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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 DI« »LXIendorfn F«Il«na' erscheint Di»«»« tag, Donner,lag und Sonnabend. >» Der Deia«,-Pr«i» wird mit Begin« ? jeden Monat, bekannt gegeben. ü Im Fall« hbher»r D«waN <KU«g ob. sonst. H ü irgendwelcher Stönmgen de» Betriebe» der L A Zeitung, d. Li„'rrant,n od. d. Besvrdrnings- » j» Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än« - - sprach auf Liefaning oder Nachlieferung der »» » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezug,preise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WerWtWS- A, MWipM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim' und »Der Kobold'. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 16 Mittwoch, den 6. Februar (929 »I «III»IIIIIIII»«,»««»«««»»»«»» L B»schLst»st«ÄSrt»«. - Li« N«sts«duLg de» L wird b«i «intretend«» -ürdanma «dm «»»»»» ü uorhrr d«Ka»>ktgrg«>»». Gemeinde - Giro - Konto Nr. ISS. 28. Jahrgang. OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am s. Februar s929. — Trotz der scharien Kälte ballen sich am Sonnabend recht zahlreiche Mitglieder nnd Gäste zum zweiundreißigsten Stiftungsfest deö Gesangvereins „Gemischter Chor" in dem Saal des Gasthofes zum Hirsch eingefunden. ES begann mit Tanz, dem dann ein a» Abwechslung reiches und gut durchgeiührtes Konzert folgte. Der Chor mit seinem Chor leiter Herrn Lehrer Wilhelm Marzahn hatte sich, wie die Vortragsordnuug mit ihren Jahreszahlen erweist, zur dank baren Aufgabe gemacht, Werke von Komponisten deö neun- zehnten Jahrhunderts vorzusühren. So saug der Chor in der von ihm gewohnten vorzüglichen Weise einige Volkslieder, wovon besonderen Eindruck und Freude der „Wächterrui" und „der Jäger aus Kurpfalz" erzielte. Herr Mahrzahn war wie immer der stadsichere Führer des Cboreö, dessen Leitung der Chor aufmerksam folgt«. Doch auch als Pianist verstand er eS zusammen mit Herrn Johannes Jakob, der ja durch seine Klaviervortrage so oit schon di« hiesigen Zu hörer erfreut hat, in mristerhaster Weise daS „Andante Variationen op. 46" von Schumann darzubieten und damit eimu wahren Kunstgenuß. Dankbare Zuhörer fand auch Herr Lehrer Johannes Iakob mit seinem prächtigen Spiel: „BuS meinem Tagebuch op. 82, Nr. 9" von Max Reger. Den Schluß der Vorführungen bildete ein Ballett, auSgeführt von der Tanzgruppe des Vereins, zu der von Herrn Mahr zahn gespielten Musik von Franz Schubert: „Aus Walzer zu vier Händen". Die vier Damen haben es durch ihre reizvollen Tänze verstanden, den freudig berührten Zuschauern ein recht anmutiges Bild zu geben. Und es war in der Ordnung, wenn, wie bei den Gesängen Chor und Leiter, bei den Kluoiervorträgen den ausübenden Künstlern, hier Tanzenden und der leitenden Frau Olga Bähr vom „Tv. Jahn" lebhaiter Beiiall zuteil wurde. Inmitten des Tanzes konnte mau noch Sängerinnen deS ChoreS als Kochlehrerin und Kochschülerinneu beobachten und sich über ihr humor volles Spiel freuen. Alles in allem ein nett verlaufenes Stiftung-fest. — Auf der GeflügelauSstellung in Ebersbach konnten von deu Mitgliedern deS hiesigen GeflügelzüchtervereinS auf ihre ausgestellten Tiere an ersten und Ehrenpreisen erzielen die Herren Alwin Boden, Hermann Glahn, Max Hillig, Paul Klotsche und Oskar Schmidt, Ottendorf-Okrilla, ferner die