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und Anzeiger Metlalt vsd Arytiger) Amtsötatt der König!. AmtshanptmMnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Meßt. ßftmsprechpell» Rr. SO 2Äegrmmn»Adwsse „Tageblatt", Mesa. St. Jahr-. Sonnabend, IS. November 1898, AveadS s«z Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden La, Abend« mit Ausnahme der San», und Fasttage. BirrttljHrltcher veWMnM bei Abhalung in de» Speditionen «N Richa und «ttehla, d« M«»»ROg sowie am Schalt« da taisrrl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Lrüger frei in« Hau« 1 Mark 50 Pf., durch dm vrirstrLga frei in» -an» L «ar» «5 Pf. M me de« Ausgabetage« bi» Bormtttag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlna von Lanner L Winterlich in Riesa. — SeschLstSstelle: Kastanienftrab« 5L — Für die Redactlon »«antwortlich: Her«. Schmidt in Mesa. Freitag, den 18. November 1898, 1V Uhr Bor»., kommen im Hotel zum „Kronprinz" hier 1 Schreibfeeretär und 1 Anrerikmrische Harfeu-Zither gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 12. NovLr. 18S8. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Pir da» »Riesa« La-Matt" erbitten un» bi» spiltrpm» Earmttta«« » Uhr de« jeweiligen Ausgabetage». Die »eschiist-steLe. vertlicheS und Silchstsche«. Riesa, 12. November 1898. — Seine Durchlaucht Ftirst Herbert Bismarck hat auf die vom Borstande de« sächsischen Gemetndetage« an ihn gerichtete Anfraze, betreff» der Thtilnahme de« Bor staude« al« Vertreter der sächsischen Gemeinden an der Bei setzung semes Vater« unter dem A««druck de« Dan!«« fite den da« Andenken seine« Vater« ehrenden Wunsch erwidert, daß er in Ritckficht aus die Jahreszeit und den Mangel an Gelegenheit, die eintreffenden Deputationen empfangen zu können; zu seinem Bedauern Anstand nehmen müsse, Etn- ladungen zur Beisetzung ergehen zu lassen. — Zur nächstjährigen Landtagswahl wird im 8. städtischen Wahlkreise bekanntlich da» erste Mal nach de« neuen Wahlgesetze gewählt werden. E« haben zu wählen: Dahlen (2916 Einwohner) 5 Wahlmäaner (1. Kl. 2, 2. Kl. 1, 3. Kl 2), Mutzschen (1626 Einwohner) 3 Wahlmänner (i. Kl. 1, 2. Kl. 1, 3 «I. 1), Oschatz (10012 Einwohner) 20 Wahlmänner (1. Kl. 7, 2. Kl. 6,3. Kl. 7), Riesa (11768 Einwohner) 23 Wahlmänner (1. Kl. 8, 2. Kl. 7, 3. Kl. 8), Strehla (2527 Einwohner) 5 Wahlmänner (1. Kl. 2, 2 Kt. 1, 3. Kl. 2), Wurzen (15674 Einwohner) 31 Wahlwänner (1. Kl. 10, 2 Kl. 11, 3. Kl. 10). Zusammen 87 Wahl männer (1. M. 30, 2. Kl. 27, 3. Kl. 30). — Hrute beging der in weiten Kreisen bekannte und g> schätzte Herr SlabStrompeler Günther, der Dirigent des Trompetercorp» de« 3. Feld-Art.»Reg. Nr. 32, sein 25jährige« Dienstjubtläum, Dem H:rrn Jubilar wurde heute Morgen von seiner Capelle eine Morgenmufik gebracht und ihm als Ehrengeschenk eine werthvolle Bowle überreicht. Ferner wurde Herr Günther unter Überreichung eine- schön auSgestatteten Diplom« zum Ehrenmitglied de« Unter»! fizierverein« der reit. Artillerie. Ablheilung, der er bekanntlich früher angehörte, ernannt. Heute Mittag wurde der Herr Jubilar im Nuucn de« O/fizierscorpS de« 3. Feld. An.