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Dresdner Journal : 01.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187905018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-05
- Tag 1879-05-01
-
Monat
1879-05
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 01.05.1879
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Donnerstag, den j. Mai. 187». Ldo»u«u«»t»pre>«r Im x»»»»» 4,»t»ci»«l U«ieU«: lLt»rliot>: . . 18 ^Mrllok: 4 ri»rk L0kk. Lurrsloe X uwmsro: 10 ?k kieicks« tritt ko-t- usä 8t«opelru«cdl»^ diirra. tuserLt^uprelser kür 6sn k»llm siQer xsipsltvueo ?etitr«il« 20 kl vot»r „Lur^SEcit" äis 2eUs bO kl. ki-sedslue»: l'LgUek mit Lllsimdw« äsr 8oav- rmä keistts^« Ldeoä« für 6sn sollenden DreMerÄurnal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. I^tprtE: H ^ra«»<t»tetter, Oomlirixivultr «1« Or«UQ«r ^»urrutl»; L»«dvU -»«rU» Vt« I Lr«^»» rr»ot^v>t ». »! Laa«»»tr»n L ko-ler, N«Uo Vi-»-S»->dvU- kr»,-L«>p«t» kr»t1vrt ». ». Li»««/ L«U»: L. L'»r«>ct, /-ra/,ct«^<ian^, >r«m«: L Lc-Uott« ,- Nr«^»u: /. Lta-S«-'» Lürv»o; 0k««Lil»: koi-t; kr«Lkt»rt ». ».: L Fae-«-'«Uie u. v »ctrv Luekkoväluv^' Vü-Ut»: Li U»»L»v«»t 0 Sc^rlrr, ?«t» L«rU»-kr»»tt»rr ». » «NlU^rtr Da«i>« L L^o., L»»d«U: L7««<jAe»,, ^tU Lt«,«««. N » r » v » x » d » r r LSoi«!. L»p«titior> 6e» vresäo« ^ourviU», Dreien, 2vio^er«tra«v !io. 80. Amtlicher Theil. Dre-drn, 25. April. Se. Majestät der König hat dem Professor OSmar Fort dahier daS Ritterkreuz 1. Elaste vom AlbrechtSoroen zu verleihen allergnädigst geruht. Nichtamtlicher Theil. n k d t r s i ch t. Lelegraphische Nackrickten. Lagrsgrschickte. ?»r Lnentf^ige. Ernennungen, Versetzungen rc. im offen«. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnackrichten. Lelegraphische Nachrichten. Wien, DieaStag, 2V. April. (Tel. d. Boh.) Der „Deutschen Ztg." wird über den Aufstand in Makedonien berichtet: Die Russen haben Dschu- «aja, Krupvik, Simitlia, Oranowo und Gradowo geräumt. Diese Ortschaften befinden sich ietzt in den Händen der Insurgenten, indem die türken, alS fie die genannten Ortschaften besetzen wollten, von den Aufständischen »urückgeschlagen worden find. Bei dieser Affaire haben die Lürken, da die Straßen für die Kortschaffung der Geschütze höchst impraktikabel find, 2 Kanonen rinaebüßt, die sich heute im Besitze der Insurgenten befinden. ES find bereits gegen 266 Ortschaften deS Melviker und Kar- lowaer Kreise» insurgirt. DaS Hauptquartier der Insurgenten ist gegenwärtig in Meckule (unweit Kresna). Die Insurgenten find mit dem Martini- gewrhr und die Reiterei, die ausschließlich nur für den Patrouillen- und Ordonnanrendienst ver wendet wird, mit dem englischen Repetirgewehr bewaffnet. Pari», Dienstag, 2V. April, Abend». (Corr.- Bur.) Da» Journal „La Krance" schreibt: ES wurden officiöse Schritt« bei der französischen Re gierung gemacht, welche darauf abzielen, daß Attentate und Complote gegen die soriale Ordnung al» gemeine Verbrechen erkannt werden; die Schritte hatten jedoch keinen Erfolg. London, Dienßtag, LV. April, Abend». (W. T. B) In der heutigen Sitzung de» Oberhauses beantragte Lord Bateman eine Resolution, die sich für da» Priurip der Reciprocität bei künftig zum Abschluß gelangenden Handelsverträgen ausspricht und die Vornahme einer Untersuchung über die Ursachen de» drrmaligen kommerziellen Nothstavdes verlangt. Der Premier, Earl Beaconsfield, er klärte sich gegen die Resolution, weil wegen der zahlreichen in Geltung befindlichen Handelsverträge daS Priacip der Reciprocität nicht durchführbar sei und weil die Vornahme