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für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das Nr. 170 Sonnabend den 26. Juli 1819 78. Jahra Amtlicher Teil 3. ein- Frühkohlrabi mit jungem Laub Frühweißkohl Meißen, am 24. Juli 1919. 115 II O. Kraft, doch dürfen die gege«- in «37 i» auf 2171 V62 Dresden, am 23. Juli 1919. Mr Mm WM, DztM Sß 11 Ihr mwittag; «chigM Freigabe der einzuführenden Rohstoffe 4. 5. Wirtschaftsministerium, LandeslebenSmitrelamt. )aus- es S druff für der rote Möhren und Karotten aller Art schl. der kleinen runden Karotten n) mit Kraut b) ohne Kraut M de» hinein» wurk »aneben or de» traßen- ge hat wieder ; dabei ?aftune mnien- rlt Dr rgerecht et, den gesehen >r hm- f sagt, i gegen glaubte , nicht ;en sich tüchtig klagten er ipsiehll! lda«, s ,unachß »ß ihm uptver- Hungs» „Das zeklagte »eständ» errufen iändnir „Das ie also Wahr- ' An» reguntz Gericht Zeugen- fahren. In aus» >rläufig ig sein scateur Franke, lsdruss Gegen benbei Höchstpreise für Frühgemüse. Die Verordnung des WirtschaflSminifteriums vom 10. Juli 1919 über Höchstpreise für Frühgemüse (Nr. 156 der Sächs. Staatßzeitung vom 12. Juli) wird in Absatz I dahin abgeändert, daß für nachstehende Gemüsearten folgende Höchstpreise gelten: n i t Lohn j 4»rt > ^stellen I n-A f Bezugsschein Nr. 238 bis 646. Wilsdruff, am 25. Juli 1919. Der Stadtrat — Kriegswirtfchastsabt. Trag^ bei rbach- roch eriaufenven «siemroyienoergwerle, was wahruw mau zu einer Verbilligung der unerhört gestiegenen Kohlenpreise führen kann. Überhaupt machen die Arbeiter dem eben als Triumphalor aus Frankreich heimgekehrten Premier minister furchtbar zu schaffen. Jetzt scheint erst ein regel rechter Feldzug gegen ihn eingeleitet zu werden, wobei ebensowohl wirtschaitliche wie politische Forderungen zur Debatte stehen. Noch gröber sind die finanziellen Sorgen, mit denen man sich in Frankreich herumschlagen mutz. Der Kammerausschutz verlangt eine jährliche Abschlags zahlung von mindestens einer Milliarde für eine Periode von 50 Jahren und ist der Meinung, daß die Verbündeten für diese Summe gewisse Garantien leisten, d. b. sie schon vorher in bares Geld umsetzen müßten, da Frankreich sonst in die größten Verlegenheiten geraten würde. Herrn Wilson wird oorgehalten, daß er bei Regelung der finan ziellen Fragen sich für Deutschland eingesetzt habe mit der Begründung, wenn eine Kuh Milch liefern solle, müsse man ihr auch Futter geben. Und man versäumt nicht darauf hinzuweisen, daß Amerika für die Verpflegung seiner Soldaten im besetzten deutschen Gebiet uns 12 Frank täglich ausrechnet, während Frank reich einen Satz von nur sechs Frank für ange messen hält. DaS sind Sticheleien, die vermutlich die Stimmung in Newyork und Washington nicht gerade rosiger gestalten werden. Jedenfalls ersieht man aber aus allen diesen Vorgängen, wie groß die Abhängigkeit ist, in die unsere europäischen Nachbarländer Amerika gegenüber geraten sind, und wie schmerzlich sie diesen Zustand jetzt empfinden, wo nach der Beendigung des Krieges die Gesamtbilanz des kostspieligen Unternehmens zu ziehen ist. Wie gesagt, eS ist kein Segen für uns, daß die ameri kanische Hochfinanz sich schon heute unserer annehmen will. Aber datz man auch in Paris und in London keineswegs auf Rosen gebettet ist, kann uns ein kleiner Trost sein in den dunklen Tagen, durch die wir uns jetzt durchzukämpfen haben. Vas Duell Helfferich-Erzberger. Der Kampf zwischen dem ehemaligen Staatssekretär Helfferich und dem RetchSfinan,Minister Erzberger geht mit aller Schärfe weiter. Der Erwiderung Erzbergers begegnet