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Momuer v Tageblatt Dar „Zschopauer Logeblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger I Anzeigenpreise: Vie 4b mm breite Miliimeterzeils 7 Pf.; die 4Z mm breite Miilimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstastol L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt and Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamtes Zschopau — Bankkonten: Grzgebrrgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. Postscheckkonto: Leipzig 42S84 Ruf 7lS Leitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf. Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöhchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb„ Weißbach, Wilischthal. Witzschdort. N-. 2S1 168. Jai,«gang kühner Tiefangriff aus den ZlughafW WMole Angriffe ans zahlreiche kriegswichtige Ziele in London, sowie in Süd- und MlelmglaO / Schwere Jelndverlusle durch besonders entwickelte Mwehrversahren der Nachtjäger Md Flakartillerie Berlin, 2. Oktober ^Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe griff am 1. und in der Nacht zum 2. 10. wieder zahlreiche kriegswichtige Ziele in London sowie in Süd- und Mittelcngland an. Umfangreiche Brände und Explosionen konnten beobachtet werden. Teile einer Kampfgruppe unter Führung des Gruppe»- tommandcurs Major Hahn bombardierte« in kühnem Tief angriff trotz starker Flakavwehr den Flughafsi Pcmbroke- Earew, erzielten Treffer schweren Kalibers in den Hallen, beschädigten eine Anzahl feindlicher Kamfslugzenge durch Bomben und MG.-Feuer am Boden und kehrten ohne Ver luste in ihren Heimathafen zurück. Andere Kampfsliegervcrbände griffen die Hafcnanlagen von Liverpool sowie die Hafen- und Industrieanlagen von Manchester an und erreichten starke Braud- und Explo- sionsschädcn. Ferner gelang es durch überraschende« An griff einzelner Kampsmaschincn, ein Nüstnngswerk nördlich Loudons und einen in der Nähe befindliche« Nachtslughafen mit Volltreffer» schweren Kalibers zu belegen. Britische Flugzeuge wurde« bei Tage wed«r über NcichSgcbiet «och über de« vo« Deutschla«d besetzten Ge bieten beobachtet. Bei Nacht griff der Gegner mit mehreren Flugzeugen eine Neih« von westdeutsche» Städte« a«, wo an zahlreich« Wohnhäusern starke Brandschäden verursacht wurden. Einige britische Bombenflugzeuge flogen über Nord deutschland anch die Reichshauptstadt an, wurde» hier aber durch das gnlliegende Planfeuer der Flakartillerie aus ihrer Augriffsrichtung avgedrängt. Ostwärts Berlin warfen die britischen Flugzeuge mehrere Brand- und Sprengbombe« auf eine Ziegelei. Weitere Gebäude- und Persouenschäbe« wurden hir nicht angerichtct. iDe Verluste des Gegners am 1. 1v. «ud in der Nacht zum 2. 10. belaufen sich aus 17 Flugzenge, von denen 1S im Lnstkampf, eines vo« einem Nachtjäger «nd eines durch Flakartillerie abgeschossen wurden. Zwei deutsche Flug zeuge werde» vermißt. Dem Feinde sind i« der letzte« Zeit durch die besonders entwickelten Abwehrversahre» der Nachtjäger und Flak artillerie schwere Verluste zugesügt worden. Er wurde saft überall an der plaumästigcn Durchführung seiner Augrisfs- abslchten gehindert. VasserfluZhasen von Aden bombardiert Erfolgreiche TiitWeil der llalienifchen Luftwaffe Nom, 2. Oktober (Funkmeldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekauut: In Nordafrika haben unsere schnellen Aufklärungsabtei- lnngcn eiuige vom Feinde bei seiner Flucht südlich von Sidi Barani anfgegebcne Panzerwagen und Motorräder anfgcfunden «nd erbeutet. Aus neuen Feststellungen geht hervor, das; die Zahl der gemäs; unserem gestrigen Bericht von unserer Luftwaffe bei Angriffe« avgeschoflenen feindlichen Flugzeuge zwei beträgt. Weiterhin wurde festgestellt, dast außer de« drei gemäß dem Wehrmachtsbericht vom Montag in Lnftkämpsen abgeschossc- «en feindlichen Flugzeugen zwei weitere vom Fener unserer Bomber stark beschädigte englische Flugzeuge gezwungen waren, auf der Fusel Kreta zu landen. Die feindliche Luftwaffe hat eiuige Angriffe durch geführt, die bei Bugbug fünf Berwundete «nd bei Tobruk eine« Verwundeten zur Folge hatten. Die Schäden sind außerordentlich gering. Im Zentral-Mittelmeer hat unser Flugzeug „Medusa" ei« englisches viermotoriges Flugzeug vom Sunderland-Typ abgeschossen. Im östlichen Mittelmeer hat unsere Luftwasse eine aus zwei Kreuzern bestehende Marineformatio« angegriffen. Der Wasserflughasen von Aden ist von einer unserer