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8S. Jahrg. Mittwoch, den S. Oktober tS32. Nr. 235. Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt Unterhaltung sei seh gewesen. Herriot öfft sichter beider Staatsi .Moringpost" behauptet, Sir London, 5. Okt. iA. haben keinerlei Befugnis unver- : John Nvtveror-nung gegen sittlichen Verfall. Berlin, 4. Okt. Die kommissarische preußische Regierung hat Schritte eingeleitet, die den Kampf gegen sittliche Zersetzungserscheinungen fortsetzen soll, die u. a. mit der Bade-Polizeiverordnung in Gang gesetzt worden war. In einer offiziellen Verlautbarung der Regierung wird dar auf hingewiesen, daß in letzter Zeit aus allen Teilen Preu ßens und den verschiedenen Kreisen Eingaben an den Reichs kommissar gelangt seien, die eine Verstärkung des Kampfes gegen sittliche Verfallserschei nungen im Lande, insbesondere in den Großstädten, ver langten. Lredit-Anstalt in Leipzig betr.: Der Gesellschaftsvertrag pom 20. Dezember 1899, in der Neufassung vom 10. Juni 1^1 ist durch Beschluß des Aufsichtsrats vom 26. August 1932 4 abgeändert worden. Das Grundkapital zerfällt nunmnsr in fünfzehntausend Aktien zu je eintausend Reichsmark, achtund vierzigtausend Aktien zu je einhundert Reichsmark und zehn- tausend Aktien zu je zwanzig Reichsmark. Am 1. Oktober 1932 auf dem Blatte 890, die Firma Erich Hartmann in Schwarzen berg-Neuwelt und als deren Inhaber der Spitzenfabrikant Gustav Erich Hartmann in Schwarzenberg-Neuwelt. Ange gebener Geschäftszweig: Fabrikation von Spitzen und Decken und Handel damit. Amtsgericht Schwarzenberg, am 3. Oktober 1932. Der Hamburger Verkehrsflreik beendet. Hamburg, 5. Okt. Nachdem die den Streik der öffentlichen Verkehrsmittel führenden Vertrauensleute des freigewerk schaftlichen Gesamtverbandes infolge Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches den Abbruch des Streiks beschlossen hat ten, ist heute früh der Betrieb auf allen öffentlichen Verkehrs mitteln wieder ausgenommen worden. --- In B e r l i n ist der Streik der Transportarbeiter gleichfalls beendet worden. zur Rechenschaft ziehen. Die Auswahl der Schüler ist mit peinlicher Sorgfalt durchzuführen. Eg darf nicht sein, daß durch Zurückweisungen von Schülern durch die Leiter der Ge ländesportschulen Lücken entstehen, die entweder überhaupt nicht oder von anderen Verbänden ausgefüllt werden . . . Da die SA. zahlenmäßig weit an erster Stelle steht, liegt das Uebergcwicht bei der Zusammenstellung der Lehrgangsteilneh- mer bei ihr. Wenn gegenüber den anderen Verbänden unsere Beteiligung jeweils die stärkste ist, wird auch stets unser Ein fluß auf die Anlage und Durchführung des Ausbildungspro gramms am größten sein. Die Lehrgangsteilnehmer sollen im allgemeinen das 26. Lebensjahr nicht überschritten haben..." Die Dahn für das Reichskuratorium für Dugendertüchtigung ist frei. Die deutsche Regierung dreht den Spiest um Sicherheiten in -er Gleichberechligungsfrage verlangt. Die amtliche englische Meldung. London, 5. Okt. In einer gestern in später Abendstunde veröffentlichten Auslassung des Foremn Office heißt es: Die britische Regierung hat sich mit den Negierungen Frankreichs, Deutschlands und Italiens in Verbindung gesetzt, um sich zu vergewissern, ob die durch das Fernbleiben Deutschlands von der Abrüstungskonferenz hervorgerufenen Schwierigkeiten zum Gegenstand eines Mei nungsaustausches zwischen ihnen gemacht werden könnten. Die Frage wird noch erwogen, aber die britische Regierung gab zu verstehen, daß sie, wenn dieses Verfahren möglich ist und allgemein gebilligt wird, bereit wäre, eine Konferenz zu diesem Zweck in London zu veranstalten. * „Alles ist ausgezeichnet gegangen." Dor einer Konferenz in London. Berlin, 4. Okt. Zu der Genfer Meldung über eine An legung der englischen Negierung, mit der französischen, der deutschen, italienischen und amerikanischen Regierung die Möglichkeit der Abhaltung einer Konferenz in London zu erörtern, um die Besprechungen fortzusetzen, die im Som mer in Genf begonnen hatte, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß die deutsche Regierung auf dem Standpunkt steht, daß die Besprechungen vom vergangenen Sommer nicht ohne weiteres fortgesetzt werden können. Durch den Meinungs austausch zwischen der deutschen Regierung einerseits und der crkgltschen--und französischen Regierung andererseits hat sich die Situation so verschärft, daß Deutschland Si cherheiten dafürhaben muß, daß seine Teilnahme an Besprechungen über die Gleichberechtigungsfrage sich nicht auf der Grundlage der Ansichten vollziehe, die in dem eng- lischen und französischen Memorandum zum Ausdruck ge kommen sind. Wie weiter gemeldet wird, ist im Auswärtigen Amt heute die Einladung zur Londoner Konferenz der Hauptmächte ein gegangen, pnd zwar wurde sie mündlich dem Staats sekretär v. Bülow durch den englischen Geschäftsträger über mittelt. Der Staatssekretär hat die Einladung entgegen- genommen. Man darf wohl annehmen, daß die Antwort, die er gegeben hat, sich auf der Linie bewegt, die in den obigen Auslassungen über den deutschen Standpunkt enthalten ist. Paris, 4. Okt. Der englische Außenminister Simon-ist heute vormittag im Flugzeug von Genf in Paris angekommen. Kurz vor 13 Uhr begab er sich zum Quai d'Orsay, wo er eine Unterredung mit Ministerpräsident Herriot hatte. Die Unterredung dauerte anderthalb Stunden. „Alles ist ausgezeichnet gegangen", erklärte Herriot dem Vertreter Reuters, als er in Begleitung Sir Ion Simons an der Tür des Quai d'Orsay erschien. Er fügte hinzu, die Unterhaltung sei sehr angenehm, herzlich, loyal und intim gewesen. Herriot öffnete seinem Gaste die Tür, und die Ge- sichter beider Staatsmänner strahlten. Sie schienen i hohlen mit ihrer Besprechung zufrieden zu sein. Sir Simon lehnte es ab, irgendeine Erklärung abzugeben. London, 5. Okt. Henderson wird am kommenden Sonnabend von London nach Genf abreisen, um beim Wieder zusammentritt des Abrüstungsbüros den Vorsitz zu führen. Er erklärte, daß er hoffe, am Wochenende in Paris oder in Genf mit Herriot zusammcnzutreffen. Leipzig, S. Okt. In Sachen des Lohnstreiks der Leip ziger Großbuchbinderei Siele L Lo. ist vom Arbeitsgericht Berlin gegen den Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter in Berlin eine einstwei- lige Verfügung erlassen worden, in der dem Antrags gegner untersagt wird, den in den Streik getretenen Arbeitern der Firma jede direkte oder indirekte tatsächliche, moralische oder finanzielle Unterstützung zu gewähren. Ferner wird dem Antragsgegner aufgegeben, es zu unterlassen den Streik weiter zu organisieren und durchzuführe», sowie mit allen zu Gebote stehenden Mitteln darauf hinzuwirken, daß bei der bestreikten Firma der Tarifzustand durch Aufforderung der - Mitglieder zur Wiederaufnahme der Arbeit wieder herbei« geführt wird. Für jeden Fäll der Zuwiderhandlung werde« Geldstrafen in unbeschränkter Höhe oder Haftstrasen bis zu 6 Monaten angedroht. Ueber das netrgegründete Reichskuratorium für Jugend- ertüchtigung haben sich die Franzosen, an ihrer Spitze der Ministerpräsident Herriot, bekanntlich mächtig aufgeregt. Sonst hat man über das Kuratorium wenig gehört. Insbesondere war nichts bekannt geworden, wie sich die Führung der NSDAP, zu der Neugründung stellen würde. Die Zwischen zeit ist, wie anzunehmen war, zu Verhandlungen benützt wor den, über deren Ergebnis jetzt in einer Verordnung der obersten SA.-Führung Mitteilung gemacht wird. Die vom Thef des Stabes Röhm gezeichnete Auslassung enthält zunächst die wichtige Mitteilung, daß dem Leiter des Rcichskuratoriums General von Stttlpnagel nach eingehenden Verhandlungen die Teilnahme der SA. zu gesagt worden ist, „damit ihr die Möglichkeit gegeben ist, in laufenden Lehrgängen syste matisch und in großer Zahl im Geländesport ausgebildet zu werden. Die Kosten trägt das Reich." Es heißt dann weiter, daß die SA. die z. T/ unerfreulichen Auflagen, die ihr vom Leiter des Reichskuratoriums in verschiedenen Hinsichten ge macht worden seien, angenommen, werden mußten, um die großen Vorteile, die aus der Ausbildung entstehen, nicht zu gefährden. Die Verordnung fährt dann fort: ,Zch muß ins- besondere schärfste Einhaltung des Verbotes Partei- politi scher Betätigung während der Dauer des Lehr- ganges zur Pflicht machen. Ausschüsse von Schülern, die aus diesem Grunde oder wegen Verfehlungen gegen die Kamerad schaft erfolgen, berühren die.Disziplin der gesamten SA. Ich werde daher neben solchen Ausschüssen stets außerdem noch den Schüler und den Führer, der die Kommandierung veranlaßte, Amtliche Anzeigen. In das Handelsregister des unterzeichneten Gerichts ist eingetragen worden: Am 22. August 1932 auf dem Blatte 830, die Firma Papierfabrik Wildenau, Gesell schaft mit beschränkter Haftpflicht in Schwarzenberg betr., daß die Firma erloschen ist. Am 17. September 1932 auf dem Blatte 889, die Firma Woldemar Fleischer in Schwar zenberg i. S. und als deren Inhaber Kaufmann Richard Wol- demar Fleischer, in Schwarzenberg. Angegebener Geschäfts zweig: Großhandel mit Fahrradteilen. Am 30. September 1932 auf dem Blatte 695, die Firma Allgemeine Deutsche Credit- Anstalt, Zweigstelle Schwarzenberg-Beierfeld in Schwarzenberg, Zweigniederlassung der Aktiengesellschaft Allgemeine Deutsche Zur Wahrung der Interessen der SA. ist der Gruppen führer z. b. V. Krüger als Vertreter der Obersten SA.-Füh- rung in das Reichskuratorium entsandt worden. Ihm obliegt allein die dauernde persönliche Fühlungnahme mit dem Reichs kuratorium, den Leitern der Zweigstellen und Geländesport schulen. Andere Stellen der Si" ", ' " ' " ' _.s über die Angelegenheiten des Reichskuratoriums. Unter ge- wissen Voraussetzungen können höhere SA.-Fllhrer den Uebungen der Wehrsportschulen gelegentlich beiwohnen. Bisher sind zwei Versuchskurse in Döbritz durchgesührt woroen, an denen bereits Angehörige der SA. teilgenommen haben. Der weitere Ausbau der vorerst 18 in Aussicht aenom- menen Schulen soll in raschem Tempo erfolgen. Es ist also damit zu rechnen, daß dre Klippen, welche die Pläne des Reichskuratoriums zunächst gefährdeten, nunmehr überwun den sind, und daß sein hohes Ziel erreicht wird. G» Die Frie-enspflicht -er Gewerkschaften. Scharfe Verfügung gegen den Buchbinderverband. Berlin, 4. Okt. Im „Reichsanzeiger" wird eine weitere Ausführungverordnung des Reichsarbeitsmini st ers veröffentlicht, in der die von der Reichsregierung schon bisher ständig vertretene Auffassung hinsichtlich der Friedens pflicht der Gewerkschaften nochmals ausdrücklich klargestellt wird. Nach der Verordnung gilt die Erfüllung des Arbeitsvertrages trotz der von dem Arbeitgeber wegen Belegschaftsvermehrung vorgenommenen Lohnermäßl- aungals dem Tarifvertrag entsprechend, so daß Kampfmaßnahmen einer Tarifpartei gegen die Durchführung der Verordnung durch die andere Partei oder ein Mitglied dieser Partei als Verletzung des Tarif vertrages gelten. Der Reichsarbeitsminister hat diese Klarstellung für angezeigt gehalten, um in den beteiligten Kreisen jeden Zweifel über die Rechtslage auszuschließen und unnötige Streitigkeiten und Prozesse zu vermeiden. Kin-enburgs Dank un- Mahnung. Berlin, 4. Okt. Reichspräsident v. Hindenburg hielt heute abend als Dank für die ihm entgeqengebrachten Glück wünsche und Aufmerksamkeiten im Runbfunk folgende An sprache: Zur Vollendung des 85. Lebensjahres sind mir aus allen Teilen des Reiches und auch von den Deutschen jenseits ün- serer Grenzen zahlreich« Glückwünsche zugegangen. All diese Grüße und Gaben von Groß und Klein, von Reich und Arm haben mich tief gerührt. Ich habe diese vielen Zeichen persönlichen Gedenkens zugleich als Beweis treuer» ater ländischer Gesinnung und Ver bundenheit begrüßt. Mit besonderer Befriedigung habe ich auch davon Kenntnis erhalten, daß der Ruf der Hinden - burg-Spends, die meinen alten kriegsbeschädigten Ka- meraden und ihren Hinterbliebenen in Fällen der Not bisher so segensreich geholfen hat, guten Widerhall gefunden und neue Mittel zu diesem Zweck erbracht hat. So danke ich denn heute von ganzem Herzen allen, die meiner gedacht, die in meinem Sinne vielen Bedürftigen Hilfe gebracht und die mich durch das Gelöbnis treuer Mitarbeit am Wiederaufbau des Vaterlandes erfreut haben. Wir stehen vor schweren Aufgaben. Nach Außen ringen wir um unsere Freiheit und unser Recht, im Innern um Arbeit und Brot. Nach wie vor wird es mein Ziel sein, als gerechter Sachwalter des gesamten Vol- kes, über den Parteien stehend, alle Deutschen hier für zusammenzuschließen. Ich baue dabei auf den gesunden Sinn des deutschen Volkes, dessen Geschichte lehrt, daß es sich auch in früheren Zeiten der Not und Gefahr einig hinter eine starke und von nationalem Willen beseelte Führung gestellt hat. Ls geht nicht um die Anschauungen und Wünsche von Personen, Gruppen und Parteien, es geht um das Vaterland, es geht um Deutschlands Zukunft. Dieser zu dienen, für sie Opfer zu bringen, muß der Wille jedes deutschen Mannes, jeder deutschen Frau sein. Wer in dieser Erkenntnis zu mir steht und Hilst, hat mir die beste Geburtstagsfreude bereitet. In diesem Sinne: Vorwärts mit Gott! London, 5. Okt. „Moringpost" behauptet, Sir John Simon habe Herriot bei der letzten Unterredung ange boten, die Einladung zur Londoner Konferenz auch Belgien und Polen zugehen zu lassen, damit Frank- reich sich nicht gegenüber Großbritannien, Deutschlano und Jtasien isoliert suhle. Herriot habe das Anerbieten aber ab gelehnt. Das Blatt will erfahren haben, daß Herriot den britischen Vorschlag nicht direkt verworfen habe, allerdings habe er sich auch nicht gerade dafür erklärt. Die Aussichten auf ein Zustandekommen der Konferenz seien angesichts der Ansichten in Paris wie in Berlin nicht verheißungsvoll. Es werd«» außerdem vtrössentlichtr Bekanntmachungen der Stadlräle zu Au« und Schwarzenberg. vm „«r,,«»lr,ych, «ychwil Uell» «ub«k So»»- n»d y«m»d>- vor pr«w »r dl« 8« mm br«U« T°I<m«I - jlnzrlgmi«<l« Im ,lm>«dl»lld«,Ird M L» lFomM«n-mr«»,m »ud Sl«ll«n„luch« B.ddrHId«« «1>, »5, Id« dl« SV mm dr«il« L»^»«- R«»lom«zUI« »0, muwdrl« IO», Id« dl« »2 mm dnU« »mll. Tol»»»!»«»« «5 aiuwdrl, 0» R«lch,pl«n»t^ P»-lch«a-a»»«d > L«lpzl« dl«. leer». O<m«lnde-»>ro-aont»i «»«, SaSIm, Nr. 28. Derlag S. M. Gärtner, Aue, Sachsen. S^I»n»«rl «« »1 «d »Saltz Almi SchaM«, uz Sch»«M»«r, LNL vm»iaasS«lfb »dMlmaad »»«ldchl«. *«»«t-»»-»«««->»« Ar dl« «UachmM« «g-»>»«nd« N»mm«r dl» »»Milito^ - Uhr l» dm L»mt»«Ichift«- V Mit. St», »«Witz« ftr dl« «t»l»ah»m dir «»»«>,m «« o»r»«fch«l«b<»«a I»,, lowl« m, d^lmmler Sl«d« wlkt.Ml »«»«dm «ich Ml Idr dl« Rich»»»«» dir dorch g«n<1-M«r «>sgvd«»m v»z«lam. — gd« «Lckgob« an- »«rlmigl el<ra«l»ndt«r SLrWd« db«ri>lmml dl« Schrlll- l«Il»», d^n,^o«ra»l«orlu»z. — Unl«rbr«chmiarn d«»S* IchdslidiMtd« lxgrllnd«» dein« Anspruch«. B«t gadlung»- o«r,u» »»d Nondur, »«Im Aadatl« al» nicht »«nlndart. -aa»«,«sch»ft»lt«a«« la« Ao«, Ldtzottz, Schnöd««, «ad Schwärzend««». - enthaltend di« amtlich«« »«kanutmachuug«» der Aml-Houptmannschast und^d« " Bezirk-verband, Schwarzeyberg, der Amlsgekicht« in Au, (Lößnitz), Schneeberg», Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, der Stadtrat« In Srünhain, Lößnitz, Neustadt«! und Schn«ebrrg, der Finanzämter in Au« und Schwarz«nb«rg.