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Nr. 2L2. Sonnabend, dev 2V September IVO«. ^ Äayrftr»«;i 4^ »rlcheint täylich nachm, mit «uSnahme der Ssim> und Festtage. taltch nachm, mit Ausnahme ocr -vsnn> u»o ,jc,n r,«r «ierlelj. 1 ^ S« 4 (ohne Bestellgeld), sür Le ...... S «>. Bei a. a. Poslanstalten l. Zeltungspreisliste Rr. t Einzelnummer 10 Pf. — RedaNlonS-Sprechstunde: 11—12 Uhr. Ullllbhüngiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit Inserate werden die 6 gespalt. Petiizeile od. deren Raum mit IS 4. Reklame» mit SO ^ die >iei!c berechn . b Wiederh. bedeut Rabatt. Buchdruiterci, Ncdaktion und t«cfchäft0stelle - Dresden» Pillniher Stratzc -1». — Fernsprecher Skr. 1366. r Die Wirren auf Kuba. Die jüngste Republik der Welt ist Kuba, dos derzeit von Aufständen schwer l)eimgesncht wird. Nur stark vier Jahre hat die republikanische Herrlichkeit dieser Insel ge' dauert und schon steht sie in Gefahr, von der mächtigen amerikanischen Union eingesteckt zu werden. Ter Besitz der Insel ist allerdings auch begehrenswert genug. Ihre Zuckerproduktion erreichte im Jahre 1894 die vordem nie- mals dagewesene Höhe von 1 080 000 Tonnen, so daß sie ein volles Drittel von der Rohrzuckerproduktion der gan zen Welt ausmachte, und daß Java, Mauritius usw. darin weit hinter Kuba zurückstanden. Die Tabakernte betrug bis 1893 im Jahresdurchschnitte gegen 000 000 Zentner, und etwa 430 000 davon wurde in Gestalt von Blättern, der grösste Teil des Nestes aber in Gestalt von Zigarren (1889: 230 Millionen) und Zigaretten (1893: 147 Mil- lionen Pakete) in das Ausland verschickt. Die Einwohner zahl der Insel war im Jahre 1890 ans 1 600 198 gestiegen, die Zahl ihrer Zuckerfabriken (Ingeniös) auf 1119, die Zahl ihrer Tabakpflanzungen (Vegas) ans 8483, die Zahl ihrer Viehznchtgehöste (Potreros) ans 4214, die Zahl ihrer Rinder auf 2,3 Millionen, die Zahl ihrer Pferde, Maul tiere und Esel ans 903 000 und der Wert ihrer sämtlichen Landgüter ans 1200 Millionen Mark. In seinem Aus fuhrhandel aber überragte Kuba (1892: 384 Millionen Mark) sowohl Algerien und Aegypten, als auch das Kaiser tum Japan, und in dem Hasen von Havanna allein ver kehrten 1890: 2179 Schiffe (mit 2,0 Millionen Tonnen). Was allerdings hinwieder für die Insel den Keim von Unruhen in sich trägt, das ist die sehr gemischte Bevölke rung. Wenn in einem Lande nur eine Nasse vorhanden ist, sind Putsclchersnche ganz selten. Die Mischung von verschie denen Nassen ist der fruchtbarste Boden für allerlei Revolu tionen. Die berührte starke Bevölkerungsznnahme ans der Insel im letzten Viertel des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war, da es sich bei Kuba selbstverständlich immer in erster Linie um eine tropische Pslanznngskolonie lxmdelte, in ganz hervorragender Weise durch die in jener Zeit sehr schwnngreich betriebene Negcrsklaveneinfuhr ans Afrika bedingt, und mehr und mehr gewann dabei das schtvarze Element in dem kubanischen Volkskörper das ent schiedene Uebergewicht. So waren im Jahre 1774 nicht ganz 44 Prozent von der Bevölkerung Neger und Mulatten, im Jahre 1841 aber mehr als 62 Prozent, und erst, als die Sklaveneinfnhr anshörte — die Schinnggeleinsnhr nicht früher als in den fünfziger Jahren —, da trat in diesem Verhältnisse wieder ein Umschwung zu gnnsten des weißen Elementes ein dergestalt, das; das letztere bei der Volkszäh lung 1887 02 Prozent, das Element