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Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oderKürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs pfennige, die 3gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RMK. Nachwcisungsgebühr 20 Reichspsennige. Dor- geschriebeneErscheinungs- 2 tage und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit b (!) 6 V. Ä-ÜHvVUss O berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vorm.10Uhr. " ' > - - Für Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrog durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber inKonkurs gerät. Anz. nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 246 — 89. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt» Wilsdruss-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 21. Oktober 1930 Nachlese. Ein wenig haben sich nun die Geister und die — Zungen beruhigt, seit im Reichstag ein Mehrheitsbeschluß zustande kam, sich bis zum 3. Dezember zu vertagen; die Opposition war mit ihrem Anträge nicht durchgedrungen, mit der neuen Woche auch gleich wieder zusammenzu kommen, also nicht eine derart lange Sitzungspause ein treten zu lassen. Nach den Erfahrungen, die nun aber in den fünf Sitzungstagen der vergangenen Woche gemacht werden konnten, ist anzunehmen, daß die unterlegene Opposition alle Mittel anwenden wird, um ihren Willen durchzusetzen —, und solche Wittel scheinen auch in der Verfassung zur Verfügung zu stehen. Der Artikel 24 be stimmt nämlich, daß „der Reichstag in jedem Jahre am ersten Mittwoch des Novembers zusammentritt». Danach müßte die nächste Sitzung schon am 5. November statt finden. Und des weiteren muß der Präsident des Reichs tages ihn früher berufen, wenn es . . . „mindestens ein Drittel der Reichstagsmitglieder verlangt". Auch dieseVor- aussetzung wäre gegeben, wenn sich die Opposition darauf einigt. Dann wäre ein Wiederzusammenkommen der Reichstagsmitglieder sogar schon vor dem 5. November möglich und es verlautet, daß ein entsprechender Antrag auch gestellt werden soll. Nur ist ein großes „Aber" dabei. Ein weiterer Satz jenes Artikels 24 sagt, daß „der Reichs tag den Schluß der Tagung und den Tag des Wieder zusammentritts bestimmt". Das ist in der Nacht zuni Sonntag geschehen und infolgedessen ist die Zulässigkeit jenes Antrages eine Frage der Auslegung, weil doch ein Mehrheitsbeschluß des Reichstages kaum durch den Antrag nur eines Drittels praktisch umgcstoßen wer den kann. Auch über den Termin des 5. November werden sich die Ausleger der Versassungsbestimmungen kaum einigen. Gegenüber dem Wortlaut des einen Satzes wer den die Vertreter der Mehrheit die allgemeine Bestimmung des Schlußsatzes ins Feld führen; der Zusammentritt des Reichstages am ersten Mittwoch des November — als spätestem Termin — sei nur dann Zwang, wenn damit seine Sommerferien ein Ende finden sollen, nicht aber un mittelbar vorher bereits eine Tagung stattgefunden hat. * Klarer ist der vorletzte Beschluß gewesen, den in jener Sonntagnacht der Reichstag gefaßt hatte: das Amncstiegesetz. Es war bereits einmal vom Reichs tag angenommen worden, stieß aber beim Reichsrat auf den Widerspruch einer Mehrheit, so daß das Zustande kommen des Gesetzes jetzt an eine Zweidrittelmehrheit des Reichstages gebunden war. Das ist in der Nachtsitzung erreicht worden und damit ein Schlußstrich gemacht unter eine ganze Reihe von Prozessen, die seit Jahren die politische Öffentlichkeit zeitweilig sehr stürmisch erregten. Da nämlich auch jene politischen Straftaten amnestiert werden, die