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Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-29
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.04.1886
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^ «7. — «> 3aWaiq. AbonuementspreiS: Der lllllmtteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tages) zur Versendung gelangende — Lander-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororte», sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4683.) Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Zahreöbuch (Weihimchtsbeigabe) d. Anzeigers. Verlag: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz. Sächsischer Miles-AkMM Donnerstan. 2S. April1886. JnsertiouSpreiS: Raum einer schmalen KorpuSzeile 18 Pfg.; — Reklame (Ispaliige Petitzelle) 30 Pfg. — BeiWiedcrholunggroßerAnnoncenRabatt. Bei Bestellungen von AuSwtlrtS wolle mau llnnoncenannahme Erpedttion und Redaktion: Chemnitz, Theaterstrahe Rr. L. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Chemnitz. Fernsprechstelle Nr. iZ8. mit „Chemnitzer Ttadt-Airzeiger". Aliwtter: „Tägliches Unterhaltungsblatt" mit hiimnflisch iWrirtrs Simlagsblait „Lustiges Bilderbuch". Für di« Monate Mal und Juni nehme» die Postanstalten, sowie in Chemnitz und Umgegend die Ausgabestellen Abonnements- bestellungen auf den .Sächsische» Landes-Anzeiger" mit seinen Bei blättern zum Preise von 1 Mark 20 Pfg. entgegen. Der Sächsische Landes-Anzeiger ist in der deutschen Post-Zeitung»-Preisliste unter Nr. 4633, in der österreichischen unter Nr. 2108 eingetragen. Im Beiblatt: .Tägliche» UnterhaltungSblatt" beginnt Anfang Mai der Roman: „Frauenstolz und ManneSehre" von Emil König. Abermaligem Beitritt «euer Abonnenten steht entgegen die Verlags-Expedition des Sächsischen Landes-Anzeigers. T elegraphifche Rachrichten. Vom 27. April. Hamburg. Die Postdampfer de« Hamburg - Amerilanischen Packetfahrt-Aktiengesellschaft „Borussia" und »Silrfia" haben, von Westindieu kommend, erster« gestern, letzterer heute Scilly pasfirt. — Die Postdampfer .Bavaria" und „Hungaria" find, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffeu. — Der Pofidampfer .Moravia" ist gestern Morgen 4 Uhr, von New-Aork kommend, anf de« Elbe «ingetroffen Kaufb euren. In der Nacht vom Charsamktag auf Ostern ist in Bairweil beim Einläuten de» Osterfeste» der Kirchthur» eiu- gestürzt, wobei sieben Menschen sofort getvdtet und sechs theilS schwer, thell» leicht verletzt wurden. Lemberg. I« der Bezirksstadt LiSko an der ungarischgalizi- schen Bahn brach gestern Abend» Feuer au», welche» zwei Dritttheile der Stadt einäscherte; 280 Häuser find niedergebranut und Tausende obdachlos. Die AmtSgrbände blieben unversehrt. Verluste von Menschenleben sind nicht zu beklagen. (LiSko hatte bei der Volks zählung von 1880 3415 Einwohner.) Wien. Der ehemalige Abgeordnete Advokat Hanisch erschoß sich heute wegen zerrütteter Privat-Berhältnifse. Pari». Der Handelsvertrag zwischen Frankreich und China ist gestern in Tientsin nnterzeichnet worden. .,, Marseille. Bei dem gestrige« Stiergefecht in Gaint-Lesaire bei Nime» ist daS.Bühuengerüst zusammengestürzt. Man zählt 25 Verwundete. London. Lord Hartington gab in einer Versammluug seiner Wähler zu Rawstenhall Ausschluß über seine Haltung