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Sächsischer Landes-Anzeiger : 04.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188509045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18850904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18850904
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-04
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 04.09.1885
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WIMWWWWWW 2VS. — 5. Jahrgang. AbonnementspreiS: Der unparteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tage-) zur Versendung gelangende — Landes »Anzeiger mit Beiblättern kostet bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten 5V Pfennige monatlich; bei der Post 60 Pfg. (10. Nachtrag 4533b.) Verlag: Alexander Wiede, vuchdrnckerei, Chemnitz. Fernsvrech-Stelle Nr. INS. Sächsischer Freitag. 4. September 188L. zmilks-AilZkMr mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". JnsertiauSpreiS: Raum einer — ReName ( GrprSttien und AeSaktta«: Lhemnitz, Theaterstraße Är. 48. relegramm'Atr.: Wiede « Anzeiger, Chemnitz« Mittel: „Tägliches Unterhilltungsbliltt" lmd hiimHisch iltiiitrikte; Smt«zsbl«tt „Lustiges Bilderbuchs Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Die nachstehend verzeichneten, im Besitz eines hier Jnhastirtea Vorge fundenen Sachen sind muthmaßlich gestohlen und werden die Eigenthümcr ausgesordert, sich bei Unterzeichneten zu melden. 1 Tragkorb, 1 schwarzer Handkorb, 1 Paar Hosen, l Paar Unterhosen, 1 blaue Blouse, 1 graue- Krauenkleid, 1 Paar Kinderstrümpfe. Chemnitz, am 1. September 1885. Der Königliche Amtsanwalt. Im Auctionssaale de« hiesigen JustizgebäudeS gelangen Freitag, den 4- September 1885, Vormittags 9 Uhr 60 Dtzd. baumwollene Halstücher, lW Paar Herren- und Damenstiefel, sowie verschiedene Möbel und ander. Sachen gegen sofortige baare Bezahlung zur öffentlichen Versteigerung. Chemnitz, den 31. August 1885. Die Gerichtsvollzieherei. lUelegrap-rfche Nachrichten. Vom 2. September. Münster. Di« dritte geschloffene Generalversammlung der Katholiken Deutschlands beschäftigte sich mit Arbeiten der Ausschüsse für cdsritas, Socialfrageo, christliche Kunst, VereinSweseu, AeußereS, Formalien und nahm den Bericht über den Juristeuverrin entgegen. Wien. Im Dorswirthshause zu Glemboza (Galizien) wurden 7 Reisende israelitischen Bekenntnisses ermordet. Die Gendarmen verfolgten die Thäter, von denen 4 eingebracht wurden. Paris. Alle Blätter besprechen die chinesisch-englische Allianz und empfehlen der Regierung, di« Unternehmungen China s an der Nordgrenze von Tonkin aufmerksam zu überwachen. — Frep- p e l hielt in Abbeoille eine Leichenrede streng clerikaler Tendenz. — Campenon «öffnete die Enquete über den angeblichen Brief Negrier'S. London, 3. September. Die „Times" melden: Das englische auswärtige Amt empfing eine Mittheilung der deutschen Regierung, wonach diese Willens sei, die Differenzen mit Spanien betreff« der Carolineninselu dem Schiedssprüche einer befreundeten Macht zu unterbreiten. Oe^e*?