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Ausgabe k «ÜI» «rki-istlivl»« palitilt« u. Aullun N'balNa»: Dresdrn-«., Polterstr. 1?, Fern«. M'll u. 2lvlr Srlchiili,stelle, Diu» «x» Verla,i Eermanla Buchdrucker«« «. Berlag Th. ». D. Winkel, Polierstr. 17, Fernr. rioir, Postlcheck: Nr. 10LS, Bank: Sladlbank Dresden Nr. LI767 Im Falle von höherer Lewalt, llerbo», öirei« oder V-lri-b-störungen ha« der Bezieher oder Fallen« i-t«« «nsprilch«, fall» die Zeitung «n bel-hriinltem Umlang», verlpSlet oder nicht erscheint. — ErsüNungsort Dr- de« Nummer 184 — 33. Jahrgang E,schein« S mal wSchentltch mit der Mlustrlerte« Trail«- L..L"" """""" M-W MWM Svnnadend, den 1t. August «W« klusg. n mit Et. V-nnoblait und Feuerreiter M. r,70 M M W M M verlagirt Dre»»«g Uueg. V. ohne Et. Lcnnoblait u. mit F-uerr<Il«r M. 2,ro W MW M W W W W W MW Anielgenpreilt! die llpaUig, L2 mm breit« geil« I Pf«, «usg. Lohne St. V-nnoblattu. ohne F-u-rr-ti-r M. 1,7st W WM W M M M M M WM _ ,g, gamM-nanz-tg-n und SieNengeluch« » VI«. - Sinzelnummer w Pfg., Sonnabend- u. Sonniag.Nr, rg Psg. W W W M Für Platzi-ogchNste» tönne, gslr ««ln« Sewöhr leist«« Volkszeitung WirffchaffspwiokollmiiSmjestußiaO Abschluß der deutsch-russischen Verhandlungen Berlin, 10. August. Im Reichsivirtschastsministerium haben aus Grund des deutsch-sowjetrussischen Wirtschafts protokolls vom 20. März dieses Jahres mit Vertre tern der Handelsvertretung der UDSSR. Verhandlungen über die Abnahme s o wj e t ru s s i sch e r Waren statigefunden. Diese Verhandlungen haben zum Abschluß eines Protokolls geführt, welches am 8. 8. unterzeich net worden ist. Vor dem Amtsantritt papens in Wien Wie lvir erfuhren, wird Herr von Pupen an- fangs der nächsten Woche noch W i e n fuhren. Der ge naue Termin der Amtsübernuhine Pupens ist zur Stunde noch nicht belrunnt. Pupet; wird, wie verluutet, duld vom Bundespräsidenten MIA las empsungen werden. Anfall eines italienischen Torpedoboots zerstörers 3 Tote, 17 Verwundete. l Nom, 10. August. Bei der Rückfahrt des zweiten italienischen Flotten geschwaders von der römischen Küste nach Tarent ereig nete sich ein schwerer Unfall. Der Torpedobootszerstörer Usodimare stich in den ersten Morgenstunden des Frei tag in der Meerenge zwischen der Insel Procida und dem Kap Miseno, also am Eingang zum Golf von Neapel, mit dem Küslendampfer Pallas zusammen. Ter Zerstörer erhielt ein starkes Leck auf dec Steuerbordseite, konnte jedoch noch mit eigener Maschi nenkraft die Neapeler Docks erreichen. Von der Besat zung des Kriegsschiffes sind bei dem Zusammenstost drei tot und 17 verwundet. Der Küste,«dampser erlitt sonderbarerweise keine Beschädigung. Dank -es Reichskanzlers an Oournergue Paris, 10. August. Ministerpräsident Doumergue Hut aus sein Beileidstelegramm Zinn Tode des Reichspräsidenten, Ge- neralfeldmurschull von Hindenburg, vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm .erhalten: „Ich danke Euer Exzellenz lebhaft für die Anteil nahme, die Sie in Ihrem Namen und dem der fran zösischen Regierung an der Nationaltrauer Deutsch lands genommen haben. (gez.) Adolf Hitler, Reichskanzler." Ausserdem wird das Telegramm veröffentlicht, das der Präsident der Republik, Lebrun, uns sein Bei leidstelegramm von Oberst von Hindenburg erhalten Hut. Es lautet: ..Ich lege Wert darauf, Euer Exzellenz meines tiefempfundenen Dankes für die warme Anteilnahme zu versichern, die Sie an dem schweren Verlust ge nommen haben, den ich durch den Tod meines Vaters erlitten habe. (gez.) Oberst von Hindenburg." Slndenburg-Trauerseier ln Prag Der deutsche Gesandte gegen die Hafiausbrücist! einzelner Prager Zeitungen. Prag, tO. August. Am Dmmerstagalx-nd fand eine »am Hilssverein de ul scher Reichsangehöriger zu Prag veranstaltete Trauer feier zu Ehren des verstorbene» Reichspräsidenten »an Hin d e n h u r g statt. Zu der Feier hatten sich die in Prag weilenden Reichs deutschen und das gesamte Personal der Prager deMsänm OZe- sanütschaft eingefunden. Die Gedenkrede