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Dresdner Nachrichten : 13.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-13
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.01.1885
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Skr. IS. r». »>,«.„ »,n«,e: 10.»U» «»»>. j 1885. Dienstag. IS. Jan. S«LMw»r»»«a »«dalttur m« Poittlschet vr. «Mil «««»» i, »«»«» De« 10. Jamrar 1S8Ü werde« unsere Nachkommen a!» einen der wichtigsten in der Geschichte d«S deutschen Reiches betrachten; er iki so zu sagen der Geburtstag der Kolonialmacht Deutschlands. An diesem Zrkntrn d«S Januar wurde das erste Geld vom Reich-tage svr deutsche Koloniezwecke bewilligt. Dobl sind biSber schon wichtige, vorbeieiteade Schritte »ur Erwerbung Überseeischen Besitzes gelban und diplomatische Noten erlassen worden: wobl wurde daS deutsch« Banner aus einer ganzen Amahl von Küsten flächen. Haien und Inseln ausgepflanzt. wohl ist ein ganzes Panzergeschwader vor der westafrikanischrn Küste eingctrosfen und sind einzelne unserer K'legSschksie zu weiteren Erwerbungen unterwegs — aber noch lag kein Beschluß seitens der Volksvertretung vor, welcher ausdrücklich MeS dieS billigte und die zur Durchführung des Begonnenen erforderlichen Geldmittel bewilligte. DaS ist die Bedeutung des Sonnabend-BeschlusseS. WaS bisher schon an Reichsgeldern in fernen Welttbrilrn verausgabt war. wie die 800.0M Mark zn Forichnngkreiien in Inner-Afrika» hüllte stck zunächst in das Gewand wissenschaftlicher Zwecke. Jehl aber ist vom Reichstage mit vollem Bewußtein der politischen Folgenschwere die Balm der Kolonialpolitik beschritten worden; eS giebt kein Haltens mehr, noch weniger ein Zurück. Möge daS Werk zum Heil und Segen unseres Reiches, seiner jetzigen und künftigen Bürger ouSichlagen! Es waren nur 160.000 Mark zur Anschaffung eincr Dainvsbarkaffe und eines kieineren Fahrzeuges, deren sich der künftige deutsche Gouverneur von Kamerun bedienen soll, waS zur Bewilligung stand. Der Gehalt für den Gouverneur selbst und seine Beamten wild in Gestalt eines NachtragS-EtalS schleunigst an den Reichstag gelange» und von diesem consequenter Weise zu bewilligen sein. Das Gleiche ist der Fall >»it den 5 Millionen Mark, welche der Chef der Admiralität, v Cnprivi, für den Mehrbedarf der Marine gesordeit hat ausdrücklich als Folge der Kolonialpolitik und zwar so, daß die Jidienststellung diS wesiasrikanischen Geschwaders eine Million allein beansprucht. Kein Widerspruch erhob sich im Ausschuß gegen diese Mebrsorderung und auch der Voll-Reichstag wird die Summen unbeanstandet bewilligen. Wer den Zweck will, muß auch die Milte! wolle» und der Verlaus der Sonnabend-Sitzung bewies, daß die gelammte Volksvertretung, wenige Ausnahmen abgerechnet, mit mehr oder weniger stürmischer Begeisterung, jedenfalls in voller Erkenntniß der Tragweite, sich für die Koionialvolitik erklärt bat. BiSmarck'S erneute Aufforderung, deutlich zu sagen, ob nian Kolonie» wolle oder nicht? im letzteren Falle es offen zu erklären, um unnöthige Kosten zu ersparen, im elfteren aber der Reichsregiernng die freie, von nationaler Begeisterung getragene Unterstützung zu gewahren und so der Bewegung zu entsprechen, die das Volk ergriffen bat — diese Aufforderung fiel aus fruchtbaren Boden. Den fragwürdigen Ur. Bambrrgrr. einen kleinen Tlieil deS CentruinS unter Schorlcmer'S Führung, die Polen und etliche Sozialdemokraten abgerechnet, bekundete der Reichstag cinmütbig, von einem großen Gedanken bewegt: „Ja. wir wollen