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Dresdner Nachrichten : 19.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 8-9 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-19
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.01.1888
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.lacht-re1e«r«mme. «Rur in «inrm lstril« der Auflage,! Verll«. 18. Januar. Der «ronvrtnz von Oriecheuland wir» am S-nnadr»» »irr eintreffen. uo, au, nächsten läge an «rr Aewr de« «rönima«- un« Lrdenalkstt« im »irttarn ka>. Schioste cheiltunehme». wie». 18. Jannar. Die in »eriiner Müllem enlhallen» Rach- richl. vast «er üsterrelchifch-nuaarifchr Votfchailer an, Beriiner Sole, «straf Liechen»«, anaedlich an« Gelund- «eilsrültstchlrn von seinem Pollen'W „irnckinlretr» gevrnke. ist arundlo«. wie». 18. Januar. Die Sfter- reichliche Wastrnfavrit erliielt von ver »lealernna «ie ttrlaubnist. Inr »,c »nnäniiche l»eaieni»a 100,«lst» «evcliraelvevre z» liefenl. Aufl. 33. Jahrgang. 46.Ü0Ü Exenipl. Eoksrv L,vllonc«ii-L'ipe<iitioll dvtinäet sied jvtrt s. K I. (LlWU l!!II ü »»»*»„«l«l» ^ Variier, I>r«sa«n. Dresden. 1888 Brtfsel, 18. Januar. Der Sveiial-Sorrelvondnit der „J,,dc- ventanec" uielvel au« Ave,,, nvula Iostanne« von «vellinien versiiac ndrr 8«.n«st» mit a»te» iilevellr- aewestrrn veioastucir nnd ausreichen der «runilion versehene Lolvalen. denen der tsteneral Lau Marzano nur lO.Uiiv Plan» enlaeaenstrllcn loime. wen» nicht IchlennniftBer- slarkunae» einlrcstcn. ist die staae der Iiaiiener bedenklich. 18. Jim. lGcircidc- markli. Svirilns in. Iva Lkr. i„o-/ P'rdrouchoalinoin »Ipril- Aloiiv^b, Mai-Juni »l.du, du. 7» M. Avril-Moi . . Mai-Juni Trz--;- . Januar-iiedruar II«,Ul», ilinll -vlai llu.üu, Mai-Junt viubol »lstiil - Mai >8,u,>. N. Salm, «mir- u. I'iiiZl;-/ l'ieS ! ilpaolai-t'avrih uopeliatar Vur.vdiau»- rolvtr- i eummirtor 8i,xol-, Davieat- iokutrmaelcan PILUVN d. vf.» Kaitrel-str. 17. tZerreliLfttiloeuI: onssäsa, Llarienütr. 8. A Xnr Nnnllltun^ ^rosiin von Kignir-tzebrrdlnnon in 2>nik ^ Ac,k>iini; miä Kupfer, allnr Onttnntzvn " ^ Strrrrpel un i »»iek rur ^u^Mbrun^ vm» v)r»r » Zo<lor ^rt koiitvn« onipfokion. «7«. tMiIM«e>>, Lr «MM össlssHsoli-u.^- ii'isoliunASksli'Zkil«, erprobt bel Uu«»Lea, Kelten, Lleneu- a. U1»?ienkt»ti»rrl». ÜKIXIMl AMW in Oio»»Nlldl-k'uo8»1sin d. LSNStittG«« Hl . DLL ««,1 etaUNnt I»>i«t2, V-Llit^Iioil «los iutorinitivnnlon linivorsallaelivoroiim. ß I.«, NSWle KM»-«, sükullji'-lilinikröbl! N «Ä9^d w 3,60121, piut. unä erste bltaffo. K ? Itniiiloun in vorrüstl. ^usiVlldl kur Herren um! vumeu. K K AuttrÄM uueli nusvviirts «Villen prompt eikeetnirt. N Aj I»t'I»Uon Xi . H ilnellversiiinliiste Antzogigun'x null Dresses I,az-or aller seii'ien Arte» iriueli-llnixluiseu, Inlilitlinllen, <»>tli«»i»n<llsel>« Oeiseis, <»ern»l- lialtvr, t'ussmltseiiiiien. Irnnsil. Olielter, Xilikvt tnr ^iiiiUlxiv, OrtIi<»i»n«Iie, Kiii,nkviipll68» vte. 1 lntiii'/ial ' Der Erlab deS Zaren, Miiiisterium Tirard und der Pariicr