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Dresdner Journal : 04.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190101040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-04
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 04.01.1901
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O3 Bezugspreis: Bein, Bezüge durch die HeschLstsstear iuaeryakS Z>r,,den, 2,bv M («nschl Aulragung), durch die?sk «m Deutschen Reiche » M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksendung der sür die Schristleitung bestimmte», aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da- Postgeld beizusügen. Dresdner i ÄMwl Freitag, den 4. Januar nachmittags. Herausgegeben von der König!. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.»Anschluß Nr. 1295. Erscheine»: Werltag« nachm b Uhr. A»kü«»tgun,Sgebühre«: Die Zelle kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Anlündi- gungS-Seitr oder deren Raum 2t) Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Pf. Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daktionSstrich 'Eingesandt) die Te^zelle mittler Schrift oder deren Raum bv Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittag- 1« Uhr für ine nach mittag- erscheinende Nummer. 1301. Amtlicher Lell. Se. Majestät der König haben Allergnädiaft ge ruht, dem Amtsgerichtsrach Ernst Oskar Marche in Dresden bei feinem Uebertritt in den Ruhestand das Ritterkreuz I. Klasse vom Aibrechtsorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Altergnädigst ge ruht, der Frau verw. v. Kommerstädt geb. Rüssing auf Gröba den Sidonien-Orden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Schriftsetzer Dietze bei der Firma B. G. Teubner in Leipzig das Allgemeine Ehren zeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben der Putzmacherin Emma Margarethe König, Mitinhaberin des in Dresden unter der Firma Rosalie Elsner bestehenden Putz- und Modewaren-Geschästs, das Prädikat, Hof lieferantin Ihrer Majestät der Königin von Sachen" Allergnädigst zu verleihen geruht. HZekannLmachung. Der Postrath Arpurth in Magdeburg ist vom l. März 1901 ab zum Postrathe bei der Kaiser!. Ober-Postdirektion in Leipzig ernannt worden. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen auf Grund von Art. 50 der Verfassung de- Deut schen Reiches zu dieser Ernennung die landesherr liche Bestätigung ertbeilt haben, wird Solches hier durch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 31. Dezember 1900. Finanzministerium. v» v. Watzdorf. Naumann Sr»eu«u«gen, Versetzungen re. im ösfentl. Dienste. 3« Geschäftsbereiche des Ministeriums des Knlta» und -sfenttichen Unterricht«. Zu besetzen: die ständige Lehreipelle an der Werlschule zu Gröditz. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer freier Wohnung und »artengenuß 12N0 M Gehalt vom Schuldienst, Sov M. un widerrufliche persönl chc Zulage, 122 M Entschädigung für Heizen und Reinigen der Schulftube, 1lv M. für Fortbildung-- schulunterricht und nach Befinden 110 M der Frau de- Lehrers für NadelarbeitSunterricht. Gesuche sind bi- zum 20. Januar beim Königl. BezirkSschulinspektor Sieber in Großenhain cinzureichen. — Erledigt: die dritte ständige Lehrerstelle an der achtllassigen Schule zu Steinigtwolms dorf. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 M Sehalt, 110 M Honorar für Turnunterricht und freie Wohnung BewerbungSgesuche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen bis zum iS. Januar bei dem Königl. BezirkSschulinspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzureichen. nichtamtlicher Teil. Heeresergänzung in Deutschland und Frankreich. Beinahe gleichzeitig sind den Volksvertretungen in Deuischland und Frankreich Uebersichten über die Heeresergänzungen beider Staaten im Jahre 1899 zu gegangen,au-> deren Vergleichsich ein ebensoanschauliches wie lehrreiches Bild entwickeln lässt. Die französischen Zusammenstellungen lassen erkennen, daß, trotzdem auch im Jahre 1899. wie in dem Vorjahre bereits, von den strengen, durch den früheren Kriegsminister General Mercier erlassenen AnshebungSbestimmungen abgewichen worden ist, die Zahl der dienstfähigen Mannschaften immer noch hinter den gehegten Er- Lunst und Wissenschaft. Das Theater der Japaner. Ueber das Theater der Japaner veröffentlicht Adolf Fischer im Januarheft von „Westermann« Monatsheften" einen außerordentlich lehrreichen Aussatz. Fischer hat selbst wiederholt auf mehrjährigen Forschungs reisen da» Jnselreich de- Mtkado durchzogen und plaudert über die japanische Bühnenkunst aus frischer eigener Anschauung. Wie allenthalben, so ist auch in Japan das Theater aus religiösen Festspielen hervor gegangen, deren Keimen im 15 Jahrhundert eine aristokratische Kunstüdung entsproß: Die „No-Spiele", eigenartige Aufführungen, die aus Dialog, Musik und Tanz bestehen Sie spielen noch heute eine große Rolle und verkörpern gewissermaßen das klassische Drama der Japaner Ihre Verfasser waren meist Angehörige de» vornehmsten Hofadels, und die aristokratische Gesellschaft ist e«, die sie auch jetzt hauptsächlich liebt und pflegt. Die No-Spiele sind durchweg in strengem Stil ge halten, der sich von jedem Realismus entfernt hält Ein Chor, aus mehreren Sängern bestehend, tritt auf und versieht ungefähr die Funktionen de» Chor« im Drama der Griechen; ihre Gesänge haben den Zweck, den Zuschauer in die erforderliche Stimmung zu ver setzen, um nun die Geschichten von den Wundern Buddhas und den Thaten berühmter Helden anzuhörcn Die No-Bühne ist die schmuckloseste und einfachste der Welt; sie kennt weder Dekorationen noch Vorhang, weder Versenkungen noch maschinelle Behelfe irgend welcher Art An einem Spieltage gelangen sechs und mehr Stücke von etwa einstündiger Dauer zur Darstellung, von denen aber noch jeder einzelne von einem „Kiyogen", einem urwüchsigen Scherzspiel, gefolgt ist, damit da» Publikum sich von der feierlich-ernstenWürde de« Geschauten Wartungen zurückbleibt, sodaß an eine Aufstellung der fehlenden vierten Jnfantenedataillone noch immer nicht gedacht werden kann. Diese sür Frankreich hochwichtige organisatorische Maßregel wird natür licherweise auch in Deutschland mit größter Auf merksamkeit verfolgt, da sie nach erfolgter Durch führung einen bedeutenden Zuwachs der französisch«; Kriegsmacht mit sich bringen würde. Ueber die einstmalige Verwendung dieser vierten Bataillone laufen sich völlig widersprechende Nachrichten um. Kürzlich behauptete ein französisches Fachblatt, die Mannschaften für die noch fehlenden vierten Bataillone seien wohl vorhanden, aber dcr KriegS- minister kabe aus Rücksichten auf das Budget zur Zeit auf ihre Einstellung verzichtet. ES lüge jetoch im Plane der französischen Heeresleitung, die vierten Bataillon nach und nach zu Brigaden zusammenzufassen und diese an die in Frankreich stehenden 19Armeecorps zu verteilen Die Sache steht aber noch in weitem Felde. Nach der „Vedette" haben nämlich von 145 Jnfanterieregimentern erst 93 die gesetzlich zu- gestandenen vierten Bataillone in voller EtaiSstärke; zu je 4 Compagnien; l1 Regimenter konnten bisher ihre vierten Bataillone mannschafismangelS wegen nur zu je 3, 22 Regimenter nur zu je 2, 16 Regimenter nur zu je 1 Compagnie ausstellen, während dir vierten Bataillone bei 3 Regimentern noch gänzlich fehlen. Sollten die vierten Bataillone bei den 52 