Kolonien!" Der Emst dieses Entschlusses wurde erhöht durch die Nach» richten, die auS schon gebildeten deutschen Kolonien eingrtroffen waren und unter deren Eindruck der Reichstag überhaupt in die Beratlmng eintrat. DaS erste Blatt unserer Kolonialgesch'chte ist mit Blut befleckt. In Käme un floß daS Blut braver deutscher Matrosen. In Australien macht sich eine starke Bewegung gegen deutsche Kolonlalerwerbungcn benierklich. Von Neuseeland aus möchte man die Samoa-Inseln, aus denen Deutschland die bedeut samsten Handelsintertsscn besitzt, annektiren. In Neu-Guinea ist sogar die deutsche Okkupation von den Eingeborenen hinauSgewoifen holden. ES verstand sick von selbst, daß der Reichstag beschloß, diesen von deutschem Blute deflektcn Boden Kameruns unter allen Um ständen festzuballen. AbereSwar eineigenthvmlicheSZusammentreffen, daß ihm etliche der Folgen veSKolonialbefltzeS in einem Augenblicke zu Gemütbe geführt wurden» wo er den ersten entscheidenden Schritt unter nahm. DaS Ausland weiß jetzt,daß in Deutschland Fürsten, Regierungen, Volk und Volksvertretung einig sind in der Kolonialfrage. Wer un» dann stört, wird die Folgen seines Unterfangens verspüren. Die Eingeborenen und ihre europäischen Helfershelfer, dir deutsche Ehre kränkten und deutsches Blut vergießen machten, find bereits empfindlich Überdlese Tliorheit belehrt und werden ähnliche Versuche künftig Unterlasten. Die Beratdungen selbst führten den Reichstag auf daS Gebiet der auswärtigen Politik weiter, als je zuvor ge schehen. ES war dieS daö unfreiwillige Verdienst deS Abg. Windt- horst. dem die StaatSkunst deS Reichskanzlers eine scharfe Lektion ertheilt«. Die Ränke des CrntrumsübrerS verfingen schon deshalb nicht, «»eil die Deutschsreisinnigen sich säst ausnahmslos und ent schieden auf die Seite BiSmarck'S schlugen. Windtborst begann da» alte Spiel, daS bisher so ersolgreich war: er sprach sich nicht gerade gegen die zur Berathung stehende Bugetsordenmg ans, aber er verlangte angeblich, weil sie nicht Nar geling sei, Zwiickwciiung an den Ausschuß zur genauere» Prüfling. Tort wollte er Bis marcken inaniriren. ob er etwa noch geheime über die bisher ein- aestondenen hinauSg-hendt kolonialpolitische Absichten habe ; dort sollte auch der Ekel der Admiralität darlegcn, ob die deutsche Marine für alle denlharen, aus eincr Koionialvolitik sich etwa er gebenden Anforderungen gewachsen sei? Als Äindkhorstcn das Ver fehlte solcher Befragungen nachgewiesen und von ViSnnrrck darge- tban wurde, daß die Frage der Ausstattung deS Gouverneurs von Kamerun mit zwei Fahrzeugen Nipp und klar sei, da tiat dtr Cen- tnimSiObrer klüglich den Rückzug an und verzichtete aus die hinter« haltige VerkchlepvungStheorie. -In großen Zügen entroMe BiSmarck die politische Stellung Deutschland- rm R»1be der Nationen. „Wir sind von Neidern und Felndrn umgeben t" hatte Windtborst, der sich in der Ratte deS vorsichtigen Warner« gefiel, auSaerusrn. „Nicht doch", entgegnete schlagfertig der Kanzler, „wir find von befreundeten Mächten um geben l" Zur Erläuterung dieses wrilbin Über den E dball schallenden MorteS durchmusterte Bismarck die ganze politische Situation. Mir wissen jetzt auS dem sachkundigste» Munde, daß Deutschland i'.i festgeregelten, fleundlchoft ichen Beziehungen zu allen Mächten stellt. Bor Allem mit Frankreich, und zwar mit diesem in so guten wie seit Jahren nicht. Zweiselliast könnte dies bezüglich Italiens und Englands sein. Indessen ließ sich Bismarck über die eigen- thsmlichen Kreuz- und