einer Untersuchung, ohne daß die letztere ein bestimmte» Ziel im Auge habe, zwecklos erscheine. UebrigevS glaube er auch, daß der Haude! sich wieder zu beleben beginne. Die Resolution wurde ohne besondere Abstimmung vom Hause abgelehut. Wie „Rruter'S Office" aus der Capstadt vom 8. d. gemeldet wird, ist General Pearson mit der Garnison von Ekowe am Lugelafluffe angekom men. General ChelmSford befindet sich mit dem Generalstabe auf dem Wege nach Durban. Dem Vernehmen nach hätten die Zulu» Ekowe besetzt; gerüchtweise verlautet, Crtewayo habe sich jenseft» de» Umvolofisluffr» zurückgezogen. Dat Geruckt dir Boer» würden Sir Bartle Frere al» Geisel zurückbehalten, entbehrt der Begründung. St. Petersburg, Mittwoch, 36. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Telegramme de» Civilgouver- ueurS vou Orenburg (Astrachan) au den Minister deS Innern melden, daß in der circa 36 666 Ein wohner zählenden Stadt Orenburg vorgestern (Montag) Vormittag» 16 Uhr eia starke» Feuer auSgebrochen ist. Bei starkem Sturm dauerte dasselbe Lag und Nackt, sowie eiuen Lheil deS folgenden LageS. Der größte Theil der Stadt wurde vernichtet. Dir Krongelder und die meisten Aktenstücke find gerettet. Ueber die Hälfte der Bevölkerung ist obdachlos und ohne Nahrungsmittel. Bi» jetzt wurden 3 verbrannte Personen aufgefunden. Während de» Brande» find keinerlei Ausschrei tungen vorgekommen. Der Gouverneur ersuchte den Minister um schleunige Geldunterstützung. Der Minister wieS sofort vorläufig 16666 Rubel an. Tirnova, Dienstag, LV. April, Mittags. (W. T. B.) Der Priuz Alexander v. Battenberg ist von der heute zusammengetretenen neuen National versammlung einstimmig durch Acclamation zum Fürsten von Bulgarien unter dem Namen Alexan der 1. gewählt worden. (Prinz Alexander v. Bat tenberg, geb. am 5. April 1857, ist der zweitälteste Sohn deS Prinzen Alexander von Hessen, des Bruders der Kaiserin von Rußland, aus dessen Ehe mit der Tochter des polnischen Kriegsministers Grasen Hauke.) Ueber die Sitzung der Deputirteuversammlung zur Vornahme der Kürstenwahl wird weiter ge meldet: Fürst Dondukow-Korsakow eröffnete die neue Ver sammlung mit einer Ansprache, in welcher er erklärte, der Kaiser Alexander habe den Wunsch geäußert, daß kein russischer Untetthan zum Fürsten von Bulgarien gewählt würde. Dondukow empfahl sodann, dem Exarchen den Vorsitz in der Versammlung zu über tragen. Die Rede wurde sehr beifällig ausgenommen. Alle Lommissare, mit Ausnahme des türkischen, unter zeichneten hieraus das Protokoll und zogen sich mit Dondukow-Korsakow zurück. Die Versammlung wählte den Exarchen zum Prä sidrnten, constituirte ihr Bureau und vollzog in ge heimer Sitzung die Wahl des Prinzen Alexander v. Battenberg zum Fürsten von Bulgarien. Kairo, DienStag, LS. April. (W.T. B.) Eiue amtliche Bekanntmachung der Commiffare für die ägyptische Staatsschuld kündigt die Zahlung deS fälligen Coupons der Anleihe von 1864, sowie desjenigen der unificirten Schuld an. Washington, DienStag, LS. April, Bormit- tag». (W. T. B.) Der Präsident HayeS bat dem Cabinet eine Botschaft zugehen lassen, in welcher gegen da» von beiden Häusern deS CongrrffeS votirte Armeebudget (die demokratischen Majoritäten im Senat und im Repräsentantenhause haben den An trag beigefügt, daß die Bundestruppen nicht bei Wah len verwendet werden dürfen) ein Veto eingelegt wird; die Botschaft wird heute oder morgen dem Repräsrntantenhause übersandt werden. Die Enquötecommisfion für die Müazfrage hat ein Gesetz angenommen, betreffend die Emission von Certificaten ä 5 