Äenicinderaili. Hesunchrichlri!, Landtag, ürcicinshaus in Dresden, t R v. Miitheilunacn des LmideseviisisterluniS. Gelicimmillelschwindcl, Gerlchlsvechandlmiaen. Lontterstag, 1!). Aannar. LeranNvortliisier Rebakienr kür Politisches) ve. Emil Bi«rev in Dresden Ob mündlich »der schriftlich — die dem Zaren am russischen SiciijlchrSkane erwartete Friedensbotschaft ist doch noch cinactwfse», Cs ist ein wirkliches Friedcns-Boiiauct, was Kaiser Alexander dem freudig ausschauenden Europa Vorhalt. Er hatte es unterlasse«, den beim Jahreswechsel ihn beglückwünschenden Botschaftern laut und vsscutlich eine politische Auslassung zu machen; er zog cs vor, in seiner Antwort aus die Glückwünsche der Stadt Moskau dem Gviwcrncnr, Fürste» Dolgvruckvw, schriftlich seine zuverlässige Hoff nung aus Erhaltung des Friedens in diesem und den nächsten Jahren aiiSzuipreche». Mehr kann man vom Zaren nicht erwarten. Der Sclbilhenschcr aller Neichen stellt sich mit diesen Worten aus den Standpunkt gewöhnlicher Sterblicher, die auch und wiederholt eine gleiche „zuverlässige Hoffnung" ausgesprochen haben. Da aber die Hand des Zaren den Schlüssel der Schleiche besitzt, durch deren geöffnete Thore sich die unheilvollen Fluthen des Kriegs über Europa ersticken könnten, so gewinnt der Ausspruch solcher zuverlässiger Hvfsm,»gen eine nicht hoch genug zu schätzende Bedeu tung. Schon die Adresse, an welche sich das Zarenwort richtet, ist wichtig. Der Kaiser!. Erlaß geht an den Gouverneur der Stadt Mockau, des Srtzcs und Brutncstcs der Panilavisten. Er ruft diesen zu. mit ihren Kricgöhctzereicn endlich auszuhören. Zu wünschen bleibt freilich, daß sie dem Befehle Gehorsam leisten. ES mindert den Dank gegen die Auslassung des Zaren nicht, wenn man nach den Gründen derselben fragt. Alexander Hl. deutet sic in seinem Erlasse auch an. Er erwartet, daß die Friedciisiahre ge statten werden, alle Kräfte dem innere» Gedeihe» zu weihen. Wiederholt haben wir schon dargclcgt, daß cs fast an Wahnsinn grenzen würde, wollte Rußland einen Streit mit so überlegenen Gegnern beginnen, und dnß in einem Kriege noch gar nicht Vieles schics für Rußland zu gehen brauche, um zum Zusammenbruch des Kolosses und zum Untergang der Dvnastic zu sichren. Weil wir daran sesthiclten. daß dem Zaren zuletzt doch der Einsatz des Spiels gegenüber der Ungewißheit des Ausgangs zu hoch erscheinen müsse nnd daß daher die Besonnenheit die Oberhand gewinnen werde, deshalb haben wir stets einen Krieg für unwahrscheinlich gehalten- Beehr wie ein anderes Reich bedarf das russische der Ruhe und der Erhaltung des Friedens. Kein anderes ist sa tief, wie dieses durch die la»ganha!tende Ungewißheit in seinen Finanzen wie in seiner Volkswirlhschast geschädigt worden. Der Rubelkurs hat nnper- drosse» sein Falle» fortgesetzt. Alles wirthschastlichc Leben liegt dort darnieder; die Zollciiiiiahmei, mindern sich trotz der Er höhung der Eliigangszölle; dem Wohlstände des Landes wmdcn uuchibare Wunden geschlagen. Kcbrt also, wie nach dem Ausspruch de» Zaren zu