<ichifche Marteiwirren. Innerhalb der Fraktionen des neugewählten österreichischen Reichs- rathes brodelt eS, wie in einer über die Spiritusflamme gehaltenen Retorte. Die Atome scheiden und verbinden sich, und in welcher Form sie sich beim Zusammentritt des cisleithanischen Abgeordneten hauses krystallifiren werden, ist noch nicht abzuseheu. Die deutsch liberalen Abgeordneten hatten zwar in ihrer Parteikonferenz beschlossen, und zwar einmüthlg, ein einzig Volk von Brüdern zu sein und zu bleiben; doch manche deutschnationale Deputirte haben, nach eigenem Eingeständnisse, das EinigungSwort nur in der Absicht gegeben, es zu brechen. Die kleinen deutschuatioualen Provinzblätter forderten im Dietatortone die Bildung eines deutschen Clubs, und ihre, wieder der Wiener Atmosphäre entrückten Schützlinge versprachen die Bildung. Auf vierzig bis höchstens fünfzig wird vorläufig die Mitgliedrrzahl des neuen Clubs geschätzt. Noch war zu bezweifeln, daß Letztere auf das Gros der Verfaflungspartei Anziehungskraft ausüben und so das Ausscheiden dem Großgrundbesitz entsprungener Elemente verursachen würde Das Recht der Deutschen, sich ebenso ausschließlich, wie es die Slaven thun, der Pflege ihrer nationalen Interessen zu widmen und dem Staatsgedankeu den Rücken zu kehren, ist unbestreitbar; aber die Ausübung dieses Rechtes schließt den Verzicht aus die Rückkehr zur Herrschaft und Majorität und damit auf den Liberalismus in sich. Wer regieren will, muß sein Interesse mit demjenigen des Staates identificire«; will keine Partei, kein VolkSstamm seinen nationalen und materiellen Vortheil dem Heile der Gesammtheit nachstellen, so kann nur der — parlamentarisch verbrämte — Absolutismus herrschen. Die Schaffung einer großen deutschnationalen Partei hätte Sinn und Verstand, wenn die Deutschliberalen einfürallemal zur Rolle der Leidenden oder gar Unterdrückten verurtheilt wären und am Parka- mentariSmu» nur theilnehmen würden, um ihre Schmerzensschrei- uneonfiscirt in die Welt schicken zu können. Ob die Dinge in Oester reich so weit gediehen seien, darüber mag Jeder nach seiner subjektiven Auffassung urtheilen; uns will es scheinen, als habe der Pessimismus noch kein Recht und auch noch keine Macht über die Mehrheit der Deutschliberalen gewonnen. So werden denn voraussichtlich etwa hundert Mitglieder der vereinigten Linken an den bisherigen liberale» und staatstreuen Grundsätzen festhalten, wenn sie auch die nationale Stellung kräftiger betonen, und noch nicht viel über vierzig Männer, werden den Auszug in'S deutschnationale Land unternehmen. Das in den politischen Parteikämpfen der neuesten Zeit viel mißbrauchte Schlagwort Moltke's: „Getrennt marschireo, vereint schlagen!" wird den Bruch beschönige» sollen. Aber Moltke's Strategie ist nnr einem Moltk« möglich. Minder begabte Heerführer verschulden gewöhnlich, daß die getrennt marschirenden Corps nicht vereint schlagen, sondern vereinzelt geschlagen werden. Und gehen Zwei« einmal ihre verschie denen Wege, so verlieren sie einander aus den Augen und begegnen einander höchstens als Feinde. Die Vorgänge innerhalb der früheren Majorität des Wiener Abgeordnetenhauses sollten der Linken als warnende- Beispiel dienen. Die Südflaven und die Deutschclerikalen hatten unter Hohenwart'- Führung einen Club gebildet, welcher dem Polen- und Tschechenclub ebenbürtig war. Als die „Reform" der Grundsteuer die Alpenländer zum Vortheile Galiziens und Böhmens hart belastete, entstand unter den sonst unbedingt den Winken des ClernS folgenden iunerösterreichi- scheu Bauern eine Gährung, welche durch weitere Steuer- und Zoll- «Höhungen bedenklich gesteigert und' durch Verkürzung der Schulpflicht keineswegs aufgehoben wurde. Haben doch bei den letzten Wahlen In zwei sonst stockultramoutaven Bezirken die Bauern liberal gewählt. Um