Dollars, welche durch den in der Staatskasse vorhandenen Münzvorrath gedeckt werden. Durch da» Gesetz werden diese Crrtifi- cate auch zur Zahluug der Zinsen der National schuld zugelaffen. Der Münzfuß für Gold wurde auf 258'/,y Grain», der für Silber auf 412H Grain» festgesetzt. Tayesgeschichte. * Berlin, 29. April. Wie aus Wiesbaden be richtet wird, findet heute bei Sr. Majestät dem Kaiser anläßlich des Geburtstage- de» Kaiser- Alexander von Rußland große Galatafel Statt, wozu die Notabi- litäten der dasigen russischen Eolonie, die Generäle v. Pritzelwitz, v. Bentheim, v. Göben, v. Treskow, mehrere pensionirte Generäle und die Spitzen der Be hörden, sowie der Oberbürgermeister Einladungen er halten haben. — Der Reichstag hat heute keine Plenarsitzung gehalten. Es tagten aber heute die ver schiedenen Fraktionen, um sich über die geschäftliche Behandlung der Zoll- und Steuervorlagen zu berathen. Die „Nat.-Ztg." schreibt hierüber: So weit sich die Stimmung innerhalb der Fraktionen übersehen läßt, möchte der bereits mehrfach erörterte Plan, einen Theil des Inhalts der Vorlagen im Plenum zu behandeln, den anderen Theil aber an zwei oder drei Commissio nen zur Vorberathung zu verthcilen, allseitige Billigung finden. Ueber die Art der Vertheilung werden noch Vorbesprechungen unter den Fraktionen stattfinden müssen. Im Allgemeinen nimmt man an, daß die Getreide-, Vieh- und Koinzölle, die Brausteuer und die Eisenzölle und eine Reihe von Tarifpositionen zu nächst im Plenum berathen werden, für eine Anzahl von Positionen, namentlich z. B. die Textilindustrie, ist die Berathung in einer Tarifcommission in Aus sicht genommen. Die Tabakvorlage würde ihrer tech nischen Natur entsprechend einer besonderen Commission überwiesen werden. Die Finanzzölle und die ver fassungsmäßige Behandlung der Steuerreform würden einer finanzpolitischen Commission zufallen. DaS Plenum würde so während der Dauer der Commis- sionSberathungen gleichfalls genügend beschäftigt sein und eine möglichst rasche, aber auch gründliche Be rathung so am besten gesichert werden. — Die Liste der Mitglieder des Reichsgerichts ist im heu tigen „Reichsanz." noch nicht enthalten, doch giebt die „Nat.-Ztg." bereits folgende Mittheilungen über die Zusammensetzung de- Reichsgerichts: Zum Präsidenten ist, wie bestätigt wird, Or. Eduard Simson ernannt. Von den bisherigen Mitgliedern deS Reichs- oberhandelsgerichtS treten als Senatspräsidenten ein die Vicepräsidenten Or. Drechsler und Hocheder; als Räthe die Räthe Or. Gallenkamp, Or. Hoffmann, Or. Flei- fchauer, Or. Boisselier, Or. v. Wangerow, Or. Wernz, Or. Puchelt, Or. v. Hahn, Mohrmann, Langerhans, Wiener, Krüger, Buff, Schilling, Or. v. Meibom, Dreyer, Hullmann, Wittmack und der Staatsanwalt Hambrook. Von anderen Dikasterien treten als Se natspräsidenten die schon früher wiederholt genannten Herren Henrici, Ukert, Drenkmann, v. Beyerle und Or. Biegncr ein. Bon den 62 Räthen des preußischen Obertribunals treten folgende 23 ein: Or. Bähr, Friedrich, v. Specht, Peterssen, Plathner, Hennecke, Hartmann, Werner, Or. v. Grävenitz, Lesser, Rappold, Thewald, Weist, Schwarz, Schlomka, Kirchhoff, v. For- cade de Biaix, Meyer, Wulfert, Rassow, Stechow, Daehnhard und Rottels. Zu diesen kommt aus Preußen noch der Oberstaatsanwalt Schüler und der Vicepräsi dent Moll in Kassel. Aus den übrigen Staaten sind ernannt: Or. Bolze in Dessau; aus Bayern Kukumus, Dürrscheidt und Hauser ; aus Sachsen Wenck, Petsch, Rüger; aus Württemberg Gmelin, v. Streich, v. Geh; aus Baden Wieland; aus Hessen v Buri; aus