eine Tötung aufwiesen und vor dem 1. Sep tember 1924 begangen wurden, so fallen unter diese Am nestie hauptsächlich die vielumstrittenen „Fememorde". Hierüber haben ja eine ganze Reihe von Prozessen statt gefunden, außerdem standen noch neue bevor; die Urteile, die ausgesprochen worden sind, wurden übrigens durch frühere Amnestien teilweise schon gemildert. Nun fällt die Verbüßung der Strafen ebenso fort wie die Durchführung der noch ausstehenden Prozesse, unter denen besonders die Anklage gegen den Dichter Peter Lampel viel Aufsehen erregte. All diese Taten fallen in die dunkelste Zeit der deutschen Nachkriegsgeschichte, eine Zeit, die erfreulicher weise schon lange zurückliegt und an die wir uns höchst ungern erinnern lassen. Und wenn das alles, was sich um das Wort „Fememord" gruppiert, jetzt nach sieben und mehr Jahren in den Schlund des Vergangenen ge worfen wird, dann tilgt man aus der politischen Gegen wart etwas, um das sich nur allzuoft die bittersten Aus einandersetzungen abspielten. Je mehr Konfliktstoff beseitigt wird, desto besser ist es. Denn an dem, was bleibt, haben wir in Deutschland immer noch mehr als genug! In Berlin den Kampfin der Metallindustrie uud jetzt auch im Berg revier der Ruhr einen drohenden Kampf um die Arbeitszeit! Der Reichstag hatte noch be schlossen, daß der Schiedsspruch über die Metallarbeiter- töhne — der bekanntlich eine Lohnherabsetzung brachte — nicht für verbindlich erklärt werden sollte. Infolgedessen sind neue Verhandlungen eingeleitet worden, die aber den Nachteil aufweisen, daß es sich bei ihnen nur um die Lohn höhe drehen darf; die Frage der Arbeitszeit, die irgend wie damit verknüpft werden soll, kann nicht behandelt werden, weil der sie regelnde Manteltarif noch läuft. Be- kannllich sind Vorschläge gemacht worden, sie um acht Stunden zu verkürzen, um dafür wieder Arbeitslose cin- zustellen. Einer entsprechenden Lohnsenkung, geschweige denn einer noch weitergehenden Lohnhcrabsetzüng leistet die Arbeiterschaft heftigen, jetzt zum Streik gediehenen Widerstand. Ähnlich liegt die Verknüpfung im Bergbau, wo das seit langem bestehende Nrbcitszeitabkommen, das die siebenstündige Schicht um eine Stunde verlängert, von allen Gewerkschaften gekündigt worden ist. Auch hier spricht das Bestreben mit, durch Verkürzung der Arbeits zeit erwerbslos gewordenen Bergarbeitern wieder Ar beitsmöglichkeit zu verschaffen; andererseits verlangen die Arbeitgeber zwecks Preissenkung einen bestimmten Lohn abbau. balt man auch die Arbeitszeitverkürzung für eine EntfeMe VerMkMtastWhe Folgenschwere Dynamitexplosion im Wilhelmsschacht in Alsdors bei Aachen — Der Schacht brennt Am Dienstag morgen gegen 6Z Uhr ereignete sich im Wil helmschacht der ErubeAnna des LfchweilerBergbauvereins in Als dorf ein furchtbares Unglück. Eine Stichflamme, begleitet von riesigen Rauchwolken, schoß aus dem Schacht hervor. Zwei För derkörbe sausten in die Tiefe. In kurzer Zeit war der Schacht aufbau dem Erdboden geichgemacht. In der Nähe der Unfallstelle stürzten mehrere Häuser ein. Der Umsang der Katastrophe ist bisher noch nicht zu übersehen. Nach den letzten Meldungen wur den 22 Tote geborgen. 