gegenüber den Vorschläge» Gladfioue'S. Er erklärte, daß er keineswegs beabfichiigr, sich mit de« Konservativen zu verbinden. In einem auf dem Meeting verlesenen Schreiben bezeichnet John Bright die Spaltung der liberalen Partei als da» natürliche Resultat der ministeriellen BesetzeSvorlagen; er stimmt vollständig dem Verhalten Lord Hartington'S zu. — Die Morgenblätter melden, Chamberlain werde di« Verwerfnng der irischen LaudankausSbill beantrage«. Jassy. Viel« junge Griechen verließen Bukarest, um als Frei willige in die griechische Arme« eiuzntrrte«. De» zur Fahne eiu- berufeueu Reservisten händigt der griechische Gesandt« je 150 Drachmen als Reisespesen ein In Balatz und Braila schloß die russische Regierung große Biehkäuse ab. Schweiz. Der schweizerisch« Gesandte in Wien, sowie der schweizerische Generalkonsul in Bukarest find vom BnudeSrath ermächtigt worden, mit der rumänischen Regierung behnf» Abschlüsse» eine» Handelsvertrages in Unterhandlung zu treten. Italien. Di« Nachricht von d« Ermordung der italienischen wissenschaftlichen Expedition durch den Sultan von Harrar hat sich bestätigt. Wegen dieser Nachricht wurde vom Ministrrrath «in Tele gramm an die englische Regierung gerichtet, um zu erfahren, welche Schritte dieselbe, soweit sie mitbetroffen sei, zu thuu beabsichtige. — In Brindisi kamen vom 25. bi» 26. April 5 LholeratodeSsäll« und 3 Tholeraerkrankungen vor. Belgier». In Gent fand an de» beiden Osterfeiertagen ein Soeialistrnrongreß statt, an welche« 400 Delegirte thellnahmen. Der Congreß verlief in jeder Beziehung ruhig und würdig. Anläß lich de» großen Straßenanszuge», an welchem sich über 20,000 So- cialiften betheiligte«, wurden alle möglichen Polizeimaßregeln aufge- boten. Ls kam jedoch kein« Ruhestörung vor. De« Congreß berieth im Locale .Vooruit" zunächst über di« innere Organisation, sodann über die Vorbereitungen für die große Brüsseler Manifestation am Pfingstsonntage, deren Veranstaltung endgültig beschlossen wurde. In der gestrigen Sitzung des Tongresse- wurde beschlossen, demnächst eine» europäischen Arbeitercougreß zur internationalen Regelung der Arbeiterverhältnisse einzuberufen. Rußland. I» Petersburg soll eine fünszrhngliederige Commission unter Vorsitz eine» General» Maßregeln gegen die starke Desertion im russischen Heere auSarbriteu. Es soll mit den Mächten und vor Allem mit Oesterreich «ln Vertrag geschloffen werden, wonach die Grenzbehördeu im Administrätionswegr, ohne weiter« amtliche Corre- spondeuzen, Deserteure auSzuliefer« haben. Schweden und Norwegen. Die Artikel 44 und 45 der schwedischen StaatSverfaffung bestimmen, daß de« Kronprinz und di« anderen Erbprinzen des königliche« Hauses keine Apanage beziehen und kein StaatSamt bekleiden und ohne Wissen und ohne Erlaubniß des König» sich nicht verheirathen dürfen. Die norwegische Versaffnug besagt in ihrem Artikel 36 dasselbe. Nachdem neulich di« für Prinz OSkar beantragte Apanage vom Reichstag abgelehut worden, ist jetzt von einem Mitgliede der Linken der Vorschlag elngebracht worden, die Ausnahmestellung der jünger» Königssühne anfzuhebe» nnd di« Prinzen den übrigen Staatsbürgern gleichzustelle«. Der Ausschuß hat sich aber dawider erklärt und der Reichstag wird voraussichtlich ebenfalls