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57. Jahrg Sonnabend, den S. September 18SS politische Rundschau. Deutsches Reich. Der jüngste Besuch Kaiser Wilhelms in der schönen und geschichtlich berühmten Hauptstadt der Reichslande hat mit seinem Trinkspruche bei der Prunktafel, die am Dienstag Abend im Straß, burger Kaiserpalast statlfand, eine neue bemerkenswerthe Kundgebung des erlauchten Monarchen gezeitigt. In dem Trinkspruch, welcher dem Elsaß galt, gab der Kaiser zu nächst dem Bedauern der Kaiserin darüber Ausdruck, daß sie diesmal nicht mit nach Straßburg habe kommen können. Dann stellte er auf Grund eigener Studien und Beo bachtungen, wie er erklärte, fest, daß die stetig steigende Wärme und Begeisterung des Empfanges, der ihm bei seinen verschiedenen Besuchen im Elsaß bereitet worden, bewiesen, wie die Reichslande, die ihnen durch ihre Ein fügung in das deutsche Reich gewordenen mancherlei Vor- auch nicht umsonst. Wenn Einer von Golt fort und fort gesegnet wird, sein Gut und Geld wohl beschützt, seine Familie sorgsam vor Noth und Tod behütet wird, dann ist's kein Wunder, wenn er Gott dient. Er dient um Lohn, nicht ans purer Gottesliebe. Er wird gut bezahlt, darum hält er aus. Empfinge er statt der vielen Wohlthaten Wehe und Herzeleid, dann würde er sich ganz anders ver halten, dann gäbe er Gott den Abschied! Bei Hiob war der Ankläger an den Unrechten gekom men. Wenn er auch unter der Last körperlicher Schmerzen schließlich nach heldenmüthigem Kampfe in's Schwanken gerieth, so kann man doch nicht sagen, daß er seinem Gott untreu geworden wäre. Er hat mit Unverstand geredet, aber er hat danach auch seine Hand auf seinen Mund gelegt. In Staub und Asche that er Buße für seinen Un verstand. Von einem Abfall war bei Hiob keine Rede. Dagegen kann man bei vielen „guten" Christen recht zweifelhaft sein, ob der Ankläger bei ihnen nicht Recht behielte mit seiner Frage: meinest Du, daß Hiob umsonst Gott fürchtet? Ihre ganze Art, Gott zu dienen, hat einen gewissermaßen geschäftlichen Charakter, nach dem Grundsätze vo. m cles — ich gebe, damit dn giebst! Sie erinnern mich immer an die alten Israeliten, die für ihre Opfer und Entbehrungen eine hübsche Belohnung erwarteten und sogleich zu anderen Göttern hingingen, wenn Jehova mit dem Lohne zögerte. Oder an jene Heiden, die den Fetisch verbrennen, wenn er ihren Gebeten nicht zu willfahren scheint. So lange Gytles Gnadensonne scheint, sind diese Leute die besten Kirchgänger. Abendmahlsgäste. Missions freunde usw Geht aber der Steg durch Unwetter, Sturm und Hagelschlag, dann sitzen sie grollend daheim, fragen: wie kann Gott mir das anthun ? und mit ihrem Interesse für Gottes Reich ist cs plötzlich zu Ende. Wir sollten nie vergessen, daß alle Gnaden unseres Gottes eben Gnaden sind, Freundlichkeiten, die wir sündigen Leute nicht verdient haben und die wir mit unseren paar guten Werken nicht wettmachen können. „Wir haben nichts als Zorn verdient." Bei der Sündenerkenntniß sitzt abcr der Haken. Wer sich wirklich als armer, elender, sünd hafter Mensch fühlt, der nimmt Gottes Züchtigung de- müthig an und freut sich noch über sie als ein Zeichen, daß sein Gott sich um den Sünder bekümmert. Schickt Gott Sonnenschein, so sieht er ihn mit Erstaunen, weil er sich bewußt ist, ihn so gar nicht verdient zu haben, und küßt demüthig die Hand des guten himmlischen Vaters. Und so wenig wie Hiob weicht er von Gott und von seinem Heilande, in guten Tagen weder, noch in bösen. Er fühlt Gottes Liebe und das ist ihm genug. l E A vird it entz°A i x winn^' M s und und M §daNN e entn'^I Zucker HZ Dieses 'kl erstof!^ » Kes ÄV VU-e. e as WMA Ties-i'« wd W blä'W ii :c- HI ^erdei". / norg^ , ei» f Ft hn «vl '-st- ' H -i" Ä ne" " eüi^Z chtMM fiir MMM Tharandt, Wassen, Sieöentehn und die Amgegendw. Durß. A Üige br-H ür en den en, tigcn les ß ihlen. rU Ege m Keller A schnell^ ser E-I Faß 'es erjoM z rulng W sügkcil flaschen M In -n si-Ll daSleld^K» ' Men^^V )ch r>er^ der d^.W uiuel. aack e dl-^ hn Ät sch . hr uäer 'A gelöster, q fährl mit es das theile verstanden und begriffen hätten. Der hohe Redner beglückwünschte dann förmlich die festliche Versammlung zu dem blühenden Zustand, in dem er wiederum das Elsaß angetroffen, betonte, wie er die Gefühle der alten Generation ehre und wie er von dem Jubel der unter der Reichsflagge aufgewachsenen jüngeren Generation gerührt sei, und legte hierauf dem elsässischen Episcopat die Bitte ans Herz, derselbe möge mit seinem ganzen Ein flüsse für die Steigerung der Achtung vor der Krone und des Vertrauens zur Regierung im Lande sorgen. „Denn in den heutigen bewegten Zeiten", äußerte