Herren Moritz Albrecht, Bernhardt Eisold, und Max Richter, Lomnitz. Die Preise entfielen auf Truteu, Hühner, Zwerghühuer und Tauben. Aus diesen guten Erfolgen geht hervor, daß die Mitglieder deS hiesigen Vereins über vor zügliches Zuchtmaterial verfügen, sodaß sie sich ruhig mit ihren Tieren aui anderen Schauen sehen lassen können. Zu gleicher Zeit sei hiernoch daraus hingewiesen, daS der Ge- flügelzucht immer noch zu wenig Interesse entgegengedracht wird, sodaß im deutschen Reiche jährlich noch wett über 300 Millionen inS Ausland wandern zur Einführung von Geflügel und Eiern. Deshalb hat sich der Verein das Ziel gesetzt, neben guter Rassenzucht zu gleicher Zeit auch Leistungs zucht zu treiben, sodaß er mithilst die oben angegebene Summe zu verringern. Der Verein welcher allmonatlich seine Versammlung abhält wird allen, welche Jnleresse an der deutschen Geflügelzucht haben gerne hilfreich zur Seite stehn. — Infolge der strengen Kälte sind auf der Bergstraße die in der Straße liegenden Wasserleitungsrohre eingefcoieu, Hodaß die Anwohner ohne Wasser sind. Die Rohre sind wahrscheinlich beim Bau der Leitung nicht tief genug gelegt worden. — Achtung, Skifahreri Durch Beschwerde bei der ÄmtShauptmannschait hat der Mediuger Gutsbesitzer Meier daS Befahren seines Grundstückes mit Schneeschuhen und Schlitten verboten. Wenn wir auch hoffen, daß sich unsere Landwirte daran kein Beispiel nehmen mögen und mal, schon im Interesse unserer sporiliedeuden Jugend, ein Äuge zu- drücken wenn einige Skifahrer auf ihren flinken Brettern über die Felder dahiuhuscheu, waö ja auch bei einer derartigen Schneehöhe iür die Felder ziemlich belanglos ist, so ist es Uber auch zu verwerfe», wenn allzu Sporteitrige aui dem Felde (Meier-Medingen) eine regelrechte Rodelbahn eröffnen und dabei auch noch den Verkehr auf dec Mediuger Straße ge fährden. Das da Beschwerden erfolge», ist wohl ohne Zweifel. Kerner möchte noch an dieser Stelle aufmerksam gemacht werden, daß das Befahren von Schonungen streng perboteu ist. D-Shalb Ski'ahrtr erschwert euch de« Sport nicht unütz. Befahrt keine Schonungen und meidet das all zu oite Ueberquercn der Fluren. — Am Sonntag nachmittag wollte der im Ortsteil Süd wohnende Skifahrer R. Sch. einem ihm entgegen kommenden Rodelschlitten ausweichen und fuhr dabei mit voller Wucht an einem Baum, sich bei deu Anprall einen Beinbruch zuziehend. — Die Landesforstdirektion hat auf eine Eingabe des LandesauSfchusses Sachsen der Jugendverbäude allen aner kannten Jugendgruppen, die mit einem vom sächsische» Landeswohlfahrts- und Jugendamt ausgestellten Führeraus weis versehen sind, daS Aufschlagen von Zelten und das Nächtigen darin in den Staatsforstgebieten grundsätzlich gestattet. Nicht jeder Husten, nicht jeder Schnupfen, nicht jede Erkältung ist Grippe. Echte Grippe ist eine plötzlich ein- i setzende, fieberhafte, ansteckende Erkrankung, die mit entzündlichen Erscheinungen an den Luftwegen (Husten, Schnupfen), mit Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen verbunden ist. Nur schwere Fälle (hohes Fieber) geben zu Besorgnis Anlaß. Rechtzeitig den Arzt fragen! Man hüte sich vor Verschleppung! (Rechtzeitige Bettruhe). Die besten Vorbeugungs mittel sind regelmäßige Lebensweise und möglichst viel Bewegung in frischer Luft. Wichtig sind warme Füße. Achtung