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SS. Zahrgang Nomierrtai den 8. August ISS4 nachmittags M. M derer unter ein Schreiben an mich gesetzt, in dem es heitzt: „Wenn ich Sie nunmehr als diplomatischen Vertreter des Reiches nach Wien entsende, so ge- -i Saarbrücken, 9. 8. (Funkspruch) Die ge sein. Aufruf a« die Gruppe Sachfen! Pariser vatiomlMA »reise zum Agrement sSr Pape» W W Dieser Befehl ist zugleich ein Vermächtnis, den, nichts hinzuzusügen ist." 1 Landrecht" zurück. Wir sind uns darüber klar, Laß bei der Auslegung der betreffenden Para graphen des allgemeinen Landrechts die spitzfin- sanden würde. Die Saarbevölkerung hätte dafür kein Verständnis. Es würde ihrem Nechtsgefühl nicht verborgen bleiben, daß mit der hier beliebten Anwendung des preußischen Landrechts jede poli zeiliche Maßnahme gedeckt werden könnte, und sei sie noch so willkürlich! Wer oder was wäre Das Frankenberger Tageblatt ist bas zur BerSssentllchung der amtlichen Belamtmachungen der Amtshauptmannschast Wha und des Stadtrat» zu Frankenberg be-Srdllcherseltr bestimmte Blatt Streit über die Möglichkeit ihrer Anwendung in ebenso langen, wie ergebnislosen Debatten ver- Die Regierungskommission des Saargebietes hat eine Verfügung erlassen, in der sie sich weigert, der Entscheidung des Un tersuchungsrichters entsprechend die beschlagnahm ten Akten der Landesleitung der Deutschen Front und der „Saarkorrespondenz" freizugeben. Sie begründet ihre Ablehnung mit der Berufung auf Durch Treu« zum Führer, durch Disziplin, Charakter und Leistung werden wir Deutschland diene«. Wirklich« SA.-Führ«r und SA.-Männer haben nie «in andere» Ziel gekannt. vorwärts für den Führer und damit für de« deutschen Volke« Zukunft. Der Führer der Gruppe Lachsen. Schepmann, Gruppenführer. Gleichzeitig verabschiedet sich Pg. Schepmann mit folgendem Aufruf von seinem bisherigen Wirkungskreis: SA.-FSHrer und SA.-MLnner der SA.-Gruppen Niederrhein und Westfalen l Der Führer und der Chef de« Stabe« haben mich mit de« Führung der sächsischen SA. beauftragt. Bei meinem Abschied grübe ich jeden Kämpfer der SA. in alter Kameradschaft und sprech« euch meine« Dank au« für die bewiesen« Treue und euren Opfermut. Wir bleiben Kampf- Die Gaarrekierung vegeyt offenen ReGtovenG Durchführung richterlicher Entscheidung verweigert beseitigt ihrer von Emigranten ein- fertig bestimmten Anstellung gegen das national-- s Ihnen gelingen möge, normale und herzliche bewußte Deutschtum hat sie sich nun schon zu Beziehungen mit dem stammverwandten österrek- einer offenen Mißachtung richterlicher Autorität . chischen Volke herzustellen". Da« Taa-bl-tt« 1.S» Mk. Btl la Pfg. mehr, be Hinreißen lassen. Mit dieser Entscheidung hat sie sich in bewußten Gegensatz zu den im Saar gebiet geltenden Rechtsgrundsätzen gestellt. Die Lage ist damit eindeutig geklärt. Protest der Saarbevötterung Befehl und Vermächtnis Berlin, 8. 8. Vizekanzler a. D. von Papen hat Reuter uttd Associated Preß auf deren Wunsch Dopend« Erklärung übermittelt: „Nachdem di« österreichische Regierung das Agrement zu meiner Ernennung zum Gesandten vkä» bevollmächtigten Minister erteilt hat, ent spreche ich gern Ihrem Wunsche nach einer kurzen Erklärung: Di« mir von dem Führer und Reichskanzler erteilt« Aufgabe ist in seinem Schreiben vom 26. Juli 1934 an mich eindeutig und klar Umrissen. Ich habe mich dieser Mission zur Verfügung ge stellt, !um sie dem Sinne und dem G«iste «ach zu erfüllen, weil ich weiß, wieviel fiir die Entspan nung der europäischen Lag« von ihrer Verwirk lichung abhangt und weil ich damit meinem Land« auch in dieser neuen Stellung dienen kann. Di« letzt« Unterschrift des verewigten Feld marschalls von Hindenburg ist unter «in Schreiben an mich gesetzt, in dem es heißt: „Wenn