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Mkfimm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für WMndt, Seisersdnes, Klein- u. EroMsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus« . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 38. Kerusprecher: «mt Deuben 2120 Dienstag, den 1. April 1913. Fernsprecherr «mt D-Ub-« 2120 26. Jahrgang. der Kommis, der Geschäftsmann wie der kleine Beamte, sie fischen Regimenter muffen, wenn die Adressaten sich auf dem leuba in die Elbe getrieben worden sein Wilhelmine Karoline verw. Becker, feierte ihren 98. Geburts mil ihrem zweiten Gatten bereits 1909 die goldene Hochzeit zu töten. Die Belagerung der Festung werde weiter fort geführt werden trotz aller Warnungen. — Im Wiener Auswärtigen Amte ist die Nachricht von der Wiederaufnahme des Bombardements Skutaris, das nur von den Montenegrinern vorgenommen werden kann, da die Serben ihre Aktion eingestellt haben, aus zuverlässiger Quelle eingetroffen. In Cetinje wurde mehrere Stunden lang starker Kononendonner aus der Gegend von Skutari gehört. Trotzdem wird zunächst eine authentische Feststellung des Vorgehens Montenegros vorgenommen werden. Sollte sich die Nachricht bestätigen, so wird Oesterreich zu der angekündigten Flotten- demonstratio» vor Antivari schreiten. — Die b u l g a r i s ch e n V e r l u st e bei der Er stürmung Adrianopels betrugen 11 000 Tote und Verwundete. Die Serben verloren 1200 Mann. begehen. — Eine für Handwerker wichtige Bestimmung der Gewerbeordnung tritt mit dem 1. Oktober ds. Js. in Kraft. Nach einer Uebergangsfestsetzung zum Gesetz vom 30. Mai 1908 bet. Abänderung der Gewerbeordnung darf bis zum 1. Oktober 1913 die Zulassung zur Meisterprüfung vom Bestehen der Gesellenprüfung nicht abhängig gemacht werden. Nach dem genannten Zeitpunkt muß der Meisterprüfung die Gesellen prüfung voraufgegangcn sein. Ausgenommen von dieser Be stimmung sind nur diejenigen Personen, die am 1. Oktober 1908 bereits die Berechtigung zur Anleitung von Lehrlingen hatten. Sie werden also auch ohne den Nachweis der be standenen Gesellenprüfung nach' dem 1. Oktober 1913 zur Meisterprüfung zugelassen, während alle anderen Handwerker, die den Meistertitel zu erwerben gedenken, vom 1. Oktober ab die Gesellenprüfung abgelegt haben müssen. Kleine Notizen. Einen verhängnisvollen Ausgang hat ein geselliges Beisammensein genommen, das der Stein arbeiter Jannasch in Auritz bei Bautzen aus Anlaß seines Chauffeur wurde tödlich verletzt, der Gastwirt Thomas aus Liegnitz erlitt einen Beinbruch. — Die von der Berliner und anderen Behörden seit längerer Zeit gesuchten E is en b a h n r ä u b e r, die besonders die Strecke Hanau-Frankfurt a. M.-Karlsruhe unsicher machten, sitid von der Leipziger Kriminalpolizei verhaftet worden. Es handelt sich um den Chauffeur Zinner aus Beltzenberg und die stellungslose Kellnerin Stephan. Beide halten unter dem Namen Leutner eine Wohnung gemietet. Die Kriminalpolizei fand bei ihnen zahlreiche Stücke hochelegante Reisegepäcks vor. Sofortige Nachfrage bei den Trödlern schaffte den größten Teil der gemachten Beute wieder zur Stelle. Die Diebe stehen auch in dem Verdacht, die in der letzten Zeit in München u. Berlin verübten Hoteldiebstähle auf dem Kerbholz zu haben. Hur Nah una fern Rabenau, den 31. März 1913. — Von heute Dienstag (1. April) an werden die Post schal ter zum Verkehr mit dem Publikum bereits 7 Uhr früh geöffnet werden. Auch das Telephon kann von diesem Zeitpunkte an benutzt werden. — Am Sonntag nachmittag verlor auf der Dresdner Straße oberhalb Eckersdorf ein Radfahrer die Herrschaft über sein Vehikel und kam mit der Erde unsanft in Berüh rung. Außer zerrißenen Hosen und Jakett trug