hielt Gesandter Dr. Koch, der die grohe Gestalt des Feldherr» und Staatsmannes Hindenburg schilderte. Er zeigte, wie Hindenburg >uit der ihm eigenen Pflichttreue sein Volk durch die Wüste harter Fahre einer besseren Zeil enlgegenführte. Der Gesandte stellte dann fest, das; er ln diesen Tagen aus dein Munde von Vertretern ehemaliger Fcindstaaten so manclstw pietätvolle Wort gehört habe, dao den Heimgegangenen Reichs präsidenten ebenso ehrte wie den, der es aussprach. Mit um so tieferem Ekel müsse er sich von den unflätigen Verunglimpfun gen abmendcn. die einzelne Prager, in deutscher Sprache erscheinende Vlätter dem grohcn Toten In ihrem niederen Has; über das Grab nachriefcn. Es sei eine schmerzliche Enttäuschung, das; die Regierung eines Landes, das seine eigenen grasten Män ner zu ehren verstehe, keine Mittel und Wege gesunden habe, diesem schamlosen Treiben alsbald und aus eigenem Antrieb ent gegenzutreten. , Verbot des Saarbrücker Sängerfesles? > Saarbrücken, 10. August. » Di« „Saarbrücker Zeitung" meldet: Wie mir erfahren, ist das sür den 7. und 8. September angesetzte Sängerfest des Saar-Mosel- und Nahe-Gaues verboten morden. Zu dem Fest wurden einige Zehntausend Sänger aus dem Reich er wartet. Umsangreiche Vorbereitungen waren bereits getrof fen. da nach den Angaben mastgedender Stellen der Regierungs kommission ans Grund der früheren Erfahrnngcn mit den Sän gern keine Bedenken gegen das Fest bestanden und seine Ge nehmigung daher als eine Frage von lediglich formaler Bedeu tung angesehen werden konnte. Die Formalität hat. wenn wir genau unterrichtet sind, in der Zustimmung der Abstimmung»- Kommission bestanden. Offenbar ist sie nicht erfolgt. furchtbare Tat eines Tobsüchtigen Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Ehrt st bürg sOslpreutzen), 10. August. In der Nacht zum Freitag bekam der als harmlos geistes krank bekannte Fleischer Max Lübek aus Christburg einen Äa h n s I n n s a n f a l l. Hierbei drang er in das Zimmer des Fleis,hcrlehrlings Erich Borcek ein, dem er im Schlaf die Kehle durchschnilt. Seinen hinzukommenden Bruder verletzte er durch Messerstiche am Kopf und an den Armen sehr schwer. Er eignete sich dann ein Im Hause besindlirl^s Gewehr an, mit dem er aus der Stratze morgens gegen 4 Uhr den in der Nach- bursckgist wohnenden Landwirt August Rehm, der aufs Feld fahren wollte, durch einen Bauchschutz schwer verletzte. Rehm ist Inzwischen gestorben. Die in der Nachbarschaft wohnende Frau des Pfarrers Moritz, die nach der Ursache des Lärms sehen wollte, wurde durch einen Knieschutz schwer verletzt. Darauf nahm sich der Geisteskranke aus dem väterlichen Stall ein Pferd, mit dem er ln Richtung Pachollen davonritt. An der Brücke kurz vor Pachollen hat er das Pferd durch Messerstiche schwer verwundet. Er ist daraus in die Felder gelaufen, in denen er zur Zeit durch ein ttebersallkommando der Schutzpoli zei Elbing und durch Landjägerei gesucht wird. Das erste katholische Mitglied der indischen Regierung Madras lIndien). Rechtsanwalt Rai Bahaüur A. T. Pannirselvam ist als erster indischer Katholik in eine ho Iw Re gierungsstelle berufen worden, die von den britischen Behörden i» Indien abhängig ist. Er wurde Mitglied der Regierung von Madras. Diese Ernennung ist von den Katholiken Indiens mit groster Freude ausgenommen worden. Die direkte Teilnahme an der Regierung einer Provinz, die. wie die Präsidentschaft Madras. 