ich Sie nunmehr als diplomatischen Vertreter des Reiches nach Wien entsende, so geschieht es in der aufrichtigen Hoffnung, daß es Ihnen gelingen möge, normale und herzliche Beziehungen mit dem stammverwandten öster reichischen Volke hrrzustellen. Meine besten Wünsche - Ankefgrnprrts: i Millimeter Höh- -nisbaltlg <— 22 mm breit) 4 Pfennig, im RedNtlonSteil (-- 72 mm breit) SO Pfennig. Klein- Anzeige» find bei Aufgabe zu bezahlen. Ilir Nachweis nnd Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr. - Mr schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorfchriften Aufschlag. Bei gröberen Aufträgen und im WIederholungsabdrmk Er- mütziguna nach feststehender Staffel. Kürzer TagesMegÄ D«r Führer wird am Fr«itag, dem 17. August, abeuds um 8 Mr, über alle deutsche« Sender zum deutschen Volk« sprechen. Die Ned« soll an allen Orten aus die öffentlichen Plätze übertragen werden. Ferner ist die Rundfunk organisation der NSDAP mit der Organisierung eines großen Gemrinschastsempfanges beauftragt. Mn Montags dem 13. August, wird um 8,30 Mr abends Reichsminister Dr. Goebbels über die Reichssender Berlin und Deutschlandsrnder ebenfalls zum deutschen Volke sprechen. Auch für diese Veranstaltung ist «in Gemeinschaftsempfang vorbereitet. Nachdem die österreichische Regie rung das Agrement für die Ernen nung des Gesandten v. Papen erteilt hat, sind diesem durch den Führer und Reichs- kanzler die noch! vom verstorbenen Herrn Reichs präsidenten vollzogenen Urkunden der Enthebung vom Amt als Reichsminister und Stellvertreter des Reichskanzlers sowie der Ernennung zum außerordentlichen Gesandten und Bevollmächtigten Minister in besonderer Mission in Wien ausge- händigt worden. Vizekanzler a. D. v. Papen hat Reuter und „Associated Preß" eine Erklärung übermittelt, in der es u. a. heißt: Tie mir von dem Führer und Reichskanzler erteilte Aufgabe ist in seinem Schreiben vom 26. Juli 1934 cm mich eindeutig und klar umrissen. Ich habe mich dieser Mission zur Verfügung gestellt, um sie dem Sinne nach und dem Geiste nach zu erfüllen, weil ih weiß, wieviel für die -Entspannung der europäischen Lage von ihrer Verwirklichung abhängt und weil ich damit meinem Lande auch kn dieser neuen Stellung dienen kann. Die letzte Unterschrift des verewigten Meldmarschalls von Hindenburg ist nahmen völlig unberechtigt und ohne -stichhaltige Begründung erfolgt waren. Sie sind deswegen als reiner Willkürakt gegen die Deutsche Front zu werten. Für diese unerhörten Terrormaßnah men gegen die Landesleitung der Deutschen Front, die in der Bevölkerung eine begreifliche Beun ruhigung mährend der letzten 14 Tage hervor riefen, trägt daher die RegierungSkommission vor aller Welt die volle und nicht abzuleugnende Verantwortung. A«t den Pranger Saarbrücken, 8. 8. Die Negierungskom- misskon des Saargebietes hat heute ein« Der- sügung erlassen, in der sie sich weigert, der ge meldeten heutigen Entscheidung des Untersuchungs richters entsprechend die beschlagnahmten Akten der Landesleitung der Deutschen Front und der „Saarkorrespondenz" freizugeben. Sie begründet ihrs Ablehnung mit der Berufung auf das all gemeine Landrecht als Präventivmaßnahme. Wenn irgendwo noch ein Zweifel daran möglich war, daß die Regierungskommission des Saar gebietes di« Geschäfte landfremder Elemente be sorgt und gegen di« saardeutsche Bevölkerung parteiisch eingestellt ist, so ist dieser Zweifel nun- -a-' - . Me letzte LlnterMrift Hindenburgs Herr v. qsaven üver feine Miene- ^Nifsion Ungerechtfertigte Vsschlagnahmungen Saarbrücken, 8. 