hoffen, das allgemeine Vertrauen zurück, so wird kein Reich davon so viel angenehme Folgen verspüren wie das russische. Aach außerhalb des Zarenreichs wird man mit größerem Ver trauen aus die Politik desselben blicken. Niemand verlangt von Rußland ei» Opfer von Würde und Ehre, sondern cinsacl, eine ehrliche, friedliche Politik. Bisher hatte man Ursache zu glauben, Rußland wolle die gegenwärtige Ungewißheit absichtlich verlängern, weil cs eine seiner Lieblingsideen sei, daß Rußland diese Leiden langer ertragen könne, als „der faule Westen Europas", cs wolle Europa dadurch mürbe machen, daß man es recht gründlich zwischen Krieg und Frieden zappeln lasse. Das Feblsame dieser Rechnung hat indessen auch den Russen cingeleuchtcr. Sic leiden am meisten. Wenn die quälende Ungewißheit über die Friedensiragc verschwunden ist und die Thaten Rußlands der herrlichen Kundgebung seines Monarchen entspreche», dann können sich alle Völker Europas ihren Beschäftigungen mit der Zuversicht hingeben, die Früchte ihres Fleißes zu ernten. Der Unternehmungsgeist, ver so lange ge lähmt war, wird aiisaiigen, leine Schwingen wieder zu regen. Eine Probe ans die gute Wirkung des Zarcnworts wird man der Ent- wicketiing der bulgarischen Frage mache» können. Dieselbe hat sich seit Monaten immer mir im Kreise herumgedreht. Greifbare Vor schläge. endlich zu einem Abschluß z» kommen, kann nur Rußland machen. Ter bulgarische Eiiitagssilist. Ferdinand, hat neulich zwar ans seinen Säbel geklopft, aber cö ist undenkbar, daß er es ver suchen wird, sich gegenüber dem cmmüthige» Verlgngcn Europas aus seinem Throne zu halten. Habe» doch auch die Bulgaren selbst lehr große Beschwerden über ihren Fürste». Die neulichcn Ausnichiiilngcn. mit denen der Zar seine panilavistischen Minister uberschuttele, gewinne», angesichts seiner jetzigen friedlichen Aus lassung lediglich de» Charakter von Schmerjenspslastern. Sic sollien die Dekorirten dafür trösten, daß der Zar ihre vanstavistiichc Politik als unauSsiibtbar zu bezeichnen sich gezwungen sieht. Dem tranzösiichen Ministerium Tward ist cs passirt, daß es ein Vertrauensvotum einheimste. Groß stolz ans dasselbe zu sein, hat eS jedoch keine Uriache. Nicht rinmat die Hallte der Kammer, nur 265 Abgeordnete, drückte der Regierung das Vertraue» wegen ihrer Halluna gegenüber dem revoliilioncircn Gcmeinderath von Paris aus. Wie erinnerlich, war Anfang Dezember bei der Neu wahl eines Präsidenten der Republik Alles für eine Revolution vorbereitet für den Fall, daß der Versailler Congreß den Grmäßigscn Ferrh zum Präsidenten wähle. Der Minister Tward wollte dies zwar nicht Wort haben, aber die Thakiachc ist iinbrstrestbar. Tirnrd drehte nnd wand sich, uni cS mit keiner Partei zu verderben und hat es natürlich nun gar keiner recht gemacht. Die Interpellation ging von drn Monarchisten ans, und da der Minister erklärte, er würve ein Uebrrgrellcii des Pariser Genieindcraths nicht dulden, so behaupten die Radikalen. die Negierung stecke mit den Monar chisten