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voiglliuldWr Anztiger. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträth« zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. 8ech8unWdmziMr Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. MeS Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabend«. Jährlicher Abonnement-Preis, welcher pi-»aiuo«i-»lläo zu eutrichteu ist, auch bei Beziehung durch die Post 1 Thlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Vormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- qrbende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene LorpuS-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die uurwärtigen König!. GerichtSämter und Stadträthe, für welche der Voigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn L. A. Hüttel »eo., in Mühltroff bei Herrn Lhauffeegrlder-Einnehmer Holzmüller. Dienstag. 19. December 1868. An die geehrten Leser! Vom 1. Januar 1866 an wird der „Voigtläudische Anzeiger" seinen sieben und siebenzigsten Jahrgang unter dem Titel: „Voigtländifcher Anzeiger und Tageblatt" eröffnen und täglich, mit alleiniger Ausnahme der Tage nach den Sonn- Md Festtagen, erscheinen, der Preis desselben aber, trotz dieser bedeutenden Vermehrung, sich vierteljährlich nur um ciu einen dkeugrofchen erhöhen, mithin von da au vierteljährlich 15 Ngr., gauzjährlich 2 Thlr. betragen. Planen, im December 1865. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht. Zeitungen. 8 a ch s e n. Zwickau, 15. Decbr. Auch am heutigen Tage ist hier kein Cholerafall angezeigt worden. Läßt sich auch dasselbe nicht von Glauchau und Elsterberg behaupten, so lauten doch die Nachrichten auö beiden Orten bei Weitem günstiger als vor wenigen Tagen. In Glauchau ist bis heute früh nur ein Erkraukungs- fall hinzugekommen, dafür ist aber ein Kranker genesen, so daß der Bestand neck 13 beträgt, gestorben ist Niemand, und ist daher die Gesammtzahl der Todesfälle unverändert 28 geblieben. — In Elsterberg hat sich bis gestern Abend die Zahl der Erkrankten von 84 auf 85, der Genesenen von 39 auf 41 und der Gestorbenen von 27 auf 28 erhöht. — Endlich ist die neulich im Armenhause zu Krossen an der Cholera erkrankte Person gestern gestorben. Werdau, 15. Dec. Heute ist abermals an der Cholera Niemand er krankt, auch Niemand gestorben. Schneeberg, 14. Decbr. Um dem seit langer Zeit in hiesiger Stadt sckwcr gefühlten Wassermangel abzuhelfen, wird nunmehr auch hier eine neue städtische Wasserleitung unter der Bauleitung deö Herrn Oberbergingenieurs Henoch ausgesührt, und soll der Bau noch in diesem Monat in Angriff ge- ncuuuen werden und Ende August des nächsten Jahres fertig hergestellt sein. Eine im October d. I. von Meerane aus an die Grafen von Schönburg ergangene Petition, welche Seitens der Herrschaft ein Aufgcben der Collatur- rechte erstrebte, ist, wie zu erwarten stand, abgewiesen worden. Die Grafen zu Zchönburg sehen das Collaturrecht zugleich als eine Pflicht an, die sie nicht aufgeben können, halten sich auch nicht für berechtigt, von dem, was zum Fikei- commiß gehört, irgend etwas aufzugeben. In der Nackt vom 9. zum 10. d. M. wurde in der Kirche zu Ernstthal ein großer Frevel verübt, indem der Balken unmittelbar über dem Altar, welcher die Emporkirche trägt, durchschnitten, 2 hölzerne, zur Befestigung der Emporkirche die nende Riegel gänzlich losgebrochen und an 2 eisernen Haltern die großen Nägel herausgezogen und kleinere hineingesteckt worden waren. Allem Vermuthen nach war es darauf abgesehen, daß die mitunter auf der Emporkirche zahlreich ver sammelte Menschenmenge durchbrechen und herabstürzen sollte. Zum Glück war jedock wegen der in Hohenstein ausgebrochenen Feuersbrunst am 10. d. M. der Kirchenbesuch nur ein geringer. Der Hohensteiner Gendarmerie ist cs bereits gelungen, wegen der Thäterschaft einen periodisch geisteskranken Webergesellen aus Ernstthal zu verhaften. Die Kreisdirection zu Dresden empfiehlt mittelst Generalverordnung die Einführung von Hundesteuern, namentlich auch in den Landgemeinden. L a i e r n. München, 11. December. Man erzählt sich in den Kreisen, welche zu dem Hose in Beziehung stehen, es seien die Verhandlungen wegen einer Ver mählung des jungen Königs von Balern mit der Erzherzogin Maria Theresia — Tochter der Erzherzogin Elisabeth aus ihrer ersten Ehe mit dem Erzherzog Ferdinand von Eite, Bruder des Herzogs von Modena — bereits dem Abschlusse nahe gewesen, als die plötzliche Anerkennung des Königreichs Italien durch Baiern erfolgte. Die junge Erzherzogin (geboren den 2. Juli 1819), eine der reichsten Prinzessinnen in Europa, ist zugleich die präsumtive Thronerbin von Modena. In Folge jener Anerkennung soll nun der Herzog von Modena, der Oheim und Vormund der Erzherzogin, die betreffende Verhandlung sogleich definitiv abgebrochen haben. Der Herzog von Mooena, welcher zugleich der Oheim des Königs Ludwig II. ist, soll ganz besonders sich verletzt fühlen durch den von der baierischen Regierung gefaßten Entschluß. BKNercciH Wien, 15. December. Die heutigen Morgenblätter sprechen ihre Be friedigung über die ungarische Thronrede aus. Der „W rnoerer" sagt, die schroffe ablehnende Haltung des ungarischen Landtages vom Jahre 186 l stehe nach der jetzigen Thronrede nicht zu erwarten. Die „Neue Freie Presse" schreibt: „Wenn der ungarische Landtag begreife, wie keine Regierung Oesterreichs, ohne das Reich zu zertrümmern, mehr bieten könne, als jetzt geboten werde, so werde er diese Grenzen respectiren; w.nn nicht, so werde er es gewesen sein, der abermals das freiheitsbedürftige Reich in neue Kämpfe treibe und es aber mals darum betrüge, in verfassungsmäßiger Freiheit sich zu neuer Wohlfahrt emporznarbeiten." Die „Presse" erklärt, unter den in oec Thronrede erwähnten Verfassungsrechtcn der übrigen Länder könne nur die Ruchsoertretung gemeint sein, welche an Kraft und an freiheitlich volksthümlichem Geiste den Völkern nicht weniger bieten dürfe, als das Februarpatent. Eger, 12. Decbr. Gegenwärtig finden hier commissionelle Verhand lungen zu dem Behufe statt, thunlichste Erleichterungen im Zollabfertigungs verfahren für alle diejenigen zollvereinsländlschen Güter herberzuführen, welche die Eisenbahnstrecke Voitersreuth-Waldsassen passiren müssen. Preuften Berlin, 13. December. Wie der Publ. hört, hat das Schläcktergewerk beschlossen, jedem Schlächtermeister, der ein trichinenkrankes Schwein nachwelft, 50 Thlr. aus der Vereinskasse zu zahlen. Dieser Beschluß ist jeoenfalls im Interesse des Publikums von Wichtigkeit, da hiernach kern Meister in die Ver suchung gerathen kann, um einem Verluste zu entgehen, ungesunde- Fleisch zu