Braun schweig Or. Spieß; aus Thüringen Or. Agricola, Schlesinger; aus Elsaß-Lothringen Derscherdt. Als Oberreichsanwalt ist der Generalprocurator in Köln, v. Seckendorfs; als Reichsanwälte sind Wolf v. Wolff, der Staatsanwalt beim Handelsgericht Hofinger und der bayersche Rechtsanwalt Stenglein bestimmt. — Der kaiserl. deutsche Botschafter Graf zu Münster traf gestern Nachmittag 4 Uhr aus Potsdam hier wieder ein. Abends wurde er wieder vom Reichs kanzler Fürsten v. Bismarck empfangen. Heute Vor mittag 9 Uhr hat Graf Münster hier auf der Lehrter Bahn seine Rückreise nach London angetreten. — Dem , ReichSanz." zufolge ist der wirkl. Geh Rath Schuhmann zum Vorsitzenden de» Verwaltung-rathe- der.Kaiser- Wilhelmspende* ernannt worden — In Bezug auf die gesetzliche Regelung de» Eisenbahngütertarif- wesenS ist darauf aufmerksam zu machen, daß durch den Beschluß des BundeSrath» eine besondere Com mission zur Ausarbeitung eine» entsprechenden Gesetz entwurf» niedergesetzt werden soll. Zur Zeit ist die Ernennung der Mitglieder für diese Commission noch nicht von allen Bundesregierungen erfolgt. E» hängt davon ab, wie bald die Commission ihre Arbeiten be ginnen und erledigen wird und ob der Entwurf noch in dieser Session dem Reichstage vorgelegt werden kann. — Die Ernennung der Mitglieder für die Eom- Mission zur Berathung eine- Viehseuchenaesetze» ist nunmehr von allen Bundesregierungen erfolgt. Am 1. Mai wird die Commission zusammengetreten. — Zu Ehren des heutigen Geburt-feste- Sr. Majestät des Kaisers von Rußland gab der russische Botschafter v. Ubril ein Diner, zu welchem ungefähr 70 Einladungen ergangen waren und welche» sich nach der „N. A. Z." zu einer herzlichen und wür digen Demonstration fiir den russischen Monarchen ge staltete. DaS diplomatische Corp» war nahezu voll zählig erschienen, an seiner Spitze die Botschafter Groß britanniens, Frankreichs, Italiens, Oesterreich» und der Türkei; das auswärtige Amt war durch den Staat»- secretär v. Bülow vertreten, da der Reichskanzler Fürst v. Bismarck sein Ausbleiben hatte entschuldigen lassen. Von den Hofchargeu bemerkte man den Oberftkämmrrer Grafen v. Redern, den HauSminister Frhrn. v. Sckleinitz, den Oberceremonienmeister Grafen v. Stillfried, den Introckueteur ^mbLsuaävurs v. Röder; von den Ministern fehlte nur Graf zu Eulenburg, der sich infolge des Ablebens seines Vaters von allen Festlichkeiten fern hält. Während deS Festmahls erhob sich der Oberstkämmerer Graf v. Redern und brachte in fran zösischer Sprache den Toast auf den Kaiser Alexander aus, der in der Gesellschaft einen freudigen Wiederhall fand. Herr v. Ubril dankte und leerte sein Gla» aus das Wohl deS Kaiser» Wilhelm, brachte später auch noch einen Toast auf die übrigen Monarchen au». — Der „Wes.-Ztg." wird au» angeblich zuverläs siger Quelle gemeldet, daß die Regierung einem vor- geschlaaenen gütlichen Abkommen zugcstimmt und eiue Vereinbarung wegen Auszahlung einer Wittwen- dotation und sonstiger Privatrevenuen an die Kö nigin Wittwe von Hannover aus dem Welfenfond abgeschlossen hat. — Nach einem Telegramm der Augsburger ,Allg. Ztg.* hat der Reichskanzler dem BundeSrath einen Nachtragsetat wegen Bewilligung von 200000 M. für die Betheiligung veS Reich» an der Weltau»- stellung in Sydney vorgelegt. München, 29. April. Bischof Or. Stein ist heute Vormittag von Würzburg hier eingetroffen. Die feier liche Beeidigung desselben durch Se. Majestät den König wird, wie die „A. Z.