Helfferich mit neuen Angriffen, in denen n: daran erinnert, daß Erzberger zu Beginn des Krieges höchst annektionistisch gesinnt gewesen sei und für Deutschland sogar den Besitz der der britischen und normannischen Küste vorgelagerten Inseln gefordert habe. .Eine Forderung, sagt Helfferich, .die meines Wissen« von allen Annekkonisten nur Herr Erzberger gestellt hat, und diese natüiflich ganz außer Zusammenhang mit den an der normannischen Küste gelegenen Erzfeldern des Thyffen-KonzernS. Helffttiw erhebt noch eine weitere Reihe von Vorwürfen segen^rz- beiger und sagt zum Schluß seiner Ausführungen: »Wenn Herr Erzberger am Schluffe seiner -Ausführungen glaubt, einen Gegenschlag führen zu können, indem er mich als den „Exponenten jener Verhängnis- vollen Politik, die eine geradlinige Polin! gegenüber Belgien zu hintertreiben wußte und als den jenigen hinstellt, unter dessen Ägide die „schwermdustriellen Aspirationen auf Belgien organisiert worden seien, W bezeichne ich diese Behauptung erstens als eine.gemeine 6. Frühwirsingkohl Die Preise treten mit sofortiger Wirkung würtig geltenden Kleinhandelshöchstpreise für die vorgenannten Gemüse noch bis spätestens zum 26. d. M. gefordert werden, sofern es sich um solche Waren handelt, die noch aus Lieferungen unter der Herrschaft der bis jetzt in Geltung befindlichen Erzeuger- und Groß- handelshöchstpreise stammen. Die Kommunalverbände haben darüber zu wachen, daß diese höheren Pteise nicht auch für solche Waren gefordert werden, die zu den neuen Erzeuger- und Großhandelshöchstpreisen an den Kleinhandel geliefert sind. Lüge; Herr Grzberger kann uns mutz nutzen, oav geraoe ich, soweit meine Macht reichte, gegenüber solchen Be strebungen, die über das Ziel hinausschoflen, wie z. B. die Erzbergerschen während der ersten Zeit deS Kriege«, Widerstand geleistet habe und für daS richtige Matz zu sorgen bemüht war. Die Behauptung bezeichne ich zweitens angesichts der Bestimmungen deS Erzberger- Friedens über die Auslieferung deutscher ReichSangehöriger als eine gemeine Denunziation meiner Person an die Adresse der Entente. Da Herr Erzberger außerhalb der ihm Immunität sichernden Nationalversammlung nicht mit offenem Visier Heroortrat, sondern sich in dem offiziösem Blatt, das gezwungen ist, sich ihm zur Ver fügung zu stellen, lediglich als „besondere Seite* zeichnet, ich auch keine Lust habe, gegen einen sachlich unbeteiligten Redakteur vorzugehen, bleibt mir nichts übrig, als dem Urheber dieser gemeinen Lüge und gemeinen Denunziation öffentlich meine Verachtung auszusprechen.* Anklage des Grafen Wedel gegen Erzberger. Unser ehemaliger Botschafter in Wien, Graf Wedel, kritisiert gleichzeitig die diplomatische Tätigkeit Erzbergers in Wien und am dortigen Kaiserhofe während des Krieges und erhebt auch seinerseits schwere Vorwürfe gegen den jetzigen Neichsfinanzminister. Im Mittelpunkt der Wedel- schen Ausführungen steht ein Geheimbericht des damaligen österreichischen Außenministers Grafen Czernin. Dieser Geheimbericht behandelt die bedenklichen innerpolitischen Zustände in der Donaumonarchie im Jahre 1917, die einen Zusammenbruch befürchten ließen. Auf Grund dieser Denkschrift machten Kaiser Karl und Czernin bei einem Besuch in Homburg den Vorschlag, Deutschland solle Elsaß-Lothringen an Frankreich abtreten. Österreich fei zu Gebietsabtretungen bereit und wolle das ohnehin ver lorene Galizien zu Polen schlagen, Polen mit Galizien der deutschen Jntereflensphäre überlasten. Graf Wedel behauptet nun weiter, Beweis« dafür zu haben, daß Erzberger Kenntnis von der Denkschrift Czernins