den Vorwürfen ihrer Wähler ob der den Slaveu geleisteten Heere-folge zu entgehen, bildeten deshalb die Vertreter der klerikalen Partei deutscher Bauernschaften JnnerssterreichS eine, nach dem jungen Fürsten Liechtenstein benannte eigene Fraktion d«S Hohenwart ElubS. Herr Lienbacher «nd der andere Vertreter der Salzburger Landge meinden gingen darüber hinaus, indem sie den ceutralistisch-clerikalen Bedanken vertraten. Und der Tiroler Abgeordnete von Zolling», einer der Hauptvrrtreter der feudalistischen Socialreform, entwand sich, seinem staatssocialistischem Programme treu bleibend, wenigsten- bei b» Abstimmung über die Nordbahnfrage dem FractionSzwange und stimmte für Herbst'- BerstaatlichungSantrag. So unbedeutend und wirkungslos dies, Scheidung in der vorigen Legislaturperiode gewesen, so bedeutend und wirkungSooll erweist sie sich jetzt nach den Wahlen. Zunächst warfen die Sloveueo jede Rücksicht auf ihre einstigen deutsch, klerikalen Parteigenossen bei Seite und planten die Bildung eine» südslavischeu ClubS; sie verzichteten dann halb und halb auf das Projekt unter der Bedingung, daß ihre nationalen Ansprüche eifrigere Berücksichtigung fänden, daß. namentlich das Schulwesen in Süd- steierwaick, Krain und Kärnten völlig sloveuifirt würde. Dadurch erschwerten sie den Deutschclerikalen das Zusammengehen mit ihnen und brachten Erörterungen und Streit über die künftige Parteige- staltuug in Fluß. Der Streit brach zuerst in Tirol au», wo die Führer der Ultramoutanen Zallinger als einen Abtrünnigen brand- markten und seine Wiederwahl zu verhindern suchten. Da er trotz dem wieder gewählt wurde und im Eifer des Kampfes entschieden deutsch und antislavisch wurde, richtete einer der Führer gegen Zallinger eine Broschüre, in welcher dieser mit vollständiger parlamentarischer Vernichtung bedroht, übrigen- auch dem Liechtenstein'schen Club wegen Mangels an Gehorsam gegen die slavische Führung rin Seitenhieb versetzt wurde. Nun aber traten für Zallinger die Liechtensteiner und Lieubacher in's Feld und plaidirten für Bildung einer rein klerikalen, von der slavischen Mehrheit loszulösenden Partei nach dem Muster unserer CentrumSportei im Reichstage. Die Tschechen, Polen und Slovenen, so raisoniren sie, sind in erster Linie Föderalisten, zähle» sogar manche Liberale in ihren Reihen und unterstützen die klerikalen RückwärtSbeweguvgen nur halb und nur gezwungen durch die Sorge um die Erhaltung ihrer Majorität; eine rein klerikale, von allen föderalistischen, nationalen und gonvernementalen Beiwerk entkleidete Partei dagegen würde Anziehungskraft auf die zahlreichen ultramon tanen Elemente unter den Slaven üben und der Regierung wie den anderen Fractionen die Bedingungen für ihre Allianz aufr,legen. Die Rechnung ist angesichts der jetzigen Parteiconstellation nicht sanguinisch. Der Liechtenstein-Club zählt 16 Köpfe; wie er durch Rücksichten auf die Stimmung seiner deutsch-bäuerlichen Wähler von den Slovenen geschieden worden, so werden auch die 11 „schwarzen Tschechen" Tirols dem Beispiel des jetzt verketzerten Zallinger folgen müssen. Aber schon der Austritt jener 16 Mann aus der Majorität reducirt die Rechte de- Abgeordnetenhauses auf 170 Stimmen und die absolute Majorität beträgt 177. Die klerikale Partei wird des halb im neuen ReichSrathe das „Zünglein an der Wagschale' bilden und sicher nicht zögern, die glückliche Stellung auszunützen. Nur wer ihren Forderungen