Oumvrünge der italienischen Politik mit keinem Worte aus und was er. als W ndtborst dieTkwiheit beging, von der Möglichkeit eines Kriege- gegen England zu spiecken. über unsere Streitpunkte mit dieser M, cht äußerte, wird allenthaiben lebhafte Befriedigung erwecken. BiSmarck führte ans, daß weder die ledige, noch ein« künftige Regierung Englands an einen Krieg mit Deutschland denken könne. Nur ein unb-rechenbares englisches Ministerin könne einen „verruchten" Krieg mit Deuflchl-md be- ginnen. Aber außerhalb der englischen Regierung sind allerdings Elemente thätig, die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stören. Ta ist ein engliicher Vicekonflil i» Kamerun, der die Neger gegen die Deutschen ankgehetzt und >u rem Blutvergießen das Signal gegeben bat. Ta ist seiner ein polnischer Alrikareircnder RogozinSki, der ans Haß gegen Dcnischland das Hinterland von Kamerun bewogen hat. sich unter eiiglvchcir Schutz zu stellen. Tie Annahme dieses Protektorats würde sehr schleckt zn der Note passen, mit welcher der engliiche Kolonieminister die Nacbba,schall Deutsch lands in Kamerun !renndschalllich begrüßte. England wird, wir zweifeln nicht daran, dieses von polnischen Händen ihm angetragene P otektorat zurückweiscn. Es hat anck bereits Lein Fürsten Bis marck erklärt, daß es nicht beabsichtige, unsere Kolomalpolitik in Kamerun durch Anneklirung vou dessen Hinterland zn vereiteln. Es wird ebenso wenig die Samoa-Inseln annektiren. Ein Answeg ist schon dadurch geflossen, daß der König dieser Fm'el» drei Deutsche in sein Ministerium beritten Kat. Englands Kolonie-Minister hat allerdings die Ausgabe, die Zügel der verrichall über den Koloninl- bestv, der fast ei» Drittel der festen Erdoberfläche un»aßt, straffer anzuziehen, damit nicht überall Mißverständnisse und Zerwürfnisse mit Deutschland emporwachsen. Diese werden wir, gestützt ans unser gutes Reckt, entschieden durckscchlc»: da;» genügt vollkommen unsere Flotte, der Appell an die Furcht findet nach wie vor keinen Widerhall in deutschen Herzen. Dessen mögen die Engländer ein gedenk sein! Je eher dis Engländer die Tnatlache als unabänder lich anerkennen, daß Deutsch!«»!) eine Kolonialmacht geworden ist und bleiben will, desto bester für sie und uns. Daß Deutschland aber nur solchen Unternehmungen seiner Untertlianen auch in fernen Meeren seinen Schutz angedeiben läßt, welche im Vertrauen auf den Reichssctmv ertragsfähige Kolonien gründen, > aS bürgt dasür, daß wir nicht Gut und Blut aus überseeische Abenteuer verwenden. Nenrstc Tclekiamnik der „Dresdner Naetir." vom 12. Jan. Berlin. Reichstag. Die Berathung des Militäretats wird fortgesetzt. Die Kommission schlägt vor. den vom Aba. Richter vor de» Ferien emgebrachtcn Antrag bezüglich der Fonrage-Nationen abzulehnen, dagegen folgenden Antrag anzunehmcn: den Bundcs- raty zu ersuchen, Nachstehendes zu veranlasscn: 1) eine Revision der Rationveziige im Sinne einer Verminderung derselben vorzu- nehmcn an ssatioiibeziige im Sinne einer Verminderung derselben vorzw lincn: 2) in Erwägung zu ziehe», ob es nicht zweckmäßig erscheint, Stelle des Bezugs von Nationen einen Ansatz von Pscrde- u »alten hat und daß für Pserde-Mananements eldabzug stattfindet -. 