47 Millionen Einwohner zählt, bringt ernste Verant wortung mit sich. Pannirselvam war auch der ein.chw katho- liscl-e Vertreter lwi den beiden Round Table-Konserenzen. Bei seiner Rückkehr von London empfing ihn derHeilige Vater in Gegenwart des britischen Gesandten lwim Hl. Stuhl. In sechsjähriger Tätigkeit beim Gesetzgebende» Rat von Madras brachte der neue Minister lwi mancher GelemmIwit die katho- lisciw Anschauung zur Geltung. Er gehört zu den hervorra gendsten Mitgliedern der katholisch'» M-reiniaung vo» Süd- indie». Der einzige iiidisch' Katholik, der seiner Stellung »ach mit den; Rechtsanwalt Pannirselvam verglich-» nwrüen könnte, ist der Dewan Vahadur Arokiaswany Mudaliar. Oer ostasiatische Unruheherd Die Frage der Flottenstützpunkte. Ter neu aufgeflammte Streit um die mandschurische Bahn, das letzte Sprengstofsattentat, die japanische Wendung gegen die nach verbliebenen sawjetrussischen Beamten, die Meldung van den schweren Kämpfen und Verlusten bei Futs ch a u , dem Küstenart der Provinz F-ulnn — all das hat in diesem aufregenden Sammer die Blicke wieder einmal nach den; asiasiatischen Unruheherd gezogen. Die Einzelheiten interessieren längst nicht mehr: man spürt vielmehr allenthalben, das; hier ganz graste Entscheidungen „in Kantinenten" heran nahen. Ja, Kontinente stehen hier in Frage, Weltreiche haben hier zu entscheiden — über ein Weltmeer. Denn es bleibt bei allin Spannungen im Innern Ost- asiens immer die eine entscheidende Beziehung aller die ser Kon flitzte aus die Küste, auf die Herrschaft über das Meer, den Pazifischen Ozean. Zu deutsch heisst er der „Stille Ozean", das „friedliche Meer" — in Wirklichkeit ist es für unser Jahrhundert der gefähr lichste Erdraum geworden. Die seit Jahren vorauszusehende und nun vollkom men sichtbar gewordene V e r f lecht u n g de r W iri sch a f t s b e z i e h u n g e n der USA mit denen der Sowjetunion verstärkt die Spannung über dem Pazifi schen Ozean. Aber wir erleben trotzdem, wie die Ber einigten Staaten mit grösster Vorsicht diesem „pazifischen" Problem ausweichen — wenigstens in den offiziellen Aeusterungen. Man redet dafür in europäischen Kreisen um so lauter von der japani s ch - a m erikanische n Spannung, ohne zu bedenken, das; hier eine kriegs technische Schwierigkeit, um nicht zu sagen.Unmöglich keit, übersehen wird, die freilich mit Vorkriegsmaststäben nicht zu ermessen ist, und an der auch die marinetechni schen Begriffe der glorreichen Talen des Weltkrieges ver sagen müssen. Wir sagten schon, das; sich alle politisch-militärischen Gedanken und Aktionen im Fernen Osten auf die Küste, auf Häfen und Stützpunkte bezie he n. Es geht in der Tat vorerst um diese Küjlenpunkte und weiterhin um die Inseln im Pazifik. Denn sie allein können-überhaupt nur noch strategisch einen möglichen Kampf um Oslasiens Machlverhälinisse entscheidend be einflussen. Der Z u g a n g derS o w j e tu n i o n z u m Stillen Ozean ist entscheidend für die ganze Ent w ickln n g. Also auch der Besitz der Bah nen, die dorthin führen. Warum werden Küsten und Häfen entscheiden? — Weil die modernen Kriegsflotten immer mehr abhängig von ihren Stützpunkt.-n werden Die Betriebsstoffmen gen — vor allem das Oel, das die Kohle ersetzte — wer den immer grösser und können nur in verhältnismässtg kleinen Räumen mitgenommen werden, während die Schwere des Schiffes durch seine gigantische Bestückung und die Gefrässigkeit seiner gewaltigen Antriebsmaschi nen trotz Flottenkonventionen und Abrüstungsgerede ständig wachsen. Es kommt hinzu, das; sich moderne Flot ten schon wegen der U-Bootgefahr nicht lange auf dem offenen Meer aushalten können. Iapa n ist also schon durch seinen Küstenbesit; und durch seine weitverzweigten Einflustsphären im Westen des Pazifischen Ozeans, also im entscheidenden Opera tionsgebiet, erheblich im Vorteil vor allen ande ren Mächten Die Vereinigten Staaten haben versucht, ihre Stützpunkte über Hawai und die Philippinen nach Westen vorzutreiben. Zwischen beiden liegt die Insel Guam als schwer ausgebaule Flotte n st atio n. Der Hafen Eavitc aus den Philippinen wurde zu einem hockmoder- ncn Kricgshasen für die Flotte der USA. entwickel». Die Japaner bauten aber nun mit äusterster Anstrengung die eigenen Inselgruppen aus. die nach der pazifischen Küste Amerikas und vor allem gegen Hawai und die Philip pinen vorgeschoben sind. Den Amerikanern fehlt vollkom men ein Flottenstützpunkt westlich von Hawai. Dafür hat Japan in den Deutschland entrissenen Südseeinselgebie- ten, die cs zwar nicht befestigen darf, nach der pazifischen