nachkommt, wird ihre Stimmen und damit di« Majorität haben. Nun haben die Slaven stets ihren breiten Rücken hergeliehen, auf daß die Reaktion zur Macht emporsteigen konnte; sie verdanken auch einen Theil ihrer Wahlersolge den Agitationen des CleruS; aber sie wissen recht gut, daß ihre Bedeutung im Staate, ihre rege nationale Kraft den liberalen Einrichtungen, namentlich der Neuschule entsprossen ist und daß die Reaktion zuletzt doch centralistisch und deshalb deutsch sein wird. Auch regt sich in der tschechischen und polnischen Mittelklasse längst der Groll ob der, nicht gerade zur Er werbung von Sympathien unter den Culturvölkern geeigneten Haltung ihrer Deputirte». Der Liechtenstein-Club könnte der Sauerteig werden, der das gesammte österreichische Parteiwesen in Gährung bringt. Was aus dieser entstehen wird, Keiner vermag es zu ahnen. Politische Rundschau. Chemnitz, den 3. September. Deutsches Reich. Der Kaiser empfing Mittwoch Vormittag den Besuch deS aus Bayern heimgekehrten Kronprinzen und begab h dann, von zahllosen Menschenmengen mit stürmischem Jubel empfangen, nach dem Tempelhofer Felde, um dort die Herbstparad« über das Gardecorps abzuhalten. Auf dringenden Wunsch der Aerzte fuhr der Kaiser die Front der Paradeaufstellung ab. Nachmittag» fand im Schlosse daS große Paradediuer statt. — Der Kronprinz und Prinz Wilhelm von Preußen reisen heute, Donnerstag, früh nach Pritzwalk zu den Manövern de» 3. Armee- CorpS ab. — Die Vermählung de» Erbgroßherzog» von Baden mit der Prinzessin Hilda von Nassau findet, wie jetzt officiell bekannt ge geben wird, am 20. d M. zu Hohenburg bei Lenggries in Ober- bayern statt. — Fürst Hohenlohe ist gestern Morgen mit dem Expreß Orientzug in Straßburg augekommen und bleibt zwei Tage dort. Heute -Abend ist Diner bei dem Staatssekretär Hofmaun. — Henry Stanley versichert im New-Mark-Herald, daß die letzthin von verschiedenen Reisenden veröffentlichten Ansichten über die Gesundheitsverhältnifle am Tonga, nach welchen dieselben äußerst schlecht sein sollten, vollkommen übertrieben seien. ES seien doch nur verhältuißmäßig wenig Beamte der Congogesellschaft gestorben. Ganz unparteiisch ist Stanley auch nicht! Der Cougo ist sein Steckenpferd. — Am Mittwoch kam es in der Katholikenversammlung in Münster zu einer gereizten Auseinandersetzung zwischen dem Präsidenten vr. Lieber und dem Fürsten Löweufiein, die ziemlich peinlich berührte. — Die deutsche ostasrikanische Gesellschaft hat auch da» Gebiet deS Sultans Camba von Paugaui erworben. Dasselbe liegt nördlich von dem bereits deutschen Usagara. — Pariser Blätter fahren in ihren Behauptungen fort, zwischen Deutschland und Spanien sei nach dem Besuch de» Kronprinzen im Herbst 1883 ein Bündniß abgeschlossen. — Das ist nicht bewiesen und wird auch schwerlich bewiesen werden können. — Der BundeSrath wird schon in 14 Tagen seine Thätigkeit wieder aufnehmen. Zunächst werden ihn, wie bereit» gemeldet, die AuSsührungSbestimmungen zum Börseufieuergesetz und eine Reihe von Angelegenheiten, welche die Ausführung de» UufallversicherungsgesetzeS schon vom 1. Oktober ». I. ab ermöglichen sollen, beschäftigen. Sollte eS bei dem Plane bleiben, den Reichstag vor dem prenßischen Landtag bereit- Im November einzuberufen, worüber Entscheidungen erst in nächster Zeit zu erwarten sind, so würde freilich dem BundeSrath sofort eine ausgiebigere Arbeit obliegen, denn in diese« Falle würde di« Berufung