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Weißeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippvl-iswat-e, Schmieöeberg u. U. - BezuatpreiS: Für einen Monat 2.—NM. - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Npfg. i :: Demelnde-Verbands-Girokonlo Nr. 3 :: i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 463 I Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diese- Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast, des Skadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile k Rosa.; Im Terttell die VS - Millimeter breit« Millimekerzellr 18 7 ! Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. Nr. 178 Donnerstag, am 2. August 1934 100. Jahrgang Seitliches »ilii SiichWics Dippoldiswalde. Heute vor 20 Jahren war der erste Mobilmachungstag. Mit ibm begann die schwere Zeit, die Deutschland hat überwinden müssen und noch über winden muh. Und wenn wir heute zurückblicken an jene Augusttage und uns der Tatsache freuen, wie damals ganz Deutschland wie ein Mann geschlossen hinter seiner Regierung stand uns weiter dessen freuen, daß sich jetzt dieses Beispiel wiederholt, daß wir ein einiges deutsches Völk sind, da mischt sich schwere Wehmut ein, denn der, der unsere Truppen siegreich führte, der die l russische Walze bei Tannenberg aufhiclt, der im Westen i drei Jahre lang dem Feinde Trutz bot, der in Deutsch- ! slands schwerster Zeit trotz seines hohen Alters das Steuer ''des Staatsschiffes ergriff und es sicher führte, unser Eeneralfeldmarschall und Reichspräsident von Hinden burg, er ist gerade an diesem Tage zur ewigen Ruhe eingegangen. Trauernd steht das ganze deutsche Volk und mit ihm weiteste Kreise anderer Völker, Freund und Feind, an seiner Bahre, ewig dankbar wird es ihm sein für das, was er seinem Volke getan hat. Dippoldiswalde. Die vom 20. bis 26. August vorgesehene Fe u e r s ch u h w o ch e, an der auch hier die Behörden, Feuerwehren, Luftschutz, SA, HI, NSBO, Schulleitungen, Sanitäkskolonnen usw. teilnehmen, wird in unserer Stadt in ähnlicher Weise wie anderwärts durchgeführk werden. Hauptgedanke der ganzen Veranstaltungen ist, dem Volke zu sagen, wieviel Geld und Gut jährlich durch Brände ver loren geht, und zu zeigen, wie das Volksgut vor dem ge fräßigen Element zu schützen ist. Neben einer umfangreichen Plakatierung werden von der Feuerwehr Broschüren ver kauft werden. Die Wehren werden eine Alarmübung ab halten und die Motorspritze wird eine Rundfahrt durch den Bezirk unternehmen. Weiter werden Kontrollen der Dach böden, der Gas- und elektrischen Leitungen, der Schorn steine, Oefen usw. durchgeführt werden. In den Schulen wird aufklärend gewirkt werden, auch ist vorgesehen, in dieser Woche den einmal im Jahre abzuhaltenden Alarm vorzunehmen. Eine Besprechung der Vertreter der mit der Durchführung betrauten Formationen hat gestern statt gefunden. Dresden. Am Mittwoch in der 6. Morgenstunde brach im Depothaus ll im Trotzen Garten auf bisher ungeklärte Weise ein Brand aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte der Dachstuhl de« Hauses mit den darin befindlichen Heu- und Holzvorräten in voller Ausdehnung. Der Brand konnte bald gelöscht werden. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten am rechten Arm Brandwunden 2. Grades. Leipzig. Wie. aus Garmisch gemeldet wird, stürzte auf einer Wanderung zum Hupfleitenjoch im Höllental zwischen den sog. Knappenhäusern und der Hösiental Angerhütte die 59 Jahre alte Drogistenwitwe Elisabeth Taubitzer aus Leipzig tödlich ab. Die Verunglückte bewunderte die schöne Aussicht und zeigte dabei mit ihrem Stock nach schönen Punkten. Da bei scheint sie das Gleichgewicht verloren zu haben. Sie ist etwa 40 bis 50 m tief «bestürzt, wo sie in einem kleinen Bach tot liegen blieb. MßLeiche konnte geborgen werden. Annaberg. Als Nachfolger des bisherigen Bürgermeisters Dr. Krug ist jetzt auf Vorschlag des Stadtrates der bisherige Stadtverordnetenvorsteher und Gründer der Annaberger Ort», gruppe der NSDAP., Dietze, zum ersten Bürgermeister von Annaberg eingesetzt. Er tritt sein Amt am 10. Oktober an. Frohburg. Ein fremder Schäfer hat sich in der hiesigen Gegend unbeliebt gemacht. Er treibt seine Herde ohne Erlaubnis auf fremde Felder und macht obendrein über seine eigene Per son noch falsche Angaben. Die Herde hat in der Greifenhainer Flur 3/4 Acker Kleejabgefressen und einen Acker Gemengefeld vernichtet. Wetter für morgen: Zunächst bedeckt und^Eewitterregen-, später zeitweilig wieder au h-iternd und etwas, kühler, «usfrischende Winde aus Süd- west bi, Weft. UckkMgsiMv.tliickntML UMkn! Neudeck, 2. August. Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg ist heute früh 9 Uhr in die Ewigkeit ein gegangen. Die letzten Meldungen von gestern: Ueber den Besuch des Reichskanzlers am Kran kenlager des Reichspräsidenten erhält die NSK folgenden Bericht eines Teilnehmers der Reise: Als der Reichskanzler zuletzt — am 3. Juli ds. Js. — dem Reichspräsidenten in Neudeck seinen Besuch abstattete, da ahnten wir alle, die wir den Führer auf dieser Reise begleiten durften, nicht, daß schon vier Wochen später Adolf Hitler am Krankenbett des «reisen Feldmarschalls stehen würde. Damals noch kam uns der Reichspräsident in der Halle seines Hauses in fester, aufrechter Haltung entgegen und sprach dem Führer und seinen nächsten Begleitern in markigen, unvergeßlichen Worten den Dank des Vaterlandes dafür aus, daß sie in der Stunde der Gefahr als Männer entschlossen gehandelt hätten. In Bayreuth erhielt der Führer am Dienstag die Mit teilung von der ernsthaften Erkrankung, unter der der Reichspräsident in leichterem Maß bereits seit vielen Mona ten zu leiden hatte. Sofort entschloß sich der Führer, an das Krankenbett Hindenburgs zu eilen. Er flog unverzüglich nach Berlin und von dort Mittwochvormittag weiter nach Ostpreußen. Auch Staatssekretär Meißner war aus Süd- deutschland im Flugzeug herbeigeeilt, um den Führer von Berlin nach Neudeck zu begleiten. Bei der Landung liegt, nach ckielen Regentagen, strah lender Sonnenschein über den erntereichen Feldern Ost preußens. Ohne Aufenthalt geht die Fahrt weiter nach dem stillen Neudeck. In den Städten und Ortschaften, die wir passieren, erwarten uns schon seit dem frühen Morgen die Menschen nach Hunderten, als batten sie es geahnt, daß in den schweren Stunden des Reichspräsidenten der Kanzler nicht fern sein wird. Vielleicht schwingt in der herzlichen Begrüßung ein Unterton von Sorge mit um das Schicksal des greisen Feldmarschalls, dem in diesen Tagen die Herzen aller Deutschen besonders zugewandt sind. In Neudeck ist die Familie des Generalfeldmarschalls versammelt. Hervorragende Aerzte sind aufs beste um den kranken Reichspräsidenten besorgt. Der Kanzler begibt sich in das Krankenzimmer, um den Reichspräsidenten zu begrü ßen. Der Reichspräsident empfängt ibn am Krankenbett. Er erkennt den Führer und dankt ihm in herzlichen Worten für seinen Besuch. Nach kurzem Gespräch verläßt der Kanz ler den Reichspräsidenten, der in ruhigen Schlaf sinkt. Lange Frage liegt auf aller Lippen, al« wir die wagen zur Rückfahrt besteigen. Möge ein gütige» Geschick dem deutschen Volk seinen Hindenburg erhalten! . Der Kanzler hat in seiner impulsiven Arr das getan, was jeder einzelne Deutsche aus tiefstem Herzen ersehnt. Denn.als am Dienstag im Lauf« de» Vor mittags die Nachricht von der ernsten Erkrankung unseres allverehrten Reichspräsidenten durch di« deütschen Gaue eilte, legte «s sich wie eine seelische Lähmung über das ganz« deutsche Volk. So mancher hat es seit Wochen dunkel ge ahnt, daß d«r Reichspräsident gesundheitlich nicht auf der Höhe ist. Es liegt im Tharakter unser«» Hindenburg, seine Person nicht hervortreten zu lassen. Deshalb war es sein Wunsch, nicht bekannt werden zu lassen, daß er sich einer Operation hatte unterziehen müssen. Hindenburg gehört zu jenen alten soldatischen Naturem di« durch zähen Willen und eiserne Selbstdisziplin gesundheit liche Störungen zu überwinden pflegen. Seine Rüstigkeit hat ihm über manche körperliche Unstimmigkeit Hinwegge holfen, und er hatte deshalb auch diese Operation so weit überwunden, -aß di« Aerzte einer Uebersiedluna nach Neu deck zur völligen Genesung zustimmten. Hier schienen sich auch seine alten Kräfte wieder einzufinden, bis plötzlich vor Ach über ks LlMsckrlWk Berlin, 2. August. Di« Reichsregierung Hal das t Reichskanzler Adolf Hiller über. Er bestimmt feinen Stell-« folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: vertreker. 8 1. DaS Amt des Reichspräsidenten wird mtt dem des 8 2. Dieses Gesetz tritt mit Wirkung von dem Zeitpunkt Reichskanzlers vereinigt. Infolgedessen gehen die bisherigen des Ablebens des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg Befugnisse des Reichspräsidenten äuf den Führer und > in Kraft.