3) ^dem Reichstag das g Session mitzntheilen. geldeni mindestens ein entsprechender Resultat dieser Erwägunge» in der nächsten Selsio Nach kurzer Debatte, an der sich die Abg. Richter, v. Koller, v.Hnene, sowie Kncgsministcr Bronsarl v. Schellendors betbciligen. wird die Resolution angenommen. Die Dienstzulagen siir die Generalstabs ärzte pro 900 Mk. werden gestrichen. Bei dem Kapitel Militär- geistlichkeit wird der Bnndesratti ersucht, die Gleichstellung der Militärgeistlichen beider Konfessionen hinsichtlich der Gehaltsverhüll nisse und militärischen Dienststellung herveiznstihren. Die siir das Landivehrbrigadcloinmando Berlin gesvrdcrtc» 10872 Akk. werden unter Zustimmung der Negierung abgelehnt. Bei dem Kapitel Gouverneure und Kvmmandanten entspann sich eine längere De batte. Die Abgeordele» v. Vvllmar. Schott und Heine gingen ans die Beschwerden über das Verbat des Besuches gewisser Schank lokale durch Militärversoncn ein. Das Verbal verstoße gegen die Gcwcrbesreiheit, die Maßregel sei ungesetzlich und nutzlos. Der Kriegsminister v. Bronsarl rechtfertigt die Maßregel mit dem dis- ziplincllen Interesse und widerspricht ferner den Angaben Richters,' wonach in Kontrol-Versanimtiingc» Politik getrieben worden sei. Die Aufforderungen an dir Mannschaften zur Treue gegen König und Vaterland sei keine Partcipolitik. Richter bleibt dabei, in den von ihm erwähnten Falle sei ein Mißbrauch der Amtsgewalt seitens des betreffenden OMziörs zu konstatircn. Möller führt einen ähn lichen Fall aus Königsberg an, wo die Beschwerde nicht nur keinen Erfolg, sondern sogar Ungelcacnhestcn mit dem Beschwerdeführer gehalst habe. Der Kriegsminister v. Bronsarl erklärt ausdrücklich, daß eine Beschwerde das Disziplinarverfahren gegen den Beschwerde führer nach sich ziehen könne, wenn sie ungerechtfertigt sei. Nach längerer Debatte wird der Antrag, entsprechend dem Kommissions antrag, de» Bundesrath zn ersuchen, in Erwägung zu ziehe», ob und welche Kvnmiaiidantenstellcii als künftig Wegfällen zu bezeichnen sein dürften, angenommen. Berlin. Die Bndaetkommiision setzte die Berathung des MarincetatS fort und beschloß mit Rücksicht auf die billigeren Lebensmittekprene 150,000 Mt. vom Militarvervstegungsetat abzu setzen und genehmigte die übrigen Positionen, sowie die für mehrere Ersatzschiffe geforderten Baurate» nnverändert. Tie konservative Fraktion bereitet den Antrag zu einer Novelle für die Gewerbeord nung vor. wonach der Pnndesrnth de» Belricv gewisser Gewerbe an die Einbringung eines Befähigungsnachweises fA>eiste'.prüsnng oder Nachweis bestimmter Lrhrzeits knüvicii soll. Der Antrag be findet sich noch im Stadium der Erwägunge», da die Sache noch nicht völlig Ivrnchreis ist. — Die wflthschnllliche Vereinigung be züglich des Äetreidezvlles bat noch keinen Beschluß gefaßt, da zu nächst rücksichllich der angekündigren Vorlage Verbandlniigen mit der Regierung beabsichtigt sind. — In der PetilioiiSkonimission wnrde nach einer längeren Debatte über ine Petition, betreffend W. des dentschen Gastivirthverbandcs aßt. rthverbandes wegen Aicl liisser wurde zur Tagesordnung übergegcingen, am 1. Ja». 1881 in Kraft getreten ist. WarSdors. Der wegen angeblichen HochvcrrathS in Untersuchung gekommene Redakteur des gutdeutschcn Blattes „Die der Bier as Gesetz erst Abwehr", Herr Strecke und der üaätSkatl'vlilche Pfarrer Nittel sind ans dem Gesängniß zurück. Die Untersuchung ist aufgehoben. Glue riesige Ovation der Deutschen fand brr ihrer Ankunft aus dem Bahnhofe statt. London. Der „Times" wird aus Tientsin vom 11. Jan. ge meldet, daß China und Japan übereingekommen seien, in der Korea-Angelegenheit dieVermittlnng derVertreter Englands, Deutsch lands und der Vereinigten Staaten anzurusen. Die Berliner Börse gestaltet sich heute fest, aber still, ie Reden des stieichskanzlers am Sounabcnd übten eine -""-nst!