der Kaiser wört lich an dieser besonders bemerkenswerthen Stelle seiner Rede — „wo der Geist des Unglaubens durch die Lande fliegt, ist der einzige Halt und der alleinige Schutz, den die Kirche hat, die kaiserliche Hand und das Wappenschild des deutschen Reiches". Er erwähnte weiterden ihm jetzt abermals in Straßburg bereiteten jubelnden Empfang und meinte, dieser sei wohl dem Verständniß der Bewohner Straßburgs, namentlich beim Anblick der kampfbewährten Söhne des Landes, dafür, daß sie im Schutze des deutschen Reichslandes gesichert gegen alles Kommende seien, ent sprungen. Zuletzt trank der Kaiser auf das Wohl der Reichslande, wobei er der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß ihnen noch langer tiefer Friede beschieden sein werde, zu gleich versichernd, was er dazu thun könne, sein Land im Frieden zu regieren und zu erhalten, das solle geschehen, und davon solle auch Elsaß-Lothringen seinen Vortheil haben. — Dieser friedliche und friedenkündeude Ausklang der Straßburger Kaiserrede wird sicherlich weit über Deutsch lands Grenzen hinaus allenthalben, wo man aufrichtig die Fortdauer des Völkerfriedens wünscht, sein freudiges Echo finden! Kaisertage in Württemberg. Kaiser Wilhelm, welcher Abends vorher in Stuttgart eingetroffen war, fuhr Donnerstag früh mit den Königen von Württemberg und Sachsen nach dem Paradefelde bei Untertürkheim. Die Parade begann schon um 9 Uhr und nicht, wie ursprüng lich festgestellt wurde, um 10 Uhr. Eine Stunde früher war ein Gewitterregen niedergegangen. Der Andrang der Bevölkerung zu der Parade, in welcher das 13. Armee korps und die für die Manöver gebildeten, aus acht Reiter regimentern bestehende Kavalleriedivision standen, war ein ungeheurer. Der Kaiser, die Könige Albert und Wilhelm, Prinz Ludwig von Bayern, der Großherzog von Hessen nnd Prinz Albrecht von Preußen erschienen zu Pferde. Das Wetter war prachtvoll. Die Königin von Württem berg traf in vierspännigem Wagen ein. Nach Abreiten der Front der in zwei Treffen aufgestellten Truppen er folgte einmaliger Vorbeimarsch. König Wilhelm führte dem Kaiser fünf Regimenter vor, der Kaiser, König Albert, Großherzog Ernst Ludwig und Prinz Ludwig ihre Regi menter. An dem Vorbeimarsch nahm auch ein Rad fahrer-Detachement auf den Rädern Theil. Nach der Kritik ritt der Kaiser die Front der Kriegervereine ab, woraus die Fürstlichkeiten nach Stuttgart zurückkehrten. Im dor tigen Königsschlosse war Nachmittags Paradetafel, bei welcher der Kaiser auf das Wohl der württembergischen Truppen trank. — Am Freitag trifft der Kaiser in Karls ruhe ein. Die segensreiche Wirkung der deutschen Arbeiter- Versicherung beweisen die folgenden Zahlen: Wie amt lich festgestellt ist, sind im letzten Jahre an Alters- und Invalidenrenten 62,3 Mill. Mk. gezahlt worden. Davon entfielen auf die Altersrenten 27,5 und auf die Invaliden renten 34,8 Mill. Mk. Das Jahr 1898 ist das erste, in Dienstag, den 12. dies. Man., 1 Uhr Nachmittags roitzsch ca. 6—7 Schock ungedroschenes Korn und ca. 8—9 Schock ungedroschener Hafer zur öffentlichen Versteigerung. Versammlung der Bieter: Gasthof zu Abrufs, den 4. September 1899. Der Gerichtsvollzieher des Könialichen Amtsgerichts. Sekr. Busch, Ger.-Vollz. fsi KiMdaikWs-Wiic an» 10. September N^ige Stunden noch und die Enthüllung und Denkmals, welches opferfreud'ge Hände Wils- ilmgegend den gefallenen Kriegern von kE erfolgen. Tausende rüsten sich, seylich zu begehen, zur Ehre Derer, die Jahren auf der blutigen Wahlstatt Frank- ließen, um das neue Morgenroth für kir 1 M erglänzen zu lassen. Hoffen und Äfften IM tsn festliche Tag unter Gottes Schutz s" Letter begleitet vor sich gehen möge. ? ^le Wack're damals starben — -- djÄ ts iort: Des Reiches Herrlichkeit! k § he im heißen Kampf erwarben, m siets' Die deutsche Einigkeit! tt an die Stufen Deutsche, nehmet Theil begeistert Rufen: ^si^omg, Deutsches Reich, Heil, Heil! Sonntage nach Trinitatis. ' d^inm Du. das; vwb umsonst Goll fürchtet? k* skjn-m der Ankläger vor dem Throne Gottes, das Zeugniß gegeben, daß I F's ist seinesgleichen nicht l>b-k! ""d recht, gottesfürchtig nnd meidet das - wandte der Ankläger ein, er thut das Amtsblatt ^gl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, l.. . "tanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Hel, ? " m. Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, b- Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Svechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 M. 30 Pf., durch die Posi bezogen 1 Mk. 55 Pf. "" werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich sür die Redaktton Martin Berger daselbst.