* erfährt, wahrscheinlich morgen stattfinden. Stuttgart, 28. April. Wie man den .Hamb. Nachr." telegraphirt, begab sich heute Mittag eine Deputation der hiesigen Tabakfabrikanten zum Oberbürgermeister und erklärte, daß im Falle einer Nachbesteuerung de» Tabak» der größte Theil der Ar beiter entlassen werden müßte, wodurch die Berdienst- losigkeit gesteigert werden würde Der Oberbürger meister sprach sich gegen die Nachbesteuerung au» und versprach, die Angelegenheit vorerst der Amenpflege- verwaltung vorzulegen. Weimar, 29. April. In weiterer Durchführung der Justizorganisation hat da» großhcrzoglichr Staat»- ministenum eine Verordnung über die erste Herstel lung der Liste für Schöffen und Geschworne erlassen. DaS Institut der Schöffen ist für die thü- Feuilleton. Siedigitt von Otto Banck. Literarische Revue. .Annalen des deutschen Reiches". HerauS- gcgeben von Or. Georg Hirth. Verlag von Georg Hirth in Leipzig. Der Inhalt dieser Edition ist fortlaufend ein sehr reichhaltiger. Da- Unternehmen, auf daS wir noch wiederholt zurückkommen, verbreitet sich nach vielen Seiten hin wissenschaftlich und statistisch über die Lul- turinteressen und staatlichen Einrichtungen de» Reiches. Im 7. und 8. Hefte bringt Pros. Lewis in Berlin die in den deutschen Staaten bestehenden gesetzlichen Be stimmungen über Familienfideicommisse. Die Ent wickelung der Justizgesetzgebung in den Jahren 1877 und 1878 wird von Prof. Endemann iu Bonn be handelt. Da» Auswanderungswesen de» letzten Jah re» ist sehr speciell in» Auge gefaßt worden. Ebenso finden wir über den österreichischen Handel-verttaa, den Zolltarif und Tabaksteuerentwurs entsprechend« Referate .Hirth» Formenschatz*. Verlag von G. Hirth, Leipzig und München. Auf dem Gebiete der Kunstgewerbe- Industrie gehört diese» in Lieserung zu sehr billigem Preise erscheinend« illustritte Werk zu den instruktivsten, und wir haben un» über dessen Einzel- und Gesammt- werth schon öfter auf» Wärmste ausgesprochen. Bieten bereit» die einzelnen, trefflich ausgeführten Blätter dem Beschauer einen Genuß und den Fachbefiissenen einen instruktiven Anhalt, so ist besonder» in der Wahl de» Ganzen eme stilvolle Intention anzuerkenuen, ein Streben nach dem Wiedergewinn der Vertiefung unserer Ahnen in die künstlerisch schaffende Arbeit. Diese Vorlagen zielen auf die einzig richtige Stütze de» Techniker», auf eine vielseitige Bildung seines Ge schmacks, seiner Kunstanschauung hin. Der Juwelier oder Schreiner, der nur Vorbilder aus dem Kreise seines Handwerkes sucht, wird zeitlebens, selbst bei der gediegensten Technik, ein stilistischer Dilettant sein, er wird weder Neues schaffen, noch seinen Werken den Zauber künstlerischer Empfindung verleihen können. In dieser Beziehung nun ist der „Formenschatz" eine wahre Goldgrube. Schon die 320 Blätter, welche in diesem volkSthümlichen Werke bisher erschienen sind, eröffnen dem Unkundigen eine neue Welt; wer nur einigen Formensinn besitzt, der wird schon durch das tägliche Anschauen dieser Blätter, durch daS immer wiederholte Vergleichen und Nebeneinanderhalten der selben sehr bald ein gewisses Gefühl der Sicherheit bekommen, daS mit der Zeit zum selbstständigen Ur theil erstarken muß. .Jllustrirte Weltgeschichte." Unter Berücksich tigung der Culturgeschichte neu bearbeitet und bi» zur Ge genwart fortgeführt von Otto v. Corvin. Leipzig, Ver lag von Otto Spamer. L. F. Dieffenbach ist der Mitherausgeber dieser Prachtausgabe, die in 8 Bänden erscheinen soll und von denen jeder Band 16 bis 18 Lieferungen mit sehr vielen Illustrationen enthält. Corvin giebt in den soeben erschienenen Lieferungen 8 bi» 11 der illustrirten