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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von de» verantwortlichen Redacteuren E. FStfter in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlaa von E. Förster in Pulsnitz und Tb. A. Hertel in Radeberg. MO« 8« Freitag, den 22. Februar, 185E»« Diele Zettiel-rni erscheint «eben Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. prsenumvrrmüo. — Bestellungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Mittwoch- Mittags, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstag Nachmittags abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Dresden Albrechtsgaffe6 b. I'mwrrv, so wie alle Pcstämter an. ------------- - > - - i-i- Bekanntmachung. > Da auf die vom Königlichen Ministerium des Innern unlerm 1. December 1854 erlassene und in den Localblattern hiesigen Bezirks veröffentlichte, nachstehend anderweit zum Abdruck gebrachte „Aufforderung an die wissenschaftlich gebildeten Thierarzte" beim Königlichen Ministerium bis jetzt erst ein einziger Bericht eingegangen ist, so wird dießfallsiger Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern gemast die gedachte Aufforderung andurch in Erinnerung gebracht. Budisstn, am 8. Februar 1856. Königlich Sächsische Kreis-Direktion. von Koenncritz. Oertel. Aufforderung an die wissenschaftlich gebildeten Thierarzte. In Betracht, daß ein großer Theil deS Materiales, welches die Ausübung der Thierhellkunst dem aufmerksamen Thicrarzte in reicher Maaßc darbietet, für die Wissenschaft und Kunst der Veterinärmedicin, sowie für die Kenntniß des Landes in Beziehung auf Viehzucht und Landwirlbschaft verloren geht, in Betracht ferner, daß die Kenntniß der Viehseuchen und anderer Lhierkrankheiten, ihrer Ursachen, ihrer Verbreitung, ihres Verlaufes und ihrer Heilung nur dadurch zu ermöglichen ist, daß von allen im Lande prakti« cirendcn Thicrarzten die Nachweisungen darüber mir Gewissenhaftigkeit gegeben werden, und den oberen Behörden zum Behuf einer lichtvollen Zusammenstellung zur Verfügung stehen, fordert das Ministerium deS Innern die sämmtlichen wissenschaftlich gebildeten Thierärzte des Landes hierdurch auf, die von ihnen gemachten Erfahrungen über krankmachende Einflüsse und ihre Beziehung zu den wirklich verkommenden sporadischen, cpizootischen und einheimischen Krankheiten, über die erfolgreichste Behandlung dieser, über neu- entdeckte oder wieder zur Geltung gebrachte Curmclhoden und Heilmittel, über NahrungS- und Fütterungsverhältniffc und dereg Einfluß auf Gesundheit und Krankheit der landwirthschastlichen Thierc zu sammeln und den betreffenden Bezirkslhierärzten in selbst- gewählten, jedoch mit Bestimmtheit cinzuhaltenden Fristen cinzusendcn. Die Bezirköthierärztc werden derartige Mittheilungen bei Ausarbeitung ihrer eigenen Vierteljahres« und Jahresberichte sorgsam benutzen und sie als Belege derselben dem Ministerium in Urschrift angcschlpssen übersenden. Dieses wird alsdann durch Vermittelung der Thierarzneischule thcils für angemessene Verwendung dieser thierarztlichen Berichte in wissenschaftlicher und statisti scher Hinsicht Sorge tragen, thcils aber auch selbst Sich durch dieselben in den Stand gesetzt sehen, die wissenschaftliche und praktische Befähigung der einzelnen Thicrärzte im Lande und daS mehr oder minder sich kund gebende Bestreben derselben, in ihtem Fache sich fortzubilden, kennen zu lernen und hierin einen Maaßstab finden für die bei künftiger Besetzung der Dezirksthierarztstellen und bei Ertheilung wichtigerer Aufträge im Fache des VcterinärwesenS von Ihm zu treffende Auswahl. Das Ministerium deS Innern erwartet daher von allen wissenschaftlich gebildeten Thierärzten deS Lande-, daß sie theils aus Neigung zu dem von ihnen als Lebcnsberuf erwählten Fache, theils in ihrem eigenen Interesse dieser Aufforderung nach Kräften Nachkommen werden. Dresden, am l. December 1854. Ministerium des Innern. Frhr. v. Veust. Eppendorf.