auf Sauberkeit von Mund und Händen. Mund zu bei Staub und Wind! Huste nie mand an und lasse dich nicht anhusten! Kleindittmannsdorf Am Sonntagabend in der neunten Stunde brach in den Mühlengrundstück von Tiebel in einem Nebengebäude Fever aus. Da der Brand bald bemerkt wurde und hilfsbereite Nachbarn die Bekämpfung energisch vornahmen, konnte das Feuer soweit unterdrückt werden, daß nur das Nebengebäude ausbrannte. Es wird Brandstiftung vermutet, zumal die elektrische Leitung intakt war, waS durch Prüfung festgestellt wurde. Dresden. Ler seinerzeit vom Dresdner Schwur gericht von der Anklage des Gattenmordes frei gesprochene Kaufmann Treiber hat seine Geliebte, Annemarie Hoyer aus Bremen, die in dem Mord prozeß eine wichtige Zeugin war, jetzt geheiratet. Treiber war beschuldigt worden, seine Frau vom Gipfel des Sonnenbichls bei Heiligenblut in Tirol hinabgestürzt zu haben. Der Prozeß hatte bekanntlich größtes Aufsehen erregt. Dresden. Vor etwa zwei Wochen war der 46 Jahre alte Schuhmacher Max Hermann Schmidt wegen Landstreichens und Bettelns festgenommen und dem Amtsgericht in Rochlitz zugeführt worden. Die polizeilichen Erörterungen haben in der Zwischen zeit ergeben, daß Schmidt, der in letzter Zeit vornehm lich in Feldscheunen und Ziegelgrundstücken genächtigt hat, in einer ganzen Anzahl von Fällen in verschie denen Gegenden Sachsens Einbruchsdtebstähle in ländlichen Gasthäusern verübt hat. Von den jeweils erlangten Sachen fristete er sein Leben. Die Ermittlungen gegen ihn dauern noch fort. Dresden. In den Krankenhäusern fanden in der letzten Woche 163 Aufnahmen wegen Grippe erkrankung und 169 Entlassungen wegen Gesun dung statt. Außerdem starben 10 Kranke. Bet der Allgemeinen Ortskrankenkasse überwiegen immer noch die Krankmeldungen, so daß die Zahl der Erkrankten von 4305 auf 4827 gestiegen ist. In den Schulen ist die Zahl der fehlenden Schüler nicht beträchtlich. Gering ist auch die Zabl der kranken städtischen Beamten. Höher als gewöhnlich ist die Zahl beim Fahrpersonal der Straßenbahn, -och halten sich Krank- und Gesund meldungen etwa die Wage. Oschatz. Als das Postauto auf -er Fahrt von Cavertitz nach Oschatz war, geriet es auf -er schmalen, nur zum Teil vom Schnee geräumten Straße vor LeiSmtz zu nahe an den Straßenrand, der völlig ver- weht war. Der Wagen rutschte auf das etwa einen Meter tiefer gelegene Feld und schlug u m. Von den neun Insassen des Wagens wurde glücklicherweise keiner verletzt. Grimma. In der Nacht zum Freitag brannten die Scheune und das Seitengebäude im Gehöft des Bürgermeisters Petzhold in Gornewitz bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die zum Teil noch in der ! Scheune befindliche Ernte und die landwirtschaftlichen Maschinen wurden vernichtet. Crimmitschau. Bei der Ortskrankenkasse sind etwa 800 Erkrankte gemeldet, wovon Lie Hälfte grippe krank ist. Im Staötkrankeuhans sind bis aus weiteres alle Krankenbesuche untersagt worden, um eine Weitcrverbxeitunz -er Grippe zu verhüLell. Oelsnitz i. B. Im benachbarten Lauterbach wir- ein Brunnen gegraben, -er bereits etwa 15 Meter tief ist. In dem Brunnen waren zwei Arbeiter beschäf tigt. Beim Hochwinden des Eimers stürzte dieser tudieTiese und traf den Arbeiter Arno Bahmann auf den Kopf. Der Verunglückte wurde nach dem Krankenhause gebracht, wo