der Neger und Mu latten aber nur 33 Prozent von der Gesamtbevölkerung ausmachte. Von einer so hochgradigen VersGoarzung und Asrikanisiernng wie aus Haiti oder Jamaika war also aus .Kuba zu keiner Zeit die Rede, immerhin schritt der Prozeß aber vorübergehend ebenso weit fort, wie in den nordameri kanischen Südstaaten Südkarolina, Georgia, Alabama, Missisippi und Louisiana, und gewisse schlimme Mißstände konnten auch hierbei nicht ansbleiben. Die Belxmdlnng der Schwarzen durch die Weißen n>ar unter der heißm Sonne Kubas ini allgemeinen eine viel mildere und men schenwürdigere oder doch eine viel lässigere und weniger straffe, als in Nordamerika, und im Zusammenhänge damit tnar die Zahl der Freigelassenen früh eine verhältnismäßig große (1811: 114 000 und 1867 : 249 000), sowie auch die soziale Scheidewand zwischen den beiden Elementen nir gends eine sehr strenge und schroffe und vielfache Ver- mischnngeir und Uebergänge zwischen ihnen Platz griffen. Dabei wurde die farbige Nasse natürlich nicht zu einem unterwürfigen Sinne gegenüber der weißen erzogen, son dern viel eher zu Unabhängigkeitsgefühl und zu hochsahren- den, und unbändigem Wesen. Daß Neger und Mulatten bei der ihnen eigenen Ar beitsscheu unr ausnahmsweise zu wirklichem Wohlstände kamen, und daß sic nach ihrer, mit gutem Grunde von der spanischen Negierung nur zögernd und schrittweise vollzoge nen Befreiung eiu besitzloses städtisches und ländliches Pro letariat darstcllen, kann hiernach nicht befremden. Ebenso ist es aber auch nicht zu verwundern, daß die farbige Be völkerung ein ganz besonders williges und eifriges Instru ment jeder ans Unordnung und ans Umsturz der bestehen- den Verhältnisse abzielenden Bewegung gewesen ist, und daß sie auch in den Revolutionskricgen der Jahre 1808 bis 1878 und 1893 bis 1898 sowohl eine verhältnismäßig große Zahl der Anführer einem Antonio oder Jose, Maceo, einen Onintin Bandera, einen Klotilde Garcia, einen Dillannelxi, einen Eastillo — als auch die entschiedene Mehrzahl der wirklichen Kämpfer und des Trosses in den Jnsurgcntcnheere gestellt hat. Ter große und erfolgreiche Brenn- und Sengzug durch die Zuckerrohr- und Tabakfel der, den die Insurgenten im Winter 1893 zu 1896 in der ganzen genviltigen LängSer-strecknng der Insel ansführten — von der äußersten -Ostspitze (Kap Maisi) bis zur West- spitze (Kap San Antonio) ist es weiter als von der deutsch- russischen bis zu der deutschf-französischen Grenze (gegen 1200 Kilometer) — kommt beinahe ausschließlich ans die Rechnung der Mulatten und Neger. Daß sich Kreolen und Spanier auf Kuba seit geraumer Zeit wie zwei feindliche Lager gegenüber gestanden haben und gegen einander von bitteren; Hasse erfüllt gewesen sind, und daß sich der Spruch: „Blut ist dicker als Wasser" an ihnen schlecht genug bewährt hat, darf nicht wundernchmen, und die Einheitlichkeit und Geschlossenheit der beiden Ele mente in sich mußte eher dazu beitragen, die Schroffheit des Gegensatzes zu steigern, als sie zu mildern. Mindestens wurde es der spanischen Negierung dadurch schwer gemacht, den Kreolen gegenüber den alten Herrschergrundsatz: „lUvich; c-t imporrr" in Anwendung zu bringen, und zwei fellos würden sich Nativisten und EinUxinderer in der nord- amerikaniscl)en Union noch in viel bedenklicherer Weise gegcnüberstehen, wenn sie statt ans einer bunten Vielheit von Nationalitäten ans einer einzigen beständen. Wenn