Weltgeschichte eine lebendige Darstellung der Geschichte der zweiten assyrischen Reich-, MedienS, LhaldäaS, Griechenlands (Vorgeschichte bi» zum Abschluß der historischen Sagenzrlt oder bi» zur Entwicklung der Gesetzgebungen Lykurg» und Solon» in Sparta und Athen), Italiens (Roms Vorzeit bi» zur Vertreibung der Könige) und des persischen Welt reichs (bi» auf Dareios I.). Man sieht schon hieraus, daß die Anlage keines wegs an Breite leidet; die Ausführung ist im Gegen- theil hin und wieder kürzer und knapper, oft sparsamer mit den Details, als man eS im Interesse des Gegen standes wünschen möchte Wohl aber kann man sich an der Lebendigkeit und Uebersichtlichkeit der Darstellun gen erfreuen und nicht minder an der Thatsache, daß die neuen archäologischen Forschungen auf asiatischem Boden besonders zum Vortheil de» culturgeschichtlichen Bildes der alten Weltreiche emsig benutzt worden sind. „Deutsche Jugend*. Herausgegeben von Iuliu- Lohmeyer. Verlag von Alfons Dürr in Leipzig. Der Verleger, welcher durch eine große Anzahl der besten deutschen Editionen in oft sehr opferwilliger Weise dargethan hat, daß ihm Liebe und sachliches Interesse für die Kunst und ihre Verbreitung höher stehen, als die buchhändlerische Spekulation, übcrtrua diese Auffassung so vortheilhast, wie ausdauernd auch aus daS eben genannte unternehmen. Es ist in seiner noblen Anlage und Durchführung ein kostspieliges, und obwohl es einzig in seiner Art und namentlich inner halb der Grenzen seiner sittlichen Garantie ohne eigent liche Loncurrenz ist, so steht dieser vortheilhaften Po sition doch der Umstand entgegen, daß dem deutschen Publicum nicht wie dem englischen und französischen die Bereitwilligkeit und Gewöhnung innewohnt, sich daS erkannte Tüchtige durch zahlreiche- Abonnement zum Hausgebrauch zu sichern. Man darf sich ,ndeß der Hoffnung hingeben, daß diese thatsächliche -tcheil- nahme eine immer regere werden und mit den An ¬ strengungen der Firma, der Redaction, der Autoren und der zeichnenden Künstler iu Harmonie treten wird. Die allerliebsten, reizenden, ost künstlerisch bedeu tenden Arbeiten in Bild und Wort sind eine Stütze für alle Aeltern und Erzieher, eine Zierde für den Familientisch, ein Mittelpunkt für die Jugendbibliothek. O. B. *,* Der für den Sommer avSgegebene Besuchs stundenplan der königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft weist infofern eine Veränderung der bisherigen Bestimmungen auf, al- vou jetzt an auch in dem Museum der GjypSabgüsse, wie schon bisher in den beiden naturwissenschaftlichen Gamm- lungen, ein Eintrittsgeld nicht mehr erhoben wird. Die in dem Plane neu aufgeführte moderne Adtheilung de- genannten Museums, welche sich in der einen Hälfte der ehemaligen Räume des historischen Museum», vom Galeriegebäude an bi» zum Wallpavillon, befindet, ist für die nächste Zeit dem Publicum noch nicht zu gänglich, weil die Aufstellung derselben noch nicht vol lendet ist. * Unter der Ueberschrift: Der Zudrang zu den höheren Beruf»arten bringt die „N. Pr. Ztg." einen kleinen sehr treffenden Artikel über diese Zeiter- scheinung. E» heißt darin: Ihre Erklärung findet dieselbe in der überall gebotenen Möglichkeit, sich ein« bessere Bildung zu verschaffen. E» ist ja sehr natür lich, daß Diejenigen, welchen die- gelungen ist, nun auch die Früchte ihrer Anstrengung genießen und m höheren Lebensstellungen mehr Ehre und Genuß haben wollen. Der Soldat, welcher eine besondere Bildung hat, will natürlich nicht Unteroffizier bleiben; der
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