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Wcheritz-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde Md Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtsyauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Kedarleur: Paul Jehrw. - Druck und Verlag von Carl Fehlte in Dippoldiswalde. Mit land» und hauswirthschastlicher Monats-Beilagr. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltung,blatt". 68. Jahrgang Donnerstag, den 23. Januar 1902 Nr. 8. WMchc Atziih der AMmocklckn zii WolMM Sg. Lossow. 172 6. NS 27 N le im Sitzungszimmer im hiesigen Rathhause. Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. 8 u « n 17 52 24 >8 8 >2 >1 l4 >0 >l !Z 4 4 8 0 § 8 40 14 25 Im hiesigen Handelsregister ist heute eingetragen worden: I. auf Blott 160 die Firma August Schneider in Kreischa und als deren Inhaber der Strohhutfabrikant Friedrich August Schneider daselbst. gehalten und zwar in Großenhain, Sonntag, den 2. Fe bruar, nachmittags 2 Uhr, in Dippoldiswalde Sonnabend, den 15. Februar, Nachmittags 1/2 4 Uhr, in Stolpen Mittwoch, den 19. Februar, nachmittags l/25 Uhr und in Freiberg Sonnabend, den 22. Februar, nachmittags 3 Uhr. Die Vorträge und Verhandlungen werden sich, der Gepflogenheit entsprechend, auf die wichtigsten land- wirthschaftlichen Tagessragen und solche Gegenstände be ziehen, welche für die betreffenden Bezirke von besonderem Interesse sind. — Als 235ste bei der Ständeversammlung einge gangene Petition ist eine solche des Gewerbevereins zu Dippoldiswalde und Genossen aufgeführt, welche um Herabsetzung des Frachttarifes für die Schmalspur bahnen bittet. — Bei Edle Krone verunglücke der an einer Lang holzfuhre beschäftigte Gustav Hermann Müller aus Nieder- häslich. Er wurde in einer der dortigen Eisenbahnunter führungen gegen die Seitenwand gepreßt und so schwer verletzt, daß der 26 jährige junge Mann am Sonnabend seinen qualvollen Leiden erlegen ist. — Gerade in diesen Tagen, wo die Zweite Stände kammer einstimmig beschlossen hat, die Petition um Er richtung einer Thalsperre im Gottlcubathale auf sich be ruhen zu lassen, ist eine Petition des Thalsperrenaus- schusses für die Zwickauer Mulde an die Regierung und die Stände abgegangen, welche die Negierung bittet, die generellen und speziellen Vorarbeiten für die Er richtung einer Reihe von Thaisperren im Muldengebiere alsbald in Angriff nehmen zu lassen. — Aus Italien, Spanien und anderen südlichen Ländern kommen allenthalben sehr günstige Meldungen über ausnahmsweise reichlich ausgefallene Apfelsinen- und Zitronenernten. In großen Mengen werden diese Früchte denn auch aus diesem Grunde bei uns eingeführt. Die Preise für diese höchst gesunden und wohlschmeckenden Früchte, insbesondere der Apfelsinen, sind demgemäß auch gegenwärtig ziemlich niedrig, sodaß der bei uns heimische Apfel jetzt im Durchschnitt weniger wohlfeil ist, wie die Apfelsine. Reinhardtsgrimma. Eine kleine, aber wahrhaft rührende Begebenheit hat sich vor Kurzem hier zuge tragen. Trat da eines Tages ein fein gekleideter Herr in einen Bäckerladen ein und begehrte, den Besitzer zu sprechen. Als dieser erschien, fragte der Fremde, sich höf lichst entschuldigend, ob er ihn nicht kenne. Der Bäcker meister konnte sich nicht entsinnen, jemals dessen Bekannt schaft gemacht zu haben,' doch endlich, nachdem er an Verschiedenes erinnert worden mar, erkannte er in ihm einen intimen Jugendfreund, mit dem er einst zu gleicher Zeit in P. in der Lehre gestanden hatte. Der Betreffende war aber damals, vor nunmehr 22 Jahren, nach dem Tode seiner Ettern als 16 jähriger Fleischerlehrling plötz- Angegebener Geschäftszweig: Strohhutfabrikation. 