de» Reichstags so frühzeitig erfolgen, daß bi» Mitte Januar künftigen Jahre», also bis zum verfassungsmäßig späteste» Zeitpunkt der Zusammenkunft deS preußischen Landtags, möglichst viel erledigt werden könnte. — Der vierte und sechste Ausschuß de- BuudeSrathes^ftkaten am Mittwoch zur Berathung der Bestimmungen über di« der BerufSgenoffenschaften für Privateisenbahn- »nd Sti zusammen. — Das preußisch« StaatSministerium hielt Dienstag Nachmittag in Berlin eine Sitzung unter Vorsitz de» Minister» von Puttkamer ab, in der e» sich um Feststellung de» Termin» für die preußischen Ab- geordnetenhauSwahlen gehandelt haben dürfte. — Das Frankfurter Polizeipräsidium erklärt officiell die Behaup tungen über angeblich rücksichtslose Behandlung der in Frankfurt a M. schuldlos verhafteten Engländer für ganz unbegründet. Ebensowenig sei den Verhafteten verweigert, sich in geeigneter Weise zu legitimiren. — Au» Königsberg in Pr. find in den letzten Tagen ca. 1500 Personen russischer Nationalität ausgewiesen worden. In den betreffenden Familien soll großer Jammer herrschen; trotzdem ist e» aber nach der bisherigen Praxi» der Behörden nicht recht glaublich, daß eine Rücknahme der Ordre» erfolgt. — Das erste Sermanöver, welche» bei Wilhelmshaven abgehalte« wurde, bildet« einen Angriff auf den dortigen Hafen. AuS dem an greifenden Geschwader wurde da» Panzerschiff Friedrich Karl gefangen genommen, aber trotzdem mußte sich da» BertheidigungSgeschwaoer auf die Rhede zurückziehen. ES finden Wiederholungen der äußerst interessanten Versuche statt. -- Die ostafrikanische Gesellschaft beabsichtigt in ihrem Gebiet die Anlegung von 5 Stationen, welch« eine militärische Besatzung erhalten sollen »nd um welche Plantagenversuche unternommen werden sollen. Die Befehlshaber sollen deutsche Osficiere sein, di« Mann schaften werden au» der dortige» Negerbevölkerung autgewählt. Friedrich Krupp in Essen hat Beschütz« für diese Stationen geliefert, die nvthigen- sall» den umherstreifenden Araberschaaren Respekt rinflößen werden. — Der Führer der letzten ostafrikanischen Expedition, RegierungSbaumeister Hoerneck«, ist mit seinen weißen Begleitern wieder an der Küste rin- getroffen. Die Reise bot übermenschliche Anstrengungen, da der größere Theil von Hoerneck«'» Schwarzen desertirte — au» Furcht vor den Drohungen de» Sultan» von Zanzibar. Lin anderer Theil wurde von den Arabern gefangen genommen. Mit Noth und Mühe kam Herr Hoernecke wieder an der Küste an. Frankreich. Die Beisetzung der Leiche de» Admiral Courbet, in Abbvville hat unter großem kirchlichen Pomp — der Admiral war ein eifriger Katholik — stattgefundrn Ueber 600 Geistliche mit den Bischöfen von Amiens und Anger» an der Spitze, befanden sich im Leichenzug. — Nächsten Sonntag wird in Havre ein internationaler Lehrercongreß durch den Unterricht-minister Gablet eröffnet werden. — In Sachen Olivier Pain S sagt die „Republique Fr.', die Aussagen Selikowitsch'S seien unhaltbar; dagegen mache die Erklärung Küchen»'» den Eindruck der vollen Wahrheit. Nur ein Factum sei sich«, nämlich daß Capitän Wilson einen Preis ans Pain'» Kopf aussetzt«. Die „Republique' erwartet, daß deshalb Wilson aus der englischen Armee ausgestoßen werde. DaS „Journal de» DebatS' ist von Ferry'S Rede sehr befriedigt, bedauert aber, baß dessen Anhänger lm Wahl kampf so wenig seine Prinelpien befolgen und überall mit den Radikalen pactiren. Spanien. Da» Beispiel