30 zum Teil Schwerverletzte wurden in das Bartenberger Krankenhaus gebracht. Ob es sich um eine Schlagwetterexplosion handelt, steht noch nicht fest. Aus Alsdorf. Das entsetzliche Bergwerksungiück bei Aachen scheint Ausmaße anzunehmen, wie sie bisher in Deutsch land noch nicht vvrgekommen sind. Man vermutet, daß das Un glück auf eine Dynamitexplosivn zurückzuführen ist. Der ganze Schachtaufbau stand sofort in Flammen und stürzte z. T. in den Schacht hinein. Dauernd werden Verletzte geborgen, deren Zahl sich bisher noch nicht annähernd festslellen läßt. Im unterirdischen Betrieb waren zur Zeit der Katastrophe etwa 2000 Bergleute eingeschlossen, über deren Schicksal bisher noch nichts bekannt ist. Man kann nicht zu ihnen Vordringen, weil der brennende Schacht noch nicht passierbar ist. Die Rettungsarbeiten werden mit allem Nachdruck betrieben, um den Bergleuten die Ausfahrt zu ermög ¬ lichen. Zu Tausenden umstehen Neugierige und die Angehörigen der im Schacht noch eingeschlossenen Bergleute das Schachtge lände und warten auf Nachrichten. Sämtliche Aerzle, Sanitäter «sw. aus Ahlsdorf, Aachen und den umliegenden Städten sind zur Unfallstelle abkvmmandiert, um Hilfe zu leisten. Der größte Teil gerettet? Aus Alsdorf. Wie jetzt bekannt wird, konnte der größte Teil der unter Tage eingeschlossenen Bergleute den Schacht aus einem anderen Wege verlassen, so daß die Katastrophe nicht den Umfang annahm, den man erst befürchtete. Munitionsfabrik in Klammen. Acht Tote, 15 Verletzte. Prag, 21 Oktober. In der Preßburger Fabrik der Firma Roth ent zündete am Montag nachmittag eine Patrone die Pulvcr- mischungcn für militärische Lcuchtrakctcn. Durch die Explo sion entstand ein Brand, der rasch um sich griff. Infolge des starken Luftdruckes bei der Detonation wurden sämt liche Arbeiter bis auf zwei Wortführer, denen es gelang, sich unverletzt in Sicherheit zu bringen, zu Boden geworfen. Bisher wurden acht Tote, zwei Schwer- und 13 Leichtver letzte fcstgestcllt. tatsächliche Kostensteigerung im Bergbau. Was daun von dem Versprechen der sechsprozcntigen Preissenkung, die der Kanzler angekündigt hat, aber noch übrigbleiben würde, läßt sich angesichts der preispolitisch so überaus komplizierten Verhältnisse im Ruhrbergbau nicht sagen. Allgemein aber läßt sich sagen, daß das gefährlichste für unser Wirtschaftsleben heute etwaige soziale Kämpfe, dazu noch größeren Umfanges, unbedingt sind und bleiben. Aach der ReichStagseutHeidung. Der K a n z l e r i n S t u t t g a r t. Mit ihrem Spruch für den Fortgang der cingclciteter Arbeit der Regierung hat die Mehrheit des Reichstages der begonnenen Sanierung ihre Zustimmung gegeben Der Reichstag ist bis zum 3. Dezember vertag! worden und in der Zwischenzeit will das Kabinett ver suchen, die von den ihm zustimmenden Parteien verlangter Änderungen des Rcformprogramms zu formulieren, ohm daß dabei an den grundlegenden Dingen etwas geänderi wird. Ob das in vollem Maßstabe gelingen wird, dürfte eine Frage der politischen Klugheit und der vorsichtiger Abwägung aller im Laufe der Auseinandersetzungen her vorgetretenen Gesichtspunkte sein. Jedenfalls kann dir Arbeit beginnen, sie m u ß vielmehr beginnen. Reichskanzler Dr. Brüning empfing den bayeri schen Ministerpräsidenten Dr. Heldt und hat dabei mit ihm eine Unterhaltung über das Finanz- und Reformpro gramm der Regierung gepflogen. Er ^oll dadurch du Fühlung mii den Länderregierungen, die sich auch auf der Finanzausgleich erstrecken, ausgenommen haben Dann ist der Reichskanzler, nach amtlicher Mitteilung, nach Stuttgart abgereist, um der württembergischen Staatsregierung seinen Besuch abzustatten. Er wird seine Anwesenheit in Stuttgart dazu benutzen, um unter Be teiligung des Reichsministers der Finanzen, Dietrich, mit den Finanzministern von Württemberg, Baden und Hessen die Hauptfragen des Finanz- und Wirtschaftsplanes der Reichsregierung vom 30. September 1930 und der Finanzausgleich