unter einer Decke. Umgekehrt finden die gemäßigten Re publikaner die Sprache der Negierung gegenüber den Hcrrschasts- gelüsten der Pariser Stadtvälcr nicht kräftig genug. Dieselben gehen allerdings nunmehr für ihre, die Revolution vorbereitenden Handlungen straffrei auS; hingegrii sicht zu erwarten, daß ihnen in einer anderen Sache ein Dämpfer ausgc'etzt wird. Dem von der Negierung ernannten Präfekt des Seiiicdepartcments gebührt Pariser Gemcindcrath beansprucht, daß der Prcllclt von ihm selbst gewählt, nicht aber von der Negierung ernannt werde, so hat der Gemeinderath sich bisher geweigert, die Kosten inr die Menblirung nnd sonstige Ausstattung der Präicktenwohnnng zn bewilligen. Ter französische Staatsrath hat zwar stets diele Entscheidung der Pariser Stadlväter inr ungillig erklärt und ansgeipwche», dag dem Präfekten die Amtswohnung im Nathhauie gebühre, aber eS kam nicht zur Uebcisiedelnng desselben dahin. Statt daß imn die jetzige, . . Negierung einen Gesetzentwurf einbmigt, wonach der Präsekt seine! nvmmen Amtswohnung im Lladlhame zu »elnnc» habe, stellt sie die Ent- > — « icheidung der Frage lediglich in's Ermesse» der Kammer. Sic fürchtet den heftige» Widerspruch der Pariser Stadlvater und drückt sich miilhlos um die Verantwortlichkeit hemm. Ein solches kläg liches Beispiel von Schwäche wird nur die Gegner der Regierung crmuthigcn: ihr Sturz erscheint als eine Frage der Zeit und man giebt dem Ministerium Tirard den Ruth, möglichst bstld zn ver schwinden. LoknlcS mid Sächsisches. — Bei der vorgestern cun Stlieiciiec Revier abgchaltencn Hosjagd, an der sich Sc. Mas. der König, Se. König!. Hoheit Prinz Georg nnd Se. Hoheit Prinz Albert von Sachjcn-Aftenburg mit mehreren Eabaücreii heshciliglcii, wurden 118 Haien erleg'.. Das Jcigdlrühsinck ward jm dortigen Gasthose zum Sächsischen Prinzen, das Jngddüicr aber im Königs. Nesidenzschloß eingc- Rkiikste Telegramme ver „DreSvner Rachr." vom 18. Jan. Berlin. Reichstag. Die Bcrathnng des Antrags Mnnckel und Gen. auf Ausdehnung der Zuständigkeit der Schwurgerichte aut Politische und Preßbcrgehcii wirb fvrlgewtzt. v. Margnnrdscn (nat.-lib.) ist snr Verweisung der Preßvergchc» an die Echwnr- gerichle wie in Siiddeulichland. Für eine weitcwoAnsdehiiiiiig der Zuständigkeit der Schwurgerichte besiehe aber zur Zcii keine Anslicht. Man müsse die Regelung dieser Angelegenheit aus bessere Zeiten verschieben. Seme Freunde würden gegen den An trag stimmen. Abg. Träger (frei!.) verlheidigt den Antrag Mnnckel namentlich gegen die Emwäiive Dr. Hartmanns in der ersten Ver handlung. Tie Schwurgerichte mtheilien viel objcctiver nnd seien nicht an die Entscheidungen des Reichsgerichts gebunden. Das Reichsgericht ie, ungeheuer zähe in der Anwendnng der Bestim mung über Wahrnehmung berechtigter Interessen, wenn cS sich um Politische und Preßvergehcii handle. Dagegen habe es den Gerichte» gegenüber in groben Unftlgprozcssen die weiteste Ausdehnung gegeben. Abg. Frohnie (Lvziald.) äußert sich scharf gegen das Vor