-,.. ifirkuna aus, während die bevorstehende Berathung über den Borsenstenemntraa Reserve bedingte. Von auswärts lagen feste Notirungen vor. Leitende Banken erführe» mäßige Avancen, deutsche Bahnen meist höher. Oesterrcichische Bahnen still, kaum verändert. Spekulative Bergwerke vorwiegend schwacher, fremde Rentei aut gefragt. Kassaverkehr vorwiegend schwach. Industrien mäßig be lebt, Kaliwerthe höher, österreischische Geldprioritäten nach wie vor bevorzugt. Hraneiur» ». M. 12. ZcnuiLr. itr-.d!r 25H Slaarrval«» 248. Lombardei« I2M,. «c>cr Loole —. OeNerr. SUVcrrente —. PaVlccrenre —. Galizier LlS-I» Lelterr. «oldreiue —. Un». Swldrenle 7b«/,. 77er Naben —. 80er Rallen —. 2. vrlenlanieibe —. Neues« Ungar. Goldani. —2. Lrlenianleilie —. Ungar. Paplerr. —, Tlgronto 2b>o,,. Sgnptei lia-«,. Lot«b.-v. —. Serben —. Fell. Wie», >2. Januar. llreLir 225,10. LinolSdabn 222,blr. Lombarden 147,70. Nordwelld. 171,20. Marlnoten aa,40. Nag. lli-rdlr M7,!,v. Eibrllia! —. SUll. «t>ae<«. 12. Januar. Schluß. Rente 7b KL. üUilcllie lbI.KL. Italiener 27,82- Llaatobah» KI2.L0. Loindaidc» SIL,00. dm Prioritäten —. itginiter 328,00. veli. Goldren« —. Svanier LV.8I. O toinane» 522,00. Tobot-Slctteu —. Fest. London, 12. Drcember. Born,, N Ul,r lO AU». Italiener SK,00. Türke» 7.23. Ungar» 77,87. Spanier LS,25. EgiNitcr kl,13. »iulscn 23,00. Lomoarde» 12,50. Mexikaner . Eric il,«7, zmcitc Eric K0.7L. Lake Iliorc K3.7L. Central parnlr 31,87. Ncwqork Centrale SI.75. Tendenz: Gcschästoloö. Stellt», 12. Januar, Nachmitt-iqO l Mir. lGelretdeniarkt.» Welzen flau lora l18 i<10, pr. StpiN-Mai IKK.OO. vr. Mai-Jnni lK8,«»o. Roggen matt, ioc» 131-135. vr. APrii-Mai 111,00. Pr. Mai.Juni 112,50. Riidöl still, >0» Kg. Pr. Jaguar 1S.50. Pe. SlPiil-Mai 5N50, Srirtws still, loco 10^32, ls. 'M D 10» Kg. vr. Januar IS,50. P>. April-Mai 51,50. Spiritus sttll, loco 10,30 Pr. Januar 10,70, pr. April-Mai 13,1», Jm»I-J»li II,1l. Pctrolrum loco 8,10. v,e«lau. 12. Januar, Nachm. «Gctrcldemark«. aa ,'ilnö Pr, 100 Pror. vr. Al»il-Ma> 12,00, Pr. Jnnl-Juli 13,50. Pt gnIi-Aunnst 11,00. ' Roggen Pr. SiPr>I-«Ä!aI 110,00, — ilnö pr. 100 LItcr 10 ^ na,ist 11,00. Wcizeu Pr. Januar >60.00. Roggen p>-7 April-Mai 110,00, pr, Mai-Jnni 111,00, Pr. Jnni-Jull >12,50. Rnlnn pr. Januar 52,50, pr. Avril-Mai 52.50, pr. Mai-Jniij -. Zink trstbr. L o » d o », 12. Januar. Wetzen rüstig, englischer stetig, srcmdcr Welze» ! krsttc» «Montag Bollprciie, angcrommencr Wetzen rinztgr Ladung ongebotk». Mehl fest. Malz «»erste i Sch,, Mastiger,ie -. Sch-, Haler ^ ' 1 Sch., alles Wochcnstclgeriing, vostnc» fest. --7, Sch-, Erbsen LosaIrS unv SachsikchcS. — Sr. Majestät der König hat die Widmung deS vom ^ Schriftsteller vr. Moschkau in Onbin verfaßten Werkes: »Oybin- » Ellronik, Geschichte von Burg, Kloster und Dorf Oybin" anzu- S nehmen geruht. ^ — Tee bisher in Berksdorf bei Zittau thätig gewesene» Pfarrer Arthur Richter ist zum Prediger an der hiesigen Sophien- I gemeinde, sowie zum Diakonus an der Kreuzkirche erwählt worden. S — Der Kreuzkirchcnvorstand hat im vorige» Monat Z wieder einmal die vielbeklagtc Kalamität besprochen, daß an nicht A wenigen Ortcn der Kirche eS unmöglich ist, den Prediger zu vcr- stehen — waS bekanntlich auf falsche Placirung der Kanzel zurück- Z znsührcn ist. Bei der diesmaligen Berathung wurde man dahin ' einig, den aus dem Gebiete der Akustik mit reicher Erfahrung aus gerüsteten Herrn Geh. Hofrath Vr. Löplcr um seine» Ralh zu er