er blutende Verletzungen davon. Schuld an dem noch glücklich abgelau fene» Unfall trug der Radfahrer selbst, da er die Kurven der abschüssigen Straße in schnellstem Tempo befuhr. Vor einigen Jahren ist an der gleichen Stelle ein junger Mann aus Reick mit seinem Rade tödlich verunglückt. — In nichtöffentlicher Sitzung beschäftigte sich der Bezirksausschuß der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt mit mehreren Konzessionsgesuchen. Genehmigt wurde das Gesuch des Gastwirts Weichert in N ie d e r h ä s l i ch, der um die Ausdehnung der Konzession auf einen weiteren Raum im Erdgeschoß nachgesucht hatte. Abgelehnt wurde dahingegen das Gesuch des Bruno Richter in Mohorn um die Genehmigung zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken und das Gesuch des Küchlers in Tharandt um die Erlaubnis zum Tanzhalten für geschlossene Gesellschaften. — Der Bezirksausschuß der Königliche Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde genehmigte das Gesuch der Gemeinderäte Hermsdorf i. E., Schönfeld, Ammelsdors, Seyde, und Nehefeld um Anfertigung der Vorarbeiten für den Bau einer Schmalspurigen Nebenbahn von Schmiedeberg durch das Pöbeltal wenigstens bis Sehde. Den Vorschlägen der Königl. Amtshanpimannschast wurde zugestimmt hinsichtlich der Bildung von Orts- und Landkrankrnkassen nach Maßgabe der NeichsversicherungSordnung im amtsh. Bezirke, sowie wegen der Bewirtschaftung der Gemeindewaldungen zu Hartmannsdorf. — Am 1. April d. I. tritt bei der Sparkasse Dippol diswalde eine neue Sparkassen-Ordnung in Kraft. Von diesem Zeitpunkte ab erfolgt die Verzinsung halb monatlich mit 3i/, v. H., und zwar in der Weise, daß die am letzten und vorletzten Monatslage erfolgenden Rückzahlungen für den ringen, indem der „Meteor" am 9. November 1870 auf der Höhe von Havanna gegen den großen französischen Kreuzer „Bouvel"sich ruhmreich schlug und den Gegner, der ihn rammen wollte, sogar kampfunfähig machte. — Eine auffällige Todesanzeige findet sich in den Leipziger Zeitungen. In der Anzeige, durch die Herr Georg Steinbach, in Fa. F. E. Steinbach, Seifenfabrik, den Tod sei ner zwei Geschäststeilhaber, Max Hugo Schmidt und Mox Friedlich Herzog, bekannt gibt, heißt es: Herr Schmidt starb im besten Mannesalter unerwartet am Herzschlage, wenige Stunden später folgte ihm mein schwerleidcnder Vetter Herzog, infolge einer ihm durch eine Leipziger Beerdigungsanstalt ge wordene rücksichtslose Mitteilung des ersten Trauerfalles nach. — Am 22. März sind auf Konto einer Leipziger Firma Geburtstages in seiner Wohnung veranstaltet hatte. Im Laufe des Abends gerieten die Geburtstagsgäste in Streit, der schließlich in Tätlichkeiten ausartete, wobei der Sleinarbeiter Ludwig dermaßen gejchlagen und dann die Trippe hinabge worfen wurde, daß er am nächsten Tage den erlittenen Ver letzungen erlog. Ludwig war 38 Jahre alt und verheiratet. — In dem vom Wald umgebenen sogen. „Schwemmteich" bei Sayda i. E. fand man die Leiche eines Mannes, die anscheinend schon längere Zeit dort gelegen hatte. Man ver mutet, daß der Tote ein seit etwa vier Wochen vermißter Einwohner aus Heidelberg bei Sayda ist. — 60 000 Mark kostete ein Abendessen eines Geld mannes in Paris. Auf jeden Gast kommen 2400 Mark. — Es gibt zahlreiche Familien, die froh wären, diese Summe als Jahreseinnahme zu besitzen. Das in Frage stehende Essen bestand aus 26 Gänge». Die Weine und Liköre kosteten 15 000 Mark. — Neble Folgen eines Scherzes mußte am dritten Osterfeiertage ein in einem Fabriketablissement in Lunzenau beschäftigter Saalmrister erleben. Während er eine vor ihm stehende Arbeiterin neckte, drehte sich diese plötzlich um und fuhr dabei mit einem zufällig in der Hand gehaltenen Messer