gehen der Gerichte belr. der Sozialdemokraten. Dre jetzigen Ver hältnisse in der Beurthcilnng der politischen und Pregveigehen kvnitten unmöglich sortbcstehrn. wenn auch die Urlhcile der Ge schworenen nicht umncr elnwandssrei seien. Abg. Dr. Harimann terms.) bestreitet die Unsicherheit der Rechtssprechung; in dem Pro zesse Vvllmanil und Gen. seien die Angeklagten nicht, wie Vor redner angenommen, wegen Gchcimbündelei verunheilt worden. Abg. Frvhme verwechsele die Anklage mit dem Urkheile. Daß es die Geschworenen den Sozialdemokraten auch nicht recht machen schworenen" gewesen. Abg. Baith ist als Mitankrägsteller siii Antrag, der un Interesse der Preise aller Parteien liege. Männer für den ans dem Volke hatten ein scincres Gefühl für die Preßfreiheit. Da eine Verwcnuiig an die Evmmiisiv» nicht beschlossen wird, findet insvlgedesscil die zweite Lesung des Antrags dirccr im Plenum stall. Es folgen die Anträge der Abg. Retcheujpcrgcr und Mnnckel aus Wiedereinführung der Beruiiliig. Abg. Kien»» (crms.): Seme polititchen Freunde seien thcils Gegner, theilS Freunde des Antrags. Er iei em Gegner der Berum»«, weil diele un Prinzjp der Un mittelbarkeit und Mündlichkeit des Bertohrens widerspreche. Die Uebelstände, die durch Eunührung der Beruiung beteiligt werden sollen, würden wirkungsvoller durch Aeiidcrnngen un Vvrnnter- slichungsveriahlen beseitigt. Eiftschliegc man sich für die Berufung, so gebe er dem Antrag Mnnckel den Vorzug, wonach die Obcr- landesgerichtsienate über die Bernnnig entscheiden solle», statt der >,.. . von Rcichemperger vorgeschlageueii besonderen Straiberusunas-i kammern bei den Landgerichten. Abg. Dr. Migucl m für d,c ^ n>d.->>' Gestern Morgen VA» Uhr paisirte Ihre Majestät die Köni gin Lonne von Dänemark ans der Rückreise van Wien nach Kovcnhagen hier durch. In Leipzig hat Ihre Majestät einen Ausenthciit genoinincn und letzte die Reise heute Vormittag über Hgnrbnrg-Krel fort. — Die Stelle des geistlichen Rathcs bei der Krcishauptmamn schalt Bautzen ist dem Koirsiiivrialrath Theodor Keller in Soin dcrShanien übertragen und derselbe zum Oberkirchcnrath ernannt worden. — Nächsten Montag findet bei dem Herrn KricgSminister Exc. Gras F abrice großer Ball statt. — Ucber den Ausfall der vorgestern im 7. ländlichen W a h l- kreise stattgeiundenen Landtagswahl liegt der Redaktion zwar noch keine umfassende Z»>c»n»ie»slell»ng vor, doch scheinen die bisher eingegmrgcnen Mitthcilnngen keinen Zweckel darüber auftöm- men zu lasse», daß der fortschrittliche Dr. ined. Minkwitz über die. gehaltenen Ermiervativen den Sieg davongetragcn hat. Derselbe erhielt in den Orlen Groß-RöhrSdort. Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Frankcnthal, Rammenau. Pnisnitz-Dorl, Ncukiich und Böhmüch- Volliing inSgeiammt l(>2!