erhalten habe und mit seiner Kenntnis nicht vorsichtig genug verfahren sei, sodaß daS Geheimnis seinen Weg nach Paris gefunden habe. Wörtlich sagt Wedel Wenn man den Inhalt deS Berichtes inS Auge saßt, so kann man sich den Eindruck vorstellen, den er bei der Entente machte. Ein französischer Diplomat bat in Ären verraten, es habe 1917 einen Augenblick gegeben, wo Lloyd George, der über Krieg und Frieden entschied, in i.emer Siegeszuversicht infolge der Wirkung deS U-Boot-KnegeS wankend geworden und Verständigungsgedanken nicht g anz unzugänglich gewesen sei. Lloyd George und Ribot halten im Begriff gestanden, nach Rom zu reisen, um m,t den italienischen Kollegen die Frage eines Verstündigungs» friedens zu beraten. Die geplante Reis« lei autgegeben worden weil durch das Eintreffen österreichischer Nachrichten Lie Lag« sich geändert habe. Der Diplomat bat auch ver raten daß der Jmmediatbericht Czernins in Pans bekannt wurde und in den amtlichen Kreisen großes Aussehen er- Agte. Man habe danach geglaubt, daß Österreich. viellE auch Deutschland, nabe vor dem inneren Zusammenbruch ständen. Man habe geglaubt, den Sieg in der Tasche zu haben und bade dementsprechend den VersiandigungS- gedanken definitiv fallen gelassen." Der Graf Wedel schließt seine AuSführimgen mit den Worten: .Ferner bat mir Graf Czernin schriftlich mit- Fettversorgung. - Woche vom 28. Juli bis 3. August wird in allen Gemeinden des Kommunal- verdandes Meißen Stadt und Land nur Margarine verteilt werden. Sämtliche Butter M durch die OrtS- und Bezirkssammelstellen an die Hauptsammelftelle in Meißen zu leiten. Die VersorgungSberechtigten erhalten auf den Abschnitt I? der LandeSfettkarte 100 Gr. Margarme. Die Kranken und gewerblichen Betriebe erhalten gleichfalls anstatt Butter Margarine. Der Preis für 100 Gr. Margarine beträgt 48 Psg. Die Verteilung der Margarine erfolgt letztmalig durch die Herren Vorsitzenden der LebenSm,ttelbezirke. Diese wollen den Bedarf bis zum 28. Jul» bei Herrn Stadtrat Graubner in Meißen anmelden. Der Kommuualverbaad Meitze« Stadt «ad La«d. Sonnabend den 26. Juli von 1 bis 6 Uhr Rotzfleischverkauf lusev nd mst rn :de mit rsehetzs neu. mgunS ltelunö rselbeß hnung Wochenblatt für Wilsdruff ' . „ ' Schatz. --Dachungen im -mliich-n Teil «nurLn NhSr?" und «mgegend. S-sch-in« s-„ d-m Iah,. 1V41. I » Mklnsnm? langer«« Ziel, grrlchMch« «nzltbuvL. »r M I FI Mkinsame Anzeigen vc.sch, Anserenten bedingen die Berechnung p«ö Brutto-Zkij«» R n R I I Aetseö. Sofern nicht sthon früher ausdrücklich oder stillschweigend al« arsültllng-ort Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff reutamt zu 2charandt. Postscheck.Konlo: Leipzig Nr. 28814 o« ^ivIKdrufter Tageblatt» erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn, und Festtage, abend« o Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei «elbstadholung »on der Druckerei wächenNich pfg., monatlich pfg., vierteljährlich Ml.: durch unsere Austräger ,»getragen monatlich pfg.. vierteljährlich M».: »ei den deutschen postanstatten vierteljährlich Ml. ohne ZufleNungsgebübr. All« postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und SesLästostcNr nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. / Im Falle höherer Sewall — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung »d" Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung dcs Bezugspreises. Ferner dal der Inserent >n den obengenannten Fällen leine Ansprüche, faNs dir Zeitung verspäte«, In beschränNem Umfange oder nicht erschein«. / Sinzel. »erlaufsprei« der Nummer 10 pfg. , Zuschriften stad