ablehnend)beschließen. Spanien. Die Senatorenwahlen ergeben folgendes Resultat: 136 Ministerielle, 26 Lonservative, 4 Republikaner, 4 von der Partei Romero Robledo, 2 von der dynastischen Linken und 8 Unabhängige. Griechenland, lieber die bereit» fignalifirt« Antwort des griechischen Ministerpräsidenten DelyauniS an den französischen Ge- andten wird noch bekannt, DelyauniS habe erklärt, er wolle den hm ertheilte» Rathschlägen folgen und um eine Regelung der chwebende« Frage anf diplomatischem Weg« «achsuchen. — Am Abend >e» 26.d.M. versammelten sich die Vertreter de» Mächte und haben sich ibereinstimmend dahin ausgesprochen, daß seiten» der griechischen Regierung noch eine Erklärung an alle Mächte erforderlich sei, durch welche eine Abrüstung Griechenlands fichergestellt werde. — An dem selben Abende haben die Vertreter der Mächte ungeachtet der Noti- sizirung der von DelyauniS dem Grafen Mony ertheilten Antwort rin Ultimatum überreicht, in welchem Griechenland zur Abrüstung binnen 8 Tagen aufgefordert und gleichzeitig im Falle einer Neige- rung für di« Folgen verantwortlich gemacht wird. Politische Rundschau. Chemnitz, de« 27. April. Deutsche- Reich. Graf Herbert Bismarck ist seit einige« Tagen bedenklich an der Lungenentzündung erkrankt. — Herr von Schlözer hat am Osterfest« dem Papst ein Ge schenk des Kaiser», ei« ebenso knustvoll gearbeitete» wie kostbares Kreuz überreicht. Daranf mag sich auch da» kaiserliche Handschreiben bezogen haben. — Dem Gesetzentwurf wegen Ausschließung der Oeffeut- lichkeit de» Gerichtsverfahrens find im BundesrathS-AuS schuß für Justizwesen nicht unerhebliche Schwierigkeiten entstanden Von riue» der Mittelstaatrn find, wie der .Hamb. Corr." erfährt, namentlich gegen den Artikel ll, welche« di« Verletzung der Pflicht der Geheimhaltung durch «»befugte Mittheilung unter Strafe stellt, ernste Bedenken geltend gemacht worden. Man glaubt, daß der Erfolg eine» Gerichtsbeschlüsse» auf Ausschluß der Oeffeutlichkeit schon jetzt bester gewahrt werden könne und daß die Befugniß der Vor sitzenden, Personen den Zutritt zu gestatten, auf administrativem Wege «inzuschränken wäre. — Die Angelegenheit der königlich baierischen Civil- liste scheint in eine neue Phase getreten zu sein. Nach den Münchener .N. Nachr." soll e» nicht mehr zweifelhaft sein, daß daS baierische Ministerium mit eiuzrlnru Abgeordneten in der Sache Fühlung ge nommen habe. Hiermit wird die mehrmalige Anwesenheit des «Labinetsecretär» von Schneider in München in Verbindung gebracht. Auch nach der .Franks. Ztg." hat eine vertrauliche Besprechung von Mitgliedern der Rechten stattgrsundeu, wobei die CabinetS-Caffenfrag« besprochen wurde. — Die .E. C." erfährt au» sicherster Quelle, daß zu dem diesjährige» Kaiser-Manöver der deutschen Armee, welche» bekanntlich in de» Reichsland«« stattfindet, keine fremdherrlicheu Ossi- ziere geladen werden sollen. Dazu bemerkt die „E. T.": Trotzdem un» die Quelle unsere» Gewährsmann» genau bekannt war, hielten wir r» dennoch für angezeigt, auch von anderer Seite Erkundigungen rinzuziehen, die nicht nur zu einer vollständigen Bestätigung obiger Nachricht führte«, sondern un» auch eine Mittheilung übermittelte«, di« wir an» nationalen Rücksichten vorläufig nicht weitergrbeu können, von der jedoch