Volltext Seite (XML)
verlogsoU Dc««de«. »nreigenprell«: dl« IspaUig« » mm breit« geil« I Pllg tüe KamIllenan^Ig»» I Psg Aür Platzwünjch« ttnnea «l» lei« G«w!ih, leiste«. Erscheint I «al wlichenllich. «aiwillcher vezugspreie durch lrüger ,in>chl. « Psg. Lz». « Psg. rrLgerlahu 1.70; durch dl« Post 1.70 «Inlchllebllch Postilbrrwkllungsg«b!lhr, «uziiglich b« Psg. Post-Bistellgeld. Slnzelnummer 10 Psg., Sonn. u. Festiag,numme, «> Psg, Abbestellungen müssen spiltesten, «In« Woche vor Ablauf de, vezugs^il schrlsilich beim Perlag «lngegangen sein. Unser« Urige, dürfen kein« Abbestellungen «nigegennehme«. LüchMHe volksMuns Nummer 2S9 — ZS.Iahrg -chrislleilung: Dresden-«^ Polierst,. 17, Fernruf «7l1«. «0l» Eeschilslsstell«, Druck und Verlag: Germanin Buchdrucker«! «. Verlag I-, ». S. Winkl, Polkrstrast« 17, Fernruf Illlir, Postscheck: Rr. IM, Bant: Et-dtbanl Dreien Re. V7S7 MMwoch, 2Z. Dezember 1SZK Im Fall, von HSHeier Gewalt, «erbot, etntretenb« Vetrieb» stSrungen hat der «e,ieher ober Werbunglreibend« kein« jnrüch«, fall, di« Zeitung ln deschrünktem Umlang«, -«g,IU«r oder nickt erickein! »rriiillungsoi« ist Dr«»den. Lor dem Austausch vo» 4ooo Geiseln? Neue Enthüllungen -es „Echo -e Paris" Zwei französische Kanonenflugzeuge nach Barcelona gesandt London, 22. Dez. „Daily Telegraph" meldet aus Saint Jean de Luz. dass die Verhandlungen zwischen den auf Seiten der Roten stehen den baskischen Separatisten und der spanischen Nationalregie rung iibcr den Austausch von insgesamt 4000 Geiseln, von denen bereits Eden in seiner letzten Unterhausrede gesprochen hatte, unmittelbar, vor dem Abschluss stehen. Mit der Freilassung der Geiseln, die von britischen Kriegsschiffen befördert werden sol len, sei schon in kurzer Zeit zu rechnen. Paris, 22. Dez. Wie Havas aus Bayonne berichtet, sind Vertreter der ro ten Basken aus Bilbao an Bord eines amerikanischen Kriegs- chiffes in Frankreich eingctrosfen, um hier mit Vertretern der panischen Nationalrcgierung über den Austausch von 4000 Gei- eln zum Weihnachtstagc zu verhandeln. An den Besprechungen nehmen auch Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes teil. Paris, 22. Dez. Das „Echo de Paris", das am Montag eine Meldung ver breitet hatte, wonach die französische Regierung das mo dernste französische Kampfflugzeug, einen Dcvoi- tinc-Kanonenapparat, au die spanischen Bolschewi sten geliefert habe, bestätigt am Dienstag diese Mitteilung trotz des Dementis des französischen Lustsahrtministers und trotz der gerichtlichen Klage, die der Minister gegen das Blatt wegen der Veröffentlichung van „Falschmeldungen" elngerelcht hat. „Wir dementieren das Dementi des Luflfahrtmiuisters", so schreibt das „Echo de Paris", „und mir fügen sogar hinzu, datz auch das zweite Devoitine-Kanonenflug- zeug, das wir noch in den Händen der technischen Abteilung des Luftfahrtministcriums glaubten, ebenfalls nach Barcelona unterwegs ist und augenblicklich wegen einer Motorstörung in Limoges liegt". Das Blatt gibt im übrigen nähere Einzel heiten über diese Lieferungen und nennt die Namen der Flug zeugführer, die mit der Durchführung des Auftrages betraut worden seien. Steigende Lebensmittelknappheit in Katalonien Salamanca, 22. Dezember. Der Nationalsender teilte mit, datz infolge der ständig steigenden Lebensmittelknappheit in Katalonien die dortigen Aerzte, Rechtsanwälte und Kaufleute sich bereit erklärten, auf fällige Rechnungen 20 v. H. Nachlass zu gewähren, wenn dann der in Rechnung bestehende Betrag in Waren zur Verfügung ge