-Reg. Nr. 32 durch Herrn Oberst von Kirchach beglück wünscht, ebenso hatte da» Offizier corps der rrtr. Artillerie- Adtheilung eine Glückwut sch - Depesche gesandt. Auch von privater Seite wurden dem Herrn Jubilar mannigfache Beweise der W-rthschätzung gewromet uno auch wir bringen ihm hiermit unsere herzlichsten Glückwünsche dar. — Vergnügte und angenehme Stunden waren es, welche gestern Abenv der K. S. Militärverein „Artillerie, Pioniere und Train" seinen Mitgliedern und geladenen Giften bot. Genannter Verein beging in dem sestlich dilotirtrn Saale de« Wettiner Hose« die Feier s tue« 8. Sttftung-s.steS durch Eoecert und Ball. Außer Vorstand«- und anderen Mit gliedern der Mtlttärvereine von hier und den Nachbarorten waren unter den zahlreich anwesenden Gästen zu bemerken: eine Abordnung des hikfizen Osficiercotpr, Deputationen der akttven Unteroificieroereine der hiesigen Garnison, des Train- Bataillon» au« Dresden und der reitenden Artillerie A'- rheilung au» Köntgsblück, sowie einig« Mitglieder vom A- tiUerirverein au« Leipzig. Kerner waren schriftliche und te- legraphtsche Begrüßungen ringegangen von mehreren Artilleric- Geaerälen und anderen dem Militär stände nahestehenden Persönlichkeiten uad Vereinen. Eine hohe Ehrung wurde dem L:iter der hieftgen Artillerie Kapelle, welche da« Concert auSsührte, Herrn Stabst» owpeter Günther, zu Theil, indem ihm au« Anlaß leine« 25jährigen Militärdienst-Jubiläum« vom Beretne durch den Vorsteher ein Lorbeerkranz wir grün, weißer Schleife und entsprechender Widmung überreicht wurde. Auch wurde noch miigeihcilt, daß im Laufe de« Tag s Herrn Oberst v. Kirchbach, Ritter rc., die Ehrenmitglredschaft de« Vereins ongetragen worden sei und selbiger sich zur Annahme derselben bereit erklärt babe. So manches kameradschaftliche Anerkennung«, und Mahnwort wurde gesprochen un- l-gte Zrugoiß cb, daß der K. G. Milträiverein .Artillerie, Prr- mrre und Train" auch nach außen sein Ansehen wahrt, tue Kameradschaft tu» engeren und wetteren Kreise pflegt und die Tugenden eine« MtlttärveretuS hochhält. Der dem Eoncert folgende Ball hielt Jung und Alt noch längere Zett in ge hobener Feststimmung beisammen. — Die Radfahrer seien darauf aufmerksam gemacht, daß seit einiger Zeit das Berbot betr. das Befahren de« Elb- dammwege« Riesa-Promnitz-Grödel in Folge von Seiten de« Publikum« erhobener Beschwerden streng gehandhabt wird. E» find, wie wir erfahren, in letzter Zett wegen Zuwider handlung gegen da« feiten der Amtshauptmannschaft Meißen al« Elbstromamt erlassene Berbot mehrfach Anzeigen ersolgt. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da« „Schift' unter Aussig, 8. November: Die Kohlenverladungro am hiesigen Platze waren in der vergangenen Woche ziemlich lebhaft, so daß durchschnittlich täglich etwa 700 Waggon« zur Verladung an die Elbe kamen, doch d erste sich dieses Quan- tum im Laufe dieser Woche wieder etwa» verrinzern, nach- dem sich recht empfindlicher Mangel an Laderaum fühlbar macht und auch die Frachten infolgedessen wieder etwa« zu steige» beginnen, während die Herren Empfänger an den Stationen der Mittelelbe keine Lust haben, z« den bisherigen Frachten Kohlen zu beziehen, um ein Winterlager zu machen, sondern es wird nur der dringendste Bedarf