soviel gesagt sei, daß sie augiebt, in welcher Richtung in höchsten Kreistn der Wind weht, und daß fit erkennen läßt, wie sich am politischen Horizont die Gewitterwolken znsammenballeu. Wir glauben, di« uüthigen Lommeutar« zu diesen — wie wir ge siehe« wollen — sensationell klingenden Nachrichten, für deren Richtig keit wir jedoch voll« Bürgschaft übernehmen können, den einzelnen Organen der Presse selbst überlasten zu sollen. Sächsisches. — Der Antheil der Landbevölkerung an der Gesammt- bevölkernng Sachsen» ist in den letzten fünfzig Jahren um nicht weniger al» zehn Proceut zurückgegaugen; im Jahre 1834 noch 67, betrug er im Jahre 1885 nur noch 57 Proceut. — Dresden, 27. April. Der Eisenbahnverkehr zu» dies- maligen Osterfeste bewegte sich nicht in dem gewohnten Rahmen, der de« ersten Erwachen der Reiselust entspricht; da» war schon eine an de» Pfingstverkehr heraureichende Wanderlnst. Der Verkehr am ersten Osterfeiertage, welche« auf der Bodenbacher Linie 4, auf der Tharaudter 5, auf der Leipziger Linie 3 Extrazüge, auf de« schlesischen Linie einen dergleichen erfordert hatte, wurde von dem- jeuigen de» zweiten Festtage» noch »eit übertroffe«. An dem selben verkehrten auf der Bodeubacher Linie 5, auf der Tharaudter 7, auf der Leipziger 7 nnd anf der schlesischen Linie 2 Extrazügr, alle vollbesetzt und oft von mächtiger Länge. Anf dem Leipziger Bahnhöfe wurden an diesem einen Festtage von früh bi» Nach mittag 3 Uhr 15 Min. allein ca. 5000 Billet» nach Stationen der Lößuitz, nämlich 866 Billet» II. und 4174 Hk. Wageuklasse ver kauft. Di« stärkst« Frequenz hatten hier Radebeul (1279), Moritz burg (1046), Meißen (1025), Kötzscheubroda (999 Paffagiere). Nicht minder stark besucht war dl« HainSberg-KiPSdorfer Sekundärbahn, aus welcher namentlich am 1. Feiertag« frühmorgens zahlreiche Passagiere bi» Kipsdorf fuhren nnd die herrliche Tour über den Kamm deS Erzgebirge» nach Böhme« zu uuternahmtn. — Bei «ine« am 1. Feiertage unternommenen Partie nach dem Schooner Grund re. hatte sich ein« ältere, anständig gekleidete Frau so total betrunken, daß sie wiederholt hiufiel und sich da» ganze Gesicht zerschlug. Gesicht, Hände, Kleider waren über und über mit Blut und Schmutz bedeckt. Die erwachsene Tochter nebst Bekannten hatten dieselbe ver lassen, um nicht auch dem Gespött anSgesetzt zu sein. Zwei jung« Burschen, welche selbst betrunken waren, brachten dieselbe bi» «ach Leutewitz, wo sie auf der Straße liegen blieb. Hunderte umstanden dieselbe, bi» sich einige Männer ihrer erbarmten und dieselbe weiter nach Dresden tranSportirten. — Lin am 2. Feiertag stattgesundener Waldbrand im Schooner Grund hat größeren Schaden verursacht, al» man erst übersehen konnte. Da» fragliche Areal, welche» auf beiden Seiten der große» Steingrotte lnrz vor der Schooner Mühle liegt, umfaßt einen Flächenraum von mindesten» 2 Acker Da» Jungholz ist fast au»«ahm»lor vernichtet und nnr de« Oderholz hat da» Jener nicht» geschadet. Wie die Waldbrände fast an»nah«»lo» durch Weg- Werfen von glimmende« Ciaarrenreste« oder brennende« Streichhölzer« entstehen, so dürfte auch hierz» diese» die Veranlassung sein, znmal der Heerd de» Brande» in der Nähe de» Fußwege» ,« suchen ist. Di« Brandstelle wird von viele« Besuchern de» Schooner