Regimentern, die somit ihre gesetzliche Friedens- formation noch nicht durchzuführen vermochten, jetzt aufgestellt werden, so müßten sowohl an das dies jährige Budget wie an den auszuhebenden Jahrgang der Ersatzmannschaften Ansprüche gemacht werden, die, was das Budget anlangt, schwierig, was die Rekrutierung anlangt, aber nur durch Einstellung nicht kriegstüchtiger Mannschaften gelöst werden könnten. Der zur Aushebung vorzustellende Jahr gang wird aber kaum besonders günstige Aussichten bieten, da der 1899er schon recht mangelhaft aus- fiel, indem selbst unter Einstellung der noch Ge stellungspflichtigen früherer Jahresklassen 6640 Mann weniger zur Vorstellung gelangten alS im Jahre 1898. Die 1899er Rekrutenquole, die in diesem Jahre zum Diensteintritt in die französische Armee gelangen wird, beziffert sich thatsächllch nur ass 206 648 Mann. Den Begriff „ Überzählige" kennt Frankreich daher schon längst nicht mehr. Wesentlich anders gestaltet sich die Sache in Deutschland Hier wurden vom 1899er Jahrgange 216 880 zum Dienst mit der Waffe, 4591 zum Dienst ohne Waffe, für die Marine 2354 aus der Landbevölkerung, 3I22 aus der seemännischen und halbseemännischen Bevölkerung ausgehobcn. Wie bei diesen Zahlenverhältnissen die weitere Entwickelung der französischen Armee vor sich gehen wird, wie man ferner sich die Lösung der im Vordergründe aller militärischen Interessen bei unserm Nachbar stehenden Frage einer Einführung der zweijährigen Dienstzeit denkt, darüber herrschen nicht nur bei den Fachleuten sehr nuSeinandergehende An sichten, sondern sogar recht ernste B.sorgmsse. Genaue und einwandfreie statistische Angaben be weisen bekanntlich, daß die Geburtsziffer in Frank reich von Jahr zu Jahr abnimmt, wodurch der Militärverwaltung immer ernstere Verlegenheiten er wachsen müssen. Innerhalb der letzten drei Jahre ist sie um 21086 Köpfe gesunken. Das ist wirklich ein unersetzbarer Verlust, daran ändern auch die Versuche des Statistikers Kolb nichts, den Beweis zu liefern, daß verringerte Geburtsziffcrn nicht immer gleichbedeutend zu sein brauchen mit einer solchen erholen kann Im Gegensätze zu den No-Spreten sieht da» „Kabuki" (Ka--Gesang, bu--Tanz, ki--Kunst), da» profane Schauspiel, der treueste Spiegel unverfälschter japanischer Bräuche und Sitten. Al» die eigentlichen Schöpfer diese» Volksdramas gelten die Dichterin Onono- Othu (1513 bi» 1581) und der Dichter Sathunma- Joun (geb. 1595); als den javanischen Shakespeare be trachtet man den fruchtbaren Chikamatsu-Monzaimon (1635 bi« 1724), der über hundert Dramen verfaßte, Uji-Kaga (1635 bi» 1711) hatte da» Verdienst, das erste Drama zum Druck gebracht zu haben, und die schöne Shintopriesterin Okuni »ar eine japanische Neuberin, die das ganze Thcaterwesen reformierte Die Frauen haben überhaupt ehemals eine große Rolle für da» japanische Bühnenleben gespielt: sie waren die Hauptdarsteller! Die Folge aber war eine bedenkliche Sittenlosigkeit, der in der ersten Hälfte des 17 Jahr hunderts dadurch gesteuert werden sollte, daß den Damen das öffentliche Auftreten untersagt wurde Nun traten junge Männer auch für die Frauenrollen ein, al» aber dadurch die Unsittlichkeit verschlimmert wurde, bereitete im Jahre 1652 ein neue» Edikt auch den Männer- darftellungen ein Ende Dadurch entwickelten sich die „Mingyo-Schibai", die Puppentheater, die sich heute noch der größten Beliebtheit erfreuen Fischer erzählt sehr anschaulich von diesen Spielen Die Darsteller sind hier lebensgroße Marionetten, die in überaus kostbare Gewänder gekleidet sind; sie werden von Puppenlenkern, nicht jede nur von einem, sondern ost von zwei oder drei Männern, bewegt, die