2. aus Blatt 161 die Firma E. Otto Schmidt, Baumeister in Dippoldis walde und als deren Inhaber der Baumeister Ernst Otto Schmidt daselbst. Dippoldiswalde, den 13. Januar 1902. Kex. II. 147/01. Königliches Amtsgericht. «inzusendrn. Dippoldiswalde, am 16. Januar 1902. Königliche Amtshauptmannschaft. auch fernerhin ohne irgend welche Bündnißsorgen ruhig in die Zukunft sehen und braucht nicht ängstlich Ausschau nach etwaigen politischen Engagements mit anderen Seiten zu halten. Die „Extratour", welche Italien mit Frank reich getanzt hat, ist auf die Stellung ersteren Landes im Dreibund offenbar ohne jeden erschütternden Einfluß ge wesen, und andererseits haben auch die deutschfeindlichen Kundgebungen des österreichischen Polenthums anläßlich der Wreschener Affaire keineswegs die hie und da be haupteten leisen Verstimmungen zwischen Berlin und Wien zur Folge gehabt, es ist vielmehr in den intimen Beziehungen zwischen Deutschland und der habsburgischen Monarchie trotz des überschäumenden Chauvinismus der österreichischen Polenpartei alles im „richtigen Lothe" ge blieben. Mit Genugthuung kann ferner konstatirt werden, daß in dem offiziellen Verhältniß Deutschlands zu den Vereinigten Staaten ungeachtet der antideutschen Hetzereien der amerikanischen Jingopartei aus Anlaß des deutsch- venezuelanischen Konflikts nicht die geringste Trübung eingetreten ist. Dank der anerkennenswerth verständigen loyalen Haltung der Unionsregierung. Ja, voraussichtlich werden die Beziehungen zwischen Washington und Berlin nur noch eine freundschaftlichere Gestaltung erfahren, dank dem ritterlichen Auftreten Kaiser Wilhelms gegenüber der amerikanischen Nation, wie es sich in seiner Einladung an Miß Roosevelt, die Taufe der neuen kaiserlichen Renn yacht zu vollziehen, und in der angekündigten Entsendung des Prinzen Heinrich von Preußen zur Theilnahme au dieser Schisfsfeier auf amerikanischem Boden ausdrück. Gewiß werden diese Vorgänge keine ganz neue Epoche im Verhältniß Deutschlands zu dem großen transatlantischen Staatswesen inauguriren, aber sicherlich werden sie das ihrige mit dazu beitragen, der deutschfeindlichen Klique in der Union künftig das Handwerk bedeutend zu er schweren. Im Uebrigen nimmt sich die Weltlage augen blicklich auf keinem Punkte bedrohlich aus. Auf der Balkanhalbinscl herrscht Ruhe, ebensowenig nehmen sich die verschiedenen Mittelmeerfragen von Egypten bis Marokko irgendwie kritisch aus, die Koweit-Affaire zwischen England und der Türkei mit Rußland im Hintergründe scheint zu versumpfen und auch die ostasiatischen Dinge stehen zur Zeit verhältnißmäßig befriedigend. Zwar ist das Mandschureiproblem noch immer nicht gelöst, doch hat das nichts weiter zu besagen; Rußland unterhandelt freundschaftlich mit China fort, behält aber ebenso freund lich die Mandschurei in der Tasche. Lokales und Sächsisches. — Landwirthschaftliche Vezirksversammlungen. Der landwirthschaftlichc Kreisverein zu Dresden wird wie in den letzten Jahren so auch in diesem Jahre in den Mo naten Februar und März wieder eine Reihe von Be- zirksvcrsammlungen veranstalten. Die ersten vier solchen Versammlungen werden im kommenden Monat ab Holzverfteigerung. Altenberger Staatsforstrevier. Hotel „altes Amthaus" in Altenberg. 28. Januar 1902, Vormittags 10 Uhr: 8271 w. Klötzer, 3056 w. Pfähle, 230 w. Derbstangen i. g. L., 14245 w. Reisstangen; 29. Januar 1902, Vormittags 9 Uhr: 4 rm w. Nutzscheite, 13 rm w. Nutzknüppel, 871/2 rm w. Brennscheite, 1/2 rm h. u. 312 >/2 rm w. Brennknüppel, 3 rm h. u. 2831/2 rm w. Zacken, 1 rm h. u. 7131/2 rm w. Aeste, 10 rm w. Reisig, 7 rm w. Stöcke. Kahlschläge Abth. 77, 106. Durchforstungs- und Einzelhölzer Abth. 15—17, 21, 22, 26—28, 30, 38, 41—47, 49, 55—57, 64, 68—70, 74—79, 81, 87—89, 92, 96, 100, 102, 105, 107, 110, 111. Kgl. Forstrevierverwaltung Altenberg,zuHirschsprung.Kgl.ForstrentamtFrauenstein, Sachsse. am 20. Januar 1902. Krause. Ans der politischen Weltperspektive. Die englische Thronrede und die hierauf in beiden Häusern des Parlaments nachgefolgte Adreßdebatte haben auch den letzten Zweifel daran, daß England zur völligen Unterwerfung der Buren entschlossen sei, beseitigt, das tapfere Farmer- und Hirtenvölkchen steht also vor der Alternative, sich entweder der britischen Herrschaft zu beugen oder aber seinen heroischen Kampf bis zum Aeußersten fortzusetzen. Wie es scheint, sind die maß gebenden politischen wie militärischen Führer der Buren gewillt, sich in letzterem Sinne zu entscheiden, da ihnen nun einmal der Gedanke an einen Verzicht