also gewisse Blätter glauben, die häufigen Unruhen ans .Kuba und in den amerikanischen Südstaaten seien auf den — Katholizismus znrückzusühren, so beweist diese Behaup tung entweder eine ganz auffallende Unkenntnis oder eine noch schlimmere Bosheit. Der ganze jetzige Ansstand ist ans dieselben Motive zn- rückznführen wie die früheren Unruhen, dazu kommt noch das nicht immer geschickte Anstreten des Präsidenten Palma. Dieser alte Herr, der kürzlich znm zweiten Male znin Prä sidenten gewählt wurde, hat sich in den kubanischen Frei- heitslanipfen ausgezeichnet, nachdem er längere Zeit das bittere Brot der spanischen Gefangenschaft und der Ver bannung hatte essen müssen. Längere Zeit lebte er in New- york, von wo ans er unablässig zur Befreiung Kubas tätig war. Er galt als Kandidat der Amerikaner, deren Uneigen nützigkeit manche Kubaner so wenig trauten, daß sich scl>on gegen die erste Wahl Palmas eine starke -Opposition regte. Tie Partei der „Unabhängigen", die mit der Losung „Kuba den Kubanern" arbeitete, ist inzwischen immer mehr erstarkt. Bei den letzten Präsidenteimxchlen soll die Regierungs partei grobe Unregelmäßigkeiten begangen haben, um die -Opposition zu unterdrücken. Auch zeichnete sich Palmas VerU'altnng nicht gerade durch besondere Staatsklngheit ans, eine Günstlingswirtsclxift riß ei'-., und manche der alten Freiheitskämpfer fühlten sich znrückgesetzt. Pfau ließ sie entweder gar nicht aus der Staatskrippe mitcssen oder fand sie mit kleinen Brocken ab. Und nun muß man wissen, wozu letzterer Ehrgeiz bei südländischem Temperament fähig ist. Alle jene, die sich zurückgesetzt fühlten — und schließlich konnte der Staat nicht für jeden Revolutionär em Amt schassen — schlugen sich nun zu den Rebellen. Mitte August wurde in mehreren Provinzen die Fahne des Auf ruhrs entrollt. Präsident Palma nahm zuerst die Sache sehr leicht. Als aber die Rebellen immer mehr Zulauf be kamen, als sie einen Sieg über den anderen davontrngen über die Negierungstrnppen, deren Zahl im ganzen 3000 Mann beträgt, und als selbst in der Stadt Havanna die auf rührerische Stimmung immer mehr überhand nahm, da wurde Präsident Palma derart eingeschiichtert, daß ihm selbst die amerikanische Intervention nur noch als Net- tnngsweg erschien. Im kulxuiischen Kongreß drohte man, einfach zu streiken. Präsident Palma erklärte in einer An sprache, die er in seinem Palast an die Minister und eine Anzahl von Kongreßmitgliedern hielt, „falls der Kongreß sich nicht versammelt, nm seine volle Pflicht zn tun, kann ich meine Liebe zu meinem Lande am besten dadurch be weisen, daß' ich Kuba der großen Ngtion übergebe, welche die Insel vom spanischen Joch befreite und Freiheit und Fortschritt ans sie brachte." Dieser Appell wirkte nur vor übergehend. Man beschloß, Verhandlungen mit den Insur genten einznleiten, es kam auch znm Versuch einer gütlichen Verständigung, aber es blieb beim Versuch. So konnte die Union eingreifen. Sechs amerikanische Kriegsschiffe liegen schon im.Hafen von.Hatxmna, die Einschisfnng eines Erpe- ditionskorps von Infanterie, Kavallerie und Artillerie kann jederzeit nach Knlxi erfolgen. Ehe aber Kanone und Flinte sprachen, wollte der Kriegssekretär Taft und Unterstaats sekretär Bacon, die sich in besonderer Mission nach.Havanna begaben, nochmals den Versuch friedlicher Beilegung der Wirren machen. Sie unterhandeln noch immer mit den