de» Madrider Großhändlers Her« nandez, der im liberalen Club sein Absage-Circular an alle sein« bisherigen Gesellschaft-freunde in Deutschland Verla-, hat in Barce lona nur zu weitgehende Nachahmung gesunde». Im Saal der kaufmännischen Vereinigung „El circulo merkantil' fand ein« Ver sammlung de» HavdelSstandeS statt, wobei folgende Beschlüsse ein stimmig gefaßt wurden: 1. Alle spanischen Industriellen und Handel treibenden werden aufgefordert, ihre Beziehungen zu Deutschland so lange zu suspcndiren, bis der Würde Spanien» die gebührende Ge« nugthuung zu Theil geworden. 2. Auch die Bank- und Börsenge schäfte mit deutschen Plätzen sollen so lange völlig eingestellt werden. 3. Ein energischer Telegramm soll vom Bureau der Versammlung an die spanische Regierung gerichtet werden, worin dieselbe aufgefordert wird, ». auf dem EigenthumSrechte Spanien» an der gesammte» Carolinengruppe fest zu beharre», d. den Handelsvertrag mit Deutsch, land für erloschen zu erklären, o. di« Einfuhr aller deutscher Handels artikel zu verbieten. 4. Die sämmtlichen Corporationen Barcelonas werden aufgefordert, dieses Ansinnen an die Regierung zu unter stützen. 5. Desgleichen soll die ganze Bevölkerung der Stadt auf gefordert werden, durch eine große öffentliche Demonstration diesen Beschlüssen ihre Zustimmung zu bezeugen. Wenn diese Beschlüsse und Kundgebungen auch als Ausgeburten einer momentanen fieber haften Erregung der Gemüther betrachtet werden dürfen, so ist doch zu befürchten, daß französische und englische Firmen rasch vie üble Stimmung gegen Deutschland auSbeuten, um sich die von den Deutschen abfallende Kundschaft zu sicher«.' — Seit dem Auftreten der Cholera in Spanien bis zum 21. August sind amtlich sestgcstellt: 156,077 Erkrankungen, 61,52 l Todesfälle. Wie Biele mögen aber nun ohne amtliche Feststellung der Seuche erlege» sein ? Amerika. Ans Philadelphia wird den „Time»' gemeldet: 400 Ungarns und Polen verließen die Kohlen-Region von Penn- sylvanien, um sich nach dem Nordwesten von Cauada zu begeben und dort eine Colonie zu gründen, welcher sich dann später weiter« Abtheilungen ihrer Landsleute aus den Vereinigten Staaten an« schließen sollen. Die Auswanderer verlassen letztere, weil sie nicht im Stande waren, sich in den Kohlenbergwerken einen genügende» L:bensunlcrhalt zu erwerben. — Als Antwort aus ein Rund schreiben d«S Schatzseeretär», welcher um Informationen in Betreff einer Revision des Tarif» gebeten hatte, protestirte eine große Ver sammlung von Fabrikanten in Providence (Rhode Island) gegen eine Revision de» Tarif», da sie den industriellen Interessen de- Lande» sehr schaden würde. Yku» Nah «nd Fern. — Die Sedanfeie r. Bon nah »ud fern, aus allen Theilen des deuss' '.n Reiches, aber auch von jenseits der Grenze, au» den Städten Auslandes, wo Landsleute in größerer Zahl vereinigt find, flattern Telegramme herbei und sie alle berichten über di« Feier de» 2. September, die Eedanfeier. Mit frohem Herzen können wir sagen, daß sich erfüll^ was vir als zuversichtliche Hoffnung an»- sprachen: Ja, »an hat den Dm po»O«dan, dies« große RuhmeSthat in der deutschen Geschichte, nicht vergesse«, man hat die Lrinnernng «nd Ke» im Herzen bewahrt, den Tag Mich de- Feier hat sich 1« »ach den örtlicheuzKtrWtnlffen nm- «staltet; aber das andern , DH «in Prä ; "hatte dois HSltni..W gefeiert ist»' ordeu ist." ! >des'j ist
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