nich« persönlich zu »dresst^en, sondern an den Derlag, »I, «chrlstleitung oder die GesckiästsfieNe. , Anonym« Zuschrift«» bleib«» unbrrückstchtigi. / Berliner Vertretung: Berlin SW. 4». Ftrnlvrrcher: Amt Wilsdruff Nr. ö. /aMlk ^Ük düs Aökff sszt igcart, Pony» Park' Bock, schaftl. Pferde >eu-N chmar. Kleine Zeitung sür eilige Leser. ' Das Gesetz über die Zahlung der Zölle in Gold wird so verkündet werden, daß eS am 1. August 1S1S in Kraft tritt. * In Düsseldorf finden augenblicklich unter Vorfitz des Ministerpräsidenten Hirsch Besprechungen über die Zukunft der Rheinland« statt. 'In Kroatien ist etn grober Aufstand ausgebrochen, der sich gegen die Serben richtet. ' Der Nolkswirtschastsausschuß der Deutschen National- vniammlung hat die Leder-Zwangswirtschaft aufgehoben. Oer erste Auslan-skre-it. Die erste Auslandsbriefpost nach dem Kriege ist von Amerika her unterwegs nach Deutschland, und der erste Auslandskredit ist uns gleichfalls in den Vereinigten Staaten bewilligt worden. Wir können danach ungefähr bestimmen, woher der Wind weht, der uns vielleicht wieder flott machen könnte von der Sandbank, auf di« uns die Stürme des Krieges geworfen haben. Dürfen aber dabei keinen Augenblick vergessen, daß die Amerikaner nicht etwa um unserer schönen Augen willen tun, was sie für richtig halten. Sie sind praktische Politiker und gänzlich un sentimentale Geschäftsleute, und wenn sie vor den Eng ländern und Franzosen wieder mit uns zu Friedens beziehungen gelangen wollen, so beeilen sie sich in dieser Weise selbstverständlich unter der Voraussetzung der Gegen- ieitigkeit: ihre Hilfe werden wirIzu bezahlen haben, wie sich das unter nüchternen Gegenwartsmenschen gehört. Ein Hundertmillionen-Dollargelchäft ist es, das zu nächst zum Abschluß gekommen ist. Bei unS tritt die Deutsche Bank, drüben eine große Bankgruppe als Ver tragspartei auf. Die Genehmigung der beiden Regierungen scheint bereits erteilt zu sein, und so werben wir die Waren und Lebensmittel, die uns in den nächsten Wochen und Monaten über daS Große Wasser zuffießen sollen, einst weilen mit geliehenem amerikanischem Gelbe bezahlen können. DaS Darlehen wird auf drei Monate gewährt, kann aber jeweilig verlängert werden und ist mit 10°/« deS Gesamtbetrages in amerikanischen und anderen Wert papieren ficherzustellen. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht. Aber daß uns überhaupt wieder Auslandskredit gewährt wird, muß natürlich unserer allgemeinen Kreditwürdigkeit zustatten kommen, und wenn wir sehen, daß man im Ausland« die inneren Schwierigkeiten, mit denen wir seit Monaten so schwer zu kämpfen haben, nicht gar so tragisch nimmt wie das bei uns selbst vielfach der Fall ist, wird auch vielleicht in Deutschland wieder etwas mehr Zuversicht in die Neuauf richtung unserer zusammengebrochenen Volkswirtschaft lebendig werden. Und wenn es nützlich ist, Genossen im Unglück zu haben, so brauchen wir nur nach England zu blicken, wo in den Volksmaflen nichts weniger als Siegesstimmung herrscht und wo die wirtschaftlichen Aus blicke in die nächste Zukunft sich fortgesetzt verschlechtern. Der britische Lebensmittelkontrolleur macht aus seinen ernsten Sorgen um die immer unerschwinglicher werdenden Nahrungsmittelpreise kein Hehl. Der Schatzsekretär weist warnend auf anhaltendes Sinken des Strrlingskurses hin, und im Unterkause jammert die Regierung über, die Erzeuger höchstpreis: Großhandels- Kleinhandels- Höchstpreis : Höchstpreis 10 14.(15) 19 (20)Pf.je Pfd. 17 23 (25) 31 (33), „ ,, 12 18,19) 25(26)„ „ , 14 20 (21) 28 (29),, „ ,, 16 23 (24) 31(32),, „ „ man» 30.