Parteien, allein auch diese Verhandlungen scheinen ziemlich aussichtslos zu sein. So wird denn Kuba vielleicht aber mals amerikanische Besatzung erhallen, doch mit einem er heblichen Unterschied gegen früher: 1898 kamen die Unions- trnppen als Befreier, jetzt kommen sie als Eroberer. Der Breslauer Prozeß. Unser juristischer Mitarbeiter schreibt nnS: Die Unruhen und Krawalle in BreSlan haben eine strenge Ahndung gefunden, der langwierige Prozeß endigte mit der Verurteilung der meisten Angeklagten zn mehr- monatlichen Gefängnisstrafen. Gewiß kam es nicht zu einer neuen Auflage des lxirten Löbtaner Urteils, aber die Strafen sind doch recht erhebliche und sie wirken um so härter, wenn man daneben hält, daß die Polizei, die auch einen Teil der Schuld an den Unruhen tragen dürfte, völlig straffrei ausgegangen ist. ja daß der Täter, der dem Ar beiter Biewald die Hand abschlng, bis heute nnanssindbar ist und blieb. Schon die Einleitung des Strafverfahrens war ein«' mehr als sonderbare. Nach dem Blutvergießen wurde durch Nachfrage in den Hospitäler» festgestellt, wer Verletzung'» erlitten bat. Gegen alle Verletzt»» wurde unterschiedlos die Voruntersuchung eingeleitet. Sie sind durch Schutz mannssäbel verletzt, ergo haben sie Widerstand gegen die Staatsgelvalt geleistet. Diese Logik, die an die Fabel vom Wolf und dem Lamm erinnert, wurde selbst gegenüber dem unglücklichen BieU>ald angewandt, obwohl sich ans den ersten Anblick sestftellen ließ, daß er vollständig unschuldig in die Sache hineingeraten n>ar. Nicht nur, daß der Schutz mann, der an ihm ein Verbrechen begangen hat, unauffind- lxw ist; der Verstümmelte wird vom Untersuchungsrichter Firle prozessiert, und noch im Prozeß glaubt der Vertreter der öffentlichen Anklage seiner Verteidigung widersprechen zu dürfen, weil er des Aufruhrs verdächtig sei: noch in sei nem Plaidoyer tritt der Staatsantvalt für den unbekannten Handabhacker ein. Der hätte vielleicht geirrt, vielleicht eine Handbewcgnng des Biewald als Widerstand anfgcfaßt, vielleicht infolgedessen geglaubt, von seiner Waffe Gebrauch machen zn müssen. Dem Biewald ist also nach der Auf fassung des Staatsannxrltes, des Vertreters des öffentlich» Rechtsinteresses, gewissermaßen die Hand von Rechts wegen abgehackt worden! Und nun konnte doch dieser Arbeiter durch ganz einwandfreie Zeugen Nachweisen, daß er gar nicht an den Unruhen beteiligt war, sondern nur in dem Hausflur seiner Wohnung stand. Auch die Art der Anklageerhcbnng muß ernstlich miß billigt werden: ter Staatsannialt ist in einer Art vorgcgan- gen, daß die Arbeiter allesamt als Angeklagte erschienen: sie konnten also nicht als Entlastungszeugen anstreten. Die Polizei aber, deren Uebereifer ganz allgemein getadelt wird, trat als Belastnngszenge auf. Und wie unterschied lich ging der StaatSanNxilt gegen Arbeitgeber und Arbeiter vor. Tie Arbeitnehmer wurden wegen Verletzung des Ls 133 der Gewerbeordnung zu den schwersten Strafen ver- urteilt, die Arbeitgeber gingen frei ans, weil gegen sie die Anklage nicht erhoben worden ist. Obwohl nur in indirekter Beziehung znm Verhandlnngsthema stehend, ist in dein /Prozesse die Tatsache erwiesen worden, daß die seitens der Breolaiier Metallindnstriettcn verhängte Aussperrung sich gegen den Metallarbeiterverband und den Hirsch-Tunker- schen Gewerkverein richtete und recht eigentlich eine Ver- rnfserklärnng war, welche die Angehörigen dieser