> Stimmen, während cö Gemeindeborstand König nur mis:»7 nnd Rittergutsbesitzer Hähncl nur aut til Stimmen brachte. Der Wahlkreis hat bisher stets konservativ gewählt, und cS wäre grundfalsch, aus dem diesmaligen Wnhlrciiiltnt den rschlus; zn ziehen, daß der koickcrvative Wahlkreis im Handumdrehen icine Ge sinnung geändert habe. Ten Fortschrittlern war cs geglückt, in der Pcrivn dcS Dr. Minkwitz eine ini ganzen Wahlkreis bekannte, popu läre Persönlichkeit als Kandldate» anszustellen, während dieConser- vativcn von vornherein ihre Sache durch die Aufstellung zweier Kandidaten geschädigt hatten. Nicht der Parteislnndpnnkt des Dr. med. Minkwitz hat alw bei seiner Wahl den Ausschlag gegeben, sondern seine Persönlichkeit, seine Stellung als im ganzen Wahlkreis geschätzter ärztlicher Bcrathcr. Diese Popularität ilircS Gegners mußte den Coiiicrvativen bekannt sein. Sie hätten deshalb um io weniger die alte Erfahrung außer Acht lassen dürfe», daß, wenn Zwei sich streiten, der Tritte gewonnenes Spiel hat. Ans das Parteiverhältiiiß in der Kammer hat übrigens die Vermehrung der fortschrittlichen Stimme» mn eine keinen Einfluß. — Landtag. Die 2. Kammer hakte gestern behufs Förde rung der Drputationsarbeiten ihre öffentliche Sitzung auSsalleir lassen, während die erste Kammer »ur eine kurze Sitzung ab- lsielt. Ohne Debatte ließ die Kämmer die Petitionen Friedr. Ang. Engelhardt s in Dresden um Erhöhung der ihm bewilligten Unter stützung und Friedr. Ang. Wiegand'S um Erhöhung seiner Mtlitär- pciision ans sich beruhen. Ucber beide Petitionen erstattete Grat zu Lippe-Baruth Bericht. Zum Schluß reserirte noch Frhr. v. Burgk über die Zusammenstellung der während des letzten Landtags von den Kammern gefaßten Beschlüsse re. Die Kammer beschloß, die Ziliammenstvlliing unter besonderer Anerkennung der sorgfäl tigen Arbeit zur Einsicht ftir die Kämmcrmftgliedcr 11 Tage lang in der Ecmzlci der Kammer auSziilegen. — Tie Finanzdeputation L der 2. Kammer erstattet nochmals schriftlichen Bericht über den Ankauf der aus sächsischem Gebiete gelegenen Strecke der Berlin-Dresdner Eisend a h n und den Bau einer VcrbindimgScurve zwischen der Haltestelle Nmmdori dein Bahnhoi Coswig. Der im Frühjahr v. I. cinbermenc außerordentliche Landtag hatte bereits seine Zustimmung zu dem Ankauf der Bahn gegeben, und die Finanzdepiitatir'ii beantragt ruinng als eiinächste Garantie gegen" die Ueveiilande, die Klemm!uud Re rvinanwetmtaftr'ii durch c°.nvl,ei.te Bestimmungen^ be,e.t.gen wolle,. Das Verlange» ^a und^Ä Mt. K.r W bewilligen. Nach den von der Regierung gegebenen Darlegungen werde» durch den Besitz der Slrecke Dresoen-Elsteriverda kümtig die jetzigen BetriebSverhnltiiiffc der Dresdner Bahiihö'c iveiciillich verbessert. So soll insbesondere die Herstellung der VerbindungS bahn Naimdort-CoSwig ermöglichen, künftig nicht blos einen Thcik „ .icncmücrr nach Beruiung sei im Nechisgciühl des dculichen Volkes begründet. Die Wiedereinführung derselbe» liege namentlich im Interesse der ärmeren, minder gebildeten Klasse». Abg. Mnnckel ist für den Antrag, der gleichfalls direct im Plein»» zur zweiten Beralhung gelangen wird. — Freitag: Etat und Relicieiibcilräge. Berlin. Am die Glückwniischadressc der evangelischen