gedeckt, weil die hohen Wasserfrachten keinen großen Unterschied gegen die Bahnsrachten haben, und wenn die Einwinterung sich noch längere Zett hinauszieht, doch noch Gelegenheit geboten er scheint, zu billigeren Waffersrachttn die Kohlen für den Winter zu beziehen. Die Zuck-rverladungen ab Aussig-Schön- priesen und Nestomitz find auch ziemlich flott, so daß bei dem Rückgang de« Wasserstandes die Herren Exporteure wahrscheinlich auch mit den Frachten etwa« höher gehen! werden, wenn sie Laderaum für Zucker haben wollen. Bis- s her wurden pro 100 Kg. 70 Pf, 55 Pf. und 30 Pf. be zahlt. Die Kohlenfrackten stad gegenwärtig folgende: Nach Dresden 32 Mk., Meißen 35 Mk., Riesa 38 Mk. pro 80 Doppelhrctoliter; Dessau, Magdeburg 71 Pf, Tangermünde 73 Pf., Wittenberge 83 Pß, Dömitz, Lauenburg, Hamburg, Altona 83 Pß, Havelberg 88 P?., Rathenow 92 Pf., Bran denburg 91 Pf, Potsdam 94 Pf., Kybith 96 Pf., Heeger- mühle 95 Pf., Zerpenschleuse 100 Ps., Herzfelde 105 Pf., Glindow Zillen 103 Pf. per Doppelhrctoliter. — Ein Arbeitgeberkund de« Baugewerbes für ganz Deutschlani ist in der Bildung begriffen; seine Ausgabe ist, gemeinsame Vorkehrungen gegen den sozialdemokratischen An sturm zu treffen. * Röder au. Mit Anfang diese« Monat« ist di« fast 15 Jahre im Gasthof zum Waldschlößchen Anfang« al« Agen tur, später zum Postamt erweiterte, eingerichtete Postanstalt in ein Grundstück om Bahnhof verlegt worden. In Anbe tracht, daß der Bahnhof Röderau ron dem fick immer mehr entwickelnden Orte nahezu ebevso weit al« Riesa entfernt liegt, kann dieser Wechsel von den Einwohnern wohl schwer lich al« eine Verbesserung de« Postoerkehr« angesehen werden. Lommatzsch. Borg'stern Mittag grlang hier durch die Entschlossenheit de« Herrn Photograph Stühmer dir Festnahme zweier berüchtigter, steckbrieflich verfolgter Gauner. Sie find Bride au« Hiutermauer bri Meißn und find als bald in« AmtSgerichtSgesänguiß eingrliefrrt ivorden. 1 Dresden, 12. November. Die feierliche Beisetzung der verw. Großherzogin von Torcana erfolgt am Montag in Wien. Prinz Friedrich August reist am Sonntag Abend zur Thtilnahme an der Beisetzung nach Wien ab. < Dresden. Da« Dr««vner Stadtverordneten - Colle gium beschäftigte sich am Donnerstag Abend u. A. mit dem Anträge de« Stadtverordneten Dr. Ritter «nd Genossen, den Rath zu ersuchen, bei der König!. GtaatSregierung dahta vorstellig zu werden, daß thunlichft bald von RetchSwegrn Maßregeln ergriffen werde«, die wenigstens eine reichlichere Versorgung der S'ädte mit Schwein, fleisch und ein Sinken de» PretscS htersür auf rin für Stadt und Land gesundes Niveau bezwecken. Nachdem der Antragsteller seinen Antrag eingehend begründet hatte, erklärte Fleischer - Obermeister Müller, daß er im Allgemeinen mit der Begründung de« Anträge«! überetnstimme, «Ur sei derselbe in Bezug auf die Fleischpreise etwa« zu wett gegangen. E« würde seiner An sicht nach genügen, wenn da« K. Ministerium de« Innern ersucht werde, die Reichsrrgteruog darum anzugrhrn, daß die Grenze sür vakonier wieder aufgemacht und die Einfuhr derselben wieder zugelafsen werde, schon mit Rücksicht auf di« Bevölkerung io» Erzgebirge. I« klebrigen schloß sich Redner dem