8. Der Untersuchungs« Dichter des Saargebietes hat aus die Beschwerde d«r Landesleitung der Deutschen Front und der „Saarkorrespondenz" hin eine Verfügung erlassen, nach der dir von der RegierungSkommission ver anlaßt« Beschlagnahme der Akten am 24. Juli zu Unrecht erfolgt und sofort aufzuhebrn sei. Zum allgemeinen Befremden der Saarbevölke rung hatte sich die RegierungSkommission bekannt lich um 24. Juli veranlaßt gesehen, Mit schärfsten und einschneidendsten Maßnahmen gegen di« Lan desleitung der Deutschen Front und die beiden hiesigen Nachrichtenbüros, DNB und „Saarkor respondenz", vorzugehen. An diesen Stellen fan den unter Heranziehung eines beträchtlichen Poli zeiaufgebots, das auf' Fahndung nach Schwer verbrechern schließen ließ, am 24. Juli ausgiebige Haussuchungen statt. Sämtliche Allen wurden beschlagnahmt. Diesem Vorgehen war der un geheuerliche, völlig unbegründete Verdacht der Anstiftung zum Morde und die Vermutung einer Mittäterschaft an dem Attentat auf den Emigran tenkommissar Machts zugrunde gelegt. Di« drei Bürohäuser der Deutschen Front wur den sogar für sechs Tage versiegelt, so daß dl- gesamten Arbeiten der Landesleitung lahmgelegt waren. Selbstverständlich hatten die betroffenen Stellen sofort Beschwerde eingelegt. Heute hat nunmehr der Untersuchungsrichter der Landesleitung der Deutschen Front und der „Saarkorrespondenz" seine Entscheidung mitoeteilt. In der sehr ausführlichen Begründung heW es u. a.: Eine so umfassende und schwere Maßnahme, wie die bei der Deutschen Front vor genommene Beschlagnahme erheischte zum min desten, daß irgendwelche Anhaltspunkte für die Beziehungen des Attentäters Baumgärtner zur Deutschen Front vorhanden seien. Ganz abgesehen von den allgemein dagegen sprechenden Erwägun gen hat di« bisher gerade auch in dieser Richtung geführt« Voruntersuchung nicht das Geringste für Beziehungen zwischen dem Machts-Attentäter und der Deutschen Front ergeben. Di« Beschlagnahm« ist daher ungerechtfertigt und sofort aufzuheben. Die Verfügung des zuständigen Unterfuchungs- rlchters hat eindeutig erwiesen, daß die von d«r RegierungSkommission ungeordneten Maß ¬ test, die österreichischen Alldeutschen würden sich darüber aufgeregt haben und die Nationalsozia listen würden das zum Vorwand genommen haben, um noch verwegener vorzugehen, als bisher. Bes ser sei es daher gewesen, Deutschland durch die Regeln zu Linden, die jeder amtlichen Vertretung im Ausland vorgeschrieben seien. Der „Temps" beschäftigt sich dann wieder ein« mal in gewohnter Weise mit dem gegenwärtigen Stand der Anschlußfvage und erklärt u. a., selbst wenn es in Oesterreich noch «ine Anschlußbewe« gung gäbe, wäre sie von allen Möglichkeiten in Mitteleuropa ausgeschlossen, denn die Aufrecht erhaltung der Unabhängigkeit Oesterreichs sei nicht nur ein österreichisches, sondern ein internationales Problem, demgegenüber di« Mächte sich nicht Die „Saarbrücker Zeitung" schreibt: „Der Beschluß des Gerichts und seine Begründung lassen über die unzureichende rechtliche Begrün dung der Aktenbeschlagnahme keinen Zweifel. Fest steht, daß die von den Haussuchungen betroffenen Stellen mit dem Fall Baumgärtner nicht in geringstem Zusammenhang gestanden Haven. Fest steht aber auch, daß das Attentat nur ein Vor wand für eiiw Polizeiaktion gewesen ist, dis nun nachträglich eine völlig andere Rechtfertigung er fährt. Di« Regierungskommission weigert sich, die Beschlagnahme der Akten auszuheben. Sie zieht sich hierbei hinter das ^allgemeine preußische ———— l Paris, 8. 8. Der „Temps" und das „Jour- I nal des Debats" nehmen zur Erteilung der öster- - - «reichischen Zustimmung zur Ernennung von Pa- Dle ErNeNMilgSUrNlNde aUSgeMdigt pens als deutscher Gesandter in Wien Stellung. ° Berlin, 8. 