dem Saalmeister durch die Kleidung dermaßen in den Unter leib, daß das Blut hoch aufspritzte. Die Verletzung soll nicht lebensgefährlich sein. Bekanntmachung. Anmeldungen zur allgemeinen Fortbildungsschule: Diens tag, den 1. April, nachmittags 2 Uhr- Anmeldungen zur Gewerbeschule: Donnerstag, den 3. April, nachmittags 2 Uhr. Vorzulegen sind das Schulentlassungszeugnis und das Zensurbuch. Der Schuldirektor, E. Reinicke. — Dresden. — Die Handelskammer Dresden beschloß die Einführung eines K a b e l Verkehrs zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zu ermäßigter Taxe, ähnlich dem zwischen England und den Vereinigten Staaten bestehenden, zu befürworten. Dresden. — V o l ks w o h l ko n z e rt e. Die all jährlichen 6 Konzerte des Vereins Volkswohl, mit deren Ver anstaltung er sich wahre Verdienste um die musikalische Er ziehung des minderbemittelten Publikums erwirbt, werden aus nahmsweise eine Nachfeier am 11. April erhalten, in der u. a. auch die Synphonie „Pathötique" von Tschaikowsky zu hören ist. Es ist nicht möglich, auch nur zu annähernd billigem Preise (30 Pfg.) ein gleich reichhaltiges und gleich gutes Pro gramm in so tadelloser Ausführung zu bieten, als es hier unter gewiß großen Opfern des Vereins geschieht. Auf breiter klassischer Grundlage, auch Solisten-Konzerte sind dabei, ruhe» die Perlen zeitgenössischer Musik, ausgeführt von sämtlichen alle beeilen sich, nach Geschäftsschluß an der Kasse ihr Pro gramm zu lösen zu den halb 9 beginnenden Konzerten und stören nun nicht, wie in manchem sonstigen Konzert durch Gespräch, Gläsergeklirr re. Sogar die Beleuchtung beschränkt man um das Gehör zu verschärfen. Man kann nur wünschen, daß freiwillige Beiträge den Verein zu seiner edlen Mission in noch größerem Maßstabe befähigen. — Wegen Verfehlungen im Amte war ein 48jähriger Schlachthofsanfseher aus seiner Stellung entlassen worden und wurde seit einigen Tagen vermißt. Ec wurde auf einem Bauplatze in Dresden-Trachenberge tot aufgefunden. Er hatte sich erschossen. — Im Grundstück Löbtauer Straße 9 in Dresden stürzte ein zehn Jahre altes Schulmädchen beim Fensterputzen infolge eines Fehltrittes zwei Stock hoch in den Hof hinab und blieb mit schweren Verletzungen bewußtlos liegen. Das arme Kind verstarb während des Transportes nach dem Krankenhause. Wie die „Frankf. Ztg." schreibt, wird der Flugplatz Johannisthal in einiger Zeit ein neues Luftschiff erhalten, und zwar einen Luftkreuzer, an dem die Luftantriebsgesellschaft Versuche mit einem gänzlich neuen System anstellen will: Bis her wurden Lenkballons stets durch Schrauben angetrieben, die sich durch Zug oder Druck vorwärts bewegten. Der neue Luftkreuzer soll nach dem Entwürfe des Oberleutnants Meyer hinter der Gondel ein Nahmengestell erhalten, in dem sich schmale, parallel gestellte Leisten befinden, die die Fort bewegung des Luftschiffes bewerkstelligen. Die bisher auf dem Platze des Luftschifferbataillons in Tegel vorgenommenen Versuche mit dieser neuen Antriebsvorrichtung haben sich vorzüglich bewährt. — Nach Meldungen aus Petersburg soll man sich dort darüber klar sein, daß Serbien Ansprüche auf die Beule der Balkanstaaten stellen wird. Von serbischer Seite wird darauf hingewicsen, daß beim Falle Adrianopels 60 000 Ser ben mit beteiligt waren, und daß aus diesem Grunde die Siegeslorbeeren nicht nur den Bulgaren, sondern auch den Serben gebühren. — „Daily Expreß" erhält vom Auswärtigen Amte in ... „ „ Cetinje ein Telegramm, in dem erklärt wird, daß Montenegro — Bei O b e r m ich e l s d o r f überschlug sich eiwauf keinen Fall die Entscheidung der Großmächte über das Automobil, die Insassen wurden herauLgeschleudert. Sofort Schicksal Skutaris annehmen könne. Die Mächte versuchten, gelötet wurden der Destillateur Graf aus Haynau, der Kauf-durch Schaffung eines selbständigen Albanien Montenegro mann Julius Müller aus Haynau und ein Monteur. Der z - . 