Geist lichen Berlins antwortete der Kronprinz: Ich danke auirichtig für die warme Thcilnahme und gebe zuversichtlich der Hoffnung Raum, daß mit Gottes Hilic meine Gemudhcil sich bei ivrlichreilenRr Gencftiug stärken und festigen wird. — Wegen des fortdauernden leichten Katarrhs sind bei dem »och rauhen Wetter die Ausfahrten des Kronprinzen noch nicht wieder ausgenommen worden. — König Humbert verichob 'eine snr die nächsten Tage anberaumte Ankunft in San Rcmo, um in Rom die nächsten nmkaimchen Ereignisse abzuwarte». — Die Ankunft der Königin Victoria ni San Nemo ist, wie verlautet, ftir Ende Februar bestimmt. — Die Wehcgcsetz- kvmmissivn nahm die 88 1—7 der Vorlage mit dem Anträge Richter an, »ach welchem Diejenigen, welche vor dem 20. Jahre in Dienst euigelretcn sind, auch entsprechend früher befreit sein tollen. Kriegsmmister Broickart v. Schellendem erklärte die Angabe der Forderung von 100 Mill. aus Eombiiiatioile» beruhend. Die Berliner Börse erösfiicte lustlos. In der Hüllte der Börse verstimmte das Gerücht über die Venz einer großen Magdeburger Zuckersirma. Ein Dementi blieb wirkniigslos. Ncscript des Zaren an den meiieraigouveriieiir in Amtswohnung IM Stadthause selbst. Ta jedoch der - »»riUc SNiUcl >'»wrrii»dcr,.Wcucr i groll. zweiten Jnsol- „ , svätcres Außerdem verlautete, das gestrige den Geiieralgouveriieirr in MoStau dcitne bereits "aus dem Manat August v. I. Banken waren vorwiegend angcbole», fremde Renten anfangs fest, ipäter weichend. Von österreichischen Bahnen waren Eibethal anfangs steigend, später rückgängig. Deutirhe Bahnen waren wenig bc- achirt. Im Kasjaverkelirc waren Bahnen und Banken still, Berg werke ziemlich rege, Industrien still und fest, deuliche Fonds fest, österreichische Prioritäten ichwach. Privatdisconk l'V« Pcoz. » r a a k » » r t a. M.. I«. Ja«. Nrcdil üm>/„ SlaaiSiiaon >«»>/,. La», bardeu Galizier ISS'/.. Eaaotcr II,w. «droc. u«»ar. aioixreul« 77,8», Li-conia Idd',70. ijiicr «uffcu —. HandrlSa. —. Laura —. Schwach. wie«. 18. Januar, »red» 2,18.8». Si»a««dadn .'ll.K». L»,nd,r»eu 82.7». «ordwtsib. 1k>:xch». MarNwlcn Ü2.27,!,. u«a. Nredii 272,m. Slill. V a ri «. Ni.Jamiar. >sai«iw «ieaie 8».!!7. riuicivc I»7,ü:>, Italiener m,17. Slaaiobaiin 122,ich. La»,darben >8»,,i», d». «rioriiaie» —. Sdanicr,ii>,21. «addier 872,81. ^«iamanen ü».',.»». »lene «„leide —. Türke» —. Tröge. La«»»«. 18. Januar, «arm. >> »dr in ivtiu. Saaioi» lN2'» l87:icr i Rnffen S2'/<. Italiener 22"/,e. Lomdarden 7'/,. «an», Türken NI»/>a. ixroc. > fundirre «merikancr I2!>'/4. <»roc. Ungar. rHoldrenie 7N',. Orftcrr. Gald- «ente 87. vren». oanioi» l»ü Eguvicr 7:z./,. -lene Kandier !»»'/,. Garant. ! EgNdter Liiainanda»» >»'/,. Suez-«kNen 8t-/,. evaniir kö"/,«. — SNm> ' «ung, Rudi». — Wetter: Kalk. R m ftcr » a »>. 