Grunde» besichtigt. — Radeberg. Im Herbst vorigen Jahre» schrieb der seine« Sitz in Kiel habend« deutsche milchwirthschaftliche Verein eine Prei»- bewerbung für die Herstellung feiner Tafelkäse au», da mau «» nicht in der Oiduuug fand, daß Deutschland seinen Bedarf au feinem Tafelkäst zum größte« Theil noch durch da» Ausland zu decken ge- uöthigt ist. Ma>, beschränkte jedoch die Preisbewerbung nur auf die Nachahmung der drei Käsesorteu Brie, Kamembert und Neufchatel. Die Preisrichter sollten befugt sein, dnrch Befichiigung der Molkereien, welch« jene feinen Käsesorten Herstellen, sich über di« ganze Einrichtung zu unterrichten. An dieser Pr«i»bewerbuug habe« sich nur fünf Molkereien betheiligt und Proben «ingeschickt Darunter waren di« Käse au» der Lrhrmeierei von Heinrichsthal bei Radeberg die einzigen, welche e» dem Kieler PreiSrichter-Collegium für angezeigt erscheinen ließen, ein« Reise zur Besichtigung der betreffende« Molkerei auzu- treten. Di« Jury sprach sich mit höchster Anerkennung über da» Vorgefundene au» nnd erklärte, in ganz Deutschland «xistirte eine so musterhaft eingerichtete leistungsfähige Molkerei nicht; die Anwendung de» Heinrichsthaler Verfahren» in der Käserei sei im Staude, der deutschen Landwlrthschast Hunderttausend« Mark, die jetzt in» Aus land geschickt würden, zu erhalten. Bereit» jetzt sendet die Meierei regelmäßig groß« Quantitäten Käse nach London. — Freiberg. Am ersten Feiertag ertränkte sich der vormalige Bäckermeister Robert Reichelt au» St Michaeli» im sogenannten Erzrnglerteich bei Erbisdorf. Schwermnth soll da» Motiv hierzu sei». — Leipzig, 27. April. Während der Osterfeiertage wurde« anf der Dresdner Bah» im Ganzen 31.400 Personen, einschließlich 1400 Militär», und zwar 14,900 von hier nach anrwärt» und 16.500 nach hier befördert, auf der Magdeburger Bahn 26,500 Personen und zwar führt« dies« Bahn 13,000 Personen zu, während 13.500 Personen nach answärt» fnhreu; auf der Bayerischen Bahn betrug di« Gesammtzahl der hier angrkommenen Personen 6400 nnd 11,300 die der nach au»wärt» beförderten. Die Thüringer Bahn bezifferte ihre Gesammtfrrquenz auf 28,900 Personen «ud zwar 13,060 nach auswärts beförderte und 15,840 hier angekommeue Personen. Mit der Berliner Bahn trafen zusammen 5200 Personen hier ein «ud 4300 Personen reiste» nach auswärts. — Der in Eutritzsch wohnhafte Schaffner der Thüringer Bahn, Christian Friedrich Barker, verunglückte in vergangener Nacht auf der Fahrt zwischen den Bahnstationen Beuthrn und Zeitz dadnrch, daß er beim Pasfireu einer Brücke mit dem rechten Arm au eine« Brückenpfeiler anstieß «ud dabei einen eomplicirtrn Bruch de» Unterarme» erlitt. Der Verunglückte wurde im hiesigen Krankrnhause uutergrbracht. — Am Sonnabend wurde ein 14jähriger Knabe in einer hiesigen Badeanstalt in dem Augenblicke von einem Schlaganfalle betroffen, al» er sich in das Waffe» begebe» hatte. Der Knabe war wahrscheinlich noch zu erhitzt gewesen. Sein Leichnam ward polizeilich aufgehoben. — Lom « atzsch, 26. April. Im Mühlgraben de» benachbarten Dorfes Schieritz hat man vor Kurzem den Leichnam eine- neugeborenen Mädchen» gefunden, dem der Schädel an der rechte« Seite ringrschlagen und der Mund mit einem Bindfadenpfropfeu verstopft war. Der Leichnam, der schon längere Zeit