52 Musikern des GewerbehauS-Örchesters unter Leitung von - Ein Veteran der deutschen Kriegsmarine, der Ingenieur Kapellmeister Olsen im Volkswohlsaal, dessen scharfe Akustik Carl Lauterbach in Leipzig ist am Karfreitag zur letzten Ruhe keinen Ton des feingliedrigen polyphonen Gewebes verwischt, gebettet worden. Ec war emer der wenigen, denen es vergönnt Und wie zeitgemäß und erzieherisch das Unternehmen ist, sieht war, 1870/71 als Besatzung des kleinen Kanonenbootes man aus dem regen Besuch — der Arbeiter, die Verkäuferin, „M eteor" die ersten Ruhmesblätter unserer Marine zu er- hex Kommis, der Geschäftsmann wie der kleine Beamte, sie Monat voll verzinst werden. Die vom 3. bis mit 15. eines Monats bewirkten Einlagen und die vom 16. bis mit dritt letzten Tage des Monats erfolgenden Rückzahlungen werden . -- - nur für den halben Monat verzinst, 20 000 Mark beim Postscheckamt in Leipzig auf Grund — Am Sonnabend führte der in N i e d e r g o r b i tz Meier gefälschter Schecks abgehoben worden. Die Auszahlung wohnhafte Schreiberlehrling Schellenberg in einem Dresdner Ft in Tausendmarkscheinen erfolgt. Die Nachforschungen nach Schwimmbassin vom Sprungbrett den Kopfsprung aus, schlug dem Schwindler, der sich zur Abhebung des Geldes vermutlich aber so heftig auf den getäfelten Boden auf, daß er eine Fner Mittelsperson bedient hat, waren bisher erfolglos. Auf Gehirnerschütterung davontrug. Der bewußtlose junge Mann die Ermittlung und die Wiedererlangung des erschwindelten mußte nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht werden. Geldes hat die Kaiserliche Oberpostdirektion eine Belohnung — Der Werkmeister Bruno Johannes Kämpfe in Dip-von 800 Mark ausgesetzt. poldiswalde wurde vom Landgericht Freiberg wegen! — Postsendungen und Telegramme an Offiziere und Vergehens »ach 8 184 Ziffer 1 des St.-G.-B. zu einer Geld- Soldaten der in Elsaß-Lolhringen in Garnison stehenden säch- stcase von 30 Mark oder 3 Tage Gefängnis verurteilt. ,Men Regimenter müssen, wenn die Adressaten sich auf dem — Auf Langebrücker Flur wurde die Leiche eines im Truppenübungsplatz Oberhofen (Els.) aufhalte», in der Aus- Anfange der 20 Jahre stehenden Mannes aufgefunden, der ftAFt "ls Bestimmungsort die Angabe Oberhofen (Elf.)' dem Arbeiterstunde anzugehören scheint. .Uebungsplatz tragen, da beim Fehlen des Zusatzes Uebungs- — Der vierjährige Walter Reimund Jahne ausCopi tz plutz die Postsendungen nach der Postanstalt im Orte gleichen Wird seit dem 25. März vermißt. Ec ist vermutlich vom Namens jehlgeleitet werden und Verzögerungen erleiden. Grundstücke Schillerstraße 2 in Pirna, wo sich Stufen nach! — Der 21jährige Sohn des Bahnwärters Rauchfuß in dem Seidewitzbache befinden, in den genainlen Wasserlauf Grüna, der sich als Grenadier auf Urlaub bei den Eltern gestürzt und ertrunken. Der Leichnam dürfte durch die Gott- befand, hantierte mit einem alten Revolver und lud ihn. leuba in die Elbe getrieben worden sein. Plötzlich gmg die Waffe los und traf den Mann so, daß die — Die älteste Einwohnerin in B ä r e nste i n, Frau Sehkraft eines Augen zerstört wurde. Wilhelmine Karoline verw. Becker, feierte ihren 98. Geburts- — Punz Heinrich stattete gemeinsam mit dem Kronprinzen tag. Die Hochbclagte war 69 Jahre verheiratet und konnte Georg von Griechenland dem in Kephesia bei Athen gefangen mit ihrem zweiten Gatten bereits 1909 die goldene Hochzeit gehaltenen Verteidiger von Janina, Essad Pascha einen Besuch ab. Der Prinz ließ sich Einzelheiten über die Belagerung erzählen.