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Inserat« werden mit lk Weißeritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 77. Jahrgang Nr. 127. aus der ersten Seite <nm von Behörden) die zwei« gespaltene Zeile 35 bez. SO Pfg. - Tabellarisch« und kaniplizicrteJnserat« mit entsprechendem Auf Mit achlsettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt«. Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage» Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmter, Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irlpre. - Druck und Verlag von Carl Irhnr in Dippoldiswalde. Sonnabend, den 28 Oktober 1911. rag und Sonnabend und wird anden vorhergehen. ÄenAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. W Pfg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. UbW Amtsblatt für die Königliche Unltshauxtmannschast, das Königliche Amtsgericht und den St-dtrat zu Dippoldiswalde. Pfg., solche au» unser«! ÄmtshauptmaMischaft mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen DK »welb«itz.Ze»«n^ »scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- Die Firma E. G. Nitzsche-Söhne in Schmiedeberg beabsichtigt, ihre Wasserkräfte aus dem Weißeritz- und dem Pöbelbachtale nach Maßgabe der bei der unterzeichneten Behörde zur Einsicht ausliegenden Zeichnungen und Beschreibungen zusammenzulegen. Gemäß § 25 in Verbindung mit § l7 der R-Ichsgewerbeordnung und 8 23 Ziffer 3 in Verbindung mit 8 33 des Wasjergesetzes vom 12. März 1909 sind Ein- Wendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde vorzunehmende wasseramtliche Regelung. 872 L i.. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, 20. Oktober 1911. Das Königliche Talsperrenbauamt Klingenberg wird zur Ausarbeitung der Ent- «ignungsunterlagen für die zur Klingenberger Talsperrenanlage benötigten, bisher noch nicht enteigneten Landflächen von Anfang November an auf fremden Grundstücken Vor arbeiten vornehmen, die voraussichtlich bis zum 1. April 1912 dauern werden. Hiervon werden die Fluren: Obercunnersdorf. Pretzschendorf und Beerwalde, sowie das Staatsforst revier Höckendorf betroffen werden. Unter Hinweis auf die Vorschriften in 8 14 des Enteignungsgeletztes vom 24. Juni 1902 wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Die Eigentümer und die Besitzer der betroffenen Grundstücke sind verpflichtet, die Vorarbeiten zu dulden und die vom Kgl. Talsperrenbauamte aus diesem Anlässe an gebrachten festen Merkzeichen bis zum Beginne des Ausbaues der Anlage, jedoch nicht länger als zwei Jahre, stehen zu lassen. Das Talsperrenbauamt hat den Beginn der Arbeiten mindestens eine Woche vor her der Gemeindebehörde, im selbständigen Eutsbezirke dem Gutsvorsteher, unter An- gäbe der Zeit und der Oertlichkeit, wo sie stattfinden sollen, schriftlich anzuzeigen. Die Behörde hat die betroffenen Besitzer zu benachrichtigen. Macht sich das Be treten von Gebäuden und eingefriedigten Räumen oder das Fällen von Bäumen er forderlich, so hat das Talsperrenbauamt bei öffentlichen Zwecken dienenden Grundstücken die Erlaubnis der mit der Verwaltung des Grundstücks betrauten Behörde einzuholen. In allen anderen Fällen hat das Talsperrenbauamt den Eigentümer oder den sonst Berechtigten vorher zu benachrichtigen. Zerstörung von Baulichkeiten, sowie jede Benutzung von Grundstücken, wodurch deren Wirtschaftszustand wesentlich verändert oder deren Benutzung für den Berechtigten erheblich beeinträchtigt wird, ist unzulässig. Die Weißeritz-Talsperren-Genossenschast als Unternehmerin hat die durch die Vor arbeiten betrosfenen Eigentümer und Besitzer zu entschädigen. Hinsichtlich des Verfahren» gelten die Bestimmungen in 8 14, Absatz 8, obengenannten Gesetzes. Der Anspruch aus Entschädigung erlischt, wenn er nicht innerhalb eines Jahres nach Beendigung der in Absatz l bezeichneten Frist bei der unterzeichneten Enteignung«- behörde erhoben wird. Dresden, am 24. Oktober 1911. . Die Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt Nr. 254W. als beauftragte Enteignungsbehörde. Holzversteigerung. Nassauer Staatsforstrevier. Gasthof zu Bienenmühle. 7. November 1911, vorm. 9 Ahr: 364 w. Stämme, 20303 w. Klötze, 90 rm w. ungesp. Nutzscheite, 16 rm w. Schleifknüppel. Nachm. 