nicht unsichtbar sind, son dern, meist in schwarze Gewänder und Kapuzen vermummt, hinter den „Schauspielern" stehen. Zur Seite haben sie Rezitatoren (Gidayu), unter denen der berühmteste gegenwärtig Koshiji-daju ist, der Reritator de» großen Puppentheater« in Osaka, während Tamazo ebendort al« gefeiertster Puvpenlenker wirkt Daneben aber blühte schon seit langem wieder da« Kabuki, da» der kriegstüchtigen und erwerbsfähigen Personen, sondern daß diese Verminderung sogar einen guten Einfluß auSübe auf die Entwickelung und Kräftig ung der Geborenen. Hr. Kolb hat den Franzosen du:ch diesen schönklingenden Satz nicht über den mangelnden Heeresersatz hinweghelfen können, ebenso wenig aber erreicht, das zahlenmäßige Gleichgewicht im französischen Heere nur einigermaßen wieder her- zustellcn. Mit wachsenden Besorgnissen blicken die Franzosen auf Deutschland, das ihnen im Wett bewerbe um Wohlstand, Bevö kerungrzuwachs und Verbesserung der Heerese nrichtungen ein Ziel gesetzt hat, von dessen Unerreichbarkeit sie sich täglich in,wer mehr überzeugen müssen. * Der Krieg in Lüdasrika. Aus dem Aufiufe, den die Regierung an die treu gebliebenen Kapländer in 27 Distrikten erlassen hat, um sie zur Mitwirkung bei der Zurückweisung der in die Kolonie eingedrungenen Buren auf zufordern, geht deutlich hervor, daß der Aufstand in der Kapkolonie der Regierung mehr Sorge bereitet, als nach den bisherigen Meldungen des Oberbefehls habers Lord Kitchener anzunehmen war. Eine „Reuter"-Meldung bezeichnet auch heute schon die Loge in der Kapkolonie als düster, und das unauf haltsame Vorwärtsstreben der Buren in der Kap kolonie beweist, daß die Engländer sich in der Defensive befinden. Die englische Presse erklärt neue Truppensendungen nach dem Kaplanle sür unerläßlich, und das englische Kriegsamt wird den ungestümen Forderungen des Oberbefehlshabers nach frischen Mannschaften auch gerecht werden müssen. Da sich aber schwerlich im eigenen Lande und in den Kolonien eine genügende Anzahl Freiwillige melden wird, so wird England sich anderswo Ersatz suchen müssen. Es gewinnt daher eine Buda-Pester Meldung über englische Soloatenwerbungen im CiSkükülökr Komitate und in Siebenbürgen an Wahrscheinlichkeit. Nach den Mitteilungen eines zur Abreise nach Südafrika bereiten Bauernburschen aus Woelz sollen englische Werber in verschiedenen Gemeinden des Kleinkokler KomiiatS, so in Golfalva und besten Umgebung, Werbungen angestellt und schon ungefähr 30 bis 40 Personen angeworben haben. Jeder der Angeworbenen erhält angeblich 1600 Kronen Handgeld, freie Ueberfahrt nach Afrika und dort, solange er im Dienste steht, täglich 12 Kronen. Die Lage in der Kapkolonie wird erst dann für die Engländer gefährlich, wenn sich die Kapholländer, von deren Stimmung die englischen Berichte bisher immer noch nichts Sicheres mitteilen, den Buren anschließen sollten. Bisher haben die im Kapland eingedrungenen Buren von ihnen gern überall Unter stützung und teilweise auch Zuzug erhalten, immer hin kann abcr von dem Ausbruche eines Ausstandes noch nicht gesprochen werden. Bevor die Buren nicht eine allgemeine Erhebung der Kapholländer durchgesetzt haben, wird daher eine dauernde Wendung zum Besseren für die Buren nicht zu erwarten sein. Die Stärke der Buren wird gegenwärtig in der Kapkolonie auf 5000 Mann geschätzt. Die westliche Abteilung der Buren im Kaplande stehtunter dem Kommando derGeneraleHerzog, Wessels, Pretorius und Nieuwenhout. Sie hat sich in zwei Abteilungen geteilt und marschiert auf Wellington, nordwestlich von Fraserburg, zu. Gegenwärtig be findet sie sich lni Spionberg. Die Obersten Delisle und Thornepcrost veifolaea diese