 1 Uhr zwei junge Frauen, die vor Aus bruch des Gewitters das Heu noch einbringen wollten, vom Blitze getödtet. — Furchtbar hat sich das Gewitter auch in Geier, wo es mit Hagel verbunden war, sowie in Gahlenz bei Oederan entladen. In Geier wurden die stärksten Bäume vom Sturme zerbrochen und entwurzelt; auf den Westseiten der Hauser sind nur einige wenige Fenster vom Hagel unverletzt geblieben. Haupt «mtSvlatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain.