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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920604015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892060401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892060401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-06
- Tag 1892-06-04
-
Monat
1892-06
-
Jahr
1892
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0MWWGN n H« Hnupteppedklt»» «ft« U» t» StnIG fteztrk «d b» Vororte» errichtete» Nn«- «bB»Ne» »ftgeft l» vtert»liährlich^«ck«ft »et »»«ttnalig« täglicher Zxstellnng in« V»»«^»bchL D»rch »ii Post bezogen Mr Dentfchland »nft Oesterreich: viertel,Lhrlich . Dtreete täglich« Krenzbandsendu», in» tzlnslanb: »»»«tltch 9.—. Die Morgerr-Au-geb« erscheint täglich'/,? Nhr, di« Gbenb.«»»gab» Woche»b Uhr. Lrdnrilon >«tz LrvedN-«: Aod«u»e»,al« 8. DieEkveditto» ist Wochen lag« »»»»terbroche» »— früh » »t« Abend« 7 UW. FUiale,: Morgen-Ausgabe. eiWgerIWtblaÜ Anzeiger. JusertiooSpreiS Die 6gcspaltme Petitzcile 20 Psg. Reklamen unter dem Rcdaetioasslrich <4g«- ipaltea) ü0^> oor den Familiennachrichlen Ggeipaiteu) «0/ch. Größere Schriften laut onserem Preis verzeichnis. Tabellarischer und Ziffernsatz »ach höherem Tarif. Ertrit-Veilagrn (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postdesörderuag 80.—, mit Postbesörderung 70.-. ^nnahmeschluß fär Inserate: Abend-Ausgabe: Vormittag« 10 Uhr. Morgen.Ausgabe: Nachmittag« «Uhr. Sonn- und Festtags früh 9 Uhr. v«l den Filialen und Annahmestelle» j, eia« halb« Stund« früher. Lnsrrate sind stet» an di« Ertzetzttt«« jll richten. Universität«ftraß« Ö L«nt« L»f»e. Rnthnrtnenflr. 1^ »«». rab cktzWtz«tzl«tz 7. Organ für Politik, LocalgeWchte, Handels-«nd GcsMsvcrM^ Druck und Verlag von E. Polz tu Leipzig ^- 283. Sonnabend den 4. Juni 1892. - 86. Jahrgang Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den S. Juni, Vormittags nur bis S Uhr geöffnet. LxpvUltlon S«8 I-vIpLl^er l'axeblLlt«»«. die korporative Theilnabme an dem Feste verboten worden. Der amtliche Theil de« Feste« wird sich innerhalb gemessener Grenzen ballen und Alles, wa« Deutschland verletzen könnte, wird sorgfältig vermieden werde»; endlich ist auch das Hissen der russische» Flagge während des Feste« in Nancy und Luneville verboten worden. Wenn trotzdem in der FeslcSstimmung Worte fallen sollten, die besser ungcsprochcu blieben, so »ms, da« auf Rechnung der augenblicklichen Erregung gesetzt werde». Im Ganzen und Großen können wir mit der Wendung zufrieden sein, welche sich seit dem Erlas; der Einladung der französischen Studenten an die auswärtigen Eommilitonen vollzogen bat. Man konnte daraus ersehe», daß die kriege rischen Neigungen der Studenten in Nancy gegen Deutsch land in Frankreich keinen Widerball gefunden baden, andern falls würde die Presse sich mit den Herren in Nancy soli- wäbrend bei den Stndenten von Nan h " ^iSsck'lag- Eitelkeit und der Wunsch. Frankreich d ^Z gebenden Macht in -:.s,«Z^brcSbervorgerufcn Auntgel-nng ans den er,len Ma.tagen dcses^ für eine haben D.c Begeisterung tcrs»'dir enden ^ngen ^ nationale Sache »t durchaus nicht g g ,,jch» zu cr- ist aus dem Vorgehen der ^lud n , Rückwirkung kennen. Äußerte», war -S ."'7 ^ Edikte. die zielbewussten cn auch die Reick'Srezierunz so lebhaft, wie die öffent liche Meinung, und insbesondere den täglich größer werdenden Das Fest in >i> - " "7' :v den Geist, von welche», daS Frankreich des Iabr.c Mfttzft4sg«4»G f lalis wurde die Pikste sich Mit den Herren 'Nancy ,oli- I cr„ ^'7''-.^" de« ruhigen ;.elbtwuf,,c, ! kansch erklärt haben, und die Negierung hätte vermulhlich berrscbt wird, eS t . s^„ Ac»ßer»»,ze» eines U» ^ " > ein beredte« Schweigen beobachtet. Es zeigt sich aber bente LncbenS. Grundlage entbehrt. überall Unlust, eine Entscheidung aus gewaltsamem Wege I behagcnS, da» aller l l j„ Pstsem Jahrhundert herbe,zufichren, und d,es- Unlust ist -i» günstiges Zeichen f ^ukr-^ ^lt^noch b ^t^ Berus in sich, in Europa Lrkaulttmachuug. Nachdein di« Ottilie Dörin,» »ud Gidonte Vröppler-Ettstung am 1. April 1890 tu« Leben getreten ift und ihre stillungSgemäß zu Unterstützungen verfügbaren Srlrägniffe im Jahre 1891 zur BertheUung gclommen s>»d, wird in Gemübheit von tz. 1.1 der EtistuugSurkuud« Folgende« hiermit bekannt gegeben: Die Stillung verfolgt den Zweck, innerhalb der gebildeten Stände dt« Roth zn lindern, welcher Frauen und Kinder durch den Tod oder durch dl« Erwerbsunfähigkeit de« Fa- millenhauptes nur zu oft preisgeaeben werden. Deshalb soll sie denienigea diesen Ständen angehvriaea Personen weiblichen Geschlechtes, ohu« Unterschied de« Alter», und denjenigen diesen Stände» ungehörigen Knaben bi« zum erfüllten 1«. Lebensjahre, welche durch den Tod oder durch die Er- werbsunsähigkelt ihre« Ernährer» in ein« bedrängte Lage ge. bracht worden, einer Unterstützung dringend bedürftig und »icht im Stande sind, sich au« eigenen Mittel» oder durch eigene Kraft za erhalten, dt« Mittel hierzu vollständig oder theilweife gewähren. Personen, welch« ein« Armenunterstützung erhalten, haben kein Anrecht aus ein« Unterstützung au« der Stiftung. Unterstützungen werde» gewährt ohne Rücksicht auf die Religion der Empfänger. Dagegen ist e» nothivendig, daß dt« Empfänger t» Leipzig wohnhaft sind und sich eine« guten Rufe« erfreuen. Das Sttstungsvermöaea beträgt 600 000 ^ L, Unterstützungen find t« Jahr« 1891 gewährt worden: 7283 SO Der Reservefonds betrug o» Schluss, de« Jahre« 1891: »SSI X Leipzig, de» Sl. Mel 1892. Der Ausschuß der Ottttir Döring» uns Gt»«nt« Grüpplrr-Ettftong. Oberbürgermeister Dr. Georgt, Vorsitzender. Erledigt hat sich unser» Bekanntmachung vom S. vorigen Monat«, den Maurer Sriehri« «»ritz »churider »»« Schleußt« betrejseild. Letpztch de, 1. Juni 1892. Der Rath der Stadt Lettzitg. (Arrurn-Ämt, «bth. ll ) X. L. II. I.'SSS1. Heutschel. Nachdem der bisherig« Referendar Herr Felix Otto Ludwig Nalkk am 1. diese« Monat» at« tzri«inai-tz«MU»issar bei dem unter, zeichnete» Amt« in Pflicht genommen worden ist, wirb Solche« hierdurch zur «ffeniitchru Kenntniß grdracht. Leipzig, «» T Juni 1892. Da« V«U»eta«t der Stadt Leipzig. Ja Stellvertrrtuag: v. L. 1SLL Vr. Schmid. Dgr. Lirchenumbau Zwenkau. Den Herren Submittenten hierdurch zur Nachricht, daß di« vauarbeite» mit «»«nahm» der »laser-rbeiten vergebe, sind. Zweaka». de» L. A»»i 1«». Dr« »irchen««rstand: läo. OadmiUt», Pfr. Lirschenverpachtung. Dt« dte«jSbrig« Kirichennutzung an de» fi»e«Usch«, Straßen de» BanvenvaUereidezirk« Leipzig soll T,u«ab,ud. de« 11. Junt 18»». «an Var«. Id Utzr an t« Gaal« d«» hwfi^en Lchudmacheriu»uu,«hauir« meistbteiend gegen iosoriig» Baarzahiung und unter de» t» Termine bekauut zu machenden Bedingungen verpachtet werden. Di« in Frage kommenden Siraßenabtheilungen und Unter- abthettunge«, iagleiche» dt« Anzahl der darons anstehenden Bäume sind v«r hem Termin« au« den in den Hände» der Hrrrrn Lmitslraßen. metster und der sümmtUche» Straßenwärter d«» Bezirk« befindlichen Verzeichnissen zn ersehen. Leipzig, am SO. Mai I8SL »ö,i,Iich« Straßen- Kdnigltch« Viuverwalteret. »nd »asserdautnspectia«. Sch. Lirscheu Verpachtung. Di« dletfährig» Nutzung der »öderaurr Kirschenplantag« (über 900 Stück trogrnd» VLnme vorzüglich« Sorten) soll «ttnaach, »ni 8. 2»ui ». I. varmtttag« 11 Uhr im „Waldichlüßiben" zn Röderan, unter drn zuvor bekanai zu gebende» Bedingung»«, meistbietend verpachtet werden. L»«wärtigr« Bieter« ift nachgelassen, ihr« Gebote «uch schriftlich beim Unterzeichnete, Bureau rinznreich«,; dies« Gebote mistsen jedoch spätesten« Vormittag» 8 Uhr genannt«» Tage« «» Bureau- stelle einaehe». tö»i,liche« >ttdrii,«E»^»^e»ir»r-vurra» «iesa, dafür, daß dir Sache de» FrictciiS aiigcndlicktich die Lder Hand gewonnr» bat. Nur wenige Tage trennen uns nech von der Husammenknnsl i» Kiel, welche imnierhin ein Zeichen friedlicher Absichten Rußlands für die nächste Zeit ist. So wenig Bertrancn erweckend auch die russische Politik ans der Balianhalbinsel ist, so unzweiselhast die Truppen - Ansamm» lungen an der Westgrenze des Reiches auf spätere Pläne kriegerischen Charakters hindeutcn. so ist doch eine Handlung der Hinlerlist, welche durch einen Höflichkeitsbesuch des Kaiser« in Deutschland eingelcitet werden soN.vonAlexaiiderlll. »icht zu erwarten. Das ganze Verhalle» des russische» Kaiser« seit seinem RegierringSanIritt verrätb eine gewisse Offenheit des Wesens, welche sich nicht scheut, Verstöße gegen das Herkommen ru begeben, wenn cS sich darum handelt, seiner Gesinnung Ausdruck zu geben. Deutschland hat sich über die Höflichkeit Alexander'- lll. nicht zu bellagcn, und die Eröffnung, daß der Fürst von Montenegro der einzige aufrichtige Freund Rußlands sei, war gewiß nicht geeignet, die Annahme zu verbreiten, daß Alexander 111. ein ver schlossener Charakter sei. ! Wie Kaiser Alexander gegen Bulgarien, Serbien und Rumänien gesonnen ist, geht aus den Schritten, welche diese Staaten betreffen, mit voller Klarheit hervor, nur in Bezug auf Griechenland bleiben Zweifel übrig, welche durch de» iüngsten Umschwung der dortigen Verhältnisse noch neue Nahrung gesunden haben. Dir Beziehungen zu Oesterreich- Ungarn und zum Deutschen RAche sind kalt, aber höslich, der österreichische Thronfolger ist in Rußland sehr sympathisch ausgenommen worden und der Zar läßt niemals den Geburts tag de» Kaiser» von Oesterreich und Königs von Ungarn vorübergehcn, ohne ibn durch irgend eine Veranstaltung zu feiern. DaS sind Aeußerlichkeile», die dadurch an Bedeutung gewinnen, daß Kaiser Alexander auS seinen Abneigungen gegen maßgebende Personen kein Hehl macht und dabei mit arößlcr Rücksichtslosigkeit verfährt, wir daS Beispiel de« Fürsten Alexander von Bulgarien lehrt. Die Herren Studenten in Nancy haben in ihrer Begeisterung für ihr Streben, Elsaß-Lothringen zunächst moralisch Frank reich wieder zu gewinnen, übersehen, daß der Bund zwischen Frankreich und Rußland doch vorläufig ein leere« Blatt ist, daS erst noch beschrieben werden so». Wann daS geschehen wird, ist nicht zu bestimmen, aber Frankreich bat doch in seiner Regierung und in seiner Volksvertretung Organe zur Verlügung, mit welchen sich die Stndenten in Nancy nicht vergleichen können, und wenn ihre Selbstschätzunz noch so hoch ist. Wabr ist eS, daß Frankreich Jahre lang einem politische» Clown wie Boulanger »ugcsauchzt, und daß dieser einen Einfluß besessen hat, der Frankreich zu dauernder Beschämung gereiche» wird; aber eine solche Verkennung der Sachlage lann doch für die Studenten Frankreich« nicht als Anreiz wirke», um aus eigene Hand Politik zu treiben, unabhängig von den gesetzlichen Vertretern des Volke». Es wäre ein schlimmes Zeichen für die Zustände in Frankreich, wenn dir Initiative der Studenten in Nancy genügte, um die Frage, ob Krieg oder Frieden, zn entscheiden. Da« scheint denn auch den beiden Hauplverlrelern Frankreich», dem Präsidenten der Republik und dem leitende» Minister, zum Bewußtsein gekommen zu sein, als sie sich brmühlen, ihrer Anwesenheit i» Nancy jede politische Bedeutung zu nehmen. Deutschland hat bei diesem Anlaß einmal wieder gezeigt, daß eS den Mangel an Besonnenheit auf französischer Seite durch volle Berück sichtigung der Lage auSzugleichen weiß. Dir Tbeiluahmr der beiden Hauptvertreler Frankreich« an dem Feste iu Nancy, trotz der offenbaren HcrauSsorderung der französischen Studenten an da» deutsche Nationalgesühl ist eine Handlung, deren wahre Bedeutung erst allgemein empfunden werden wird, wenn die Festtage in Nancy vorüber sind. Wir glauben, daß bei den Herren Carnot und Loubet die nationale Begeisterung die Mahnungen de« Verstände» in den Hinler- arund gedrängt hat, sonst wärt ihre Handlungsweise über haupt nicht zu begreifen. ES ist die Schuld der französischen Regierung, daß von dem Studentenfest io Nancy so viel Ausbeben» gemacht wird, der theatralische Z»g de« französischen Volke« hat hier ein mal wieder seine volle Kraft bewiesen. Alle«, was äußere Wirkung erzielt, hat sichere Aussicht, bei den Franzosen durch zuschlagen, gleichviel, ob die Anregung dazu von moralisch verkommenen Männern und Frauen oder von unreifen Leuten gemcublcn die erste Geige zu spielen. Festes iu Nancy. DaS ist der eigentliche «»m d des Deutsches Reich. ^ Berlin 2 Juni. Die Sonntagsarbeit im Handels ge werbe ist in der GkwirbeordnuiigSnovell- bckaimllich dabin geregelt, daß Gebilse». ^äm'i'e^übcr! b-,.er am erste.. WeibnachtS-, Oster- und Psing' age ub-r Haupt nickt, im klebrigen an So»»- und Fc'ttagen nick länger als fünf Sli.nde., beschäftigt werden dürfen Jcdock kann durch stat.ilarische Bestimmung einer Gemeinde oder eines weiiercn CommunalverbandeS diese alle oder einzelne Zweige de» H-ndc -g-werbcS kürr >^eit eingeschränkt oder ganz untersagt werden. D.-,e l-tztere Pestin:»>u»g ist dem Gesetze eiiigesügt worden als c,n Ccm- promiß gegenüber den Forderungen, welcke eine kürzere Zn als 5 Slundcn. sei eS für da« ganze HaiidelSgewcrbe. ft, cS wenigstens für da» EngroSgesckäft. bezw. d-S voll,land,gc Verbot der SonntagSarleit in dem letzteren verlangten. Die Debatten in der Commission »nd im Plenum deS RcichS- ,ag» hatten eine so große Verschiedenheit m den VerhalE nisten der einzelnen Handelszweige nicht allem, so»den, auch in den örtlichen Anschauungen. Gewohnheiten und Bedürft nisten ergeben, daß ein anderer Ausweg al« ^rjrnigc, die Regelung der Sache der Gcmeindeautonvmie zu überlasten, nicht übrig blieb. Die AuSsllbrung der Bestimmung - -- - - - -!-,e striche M> wird denn a»ck allem Anscheine nach auf eine große Mannia- saltigkeit binanSkommen. Soweit sich bi» letzt übersehen laßt, haben einzelne der größten Gemeinden de» Reichs, z. B. Vfrlin und München, überhaupt darauf verzichtet, von der gesetzlichen Bcsugniß der orlSstatutariscken Regelung Gebrauch zu machen, während ander« Städte sebr verschiedenartig nornnrte Be- schränkungen der gesetzlich zulässigen sünsstündigen Be- schäsligungSzeit einzusübrcn beschlossen haben. Hauptsächlich drebcn sich die ortSslatutarischen Bestimmungen um die Unterscheidung zwischen EngrcS- und Detail - Geschäften. Die Arbeitszeit in den ersteren wird mehr oder weniger weitgehenden Einschränkungen unterworfen. Am radicalstcn ist Stuttgart vorgegangen, indem e« die SonntagS- arbeit in EngroS - Geschäften ganz untersagt. Einstweilen wird dieser Beschluß schwerlich viel Nach ahmung finden. Von großem Interesse wird aber sein, welche Erfahrungen man in Stuttgart mit dem vollständigen Ver-! bot machen wird. Bo» allen Zwecken der GewerbeordnungS- > Novelle ist derjenige einer möglichst umfassenden Sicherung der Sonntagsruhe aus social - etbiscken Gründen der be rechtigteste. Man kann e» nur mit Freude begrüßen, wenn dir Gemeinden ihm jede nur irgend mögliche Forderung an gedeihen lassen. 1t Berlin, 3. Juni. E» ist schon häufiger daraus bin- gewiesen worden, daß, wenn s ocial de mokra tische Arb ei ler die Forderungen, welche ihre Führer ausgestellt haben, praktisch durchsetzen wellen, dann selbst einsebcn müssen, wie verkehrt »nd undurchsübrbar die Ansprüche sind, welche die Her>cn Bebel und Liebknecht an die WirtbSschastSvrdnung stellen. In dieser Bezirbung ist wieder ein Vorfall charakteristisch, den der Genrralsccrctair de» Centralverbandes H. A Bneck in einem in der Zeitschrift „Stahl und Eise»" neuerdings veröffentlichte» Essay über die Arbeiterorganisation mit- »beilt. Danach erschien vor einiger Zeit bei dem Direktor eine« im Wupperthal bclcgenen, sehr gut prvsperirendeu FarbewerkeS eine Deputation seiner Arbeiter, um eine Erhöhung der Löhne zu fordern. Da die Arbeiter vercit« sebr gut gestellt waren, wurde da- Verlangen abgrlehnt. Daraus verwies der Sprecher der Deputation auf die erhebliche Dividende und meinlc, daß dieselbe doch nur von den Arbeitern und durch dieselben verdient sei, daß diese demacmaß ein Recht hätten, wenigstens «inen Theil dieses Verdienste» zu verlangen. Der Direktor gab hierauf die einzig richtige Anlwort: „Wenn Ihr meint, daß der ganze Ueberschuß der Fabrik einzig und allein da« Product Eurer Arbeit ist, so geht doch hin und producirt Euch solchen, wo eS Euch beliebt? Da saben sich die Arbeiter betroffen gegenseitig an, und die Sache war damit erledigt. — Die Arbeiter batten also sofort begriffen, daß ihre Forderung eine Utopie sei. So beaebmcn sich die Arbeiter, sobald sie den realen Verhältnissen gegenübrrstrhen schuftigen liche Nceii>u>>»' —>... ,»o-—- Kreis von Freunden der Colonialpolilik in Deutschland. W.e wir bören, ist der Gouverncur von Teulsch-Ostafrika, Baron r>o» Soden, ersucht worden, auf eine Sicherung de« Nack- richtcnvcrkcbrS zwischen dem Victoria Nyanza und dem deutschen Küstengebiet besonders bedacht zu bleibe». Es -cigt lick bereit«, wie segensreich die deutsche Schntzberrsckast in Ostasrika sich gellend macht, denn sic gewährt nicht nur den i» Uganda Verfolgten wirksame» Schutz, sie vermittelt auch die Verbindung mit dem Innern am sichersten und raschesten. * Berlin, 3. Juni. (Telegramm.)Der „Reichs- Anzeiger" meldet bente: „Der Kaiser proclamirtt gestern auf der Psaueniusel die Verlobung de« TbrvnfolgerS von Rumänien mit der Prinzessin Maria von Evinbourgh." — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht verschiedene Ordensverleihungen anläßlich deö Besuchs der Königin Rcgenlin der Niederlande, darunter da« Großkrcn; de« LöwenordenS an den Prinzen Friedrich Leopold, de» Reichskanzler v. Caprivi und den Ministcr- präsidciilcii Grase» Eulenburg. — Ucbcr die Verhaf tung A b l w a r d t 'S schreibt die „Post": „Gründe für die Ver haftung sind i» dem betreffenden Schreiben de« StaatSanwaltS nicht angegeben, so daß noch »icht bekannt ist, ob sic wegen LandeSverralb«, Beleidigung oder Fluchtverdachts erfolgt ist. Da« von hiesigen Zeitungen ausgenommene Gerücht, cS bandle sich um Antritt der neulich gegen Ahlwardt erkannten Gesäiignißstrafe, kan» nicht richtig sein. Gegen diese« Unheil ist Revision angcmeldct, und deren Begründung ist erst vor wenigen Tagen, kurz vor Ablauf der gesetzluben irrist,- an daS Reichsgericht eingesanrt worden, das Unheil ist also noch nicht rechtskräftig. Im Untersuchungsgefängnis; zu Moabit wurde der Verhaftete heute Nachmittag gegen 3 Uhr dem Untersuchungsrichter Nr. Jung vorgcsührt. Die Parteigenosse» de» Verhafteten sollen eigene Bcschäslignng für de» Ver hafteten beantragen und die Kosten dafür «rage». Zu diesem »Zweck soll auch der Ertrag der gestrigen Tellersammtung, sowie der Ertrag eine- am Sonnabend zu veranstalteilden Feste« dienen. — Der „Schlcs. Ztg " wird über die Gerüchte betreffs einer bevorstehenden „Aussöhnung" zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Bismarck von hier geschrieben: „Seit einigen Tagen wird t» Hos- wie in diplomatische» Kreisen ziemlich ernstlich vo» der Möglichkeit gesprochen, daß e« dcmiiöchst zu einer Aussöhnung zwischen dem Kaiser und den, Fürsten Bis- marck kommen werde. Iuunerhin fehlt e» nicht an Stimme», welche >.-r>»»„i,»ki»:i> u»u»»rrn uno »rauen vvrr von unrriir» «ru.cn, Allerdings lassen sie sich dann nur zu leicht wieder von de» ausgeht. Der Fcr und dir Eourtisane haben in Frankreich I Versprechungen ihrer sogenannten Führer blenden. Die social- sei, Iabrbundrrtea eine große Rolle gespielt, undicht hielten j demokratische Bewegung weist überhaupt neuerdings immer e« die Studenten in Nancy an der Zeit, die Entscheidung über da« Schicksal dr« Lande« in dir Hand zu nehmen. In Ermangelung ernster und tüchtiger Männer ließe sich gegen da» ideal geartete Bufbrauscn der empörten Jugend über T°r°- »Id St-deete-fe, i° Nancy. ! Die Verhältnisse find siet» stärker al« di« Menschen. Die I dazu brigetragen. die Begeisterung für den Kamps um die französischen Studenten m Nancy wollten eine großartige l Befreiung vom sranzösischen Joche zu entzünden. Aber wir Kundgebung Wider die Deutschen veranstalten und sich dazu de« > ungeheuer ist der Unlerschil Einflüsse« hervorragender Persönlichkeiten bedienen, aber gerade di« >«ge» Deutschland gerichtete feindliche Spitze hat auch außerhalb de« Dentschen Reiche« viel« Studenten von der Lh»i1»»h«« an der Aeier adaebaltr». Di« vlämischen und di, niWerläudffche» Gt»d«»te> haben abaetagt, Rom wird nur «t»» DMl«»tt» schick» m» tz» «tztchtscha» r»»»»«r^,» ist > t»»,» unter deutlicher einen Charakter auf, der allerdings von" jeher ihr eigentliche« Wesen aicSmachle, bis dahin aber nickt so stark i„ die Erscheinung trat, den Charakter einer aus die Herrschaft der Arbeiter ,u den einzelnen Betrieben gerichteten Bestrebung Namcntltch ist die« bei den letzten großen Bergarbeiter-»»-, standen m England, wo die socialdemokratffchen Ideen immer mehr um sich greisen, zu bemerken gewesen. Hier wollten die Arbeiter die Fest,ctz»„g der Koblenpreisr in ibre Hand nebmen. um damit die Lohnhöhe möglichst nach oben reg»- derselbe Zua ist eS. welcher die Arbeiter de« oben erwähnten Farbewerke« zu ihrem Dirrctor Daß dir deutschen Arbeiter - - ungeheurr ist der Unterschied zwischen den Veweagrllnden, welckr Deulschland znm Kampfe gegen di« napvkronischeHerr schaft aufriesen, und dem Beginnen der Studenten von Nancy, dir Niederlagen Frankreich» in den Jahren 1870 und 1871 au«-> trie^ vag r,e reut,-Yen Arbeiter trotz der «bweisuna de« ! Dt. AsthmEscheinungen sind zwar noch immer nicht l zugleichrnl Im Jahre 18l3 waren e« d,« edelsten Regungen I Direktor« nicht m einen Au-stand traten ist eiaentlick» noch I geschwunden, haben sich schock sehr vermindert. Der Groß« der nationalen Begeisterung, welch» Korner zu fernen Dich-1 «in ante« Seich«« sn» u.» I b«r»oa a»r>»nt, n»» »»»»»» «»,»» «», »» Imnierhin fehlt r« diese Möglichkeit u»ter Hinweis auf alle» das, was seit den, Rücktritt des Alirslcil sich ereignet Hai, wenn auch nicht für nliSgeschlvssen. so doch für sehr unwahrscheinlich erklären. Jcdensalls aber ist e» viel bemerkt worden, daß der Kaiser sich ln den letzten Tage» wieder- holt mit dem kaiserlichen Geiandtcn im Haag, Grasen Rantzau, dein Schwiegersöhne de- Fürsten Bismarck, der ans Anlaß des Besuches der Königinnen der Niederlande zur Zeit in Berlin weilt, lange »nd angelegentlich unterhalten hat. Wenn mancher- seit» aus die schärs knitsch» Beleuchtung des neuen EurseS in den „Hamburger Nachrichten" hingeiviesen wird, so ist man in den dem Kaiser persönlich »aheslchende» Kreisen der Meinung, der Monarch lege, wie aus Preßaußer»»gen überhaupt, so auch insbesondere aus die in den „Hamburger Nachrichten" i» früherer und späterer Zeit erfolgte» Kritiken erheblich geringeres Gewicht, al» vielfach vermulhet werde. Ueberdie» aber i>t e» Loch noch keineswegs ausgemacht, daß gerade dle schärfsten An« griffe der „Hamburger Nachricht«»" gegen die Politik der jetzigen Regierung aus den Fürsten Bismarck zurnckzusühren sind. In ein- geweihte» Kreisen will man wissen, Laß eine Begegnung de» Kaisers »>il dem Fürsten Bismarck, wenn nicht bereit» gelegentlich der Kaisersahrt nach oder von Kiel an« Anlaß des Besuchs des Kaisers vv» Rußland am 7. Juni, dann zu Beginn der Nord- landsreise de» Kaiser- im Juli zu gewärtigen sei. Daß die Aussprache ganz unter vier Augen stattsindcn würde, gilt als selbsivcrsiändlich. klebrigen« kann bei dieser Gelegenheit coiislatirl weide», daß die Eröffnung der Anssicht aus «inen Ausgleich selbst bi» »ies in die Sphäre der früheren politischen Gegner de« Fürsten sympathisch berührt hat." — Im Abgeordnetenhaus« ist am 31. Mai vom Justiz- minister vie Genehmigung der strafrechtlichen Verfolgung des „Borwärts" beantrag« worden. Der incriminirte Artikel in der Nnimnec vom ü. Mat belprach die Berathung der Bergwerks- Novelle mit besonderer Gehässigkeit, und bcmerkie u. A. zu dem Beschlüsse, der die Regierungsvorlage im 8. 80le auf Antrag der Eoiilimffioir abgcändert hatte: „Gicbt eS Niemand, der d->6 Hau» zur Scham znrückruft? Der Ueberinuth, mit welchem die Fabrikseudalität im holden Bunde mit Len krau!,uii!ern den kiiappriilrutz t»S Leben ruft, der eine unversiegbare Quelle der Brrbiitcrung und des Groll« für die Bergardeiier ist, hat nur eine aeschicbtlich« Parallele, die trunkene Verblendung der französischen Aristokratie vor der Siulstuih der großen Revolution." lind zum Schluß: „Der preußische Landtag erscheint al- der Lakai der Zechen- darone. Al« der Lakai? Nein! Kein Pudel kan» gelehriger »nd willlähriarr den Stock des Herrn apporlircn, al« der Landtag die'e» schmählichrn Insult der Bergarbeiterschast." Es ist nicht waln- icheiniich, daß da» Abgeordnetenhaus di« strosrechliich« Bersvlgung de» „Vorwärts" gknrhniigen und für das soclaldeiiiokratisch« Organ tu von ihm erwünschter Weis« Reciame machen wird. — Nach einer Meldung au» Dar-rS-Salaam ist der Danrvfer „Kaiser" gestern daselbst cingetrossen. Der Leiter der Colonialabtheilung Kayser verließ den Dampfer bereits in Tanga. — In gewissen französischen Kreisen scheint man dem französischen Botschafter Herbrtle in Berlin nicht sehr wohlgesinnt zu sein. Wenigsten» geben sich seit längerer Zeit einzelne französische Blätter reichliche Mühe, über Herrn Herbelle Mittbeilungen zu veröffentlichen, die offenbar keinen andern Zweck haben, als ibn al« einen tacllosen oder indis krete» Diplomaten binznstcllen. Neuerdings bat wiederum der „Figaro" durch Veröffentlichung einer angeblichen Unlcr- haltuug mit Herrn Herdette einen solchen A»schwärzuiigS- vcrsuch unternommen. Man alaubt indeß, daß aller dieser Liebe Müh umsonst ist. Der französisch« Botschafter erfreut sich in allen amtlichen Kreisen eine« solchen Maße- von An sehen und Vertrauen, daß solch« vergiftet» Pseilr nur aus die Schützen selbst zurückprallen könne». * Schwerin, 3. I»nl. Da» Befinde» de« Großhrrzog« wird von Allen, welche ihm nahe kommen, «l« besonder« gut de. zeichnet. Dt« Asthma-Erscheinungen sind zwar noch tniiner nicht n Beaeisteruna. welch« Körner zu fernen Dich-1 ei, gute« Zeichen für den deutschen Arbeiter »erUeberschrift .Lerer«,»SchweN" ver«»l.ßlen. I ». Berlin. Juni. Dr« Vorgänge r «erzog gedenk« den ganzen Sommer über im Land« zu bleiben, sich
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