im Waffe» gelegen haben mochte, war in ein graublaue» verwaschenes Tuch eingebunden und außerdem in rin« starkgeflickte MauneSschürze einzewickelt. — Plauen i. V. Am 1. Osterfeiertag früh 6 Uhr sprang ein 13jährige» Schulmädchen aus Kauschwitz in den Mühlenteich der Holzmühle, uni sich zu ertränken. Sie wurde aber noch rechtzeitig ans dem Wasser gezogen und in der Holzmühle ausgenommen. Dort ergriff da- Mädchen «in Messer, um sich die Kehle abzuschurideu, doch wurde auch dieser Plan dnrch das Dazwischeutreten dritter Personen vereitelt. — Treuen. Mit Beginn de» neuen Schuljahre» tritt die Entwickelung de« hiesige« Webschult in ein« neue Phase. Nachdem sich da» Bedürfniß nach einer Erweiterung d«S Lehrziel» der Schule geltend gemacht, hat der Vorstand «ine Reform derlelben beschlossen. Zu den beiden bisher bestehenden Llaffen wird nunmehr eine dritte Claffe mit anfsteigendem Lehrziele hinzugefügt und der Unterricht so eingerichtet, daß er den in der Fortbildungsschule vollständig ersetzt. — Sayda Bon einer seltsamen Mißgeburt ist au» Friede bach zu berichten. Bei einem dafigru Wirthschastsbefitzer bracht« eine Kuh «in Kalb zur Welt, da» an einem normal gebauten Körper zwei Köpfe zeigte. Jeder Kopf hat eine Nase, zwei Augen, nur fehlt dem einen ein Ohr. —- Kirchberg. Bei dem hiesigen Stadtrath« ist «lue Ver ordnung de» Kgl. Ministeriums de» Innern eingegangeu, nach welcher die vom Stadtgemeinderathe hier unter dem 23. Dezember v. I. beschlossene Einführung der revidirten Städteordnnng in der Stadt Kirchberg die Genehmigung der höchsten Regierungsbehörde gefunden hat. — Jöhstadt, 26. April. Wer mit den Ostergebräuchen unserer österreichischen Srenznachbarn nicht bekannt ist, hätte gestern Abend versucht sein könne», zu glauben, drüben über der Grenz« sei ein« Schlacht im vollem Gange. Böllerschüsse nnd Jliutengekaatter durch dröhnten ununterbrochen di« stille Abendluft, denn in den benachbarten Grenzorten feierte man die Auferstehung. — Löbnitz. Beutler Bahnert und Gtellmachermeister Graubner feierten in diesem Monat da» 50jährlge Bürgerjubiläum, sie wnrden Namens der Stadt beglückwünscht und ihnen Diplome auSgehändigt. — Hohenstein. Am 26. d. M. feierte Herr Friedrich Wil helm Korb hier sein 50 jähriges Bürgerjubiläum. Anläßlich dessen begab sich an diesem Tage Herr Bürgermeister Pfotenhaner in Be gleitung eine» Raths Mitglied«» in die Wohnung de» Jubilar», »m demselben unter Ueberreichung «Ine» Diplom» die Glückwünsche seiten» der Stadtvertretnug darzubringen. — Frankenberg. 27. April. Von eine» betrübenden Ge schick ist gestern «in hiesige» Ehepaar betroffen worden. Da» vier jährige Kind de» Webermeister» D. stürzte in di« Jancheugrub« i« Hof« «ud fand darin seinen Tod. Ein Berschuloen an dem traurigen Falle trifft Niemanden. — Gestern Abend entsprang «in in die Strafanstalt Sachsenburg einjulitfernder Gefangener in der Nähe der Anstatt seine« Transporteur (au» Hall«), ohne daß «» trotz sofort an» der Anstalt hrrbeigeholter Hilf« gelungen wäre, seiner wieder habhast zn werden. — Flöha. Am Lnngenschlag verstarb am Sonnabend riue Dame während der Fahrt von Chemnitz nach hier; ihr« Leich« wurde einstweilen auf dem hiesigen Bahnhofe nutergebracht.
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