Abieiluna, aber Kttcyer sehr emgeycnv und ledenvig schildert Der Theaterbesuch ist dem Japaner keine Abendunterhaltung, sondern ein Fest, das sich über den ganzen Tag erstreckt. Man nimmt die Kinder mit, Mütter nähren ihre Säug linge während der Vorstellung, im Theater werden die Mahlzeiten eingenommen, die ein benachbarte« Theehaus liefert, und in die zu jedem Platz gehörigen kleinen Feuerbecken klopfen die Zuschauer unaufhörlich ihre Pfeifchen au«. Dabei ist man vollkommen bei der Sache und nimmt an den Vorgängen au? der Bühne lebhaften, ost leidenschaftlichen Anteil Unvergleichlich ist die Fähigkeit der Japaner, sich in die freiwillige Illusion zu versetzen, die die notwendige Voraussetzung jede« Kunstgenusses ist Man nimmt an keinem Fehler gegen den „Realismus" Anstoß Ein Tisch wird unter Um ständen al« Berg, ein Stuhl al« Schiff angenommen; berühmten Darstellern folgt auf Schritt und Tritt ein Theaterdiener (Kurombo), der sie mit einer an einer Stange befestigten Kerze beleuchtet, daß man ihr Mienen spiel bester beobachten kann, ein Pferd wird durch zwei verkleidete Kuli ersetzt, gefallene Helden kriechen auf schwarzen Tüchern von der Scene, — und niemand findet bei solchen Dingen etwa» Merkwürdige« oder gar Komisches Man mag die vortrefflichen Schilderungen Fischer» selbst nachlesen, um alle diese Eigentümlichkeiten genauer kennen zu lernen; zahlreiche instruktive Ab bildungen, nach Zeichnungen, die der Verfasser in Japan hat Herstellen lasten, und nach alten Farbenhol,schnitten erleichtern überdies da« Verständnis seiner Ausführ ungen Wissenschaft. * Die neuen Drei«au«'chreibunqen der Pariser Akademie der Medizin kommen Ende Februar d I«. zum Au«trag Die eingereichten Arbeiten müssen in französischer oder lateinischer Sprache geschrieben sein. Der Geldwert der Preise ist zum Teil ein sehr be infolge der Erschöpfung ihrer Pferde und Maultiere scheint diese Verfolgung aussichtslos zu sein. Fraserburg liegt an der Bahnlinie von Kapstadt ins Innere, etwa 70 deutsche Meilen von Kapstadt und 30 deutsche Mecken in der Lustlinie von der Südküste der Kolonie entfernt. Im Osten ai beiten sich die Buren nach Cradock durch. Sie sind bereits in Maraisburg, etwa 25 englische M ilen nordöstlich von Cradock, angelangt. Sie stehen somit auch hier in einer Entfernung von etwa 2o0 Km von Port Elisabeth. Im Oranjefreistaate soll nach einer Meldung des englischen Generals Knox Tewet durch Oberst Pilcher verhindert worden sein, nach Bethlehem vor- zudrlngen. Dewel soll sich hierauf nordwärts auf Lindley und Reitz zurückgezogen haben. Ein eng lischer Statistiker hat, unter Benutzung offizieller Rapporte, ausgerechnet, daß Dcwet bisher 24000 Pferde und .50 Mill. Patronen verloren hat, daß er seit sechs Monaten stet« an drei Seiten umzingelt ist, daß seine Leute fortwährend den Hungertod sterben und allen Mut verloren haben, daß er zwei mal gefallen und dreimal verwundet worden ist; daß er auf seinen Fluchten mehr Proviant im Stich gelassen hat, als die ganze englische Armee in drei Jahren verzehren kann, und daß er schließlich auf der Flucht Distanzen zurückgrlegt hat, die zusammen gerade zweimal so groß sind, al« die Länge des Acquators. Tagesgeschichte. Dresden, 4. Januar. Se. Majestät der König weilten heute mittag einige Zeit im Residenzschlosse und nahmen daselbst Borträge der Herren Staats- minister entgegen. Deutsche» «eich. * Berlin. Au« Hamburg wird folgendes gemeldet: Ee. Majestät der Kaiser besichtigten gestern vormittag eingehend da« Schiff „Viktoria Luise" und promenierte« dann einige Zeit mit dem Reichskanzler Grafen v. Bülow und dem Generaldirektor Ballt« auf dem Promenadendeck. Der Hafen