Organi- sationen znm Austritt ans diesen nötigen sollte. Das ist ein klares Vergehen gegen den ts 133 der Gewerbeordnung, dessen hanptsäcblichste Absicht ja die Gewährleistung der Koalitionosreiheit war. Die Verstöße gegen den Ls 133. derentwegen die Angeklagten verurteilt worden sind, waren weit schwerer zn konstruieren und jedenfalls weniger erheb lich als der Verstoß, den die Unternehmer mit ihrem Vor gehen bezeigen. Körperlicher Zwang zur Arbeitsnieder legung konnte in keinem Falte auch nur behnptet werden. Alle Verurteilungen erfolgten durchweg bloß wegen Ehr- Verletzungen, znm Teil wegen Ehrverletzungen sehr leichter Art. So zum Beispiel wegen einer Aenßernng wie die: „Ihr solltet euch schimen." Aber gegen die Arbeitgeber wnrde keine Anklage erhoben, sie blieben bis heute straffrer und doch ist der oberste Satz in der Rechtsprechung, daß von dem Gericht alle Personen gleich zu behandeln sind. Man könnte ans dem Prozeß noch eine ganze Reihe von Momenten ansühren, die für eine durchgreifende Re form des Strafrechtes und des Strafprozesses sprechen. Ab solute Neutralität der Justiz und auch der Verwaltung in allen politischen und sozialen Kämpfen! Gleiches Recht für alle Staatsbürger! Tas bat das Zentrum von jeher ver trete» und wird es nun erst recht vertreten. ' Aber wir wollen die Schuld nicht einseitig verteilen, gewiß haben auch die Arbeiter gefehlt, indem sie sich zu- sammenrotteten und die Arbeitswilligen bedrängten. Da gibt es stets Reibereien. Wenn ganz Unschuldige in den Prozeß gezogen worden sind, so ist das eine recht bittere Lehre für alle Bürger, sich an solchen Auslaufen nicht zu beteilige», sonder» ruhig seines Weges zn gehen. Wenn einmal Spähne fliegen, da kann auch ein Unbeteiligter et was abbekommen. Im Lärm und Trubel kann die Polizei nicht mehr untersuchen, wer der erste Schreier und Unruhe stifter ist, da wird eben schließlich ans die vordersten Reihen eingeschlagen. Will man dies sehr scharf verurteilen? Auch die Polizisten sind Menschen und wenn sie über die Un ruhen nicht Herr werden, so fällt alles über sie her. Wir tadeln deshalb auch nicht so sehr die Polizei als den Staats- aiM'alt, der anders hätte Vorgehen müssen. Daß das Ge richt schließlich zn diesem noch immer harte» Urteil kam, erscheint »ns bedauerlich, aber es liegen keine Gründe vor, an der -Objektivität der Richter zn zweifeln. Unser höchst einseitiges Anklageversahren führt schließlich ganz natur gemäß zn solchem Urteile. Aber gerade deshalb muß sehr teild eine Reform des Strafprozeßversahrens in Kraft treten. Politische Rnndschan Dresden, den 28. Sevtemver INNS. — Das Patengeschenk des Kaisers für den Erbprinzen Johann Leopold von Snchsrn-Kvbnrg »nd Gotha bestand in einem massiv goldenen Bc-cher. Tas kostbare Trinkgefäß trägt an seinem oberen Rande das Bildnis des Kaisers und das Talnm des Tanstages. Ter König von England scl>enkte einen wertvolle» silbernen Becher. Dem Bischof Tr. Thiel in Frauenbnrg (Ermland) ist ans Anlaß seines 80. Geburtstages der Rote Adlerorden erster Klasse verliehen worden. — Tas Bischvsojuliilätti» in Trier. Der Abgeordnete Geheimrat Roeren überbrachle die GImkwünsche der beiden Fraktionen des Zentrums im Abgeordnetenhanse und im Reichstage. An einer Versammlung des katholischen Bür gervereins zu Ehren des Jubilars nahm der Bischof persön- lich teil. Herr Jnstizrat Müller feierte in glänzender Rede 'K L