stellt wird. Nach den letzten in Salamanca vorliegenden Nachrichten aus Madrid begegnet oie Räumung der Hauptstadt durch alle Kampfunfähigen neuen Schwierigkeiten. Barcelona, Valencia und Alicante melden, datz der Zustrom von Flüchtlingen aus den Kampfgebieten beängstigende Formen annimmt. Die Lebens mittelnot werde immer grös.er, und es steige auch die Seuchen gefahr. Infolge Breunstosfmangels könne nur noch unregel mässig der Abtransport der nichtwehrfähigen Bevölkerung er folgen. Nadia Tetuan gibt bekannt, datz in den S'ratzen Madrids eine Kundaebung von Frauen stattgssunden habe, die die Ueber- gabe Madrids forderten. 42 Frauen die an der Demonstration teilnahmen, wurden verhaftet und erschossen. Nach zuverlässigen Erkun-!->'inaen trafen in Madrid meh rere tausend ausländische Kommunisten ein. die die grossen Ver luste der internationalen Kolonne in den lctz'en Tagen ausglei chen sollen. DerSkandaitmfranzöflschen Außenministerium Paris, 22. Dez. Die Verhaftung der Sekretärin Linder vom französischen A u tz e n m i n i st e r i u m und des Juden Rosenfeld beschäftigen die Pariser Presse weiterhin sehr stark, obgleich die amtlichen Stellen stärkste Zurückhaltung üben. Rosenfeld mar bereits aus Frankreich nusgewiesen morden. Trotzdem hatte er sich um die französische Staatsbürgerschaft beworben Das EinbürgerungSoerfahren wurde jedoch durch gewisse Schriftstücke erschwert, die in Rosenfelds Personalpa pieren im Autzcnministerium liegen. Alis diesen Dokumenten geht hervor, datz der Jude eine wenig empfehlenswerte Persön lichkeit ist. Die verhaftete Sekretärin hatte früher in Rosenfelds Diensten gestanden und unterhielt immer noch enge Beziehun gen zu ihm. Sie entfernte die belastenden Schriftstücke aus den Akten und ersetzte sie durch falsche Papiere, in denen dein Ju den die besten Prädikate gegeben wurden. Auf diesen Doku menten war die Unterschrift eines hohen Beamten des Quei d'Orsay gefälscht worden, der inzwischen gestorben ist. Die Linder bat weiter ihren Freund Rosenfeld über alle Verhandlungen lausend unterrichtet, die in Zusammenhang mit Waffenlieferungen zwischen verschiedenen sranwüschen Fabri ken und dem Ausland gepflogen wurden. Das französische An- tzenministerium mutz zu solchen Verhandlungen Gutachten ab geben, ehe sic zum Abschluss gebricht werden können. Auf diese Weise war es Rosenfeld möglich, sich im gegebenen Augenblick cinzuschalten. um sein Geschäft zu machen. Gegen die Sekretärin Linder bot der Untersuchungsrichter Anklage wegen Urkundenfälschung erhoben. Der Jude Rosenfeld wird sich vorläufig nur weaen Nichtbeachtung eines Ausweisungsbefehls zu verantworten haben. Wegen des Waffenschmuggels nach Spanien wird die Unter suchung gegen ihn noch iveitergesiihrt. Deutschlands Flottenbauten Widerlegte Auslandsgerüchte - Aur ein ZSovü Tonnen-Schlachtschiff Berlin, 22. Dez. In der letzten Zeit ist in der Auslandspresse die Behaup tung ausgestellt worden, datz Deutschlands FloUcnrüstungen über die im deutsch-englischen Flottenabkommcn cingegangenen Verpflichtungen hinausgchcn. Diese Behauptungen können an Hand des soeben erschienenen „Weyers Handtaschcnbuch der Kriegsflotten für das Jahr 1937" einwandfrei widerlegt werden. Dieses Buch, das auf Grund amtlichen Materials sämtliche Flot ten der matzgebenden Mächte enthält, führt die Neubauten auf, die im Laufe des Jahres 1936 in Auftrag gegeben morden sind. Verzeichnet werden ein Schlachtschiff von 35 000 t und ein Schlachtschiff von 20 000 t, die auf Stapel liegen, und