zu besprechen. Es soll in Stuttgart auch Gelegenheit vorhanden sein, mit den nach dort reifende« Ministerpräsidenten Badens und Hessens zu ver handeln. Oie Neichsiagseinberufung. Gegenüber der in einigen politischen Kreisen ver tretenen Auffassung ist man an amtlicher Stelle in Aus legung des Artikels 24 der Reichsverfassung der Ansicht daß, nachdem der Reichstag den Tag seines Wiederzu- iammentritts auf den 3. Dezember festgesetzt hat, eine v o r- herigeEinberufung nicht möglich sei. Es sei dem nach als ausgeschlossen zu bezeichnen, daß ein Drittel der Mitglieder des Reichstages einen früheren Zusammentriti herbeiführen könne. Sollte im Laufe des Monats Novem ber eine Lage entstehen, die dennoch eine frühere Ein berufung des Reichstages wünschenswert erscheinen taffe so bestehe immer noch die Möglichkeit, aus Grund eines Antrages, der von noch mehr Mitgliedern des Reichstages unterzeichnet sei als der Beschluß, den Reichstag wieder am 3. Dezember zusammentreten zu lassen, den Reichstag vorher einzuberufen. Über die Auslegung des ersten und zweiten Absatzes im Artikel 24 können nach amtlicher Auf fassung keinerlei Meinungsverschiedenheiten bestehen, da im dritten Absatz eindeutig festgelegt sei, daß der Reichs tag selbst den Tag seines Wiederzusammentritts bestimme. Man hält aber in Regierungskreisen und auch bei den Parteien vielfach die frühere Einberufung des Reichstages als am ersten Mittwoch des November, also wie jetzt ge schehen am l3. Oktober, und eine spätere nur zeitweilige Vertagung für zweckentsprechend, um deu Anweisungen der Verfassung zu genügen. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Landvolkparte! hat in ihrer Fraktionssitzung Einspruch gegen die Ver tagung des Reichstages erhoben und beim Reichspräsi denten sofortige Einberufung des Reichstages gefordert. Sie will in persönlicher Aussprache mit dem Reichskanzler und dem Reichspräsidenten diesen Schritt ru begründen suchen. Gröner wir- sich verteidigen. Ein Brief an Oldenburg-Januschau. Da infolge der Vertagung des Reichstages Reichs wehr-Minister Gröner nicht mehr die Möglichkeit hat, vor dem Reichstag auf die Angriffe des Abgeordneten von Oldenburg-Janufchau zu antworten, so wird der Reichs wehrminister an den Abgeordneten von Oldenburg-Janu schau einen Brief richten, in dem er auf die erhobenen An griffe im einzelnen eingehen will. * Jas Landvolk fordert erneut die Mild»!! des Kabinetts Brüning. Berlin, 20. Oktober. Die Reichstagsfraktion Deutsches Landvolk (Christl.-Nat. Bauern- und Landvvlkpartei) hat sich in der heutigen Fraktionssitzung mit den letzten Beschlüßen des Reichstages beschäftigt. Wie von der Geschäftsstelle der Partei mitgeteilt wird, herrschte in der Fraktion vollste Einmütigkeit in der Beurteilung der hierdurch geschaffenen Lage, die das Kabinett Brüning in Abhängigkeit von der Sozialdemokratie nunmehr in aller Oeffentlichlcit erwiesen habe. Die Fraktion sehe infolge dieser verstärkten Verbindung des Kabinetts Brüning mit der So zialdemokratischen Partei die Unmöglichkeit der Lösung der außen politischen und wirtschaftspolitischen Aufgaben im Sinne der Land volkauffassung. Die Landvvlkpartei bringe daher unter Aufrecht erhaltung ihres Vertrauens zu Minister Schiele ihre Forderung nach einer grundsäh-icheu Umbildung des Kabinetts unter Be rücksichtigung des Wahlergebnisses zum Ausdruck. Weiter wird aus der Fraktionssitzung des Landvolkes ge meldet: Die Reichstagsfraktion hat in ihrer heutigen Frattions- sitzung erneut Einspruch gegen die Vertagung des Reichstages