Anträge Dr. Ritter vollständig an. Nach einigen Be merkungen dc« Stadtv. Söhre erklärte Stavtrath Dr. Körner, daß der Rath gern bereit sein werde, seinen Einfluß dahin geltend zu machen, Maßregeln herbeizusühren, die geeignet erscheinen, die hohen Preise sür Schweinefleisch abzustellrn. Der Antrag Dr. Ritter wurde hierauf einstimmig ange nommen. Dresden. Am Mittwoch wmde auf der Dampfschiff fahrt von Blastwitz nach Pillnitz ein Unbekannter, der sich Finger nennt «nd in Begleitung eine« jungen Mädchens au« Sörnewitz war, da« sich schon seit einigen Wochen au« de« elterlichen Hause entfernt hat, durch den Gendarmen an« Hosterwitz verhaftet. Der angebliche sKivg-r, der jetzt al ber Fleisckergrselle Boxkahol ermittelt wurde und mit dem jenigen Mann identisch ist, der vor einigen Wochen in der Gegend von Pirna als „Grldmännrl" auftrat, scheint ein Mädchenhändler zu sein. Freiberg, 11. November. Da« Königliche Ministc- rium dr» Innern hat der deutschen Gerberschule hier zu Gunsten der Lehrgerberei eine außerordentliche Beihilfe von 3500 Mk. bewilligt und damit die thatkräftige und wohl wollende Förderung der hiesigen Schulanftalten roa Neue« bethätigt. Die deutsch« Gerberschule hat überdies tnr laufen den Jahre eine Staatsbeihilfe von 5000 M. erhalten. Zwickau, 11. Nov. Rath und Stadtverordnete hier haben unter dem Ausdrucke de« Bedauerns über den Fort gang unseres als Oberbürgermeister von Gera gewählten Bürgermeister« Dr. Huhn dessen Entlassungsgesuch geneh migt. Die hiesige Bürgermetsterstelletz soll auSgeschriebeu werden. Zwickau. Vermißt wird in Zwickau die Ehefrau des Weber« E, welche wegen einer Befragung mit ihrer Tochter in die Polizethauptwache gerufen worden war uns seitdem in ihre Wohnung nicht zurückgekebrt ist. Chemnitz. Die größte Steuerzahlerin hier ist di« sächstiche Maschinenfabrik. Dieselbe hat im letzten Jahre 139 941 Mk. 26 Pf. Staats- und Communalstruern bezahlt. Glau Lau, 11, November. Die glücklichen Gewinner de« großen Loose« der sächsischen Lotterie recrutire« fick zu« Theil au» dem Mittelstand, zum Theil au« dem Arbeiter staud. Ein hiesiger Hotelier «ar Inhaber ron zwei Zehn teln, ein Damenkrävzchen, (nur Slrere Dann»), desgleichen von einem Zehntel. Fünf Zehntel fielen Arbeitern in Nach- barorten unserer Stadt zu. Marienberg. Die Kaiserliche DiSciplivarkammrr zu Leipzig vrrhandette am Mittwoch gegen den Rendant S., der seit 1, April 1893 an der htestgen Unterosficierschüle bet freier Wohnung mit einem JahrrSg,halte von 2450». angestellt war «nd am 20. Januar d«. I». vom Amt« su«- penstrt wurde. Maa legte ihm auf Grund einer durch einen ZahlmeisterasptraNten erfolgten Denunciation zur Last, dich er im Jahre 189S vor. den Beständen der htestgen Unter- osficierschule zwei Fuhren Kohlen tu» Werthe von 56 20 M. und zwei Cubikmeter Hol, tur Werthe von 17 M. in seinem Privatgebrauch verwindet und diese Thatsachen bei der Re vision in» Oktober 1896 und im Mai 1897 verheimlicht habe. Wegen vergehen« -egen 8 72 de« Retch«gesktze« vom 31. März 1873 hatte da« Krieg-Ministerium Strafantrag gegen K. gestellt. Die Hauptvrrhaudluog endet« damtt, daß «. einrn Ver ve!« erhielt, daß ihm eia Monat«,ehatt ent-