das Schlachtschiff „Scharnhorst", das am 3. Oktober dieses Jahres vom Stapel gelaufen ist und das gleichfalls 20 000 t grotz ist. Von diesen drei Schlachtschiffen gehört nur das Schlachtschiff von 35 000 t zum Bauprogramm 1930, während die beiden an deren Schlachtschiffe bereits im Bauvrograwm von G35 enthalten waren. Deutschland hat also im Jahre 1930 tatsächlich nur ein neues Schlachtschiff in Auftrag gegeben. Deutschland hat weiter 1936 einen Flugzeugträger von 19250 t, einen schweren Kreuzer von 10 000 t. sechs Zerstörer von 1811 t, vier Unterseeboote von 500 t und vier Unterseeboote von 250 t in Bau gegeben. Dieses Vauprogramm hält sich durchaus im Rahmen des zwischen Deutschland und England geschlossenen Abkommens und mutz angesichts der sowsetrussischen Flottenriistungcn ge radezu als bescheiden bezeichnet werden. Auch wenn man die Flottenrüstungen der anderen Grossmächte, ivie beispielsweise England, Amerika und Japan, heranzicht, so mutz gesagt wer den. datz Deutschland sich in einem Rahmen gehalten hat. wie er tzn Hinblich auf unsere Sicherheit nicht mehr unterschritten i«rden kann. Am die Annerkennung der italienischen Oberhoheit in Abessinien Paris, 22. Dezember. Die amtliche Mittciluna des Quai d'Orsay an die itaiieni- scl>e Negierung, nach der Frankreich nunmehr ebenso wie Englandoie französische Gesandtschaft in Addis Abeba in ein Ge u e ra l k o nf u la t umwandell, wird in Pariser politisci)en Kreisen als ein sehr glücklicher Schritt im Sinne einer Verbesse rung der französisch-italienischen Beziehungen bezeichnet. Aller dings wird ausdrücklich darauf hingemiesen. datz diese Matz nahme noch keine Anerkennung der ilalienisci>en Oberhoheit in Aliessinien bedeute. Man hält es jedoch nicht sür ausgeschlossen, datz der Völkerbund Anfang nächsten Jahres die Oberhoheit Ita liens in Abessinien endgültig anerkennt Dann sei auch Frank reich und England die Möglichkeit gegeben, die Anerkennung zu vollziehen. Neue Regierung ln Syrien Paris, 22. Dezember. Die syrische Negierung ist am Montag zurückgetreten, nach dem zum Präsidenten der neuen unabhängigen Republik Hat sche n A I a s s i gewährt worden war. Der neue Präsident dankte dem bisherigen Ministerpräsi denten Ajubi für seine Tätigkeit und beauftragte Dsclpunil Mar. tan mit der Neubildung der Regierung. Zum Präsidenten des syrischen Parlaments wurde der nationalistische Abgeordnete Khuri gewäh't. Volksweihnacht Jedes Volk hat seine eigene Art, Feste zu feiern. Auch das Weihnachtssest ist dein Brauchtum der Volker unterworfen. Man sagt dem deutschen Charakter nach, das; er in die Tiefe strebe und das; ihm jede Oberfläch lichkeit zuwider ist. Weihnachten ist uns nicht nur ein Lippenbekenntnis. Der Katholik, der nur einmal im Jahr, nm Weihnachtstag, in die heilige Messe geht und zu dem Besuch durch die schönen Zeremonien der Kirche veran- latzt wird, bleibt an der Oberfläche eligiösen Erlebens. Ein Mann, der auch Weihnachten nur an sich selbst, höch stens an die Gemeinschaft der Familie denkt, kennt das Gebot der christlichen Nächstenliebe nicht, noch weniger das Gebot der Gemeinschaft, die ihn mit dem ganzen Volk verbindet. Die Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft ist das Charakteristikum der Weihnachtsfeier des deutschen Volkes. Man kann sich nicht zur Gemeinschaft bekennen, wenn man den Klassenkampf auf die Fahne geschrieben hat, man kann nicht Nächstenliebe predigen, wenn man dem anderen die notwendigsten Leb.msbed'nguugen nicht gönnt und nicht verschafft. Es