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Amts- und Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung SezugSprei, vtkrteljährltch Mk. 1.80 etnschließl. der „Illustrierten UnterhaltungrblattS" in der Oeschästrstelle, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. Erscheint täglich abend» mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sür den folgenden Tag. Fel-Adr.: AmtsvlaH. A?20S für Eibenstock, Larisseld, hunörhübel, n^UgkvAUll Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengrün, Midenthai usw. Anzeigenprei»: die tleinspaltige Zeile 12 Psg., für auswärtige 15 Psg. Im Reklametetl die Zeile 80 Psg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile SO Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten« vormittag« 10 Uhr, sür grötzere Tags vorher. Kernsprecher Ar. 110. LSLS Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -—Ms- 63. Jahrgang. —. Sonntag, den 3. September Nachstehend" wird eine Bekanntmachung der KriegSgesellschast fUr Weinobst-Einkauf und -Verteilung, Berlin, vom 25. August 1916, zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Dresden, den 31. August 1916. 203 II ö VI Ministerium des Innern. Landeslebensmittelamt. Bekanntmachung. Auf Gruud der Verordnung über Obst vom 5. August 1916 dürfen Keltereien, welche mehr als 150 Doppelzentner Kelterobft (Preßobst) in einem Kelterjahre verarbei ten, Aepfel und Birnen zur Herstellung von Obstweinen nur mit Genehmigung der Kriegsgesellschaft für Weinobst-Einkauf und -Verteilung G. m. b. H. Berlin ankaufen. Bevor jedoch diese Genehmigung erteilt werden kann, müssen die Keltereien einen Fragebogen ausfüllen, damit der Gesamtbedarf der Betriebe festgestellt und die verfüg bare Menge an Kelterobft entsprechend verteilt werden kann. Sollte eine Kelterei diesen Fragebogen noch nicht erhalten haben, wird dieselbe hier durch ersucht, umgehend einen solchen bei der KriegSgesellschast einzufordern. Der Frage bogen ist dann ausgefüllt sofort zurückzusenden, andernfalls ein Anspruch auf Zuteilung von Kelterobft (Preßobst) nicht erhoben werden kann und nicht besteht. Berlin 8^V 68, den 25. August 1916. Kriegsgefellschaft für Weinobst-Einkauf und -Verteilung. Härtel. Besichtigung der Feuerwehren. Nächsten Sonntag, den 3. September 1916, findet die Prüfung der Feuer wehren hier durch die BezirkS-PrüfungSkommission des Landesansschusses sächs. Feuer wehren statt. Hierzu stellen am Sonntag nachmittag 1 Uhr: Freiwillige Turnerfeuerwehren und Pfiichtfeuerwehr Abt. (1896 bis 1899) am Magazin, Pflichtfeuerwehr Abteilung « (ältere Jahrgänge) '/,2 Uhr im Schul garten. Ungerechtfertigte Versäumnis der Besichtigung und Hebung zieht für die Beteilig ten Geldstrafe von 3 Mark oder entsprechende Haft nach sich. Eibenstock, den 31. August 1916. Der Stadtrat. Das Kommando der F. T.-F. Impfungen betr. Die diesjährigen öffentlichen unentgeltlichen Impfungen und Nachschauen finden in der Turnhalle hier statt und zwar in der nachstehenden Reihenfolge: I Zur Erstimpfung kommen: Donnerstag, den 7. September 1916, nachmittags ',3 Mr die impfpflichtigen Kinder, deren Familiennamen mit bis H und nachmittags 4 Uhr diejenigen, deren Familiennamen mit I bis L anfangen. Jmpfpflichtig in diesem Jahre find alle bis zum Jahre 1916 etwa von den Impfungen auf Grund ärztlicher Zeugnisse befreiten, ferner alle im Jahre 1915 geborenen, sowie die im vorigen Jahre erfolglos geimpf ten Kinder. Bemerkt wird hierbei, daß nicht nur die vorstehend benannten hier geborenen, son dern auch die hierher verzogenen 1915 und früher geborenen noch nicht geimpften Kinder in diesem Jahre impfpflichtig find. Sämtliche zur Erstimpfung gelangten Kinder find Donnerstag, den 14. September 1916, nachmittags 3 Mr zur Nachschau vorzustellen. II. Die Wiederimpfung erfolgt Areitag, den 8. September 1916, nachmittags 3 Mr. Zur Wiederimpfung kommen die Kinder u) für die der Nachweis der Impfung nicht erbracht worden ist, b) die im Laufe dieses Jahres ihr 12. Lebensjahr zurücklegen. Znr Nachschau haben sich diese Kinder Areitag, den 15. September 1916, nachmittags 3 Mr vorzustellen. Die Impfungen werden vor: Herrn Sanitäts-Rat Dr. Zschau hier vorgenommen. Aus einem Hause, in dem ansteckende Krankheiten, wie Masern, Scharlach, Diph therie, Krupp, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Kinder zur öffentlichen Impfung nicht gebracht werden. Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem Jmps- arzte vor der Ausübung der Impfung über frühere oder noch bestehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen. Die Kinder müssen zur Impfung mit reingewaschencm Körper, mit reinen Kleidern und reiner Wäsche gebracht werden. Die zur Ausgabe gelangenden Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Erst- und Wiederimpflinge sind genau zu beachten. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder impfpflichtiger Kinder werden unter Hinweis darauf, daß für die Unterlassung der Impfung Geldstrafen bis zu 59 Mark oder Haftflrafen bis zu 3 Tagen angedroht sind, zur genauen Beachtung dieser Vor schriften ermahnt. Siadtrat Eibenstock, den I. September 1916. Rückgabe der Fleischmarkentaschen zur Vorbereitung der nächsten Markenausgabe Wonlag, den 4. September 1916, norm. in unserer Lebensmittelabteilung. Stadtrat Eibenstock, den 2. September I9I6. Im AusstellungSranme der Königl. Kunstschulzweigabteilung Eibenstock findet Sonntag und Montag, den 3. und 4. September, eine Schülerinnen-Arbeiten-Ausstellung des erstmalig zu Ende geführten 3. Lehrganges (Putzmachen für Stickerei- nnd Spitzen artikel, Kragen, Rüschen, Schleifen usw.) statt. Zu einer Besichtigung dieser Arbeiten ladet ergebcnst ein Z>ie Direktion. Geöffnet ist die Ausstellung an beiden Tagen von '/,!!—12 Uhr vormittags und 2—4 Uhr nachmittags. Morn Weltkrieg. Bulgariens Kriegserklärung an Rumänien. Die türkischen Erfolge im Kaukasus. Daß an den meisten Fronten neue harte Kämpfe bevorstehen, darauf deutet Die gesteigerte Tätigkeit der Artillerie hin, von der im Berichte des letzten Augusttages die Rede ist; sie kündigt neue, vielleicht noch härtere Kämpfe an: im Meisten beiderseits dec Somme, im Osten bei Dünaburg und südöstlich Ko- wel, südwestlich von Luzk und zwischen Slota Lipa und Koropiec. In der Bukowina und in Ost- galizien haben die Russen bereits wied.r den An griff ausgenommen, wie der österreichisch-ungarische Heeresbericht meldet: Wien, 1. September. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien. Bet Orscha- w a und HerkulesFürdö wurde der Feind auch gestern abgewissen. Sonst ist es nirgends zu we sentlichen Kämpfen gekommen. Nagy Scheben (Hermannstadt) und Sepsi-Szt-Gyorgy sind der allgemeinen Lage nach bereits vorgestern ge räumt worden. Heeresfront des Generals der Ka- voller ie Erzherzog Karl. In der Buko wina und in Ostgalizien gingen die Russen wieder zum Angriff über. In don Karpathen und bei Stanislau wurden sie überall abge schlagen. Nördlich des Dnjestr im Mündungs winkel der Slota Lipa griff der Feind auf 24 Kilometer breiter Front an. Nördlich von Ma- ryampol und bei Zawalow scheiterten alle An stürme. Bei Horozo.cka Warden unsere Linien über den Ort zurückgedrängt. Bei Sborow kam ein starker russischer Angriff, nachdem er einen be grenzten örtlichen Erfolg errungen, beim Gegen angrisf zum Stehen. Heeresfront des Generalseldmar. schalls Prinz Leopold von Bayern. Die Armee des Generalobersten von Böhm Ermolli ver eitelte bei Berepelniki einen russischen Vor stoß. Bei der Armes des Generalobersten von Tersztyanszky drang der Feind an einzelnen Stel len in unsere Linien ein. Ein Gegenangriff deut scher Truppen warf ihn wieder zucück, wobei er 2 Offiziere und 407 Mann als Gefangene euibüßte. Südwestlich von Kaschowna scheiterte ein Bor stoß des Gegners. Italienischer Kriegsschauplatz. Jm.Küsten lande wurden gestern mehrere Abschnitte unserer Front zwischen dem Monte Santo und dem Meere von der itilrenischen Ar tillerie zeitweise lebhast beschossen. Südlich Sil- canv und westlich Lokonieza ging feindliche In fanterie zum Angriff vor. Unser Feuer trieb den Gegner überall bald zurück. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.- von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ferner wird gemeldet: Budapest, 1. September. Das „Neue Buda Pester Abendblatt" erfährt: Die in die ungarischen Greuzlomitate eingedrungenen rumänischen Truppen haben in den letzten Tagen ihren Vor marsch nicht fortgesetzt, sondern die. Stellun gen, die sie inno hatten, mit Feldbefestigungen aus gebaut. Der rumänische König Ferdinand trifft heute in Brasso ein. Unter den rumänischen Truppen besinden fach zahlreiche russische Offiziere. Das rumänische Hauptquartier ist vorläufig in Si naja untergebracht. Vom Balkan ist als wichtigste Nachricht die gestern erfolgte bul garische Kriegserklärung an Rumänien zu verzeich nen: Sofia, 1. September. Heute um 10 Uhr vormittags wurde dem hiesigen rumänischen Ge sandten die Kriegserklärung übergeben. Früh morgens wurde in den Straßen das Kriegsma- nisefl angeschlagen. (W. T B) W itere Nachrichten besagen: Sofia, 31. August. Das Organ des Kriegs- Ministeriums, „Voenni Jswestia" schreibt: In dem neuen Abschnitt des Krieges wird die bulgarische Armee eine große Rolle zu spielen haben. Sie ist dazu durch die geographische Lage Bulgariens berufen und hat sich ihrer in der großen Epoche würdig gezeigt, welch« sie während dreier Krieg» mit ihrem Blute geschrieben hat. Diese Rolle bildet ein Vermächtnis der großen bulgarischen Helden aus den Befreiungskämpfen, und dies Vermächtnis