18. Januar. Produkte» ,Schluß). Weizen der Mörz 122, per Mai 121. Weichend, »taggt» dir Mörz ln.',, »er Mai INI. Weichen». r> a r >« Proo»11r »>. i». Jaunar iSchim,., Weucu ve> Janiiar 2L.A, rer Mai Anglist 21,2s. bclimivlct. LvintiiS ver Jcmuar as.5,1. ver Mai-A»ü»st 42.75. rüstig, »tül'öi ver Januar ss.oo rer Mai Juni 55 75. weichend. London, 18. Jannar. ,Pr»d»kik»I Schlug. Getreide rüstig, stetig, alle des zwilchen Dresden und Leipzig sich bewegenden Verkehrs ohne Berührung der Dresdner Mgrienbrücke zn bctördcin. wildem mich den Verkehr der rechts der Elbe gelegenen Thcile Sachsens mit Berlin ebeniiills ohne Berührung der Dresdner Verbindungsbahn direct aut die Dresden-Berliner Bahn übcrznleitcii. womit eine wesentliche Beschleunigung der Beförderung zu erzielen sein werde. — Gestern Vormittag ll llhr fand nn Trailerhanic Bernhard straße 5, die feierliche Einiegnimg der Leiche des verstorbenen Ge neralkonsuls für San Salvador. Conrad K oeP. durch den Hot kaplan Klein statt. Eine große Anzahl von Freunden und Ver ehrern des Verschiedenen umstand außer den nächsten 'Anverwandten desselben den mit Blumen rcichgeichmücktcii Sarg. Die Leiche wurde nach dem neuen katholischen Friedhof überführt. — Ten Mitthciliiiigcn dcS evangelisch-lutherischen LandeS- konsistoriimiö aus das Jahr 1886 entnehmen wir Folgendes: Während die Zahl der Beerdigungen gegen das Jahr 1885 um 5100 gestiegen ist, habcn die kirrhlichcn Begräbnisse eine Zunahme von 721-3 crsahrrn und ist der Prozentsatz der letzteren mmiiiehr aus .02,3 gestieac». Noch sind aber nicht weniger als 7505 Begräbnisse ohne Mitwirkung der Kirche erfolgt — meist wohl bei Tvdtgeborciren und bei Kindern im frühesten Alter, rück- sichtlich deren der Verzicht aus kirchliche Begleitung, ja hier und da selbst ans das Geleit der Angehörigen, einer leider noch in weitere» Kreisen bestehenden Sitte entspricht. Ausdrückliche Ab lehnung des kirchlichen Begräbnisses ist nur vereinzelt vorgc- kommeii. Zahlreich sind aber auch diesmal die Klagen gewesen, daß an vielen Orten die Sonntagsruhe dcS nöthigcn polizei lichen Schutzes entbehrt habe. ES bezieht sich diele Wahrnehmung insbesondere auch ans die Einrichtungen der Polizcipslcgc auf dem Lande. Trotzdem daß die Ernte durch die Witterung nicht beein trächtigt war, ist doch wieder in besonderem Maße über zahlreiche und ungerechtfertigte landwirthschaftliche Soimtagsarbcit. namentlich in der Erntezeit, zu klagen gewesen. Handelte eü sich in diesen Fälle» mehr um die Sonntagöarbeit. so ist aus anderen Gegenden wiederum vorzugsweise über maßloses Svmftagsvcrgnügcn als Ur sache der Svnntagsenthciliguiig zu klagen gewesen. Auch hier ist cs. wie das Landcskonsistorinm in iciiien Miltlicilungeir sagt. seinen gehausten i wieder die Ausdehnung des VcrcmSwcsens mit Festen, die große Vermehrung der Tcmzgelegcichcitcn. nämciftssch durch B,Wnng sogenannter nc,chlos,cncr Gciellichaften. gegen deren mißbräuchliches 'Verfahren erst hier nnd da von den Behörden mit .Kachbrnck emriltchreiten angesangen wird, und die wiederum durch manches drafinchc Beispiel belegte Spekulation aus die Ver gnügung«- und Genußsucht gewisser Stände und Kreiie. welche es
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