trägt festlichen Flaggen schmuck, in der Elbe war viel Treibeis, da« aber di« Schiffahrt nicht hindert. Um 1 Uhr fand an Bord eine Mittagstafel statt, zu der die Bürgermeister vr. Hachmann und vr. Mönckeberg, die Senatoren vr. Burchard und vr. Lappenberg, sowie Senator vr. Stamann als Polizeichef, ferner Präsident der Bürger schaft Siegmund Hinrichsen und Handelskammerpräsident Ad Woermann Einladungen erhalten hatten. Im Laufe der Mittagstafel verliehen Se Majestät der Kaffer dem Führer de« Schiffe«, Kapitän Sauermann, den Kronenorden 4 Klaffe Auch der erste Offizier Sachse und der Obermaschinist Edelmann wurden durch Ge schenke ausgezeichnet. Gegen 7 Uhr verließen Se. Majestät der Kaiser die Jacht und begaben Sich im ge schloffenen Wagen nach dem Schauspielhause unter be- geist.rter Begrüßung de« Publikums, da« auf dem ganzen Wege Spalier bildete Beim Eintreffen Er. Majestät de» Kaiser« vor dem Schauspielhaus« und bei der Vorstellung dcr den Kaiser am Eingänge erwarten den Herren brachen die Anwesenden in immer wieder erneute Hochrufe au« Al» Se Majestät die Loge be traten, spielte da» Orchester die Nationalhymne, während die Zuschauer sich von ihren Plätzen erhoben Se. Majestät der Kaiser standen einige Minuten an der Brüstung und betrachteten die eigenartige Einrichtung des Theaters sowie da« Deckengemälde. In der Kaiser lichen Log« hatten auch die beiden Bürgermeister Hach mann und Mönckeberg ihre Plätze In der bcnnch- barten Loge saß der Reichskanzler Graf v Bülow mit dem preußischen Gesandten Wolff v. Metternich Nach Beendigung der Auffübrung gaben Se. Majestät der Kaiser lebhaft Allerhöchsffeinen Beifall zu erkennen und sprachen dem Dichter Otto Ernst und dem Direktor deutender, und dadurch rechtfertigt sich die Aufzählung einiger Preise, zumal der Wettbewerb meist auch aus ländische Gelehrte zuläßt Dcr Audiffred-Preis bestimmt, ohne Unterschied der Nationalität und de« Stande», demjenigen, der ein wirksame« und zuverlässiges Heil, mittel oder Vorbeugemittel gegen die Tuberkulose ent deckt, eine jährliche Rente von 24 000 Frc». Der Barbier-Prei» sichert eine Rente von 2000 Frc». dem Forscher zu, der vollständige Heilmittel für eine der bisher al» unheilbar betrachteten Krankheiten, wie Hund»- wut, Kreb«, Epilepsie, Typhus u a , entdeckt; denselben Zweck hat der Buiffon-Prei« von 10 500 Frc«. Der Chevillon-Prei« von 1500 Frc» wird dem Verfasser der besten Arbeit über die Behandlung der Kreb«- erscheinungcn zugestanden, der Herpin-Prei« von 3000Frc«. für die beste Arbeit über Epilepsie und Nervenleiden, der Laborie.PreiS von 5000 Frc«. für einen wesentlichen Fortschritt in der Chirurgie, der Meynot-Prei» von 2600 Frc» für die beste Arbeit über Augenkrankheiten. Außerdem stehen jährlich 1500 Frc« zur Unterstützung einer wissenschaftlichen Expedition von medizinischem Interesse zur Verfügung. Für Gelehrte, die sich auf Grund ihrer Untersuchungen an dem Wettbewerb be teiligen könnten, ist e« hohe Zeit, ihre Arbeiten ein zusenden. * Der Direktor der Berliner Sternwarte, Hr. Prof, vr. Wilhelm Förster, teilt der „Berliner Wissen schaftlichen Korrespondenz" folgende höchst intereffante Thatsache mit: Von dem Berliner Meteorologen Hrn. Baschin sind vor kurzem einige zu Boffekop in Nor wegen im Jahre 1893 von ihm gemeinsam mit Hrn Prof Brendel (jetzt in Göttingen) erlangte photo graphische Aufnahmen de« Nordlicht» veröffent- jicht worden Eine dieser Aufnahmen ist von außer ordentlicher Wichtigkeit sür die Theorie dieser Licht erscheinung — Wenn die Lichtsäulen der Polarlichter elektrischen Ursprung« sind, d. h in elektrischen Ström-
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