Volltext Seite (XML)
Freitag. »r. 82. IS. »rloder 18««. Erscheint Dienstags und Freitags. Au beziehen durch allePoft- anstalten. Weißeritz-Zeitung Preis pro O uartai 10 Rgr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Pfg. Amts- »ad Auztigt-Dlatt der Königlichen Gerichts-Ämter vnd Itadträthr za Dippsldiswalde und /raueustei». Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde, 18. October. Das heutige „Dresdner Journal" bringt eine telegraphische Depesche aus Berlin, wornach die dortige offizielle „Pro vinzial-Correspondenz" meldet: „Die Friedensver handlungen mit Sachsen sind jetzt so weit ge diehen, daß der Abschluß unverweilt erwartet werden kann." — Staatsminister v. Falkenstein ist Mittwoch Nachmittag zu Sr. Maj. dem König Johann nach Carlsbad gereist. Dippoldiswalde. GeschästS-Uebersicht des Borschuß-VereinS für Dippoldiswalde und Um gegend auf das 2. und 3. Quartal 1866: Einnahme. 1 10 -A — für Einlagebücher. 10 - 20 - — - Eintrittsgelder. 218 - 15 - — - Stammeinlagen. 7854 - 20 - — - Spareinlagen. 17526 - — - — - Zurückgezahlte Vorschüsse. 400 - — - — « aufgenommene Darlehne. 119 - 2 - — - Provision. 279 - 27 - 5 - Zinsen. 102 - — - — . dto. von Staatspapieren. 26512 M HA 5 -X Sa. der Einnahme. Ausgabe. 15802 cD — -A — -X Gegebene Vorschüsse. 11714 - 15 - 7 - Zurückgezahlte Spareinlagen. 600 - — - — - Znrnckgez. Darlehne. 105 - 6 - — « zurückgezahlte Slammeinla« - gen und Dividende. 86 - 1 - 2 - Zinse». 18 « 26 - 4 - diverse Ausgaben. 28326 19 3 Gä?der Ausgabe. Altenberg, 14. October. Unsere Schulferien scheinen für Heuer keinen Abschluß finden zu können. Nachdem bereits in der Heuernte die Schule eine volle Woche geschlossen war, waren vor 14 Tagen anderweit 8 Tage Ferien gestattet worden. Nach Ablauf der letzteren hatte man die Ferienzeit um fernere 8 Tage verlängert, und heute erfahren wir, daß solche bis zum nächsten Freitag ausgedehnt werden soll. Somit um faßt das laufende Jahr eine außerordentliche schulfreie Zeit von beinahe 4 Wochen, abgesehen von den, immer hin zahlreichen, schulfreien Tagen, die die hohen Feste und andere Feiertage im Gefolge haben und abgesehen von den Tagen, an welchen die Schule wegen der häu figen Militair-Dnrchmärsche und sonstigen Vorkomm nisse ohne Weiteres geschlossen wurde. Der nachtheilige Einfluß dieser, das gesetzliche Maaß doch wohl kaum innehaltenden Ferien liegt auf der Hand. Dazu kommt, daß wegen der bereits länger als ein halbes Jahr an dauernden Vakanz der dritten Lehrerstelle die Schul stunden auf ein noch nie dageweseneS Minimum herab gesetzt worden sind, und eS darf unter all' diesen Ver hältnissen nicht Wunder nehmen, wenn das eigentliche Schulziel einer gewöhnlichen Volksschule als etwas Unerreichbares vor uns stehen sollte und wenn man hin und wieder die Behauptung aussprechen hört, die hiesige Schule habe ihren Glanzpunkt hinter sich. Ist dem ungeachtet neuerlich nach den öffentlichen Prüfun gen das Resultat als ein günstiges bezeichnet worden, so hat man dieß wohl zum Theil einer Nachsicht zu danken, die hier nicht ganz am rechten Orte ist. Hof fen wir nun auch hier, wie stets, von der Zukunft das Beste! Dem Vernehmen nach ist die dritte Lehrerstelle nunmehr wieder besetzt und es steht der Antritt des Gewählten — dem übrigens ein guter Ruf vorangeht — binnen Kurzem bevor. Wir schließen mit dem Wunsche, daß die S.chulferien nicht noch weiter zum Nachtheil für Lehrer und Schüler ausgedehnt werden, und daß nach so langer Pause neuer Eifer und neue Kraft es dahin bringen mögen, daß unserer Schule der alte gute Ruf erhalten bleibe oder, wo er gelitten, wieder hergestellt werde. Feldlager zum BuschhauS. Der jüngste unter den landwirthschaftlichen Vereinen, der „land- und sorstwirthschaftliche Verein zum Buschhause bei Reinhardsgrimma," geht immer mehr und mehr einem gedeihlichen Wachsthum entgegen. Trotz der jüngst durchlebten schweren Tage zeigten die Mit glieder eine rege Theilnahme an den Vereinsversamm lungen und suchten nicht vergebens in denselben eine für Geist und Gemüth recht wohlthuende Ableitung vom Ernste der Zeit; freudig war bei ihnen Herz und Hand zum Wohlthun geöffnet, wie die Sammlung für ver wundete Krieger und deren Hinterlassene bewies. Bei jedesmaligem Beisammensein traten neue Mitglieder zu den Genossen, liebe Gäste erfreuten selbige mit ihrer Gegenwart, namentlich fühlten sich viele Mitglieder berufen, durch belehrende Vorträge sich nützlich zu machen und Andere griffen mit Eifer in die DiScussion. Der Vereinstag vom 7. d. MtS. wurde durch den bis dahin verschobenen Vortrag des Herrn Gutsbesitzer Steher über Stickstoff höchst interessant. Derselbe führte den Anwesenden eine Wirthschaft vor, welche einmal nach dem Dreifeldersystem und dann nach der Fruchtwechfelwirthschaft bestellt wurde und wie« für beide Fälle die Rotation des Stickstoffs in der betref fenden Wirthschaft nach. Hieran schloß sich ein sehr belehrender Vortrag des Herrn Lehrer Leipner über