suchen. - Die tägliche» Belstunven sollen in Zilkunit, da sie meist mir sehr spärlich, manchmal auch gar nicht besucht sind und die zum Singen verpflichteten KreuzscbÜler schon oster vergeblich nach der. Kirche gekommen sind, Montags, Dienstags, Donnerstags und Frei tags ausfallen. seiner soll beim Landeskonsistorium die Einrichtung beiiirwoltet werden, daß unter Weg'all der jetzt früh 6 Udr ob- gehaltenen Abendmalilsieier an Sonn- und Festtagen früh 8 Uhr ein AbcndmahlSgollesdienst slattffnde, bei welchem Beichte und Kommunion unmittelbar aufeinander folgen; die sonntäglichen Abend-Kommunionen sollen vermehlt werden. — Tie Herren Sckuldiiectorcn Reich ardt, Baron und Jahn wurden am Sonnabend durch die hiesigen Volksschuldirec- toren unter Vorsitz des Herin Sladtruth Hcubncr zu Mitgliedern für den Schulausschuß sür 1885 erwählt. — Unter den Preisrichtern für die pwjektirte Anlage im Ostra- gehetzt befindet sich Herr Stadtrath O- B- Friedrich, nicht der .Herr Stadtbanralh gleichen Namens. — Im „Lcisniger Tageblatt" eihält der Reichstagsabgeordnete vr. Braun ans icine bekannte Erklärnng vom 24. v. M und leine Weigerung, die Adresse seiner Wähler anzunehmen, eine ganz encrtzische Antwort: „Nur anS einem Grunde — schreibt das gen. Blatt — lasten wir uns «l diesen Zeilen bereit finden, um öffent lich diesen Alt der Mißachtung deS Abgeoidneten vr. Braun gegen leine Wähler bekannt z» geben, um öffentlich zu konstatircn: eine Erklärung wie die deS Herrn vr. Braun vom 24. Dccember vorigen Jahres wagt ein Abgeordneter, der, wohlgemerkt, nach der Reichsversaffung Vertreter deS ganzen Volkes ist. seinem Wahl kreise zu bieten!!!". — ES heißt fr.ncr in der Absertignng: „ES ist kein Zweifel: die Herren von der ReichStagsmajoitlät des 15. December revräsentiren die Mehrheit des Volkes nicht, und d-cse Tlmtsache, so unbequem und lästig sie sein mag, schaffen weder stolze, noch grobe Worte aus der Weck. Daran wird auch durch ein absichtliches und rücksichtsloses Ver schließen gegen die Wünsche des Volkes nichts geändeit. «Bei den dieaiährigen Reichstagswablen bedeckte» vierzig fort schrittliche Kämpe» die Wohlstatt. Wie viel werden von denen, die sich diesmal mit Hille reichs-, staats- und kultmseindlicher Elemente aller Art noch gerettet haben, das nächste Mal übrig bleiben? Jedensalls wird He,r vr Braun gut Ihnn, sich in Zeiten wieder einmal »ach einem anderen Wahlkreise umzuichauen. Wir hoffen zwc», es wird jeder deutsche Wahlkreis daraus verzichlen, von seinem Abgeordneten „Kaiser und Reich" in der Weise vertreten zu sehen, wie dies He,rn vr. B>a»n beliebt -, jedenfalls aber danken wir sür diese zweifelhafte Ehre ein zweites Mal." — Von der Kgl. Kr> iShanptmanmchall Leipzig wnrde die nichtvei indische Druckschrift: „Briese einer Nihilistin. Mit erklärenden Anmerktingen versehen. Ans dem Französischen über setzt und nebst eurer kurzgelaßtc» Geschichte deS NibilisniuS heraus« gegeben von F. Stolz, Rechtsanwalt in Appenzell. Buchdruckerei von Gcbr. Melier in Schaffhausen 1884" verboten. — Für die große durch Erdbeben in Spanien iiervorgerufene Notlüage hat der hier lebende prenß. Gras v. MontZ, Exc.. bei Günther u. Rudolf hier «„gezahlt und fordert nun zur Zeichnung für obigen hnmanllärcn Zweck auf. Es liegen Sammellisten in gcnainrlcm BanlhanS auS ; der kleinste Betrag wird angenommen. — Der Militär-Verein „ Dentsche Kavallerie" veranstaltet morgen in der Tonhalle einen Jamlltenabend mit Ball. «>
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