8. Nachdem die österreichisch« Re-' ^?er,,Temps"sE Mnlonmtstben aieruna das Aarement kür dis Ernennung des Ge- Wiener Regierung nicht gegen dre diplomatischen LL von Uapm er^ Gepflogenheiten Zu tmimung den Führer und Reichskanzler di« noch vom ver- Zeigern wo^ storbenen Herm Reichspräsidenten vollzogenen Ur- gehabt hätte. d» Abbruchder diploma künden der Enthebung vom Amt als Reichs-, Un Z^ehun^ Minister und Stellvertreter des Reichskanzlers, sowie der Emennung zum Außerordentlichen Ge sandten und bevollmächtigten Minister in beson- Mission in Wien ausgehändigt worden, an fedem Werktag: Monat«.»e»«g»pre>s r Ibholung In den Ausgabestellen de» LaudgebleteS gutragung Im Stadtgebiet IS Pfg., Im Landgebiet „ . , . , -0 Pfg. Botenlohn. WoAeniarten gy Ps Einzelnummer 1»Pfg., Tonnabendnummer LV Pfg. Postscheckkonto: Leipzig rssol. Gemelndegirokonto: Frankenberg. Fernsprecher SI. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergfachsen. Die zweite, Anfang August durch geführte Erntevorschätzung für Ge treide hat im gesamten Reichsdurchschuitt für alle Getreidearten etwas höhere Mengsnerträge erbracht, als nach der ersten Vorschätzung zu Anfang Juli angenommen wurde. Bei einem Eisenbahnunglück in der Nähe von Radomir wurden 5 Personen getötet, 8 schwer und 3 leicht verletzt. Ein Autobus der Linie Warschau— Bialystok stürzte, wahrscheinlich infolge Plat zens eines Reifens, von einer Brücke in den Bug. Dabei sind 15 Fahrgäste ertrunken. Saarbrücken, 9. 8. (Funkspruch) Die gs- das allgemeine Landrecht als Präventiomaß- samte Saarpresse steht heute unter dem Eindruck nähme. des' offenen ausgebrochenen Rechtsstreites zwischenf Die Na tion alsy no de der Deutschen der Deutschen Front und der Saarregierung. Ob-Evangelischen Kirche tritt am heutigen gleich sie wegen der strengen Vorschriften ihre Donnerstag im Preußenhaus zusammen. Wie Helle Empörung nur vorsichtig zum Ausdruck brin- der Rechtswalter der Deutschen Evangelischen gen kann, fehlt es nicht an Kommentaren, die Kirche, -'Ministerialdirektor Jäger, in einer den offenen Protest der hiesigen Bevölkerung j Pressebesprechung ausführte, werden die Beschlüsse gegen die gestrige Weigerung der Regierung^- und Auswirkungen dieser Tagung von entschsi- kommission, einer richterlichen Entscheidung zu ent- dender Bedeutung für die Befriedung der Kirch« sprechen, zum Ausdruck bringen. begleiten Sie beider Durchführung dies«« verant- der Befürchtungen und Warnungen Frankreichs österreichische Regierung gebe «inen Beweis ihrer wortungsvollen Aufgabe." begangen habe'd i Schwäch«. Paris, 9. 8. (Funkspr.) Di« Erteilung des Agrements für Herrn von Papen durch die Wie ner Regierung wird in nationalistischen französi schen Kreisen als ein Beweis der Schwäche des Kabinetts Schuschnigg ausgelegt. In die sem Sinne äußert sich u. a. das „Echo de Paris", Kas sich sogar eines gewissen Mißtrauens nicht , , „ ... erwehren kann. Auch die „Ere nouvelle" scheint gleichgültig verhalten könnten. von der Widerstandsfähigkeit der österreichischen j Das „Journal des Debats" bringt sein Er- Regierung gegen die Anschlußgefahr nicht ganz staunen zum Ausdruck, daß sich Wien dem B er- Lberzeugt zu sein und verlangt deshalb bei den lmer Willen beuge. IS Tage nach dem Tode „künftigen internationalen Verhandlungen" die Dollfuß', so erklärt das Blatt, tue man so, als Lehre ans den Fehlern zu ziehen, die man „trotz ob die Lage wieder Normal geworden fei und die u N B-Ml d«. Füh-«r- üb.rn«hm. ich die Führung d«r Grupp« Sachsen im Geist« Wn^S» oer zwölf Punkt« Avals Hitler-, : nach diesem Schema noch vor einem polizeilichen Zugriff sicher. Die RegierungSkommission wird nicht umhin können, die Grundlagen ihres Ver dachtes deutlicher zu machen, wenn sie die Be- völkerung von dem aufreizenden Gefühl der genoss«» und SA.-Kamerad«» in» Seist« und für die Ziel« de, Führer». S« ieb« der Führer! Es Rechtsunsicherheit bewahren will. Was gibt zu leb« unser deutsches Boll! 1 einer s, schwerwiegenden Anwendung des allge-