gibt keinen Weihnachts frieden, wenn die Unzufriedenheit der Massen die Parolen des Hasses durch die Strotzen schreit. Erinnern wir uns daran, datz noch vor ein paar Jahren Tausende, sa Hundcrttausende in den Strotzen unsrer Grotzstädb- De- manstrationszüge veranstalteten: „Wir wollen Brot", „Wir wollen Kartoffeln", „Schützt uns vor der Kälte", das waren schneidende Aufschriften. Gcwitz, man erreichte, das; da und dort von den Parlamenten, vom Stadtparla ment ein paar Pfennige als WBbnachtszulagen zur Ar beitslosenunterstützung verteilt wurden, aber das alles waren doch nur Mittelchen, die dem orotzen sozialen Elend nicbt gewachsen waren. Schöne Ersoloe hatten dis privaten Wohl'ahrtsoraanilotia-v'n. vor ollem der orotze Caritasvcrband, die Innere Mission. Aber ihre Arme waren zu schwach, ihre Hille doch nur sporadisch. Der grötzere Teil des Volkes batte trotzdem das G kühl, datz niemand sich um sein soziales Elend kümmere. Man mutz diele Erinnerungen wachrusen. um d'e Weihnachtsfeiern unserer Tage verstehen zu können. Der Unglückliche, in Not geratene, ist aus seiner Isolierung bmausaerissen worden, er erhält heute nicht mckr aelsaeutstche Atmolen. sondern fühlt sich wieder als ein nallmertigec- Mitalicd der Gemeinschaft, die keinen ausschlietzt, der guten Wil lens ist. Es ist kein schlechtes Zeichen für das deutsche Volk, datz uns dieses Bekenntnis zur praktischen Tat für dis Gemeinschaft heute schon etwas ganz Selbstverständliches ist. Als gestern Propngandaminister Dr. Goebbels seine festliche Weihnachtsansvrache zu den drei Millionen Kin dern kielt, do mag vielen dos Autzeraewöhnliche des Er- eianisses gar nicht mehr zum Bewutztsein gekommen sein. W^nn auch vielleicht nicht in diesem Umfang, so fanden Weihnachtsfeiern, die die Negierung veranstaltete, doch auch bereits in den vorhergehenden Jahren statt. Gewitz, Wiederholungen fehlt der Reiz der Neuheit. Das ist aber doch nur bei denen der Fall, die an der Weihnachtsbe scherung nicht praktisch beteiligt sind, und bei lenen, die Immer achtlos an ihren Volksgenossen vorübergchen. Allo anderen freuen sich schon lange auf den Tag, an dem das Bekenntnis zur Gemeinschaft in einer herrlichen Tat der Gemeinschaft wird. Minister Goebbels hat auch gestern wieder auf den grossen Wandel der Dinge hinge« wiesen, und er konnte es mit Stolz tun. Wann gab es ähnliche Aktionen, wie die des Winterhilfswerkes, in der dcutschen Geschichte früher, wann wurden semals solche Niesenmassen mit Weibnachtsgaben beschenkt als gestern. Dio Mittel, die der Minister verteilte, sind nicht durch Kompromitznerhandlungen und Schachergeschäfte der Par« teien bewilligt worden. Solche Summen, die hierzu not« wendig waren, hätten sie auch gar nicht bewilligen K8n« nen. Das Geld ist zusammengeströmt zum grössten Teil aus Groschen, die die Massen des Volkes in die bekann« ten Büchsen des Mnterhilfswerkes gaben. Jeder, der konnte, half mit. Jeder, der gab, konnte sich deshalb auch gestern und in dielen Tagen mitfreuen, als die Ga ben verteilt wurden. Das aanze Volk feierte die De« scherung der Kinder mit. Eine ähnliche Feier der Ge« meinschaft kennt kein anderes Volk. Man kann eine solche Gemeinschaftsfeier auch nicht blotz übertragen oder nachahmen. Denn die Gemeinschaft mutz gewachsen sein aus dem Volk selbst, mutz gefühlt werden und mutz sung und alt nickt nur in der Theorie verbinden, sondern mutz praktische Tat sein. Der gestrige Tag war der Freudentag der Jugend. Von ihr wird heute mehr verlangt als früher. Ihr Leben