auf die politische Selbständigkeit ihres Landes unerträglich ist, doch kann nicht geleugnet werden, daß die Chancen für die Buren, durch die weitere Fortführung des Krieges ihre Unabhängigkeit noch zu behaupten, allmählig ab nehmen. Jedenfalls ist eine etwaige diplomatische Inter vention von neutraler Seite behufs der Friedens vermittelung zwischen England und den Vurenrepubliken, mehr denn je ausgeschlossen, die kalte Staatsraison muß eben das Ringen in Südafrika unter anderen Gesichts punkten betrachten, als dies die allermeisten Kulturvölker mit ihren warmen Sympathien für die Burensache thun. Das gilt auch von der Stellung Deutschlands zu dem südafrikanischen Problem, und erst die kürzlichen Er klärungen des Reichskanzlers Grafen Bülow im Reichs tage über den Burenkrieg haben wiederum hinlänglich erkennen lassen, daß die amtliche deutsche Politik sich in ihrer für England wohlwollenden neutralen Haltung dem selben gegenüber durch die fortgesetzte lebhafte Partei nahme des deutschen Volkes für die Buren nicht be einflussen läßt. Wenn man diese doch gewiß loyale Stellungnahme der deutschen Regierung zu den südafrikanischen Dingen englischerseits wenigstens würdigte, so wäre dies nicht mehr recht wie billig. Aber die Aeußerungen der öffentlichen Meinung Englands wie auch die Kund gebungen der englischen Staatsmänner anläßlich des Zwischenfalls mit Mr. Chamberlain haben im Allgemeinen -die unfreundliche, gehässige Gesinnung, mit der man in England auf den deutschen Vetter blickt, abermals zur Genüge gezeigt, gelegentliche Liebenswürdigkeiten, wie eine solche die Entsendung des Prinzen von Wales nach Berlin zum diesjährigen Geburtstagsfeste des deutschen Kaisers darstellt, ändern natürlich an solcher Sachlage nichts. Nun, wenn je das Bismarck'sche Wort, daß Deutschland niemand nachlaufe, seine Giltigkeit besitzt, so wird dies hoffentlich in Bezug auf England immer der Fall sein, selbst wenn einmal das Deutsche Reich zu einer so „glänzenden Vereinsamung" gezwungen sein sollte, in welcher sich England gegenwärtig nach dem kürzlichen Geständniß des Kolonialministers Chamberlain befindet. Vorerst indessen besteht der Dreibund noch und seine Er neuerung ist unzweifelhaft, das Deutsche Reich kann also Bri ten, lius um irde eilt, ag- :em en- ige Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12Psg., solche aus unserer Amtshaupt- mannfchaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische uudcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. hte lbe ttel am en. nd >es Sparkasse zu Dippoldiswalde. Die Zinsen auf das 2. Halbjahr 1901 sind nunmehr sofort bei Vermeidung der Verzugszinsen anher abzuführen. Dippoldiswalde, am 22. Januar 1902. Die Sparkassen-Verwaltung. Die nach § 7 des Regulatives vom 21. August 1880 auf I Mark pro Tag fest esetzte Gebühr für Entleihung der Bezirks-Straßenwalzen ist durch Beschluß des Be- irksausschusses vom Beginn dieses Jahres ab für Gemeinden und selbstständige Guts bezirke auf 1 M. 50 Pfg. und für Private auf 3 Mark erhöht worden. Die Tage, an denen die Walzen benutzt worden, sind voll zu berechnen. Neben dieser Gebühr ist nach 8 10 des gedachten Regulatives dem Bezirksstraßen- wärter eine tägliche Aufsichtsgebühr von 1 Mark, sofern die Aufsichtsführung innerhalb es Walzendistriktes stattgefunden hat und von 2 Mark im Fall der Aufsichtsführung außerhalb dieses Distriktes zu gewähren. Die Leihgebühren sind alsbald nach der Walzenbenutzung und spätestens Anfang Dezember jeden Jahres an die Bezirkskasse der Königlichen Amtshauptmannschaft benAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Gustav Moritz Sucher in Lungwitz ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 12. Februar 1902, Vormittags '/211 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Der Zwangsvergleichsoorschlag ist auf der Eerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt. Dippoldiswalde, den 17. Januar 1902. X. 8/01 Nr. 21. Königliches Amtsgericht. „Weiheritz. Zeitung" «Meint wöchentlich drei- mät: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- benAbenden ausgegeben.