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pulsmtzerMcbenblatt MsWAr: w. IS öMSMsÄM W ZeitW üü VMmdllltt ME Erscheint: Dienstag, Donnerstagund Sonnabend ONA Inserate für denselben Tag sind bis vormittags Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Aus der — 4>» 17 1 44 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespaltene Landwirtschaft", „Hof- Garten- und Hauswirt- HZ II I II I I 3^ile oder deren Raum 15 Pf., Lokalpreis 12 Pf. schäft" und „Mode für Alle" Reklame 30 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt. Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich ses «MWeii kUsgeüMs W öes MMes sii Pulsnitz 7Lr ümfafilnff fnn sinn ümfqagmchfLsigrink Niilanift umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S-, Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Nieder» ZtMpvMl )uk v^u Iruivuly steina,Weißbach,Ober-u.Niederlichtenau,Friedersdorf-Thiemendorf,Mittelbach,Großnaundorf,Lichtenberg,Klein-Dittmannsdorf. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur I. W. Mohr in Pulsnitz^ Nr. 133. Dienstag, 12. Oktober 1915. 67. Jahrgang. Gerfteverbrauch. ' Die Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe werden erneut darauf hingewiesen, daß von dem Erdrnsch an Gerste nur die Hälfte als Saatgut oder zu sonstigen Zwecken im eigenen landwirtschaftlichen Betriebe verwendet werden darf. Will ein Landwirt aus dieser Hälfte an andere landwirtschaftliche Betriebe Verkäufe zu Saat- oder Futterzwecken vornehmen, so ist dies nur innerhalb des Bezirks der Königlichen Amtshauptmannschaft und nur nach vorher eingeholter Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft zulässig. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden streng bestraft königNebs Nmtsbauptmannsckakt Kamenz, am 9 Oktober 1915. Verwertung -er Küchenabfälle. UM dem Mangel an Futterstoffen entgegenzuarbeiten, ist es dringend erforderlich, alle Küchenabsälle der Viehfütterung zuzuführen. In der Hauptsache dürften die in den Haushaltungen entstehenden Küchenabfäfte bereits zur Vichfütterung verwendet werden. An alle Hausfrauen aber, in deren Haushaltungen diese Abfälle eine derartige Verwendung bisher noch nicht fanden, ergeht hiermit die dringende Bitte, die zum Viehfüttern geeigneten Abfallstosfe täglich zu sam meln, getrennt von anderen Abfällen (insbesondere Knochen, Holz, Metall- und Glasstücken, die das Vieh verletzen können) an geeignetem, gegen Witterungsein flüsse geschütztem Orte aufzubewahren nnd der Viehfütterung zuzuführen. Die Viehbesitzer werden auf Verlangen gern bereit sein, die gesammelten Küchenabfälle abzuholen. künigUebs 6mtsbaup1mannscdatt kamsnz^amn. Oktober 1915 VkkanlitmüHung. Zur VeWteidung von Irrtümern wird noch bekannt gegeben, daß dis für LazsvettzmeÄk erbetenen Einrichtungsgegenstänbe nur leihweise in An spruch genommen werden sollen. Da der Bedarf nur zu einem kleinen Teile gedeckt ist, werden noch weitere Anmeldungen dankbar entgegengenommen und Möglichst umgehend erbeten, da die Einrichtung sofort erfolgen mutz Auch aus den benachbarten Ortschaften werden Einrichtungsgegenstände mit Dank angenom men werden Die angemeldeten Gegenstände werden in den nächsten Tagen abgeholt werden. Pulsnitz, den 12. Oktober 1915. Oer Stavtrat. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie in Ohorn liegt beim Postamte daselbst vom 12. ab 4 Wochen aus. Dresden-A., 8. Oktober 1915. Kaiser!. Ober-Postdirektion. Die Großnaundorf—Höckendorfer Straße wird infolge Schleußenbaues bis auf weiteres gesperrt. Der Gemeindevorstand Söhnel. Zu der großen Wendung der Dinge auf dem Balkan. Bulgarien, der stärkste und tüchtigste Balkanstaat, der früher schon glänzende Beweise seiner Leistungsfähigkeit gab, wird im Weltkriege an die Seite Deutschlands und Oester reich-Ungarns treten. Dieses bevorstehende politische Ereig nis wird durch den Kana der Dinge aus der Balkanhalbin sel vorbereitet, aber es wird auch Klipp und klar durch die umfangreiche Denkschrift bestätigt, welche die bulgarische Re gierung zur Aufklärung der bulgarischen Bevölkerung über die Politik Bulgariens herausgegeben und in 20000 Exem plaren in den Städten und Dörfern Bulgariens verbreitet hat. Diese Denkschrift macht der tiefen politischen und wirt schaftlichen Einsicht des Königs Ferdinand von Bulgarien und seiner Minister alle Ehre, denn in derselben wird nach gewiesen, daß Bulgarien die Erfüllung seiner nationalen und wirtschaftlichen Wunsche nur mit Hilfe Deutschlands und Oesterreich-Ungarns erwarten kann. Bulgarien mutz das von Bulgaren bewohnte Mazedonien haben, um in nationaler Hinsicht seinen brennenden Wunsch erfüllt zu sehen und die Bulgaren in Mazedonien vom serbischen Joche zu befreien. Bulgarien mutz aber auch einen direkten Weg an die Do nau und an die Nachbarschaft Oesterreich-Ungarns haben, um wirtschaftlich zu erstarken und um mit Oesterreich-Un- garn und mit Deutschland den Handel zu treiben, der eine wirtschaftliche Lebensbedingung für Bulgarien ist. Aus der bulgarischen Denkschrift geht aber auch hervor, daß die bul garische Regierung den Versprechungen und Verlockungen des Vierverbandes nicht traut, denn England ist brutal in seiner Wahrnehmung seiner egoistischen Interessen und die bulga rische Regierung weitz auch, datz England und Rußland sich in die Machtstellung aus der Balkanhalbinsel teilen wollen. Me amtlichen Tagesberichte. Dresden, 10. Oktober 1915, nachmittags Uhr. Großes Hauptauartier.10. Oktober 1915. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. An der Höhe von Souchez verloren die Franzosen ei- Rutzland soll nicht nur Konstantinopel, sondern auch einen langen Streifen rumänischen und bulgarischen Landes be kommen, um eine Landverbindung mit Konstantinopel zu haben. Die bulgarischen Häfen Barna und Burgas am Schwarzen Meere würden also russisch werden. England will dagegen von den Dardanellen Besitz ergreifen. Die bulgarische Denkschrift hebt hervor, datz unter diesen Um ständen Bulgarien nichts weiter übrig bleibe, als sein Schick sal mit demjenigen Deutschlands zu verknüpfen, denn Deutsch land sei ein so treuer Verbündeter, datz man aus ihn bauen könne, und weil auch Deutschland ganz Mazedonien und noch weitere Kompensationen von Serbien Bulgarien ver sprochen habe, wenn Bulgarien mit gegen Serbien eingreise. Ferner hebt die bulgarische Denkschrift hervor, daß Bulga rien deshalb mit Deutschland marschieren müsse, um die Bildung eines großen serbischen Reiches zu verhindern, ne ben welchem Bulgarien nicht bestehen könne. Ein Grotzbul- garien aber zu schaffen, sei der Weg an der Seite Deutsch lands und Oesterreich-Ungarns, und dieser Weg führe über Nisch und Belgrad. Sehen wir in dieser Kundgebung der bulgarischen Regierung die klare Erkenntnis in der Wahr nehmung der Lebensinteressen Bulgariens, so wollen wir aber auch nicht vergessen, datz diese grotze Wendung der Dinge auf der Balkanhalbinsel ein glänzender Erfolg der deutschen und österreichisch-ungarischen Staatskunst ist, die das scheinbar Unmögliche aus der Balkanhalbinsel zu einer reifen politischen und militärischen Frucht gebracht habe und dadurch mit Gottes Hilfe auch dahin gelangen werden, um gerade im Orient die Feinde schwer zu treffen. Es ist auch gute Aussicht vorhanden, datz Rumänien auch noch voll er kennen wird, datz seine Interessen am besten an der Seite Deutschlands und Oesterreich-Ungarns geschützt werden, und daß Griechenland sich nicht aus Gnade und Ungnade den Engländern und Franzosen verschreiben wird. nige Gräben und büßten ein Maschinengewehr ein. — Bei Tahure in der Champagne gewannen wir von dem verlorenen Boden aus einer Frontbreite von ca. 4 km im Gegenangriff mehrere 100 m zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalseldmars ch a ll s v. Hin denburg: Die Russen versuchten die ihnen bei GarbUnowka, westlich Dünaburg, entrissene Stellung wiederzunehmen. Es kam zu heftigen Nahkämpfen, die mit dem Zurückwerfen des Feindes endeten. Nördlich der Bahn Dllnaburg—Ponie- wicz, westlich Jlluxt, wurden die feindlichen Stellungen in ca. 8 m Breite genommen; 6 Offiziere, 750 Gefangene, 5 Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Nichts Neues. Heeresgruppe v. Linsingen: Südwestlich Pinsk ist das Dors Sinczyczy im Sturm genommen. Die Kavalleriekämpfe bei Kuchocka — Wola dauern an, desgleichen in Gegend Jizierzy. Auf der Front zwischen Rafalowka und der Bahn Kowel—Rowno wurden mehrere heftige Vorstöße des Feindes abgewiesen; 383 Gefangene wurden eingebracht. Die Armee des Generals Grafen Bothmer schlug starke rus sische Angriffe nordwestlich Tarnopol zurück. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Stadt Belgrad und die Höhen südwestlich und südöstlich sind nach Kampf in unserem Besitz. Auch weiter östlich wurde der Feind, wo er Stand hielt, geworfen. Unsere Truppen sind im weiteren Vorschreiten. (W.T. B.) Ober st e Heeresleitung. Dresden, 11. Oktober '/,8 Uhr nachmittags Großes Hauptquartier, 11. Oktober 1915. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. In der Gegend Souchez Neuville und in der Cham pagne nordöstlich von Le Mesnil wurden feindliche Hand granatenangriffe abgewiesen. — Unsre Kampfflieger erledig ten gestern 4 feindliche Flugzeuge. Ein englisches Flugzeug stürzte östlich von Poperinghe ab. Nordöstlich von Lille zwang Leutnant Immlmann einen englischen Kampsdoppel- decker in 4000 m Höhe nieder; dieser Offizier hat damit inner halb kurzer Zeit 4 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Ferner wurde in der Champagne bei Somme-Py und auf den Maashöhen westlich von Hattonchatel je ein französischer Kampsdoppeldecker im Luftkampfe abgeschossen. - Wir büß ten ein Beobachtungsflugzeug südlich des Priesterwaldes ein. To« de« Kriegr-SAllMeil.