er abends an den erlittenen Verletzungen starb. EsHWe Politik. Die sächsischen Gewerkschaften rücken vom Parteitag der S. P. D. ab. Die „Sächsische Gewerkschaftszeitung", das Landes- organ der sächsischen Gewerkschaften, schreibt zu dem Parteitag der S. P. D. in Leipzig u. a.: „Wir möchten allen sächsischen Parteizeitungen in aller Freundschaft, aber ebenso deutlich zu verstehen geben, daß die Ge- werkschaften nicht daran denken, die Sonderstellung des sächsischen Flügels innerhalb der S. P. D. zu stützen. Sie sehen in der Zusammenarbeit mit der Partei eine notwendige Voraussetzung für den Auf schwung der gesamten Arbeiterbewegung, lehnen es aber ab, gewissen Richtungen Vorspanndienste zu leisten oder als Kronzeugen zu dienen". SWHe SporMau. Gustav Müller Deutscher Meister. Die Deutschen Skimerstcrschaften wurden am Son«- tag in Klingenthal abgeschlossen. Den Titel „Deutscher Meister" errang Gustav Müller-Bayrisch-Zell mit de« Note 666,725 vor Walter Glaß-Klingenthal mit de» Note 6Kü,2W. Ler neue Meister hatte sich im 18« Kilomcter-Langlauf durch seinen zweiten Platz vor Walter Glaß, der elfter wurde, einen so beträchtliche« Punktvorsprung gesichert, -atz ihm -er Titel ziemlich sicher war. Im Sprunglauf siegte der Deutschböhme Purkert (H. D. W.) mit der Note 336,7 vor Walter Glatz- Klingenthal mit 336,2 und Alois Kratzer-München mit 322,1. Als Sieger des Langlaufes war Bauer« Bayrisch-Zell vor Müllcr-Bayrisch-Zell und Ettrich- Petzer hervorgegangcn. Den ersten Platz in der Kouv, bination Langlaus-Sprunglaus belegte Glaß (660L00) vor Purkert (642,700) und Bauer-Bayrrsch-Zeü (637,500). Die beste Sprungleistung zeigte der Deutschböhme Purkert mit 40,5 Metern. Außerdem sprang er noch 38,5 und 39 Meter. Glatz sprang 40, 39 und 40, Gustav Müller brachte es auf 37, 86 nnd 36 Nieter. Die 40-Meter-Marke erreichte nur noch der Bayer Krayer-Rottach. Der thüringische Meister Recknagel-Oberschönau enttäuschte sehr. Er brachte es nur auf 34, 34 und 39 Meter. Die Stasselläufe. Am Sonnabend war als dritter Meisterschafts- Wettbewerb der große Ltafsellauf über 41 Kilometer, ebenso wie der Patromlienlaus in mehreren Klassen ausgetragen worden. Im Militärstaffellauf siegten die Kemptener Jäger vor den Münchener Pionieren, die letzteren gewannen dafür die kom binierte Heeresmeiste Ichast. In der Flachlandgruppe was das 3. Batl. J.-N. 12 Quedlinburg siegreich. In der Landesverbandsllusse gab es ein totes Rennen zwischen den Deutsch-Böhmen und dem Bayerischen Skiverband n. Zweiter wurde die Mannschaft des Skiclubs Schwarzwald, Dritter der Harzer Skiverband. Die beiden sächsischen Mannschaften Skiverband n und ui belegten den 8. nnd 9. Platz. * Die Deutschen Rodelmeisterschaften. Die Deutschen Roöelmeisterschaften auf Natur bahnen wurden am Sonntag auf der 2000 Meter lan- gen Hochwald-Rodelbahn in Oybin bei Zittau aus- getragen. Die Bahn war in einwandfreiem Zustande, so daß auch der seitherige Bahnrekord unterboten wurde. Die Anwesenheit des Europa-Meisterschafts- paares Gebr. Feist-Bad Flinsberg gab der Veranstal tung, der rund 100 Nennungen abgegeben wurden, einen besonderen sportlichen Wert. Gebr. Feist führten denn auch im Einzel- und Doppelsitzer ganz über ragende Siege heraus. 8 p » r 1. Sonntag, den 3, Februar. Die Hpitloruppe setzie wiederum alle Spiele ab.