2 Ahr: 220 rm w. Brennscheite, 153 rm w. Brennknüppel, 66 rm w. Zacken, 4 rin w. Aeste. Kahlfchläge: Abt. 48, 49, 63. Durchforstung: Abt. 88. Kgl. Forstrevierverwaltung Nassau zu Bienenmühle. Kgl. Forstrentamt Frauenstein. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Für die am 24. dss. Mts. unter dem Vorsitze des Amtshauptmann Dr. Sala abgehaltene neunte diesjährige öffentliche Sitzung des Bezirks aus- schusses der Königlichen Amtshauptmannschaft Dippoldis walde wies die Tagesordnung außer verschiedenen Mit teilungen 33 Punkte auf. Genehmigt oder befürwortet — teilweise unter Be dingungen -- wurden die Uebernahmen bleibender Verbind lichkeiten durch die Gemeinden Hermsdorf i. E., Seifers dorf, Spechtritz, Reichenau, Reichstädt sowie Geising, die Verminderung des Stammvermögens der Gemeinde Röthenbach, die Ordnung über die Anbringung, Instand haltung und Besteuerung von Reklameschildern und Pla katen in Hänichen, Bellmanns-Saida Ausnahmebewiiligung zur Grundstücksabtrennung betr. Blatt 10 des Grund buchs für Saida, die veränderte Errichtung einer Eisen- putzerei auf den Flurstücken Nr. 155, 157 und 158 für Schmiedeberg durch die Mühlenbauanstalt vorm. Gebr. Seck A.-G. Schmiedeberg, der I. Nachtrag zum Anlagen regulativ für Bärenfels, das Gesuch Pieschels-Falkenhain zum Kleinhandel mit Spirituosen, die Ausnahme der Ge meinde Kleinpestitz in den Gemeindeverband für das Gaswerk Bannewitz u. Umg. in Mockritz und die Ueber- tragung der der Gemeinde Reichenau aus das Jahr 1911 in Aussicht gestellten staatlichen Wegebau-Unterstützung auf das Jahr 1912. Bezüglich der Beaufsichtigung der in Glas hütte stattsindenden öffentlichen Tanzvergnügungen und des Verbots des Befahrens der öffentlichen nicht fiskalischen Straßen des amtshauptmannschaftlichen Bezirks mit Kraftfahrzeugen zur Beförderung von Lasten trat der Bezirksausschuß den Ausführungen der Königlichen Amts- hauptmannschaft bei und befürwortete als Eisenbahn- . stationen zur Ausladung unverpackten Geflügels Schlott witz, Glashütte, Geising, Seifersdorf, Dippoldiswalde, Obercarsdorf, Schmiedeberg, Kipsdorf, Pretzschendorf, Frauenstein, Edle Krone, Bienenmühle und Nassau zu bestimmen. Von der Mückenplage, betr. Verordnung der König lichen Kreishauptmannschaft Dresden, nahm der Bezirks- ausschuß Kenntnis, verwarf einen Rekurs gegen die Heranziehung zu den Gemeindeanlagen in Malter, faßte auf zwei Gesuche um Unterstützungen aus Stistungsmitteln, in zwei das Bezirksoermögen und in vier das Wettin- stist betreffenden Angelegenheiten Entschließung und empfahl die Beschaffung des Vogelschutzbuches von Dr. Carl Hennicke durch die Volksbibliotheken, während die Verlagsbuchhandlung aus die im Bezirke bestehenden Obstbau- und Landw. Vereine aufmerksam gemacht wer den soll. Das Gesuch der Gemeinde Hirschsprung um Erlaubnis zum Anschluß an den Ueberlandstromverband Freiberg wurde nach längerer Aussprache zur Anstellung weiierer Erörterungen abgesetzt. Den Schluß der Sitzung bildete eine öffentlich münd- liche Verhandlung über das Gesuch des Fleischers Emil Röhner-Borlas um Erlaubnis zum Bierschanke in dem Grundstücke Nr. 36 der Ortsliste für Borlas. Dieses Ge such wurde nach wie vor mangels örtlichen Bedürfnisses abgelehnt. — In der am Donnerstag abgehaltenen Stadtver ordnetensitzung wurden die mit Ende des laufenden Jahres aus dem Ratskollegium ausscheidenden Fabrikant Liebel und Buchdruckereibesitzer Jehne auf die nächsten 6 Jahre mit Stimmenmehrheit wiedergewählt. — Am vergangenen Donnerstag nachmittag haben die Pferde des Kohlenhändlers Oswald Lotze, welche vor einem mit Kohlen beladenen Wagen gespannt waren, in der Altenberger Straße vor einem Automobil gescheut und sind durchgegangen. Hierbei ist in der steil abfallenden Altenberger Straße eine Gartensäule umgefahren worden. Am Hause des Lohgerbermeisters Carl Ulbrich sind die Pferde an einem vor der Haustür stehenden starken Kastanienbaume hängen geblieben, wobei die Pferde und die Haustür beschädigt wurden. Es ist zu bewundern, daß hierbei nicht ein viel größeres Unglück vorgekommen ist. — Am Abend des vergangenen Mittwoch entstand im Leitungsnetz der elektrischen Beleuchtungsanlage ein ganz bedeutender Erdschluß, durch den die gesamte Be leuchtung der Stadt in Mitleidenschast gezogen wurde. Trotzdem sofort stundenlang, auch während der Nacht, nach demselben gesucht wurde, gelang es doch erst im Lause des Donnerstag, den Kurzschluß zu entdecken und den Defekt zu beseitigen. — In der Nacht vom 24. zum 25. Oktober d. sind in hiesiger Stadt zwei Einbruchsdiebstähle und ein Ein- bruchsversuch verübt worden. In der 9. Stunde ist in die Frühstücksbude im Schmidt'schen Steinbruche einge brochen und verschiedene Kleidungsstücke gestohlen worden. Im Steinbruchsrestaurant sind 100 Stück Zigaretten ge stohlen worden und im Erholungshause ist es beim Ver suche geblieben. Der Täter hat einen getragenen, grauen Rucksack, welcher an einer Ecke ganz fettig war und in dem eine Billardbürste, ein Paar 32 Zentimeter lange Schnürschuhe, sowie eine graue, mit grünen Streifen oer- sehens Mütze gefunden wurde, liegen gelassen. Dresden. Auch im Landtag wollen die sozialdemo kratischen Abgeordneten die bestehende Lebensmittel- teuerung zur Agitation ausnützen. Wie von sozial demokratischer Seite bekanntgegeben wird, beabsichtigt die sozialdemokratische Landtagsfraktion beim Zusammentritt des Landtages eine diesbezügliche Interpellation einzu bringen. — Der „Exerziermeister" Hülgenhof, der eben erst in Nossen wegen Betrügereien zu 2 Monaten Gefängnis ver urteilt worden ist, hat in 13 Orten, u. a. auch in Großen hain, seine Schwindeleien verübt. In Greiz, wo er 45 Zöglinge für eine Ererzierschule gewann, schwindelte er den Eltern der Kinder außer einem Kursusvorschuß das Geld für die zu beschaffende Ausrüstung im Betrage von mehreren 100 Mark ab, und damit verschwand er. Cs stehen noch fast ein Dutzend Bestrafungen aus. Hülgen hof schiebt die Schuld auf die Fabrikanten, die ihn mit der Lieferung der Ausrüstungen im Stich gelassen hätten. Die nächste Bestrafung wird in Oelsnitz i. V. erfolgen. — Der Frauenverein in Wolkenstein begeht am 1. November die Feier seines 50jährigrn Bestehen«. — In Olbernhau sollen für die Schuljugend Licht bildervorträge veranstaltet und von den Lehrern mit er klärender Rede begleitet werden. Man will durch diese Veranstaltung den Unterricht ergänzen und den Kindern eine fesselnde, unterhaltende Anregung bieten. — Die Aktiengesellschaft Vereinigte Fabriken englischer Sicherheitszünder, Draht- und Kabelwerke in Meißen hat in Sieben lehn ein größeres Areal käuflich erworben und beabsichtigt, dort eine Fabrikanlage für elektrische Minenzünder und eine Sprengkapselfabrik zu errichten. — Die Dienstmagd R. in Steinbach bei Penig er stickte ihr neugeborenes Kind und steckte die Leiche in einen Sack, den sie im Kuhstall hinter der Kartoffel maschine aufhing mit der Absicht, die Leiche bei passender Gelegenheit zu beseitigen. Eine hinzugekommene andere Person entdeckte den Sack und schlug Lärm. Die Mörderin flüchtete. Zwickau. Hier hat sich aus Vertretern der in Be tracht kommenden Vereine, nämlich der kausmännischen und gewerblichen Korporationen, des Erzgebirgsoereins, des Hausbesttzeroereins und des Journalisten- und Schrift stellervereins, ein Verkehrsausschuß gebildet, dem die Aufgabe obliegt, die zur Hebung des Verkehr» in Stadt und nächster Umgebung erforderlichen Maßnahmen in die Wege zu leiten. In der ersten Versammlung de» Ausschusses wurde beschlossen, an die Ständekammern eine Eingabe zu richten, in der um Beschleunigung de» hiesigen Bahnhofsneubaues bez. Umbaues und um Be seitigung mehrerer den Verkehr hindernder Bahnübergänge ersucht wird. Zwickau. Gegenwärtig finden Verhandlungen statt wegen Errichtung einer neuen Straßenbahnlinie von Zwickau nach Nieder- und Oberplanitz. Die hiesige Elek trizitätswerk- und Straßenbahngesellschaft hat sich bereit erklärt, diese Strecke einzurichten, wenn ihr das Gemeinde- Elektrizitätswerk Niederplanitz verkauft werde. Bisher hat dies die Gemeinde Niederplanitz abgelehnt. Neuerdings scheint aber dieser Standpunkt verlassen werden zu sollen. Wllthen. Vollständig ausgeraubt wurde das seit April nicht bewohnte Haus des nach Berlin verzogenen Ziegeleibesitzers Simon, der die gesamte Wohnungsein richtung darin gelassen hatte. Da» Haus liegt etwas abseits, wodurch den Dieben das unehrliche Treiben er leichtert wurde. Reichenbach i. V. Die Arbeiten zur Erweiterung des oberen Bahnhofes nehmen einen raschen Fortgang. Die Ablragungsarbeiten am nördlichen Gelände, die Ende November in Angriff genommen werden und bi» Herbst 1913 beendet sein müssen, sind der Bauunter-