Lnstformatione» bombardiert worden. Alle unsere Flug zeuge sind zurückgekehrt. Die seinbliche Lustwasfe hat Gherilli sSomalilaud) bom bardiert, ohne Opfer ober Schäden zu verursachen. Ferner wnrde die Eisenbahn beim Tunnel des Harr-Passes (nord östlich vo« Diredaua) bombardiert, wobei ein Askari ge tötet, aber keinerlei Materialschaden angerichtct wnrde. Der Ernst der Lage in London ZwecksPümismus der britischen Propaganda Der Ernst der Lage in London nnd die mit immer grö ßerer Wucht «nd Wirkung durchgesührte« deutschen Ver geltungsangrisse zwingen die britische« Propagandastellcn, einen allerdings durchsichtigen Zweckoptimismus an den Tag zn legen. I« allen Berichte« der Londoner amtlichen Stelle» sindet man immer wieder Hinweise darauf, dast es den dentschen Bomber» nicht geglückt sei, irgendwelche Schäden vo» Belang anzurichte«. Die angeblich so starke Abwehr durch britische Jagdflugzeuge und die mit soviel Pomp aufgezogene „unüberwindliche" Flaksperre um die britische Hauptstadt hätte» die deutschen Flieger gezwungen, „sich eine größere Vorsicht auszuerlegcn", wie es iu einem amtliche» Londoner Bericht über die Angriffe in der Nacht zum Dienstag heißt. „Nichtamtlichen Informationen zufolge wurden", so mnst man im gleichen Atemzug zugeüen, Bomben abgcworsen an 27 weit verstreuten Stellen in der Umgebung von London sowie in acht Städten der London benachbarten Grafschaften. Man erhielt den Eindruck, dast die Formationen der feind lichen Flieger in größerer Anzahl als gewöhnlich erscheinen". Diese „Aufrichtigkeit" der amtlichen britischen Stellen wird noch erweitert durch einen Bericht der Belgrader „Po litika" aus London, iu dem es heißt, daß trotz verzweifelter Abwchrversuche der britischen Flak es den deutschen Flie gern gelungen sei, ihre Bombenlast auch über dem Zentrum der britische« Hauptstadt abzuwcrsen. Sofort feie« riesige Brände ansgebrocheu, die die Straßen taghell erleuchtet hätten. Welch eigcuartige Komik die stereotype Behauptung des britischen Juformationsministeriums, cs sei kein Schaden durch deutsche Angrisfe angerichtct worden, mitunter mit sich bringen kann, zeigt ein Bericht des Londoner „Daily Expreß" Uber eine» auf London durchgesührte» deutsche» Angriff. Es heißt hier wörtlich: „Eine tiefe rote Glut er hellte den Himmel — dem Anschein nach über eine Ausdeh nung von mehr als einer Meile — nnd mitte« hindurch schoß eine Feucrsänle hoch. Als die Flamme« erstarben, stieg eine dicke Wolke eines öligen Ranches langsam ans »nd trieb etwa 10 Minute« laug i» der Lust. Kein Schaden wurde angerichtet." Wie sehr Lio angerichteten Schäden das britische Ver kehrswesen beeinträchtigen, geht aus einer in den Londoner Zeitungen an versteckter Stell« gebrachten unscheinbaren Notiz hervor, durch die allerdings die britische These von der Wirkungslosigkeit der deutschen Angriff« eine entsprechende „Untermauerung" erfährt. In dieser Notiz heißt es, die englische Öffentlichkeit möge sich darauf vorbereiten, dast sie in Kürze mit „schweren Verzögerungen" im Paketpost verkehr nach gewissen Teilen des Landes rechnen müsse. Besonders aufschlußreich ist ein Bericht der Stockholmer Zeitung „Afton-Bladet", die sich von ihrem Londoner Mit arbeiter melden läßt, „daß der Monatsschlntz die englischen Regicrnngskreise sowie die Luftwaffe zu einem markierten Optimismus veranlaßte. Wieder wird die abgedroschene Phrase von der „nenen Waffe" in Bewegung gebracht. Wie der wird behauptet, daß neue ungeahnt wirkungsvolle Bom- benflngzeuge in die kommenden Kämpfe geschickt werden sollen. Wieder wird mit bevorstehenden Lieferungen aus den britischen und amerikanischen Flugzcngfabriken auf- getrnmpft. Ter Londoner Eigenbericht des „Aftonbladet" läßt weiter erkennen, daß di« deutschen Flugzeuge mit ge radezu uhrwcrkähnlicher Präzision über London erscheinen. Die große Frage, di« man sich in London stelle, sei: Wie lange wird London noch diesen fortgesetzten methodischen dentschen Angriffen ausgesetzt sein? In der gleichen Linie des markierten britischen Opti mismus liegt die Ned« des Unterhausmitgliedes Elliot in Manchester, dcrzufolge jede 42. Minute «in deutsches Flug zeug abgcschosseu wurde. Elliot hielt dieses Ergebnis als noch nicht zufriedenstellend. Es müsse jede 2». Minute ein deutsches Flugzeug abgcschossen werden. In seinem HanLelstcil bringt „Astonbladet" einen Wochenbericht seines Londoner Berichterstatters über die Auswirkung der Niederlage von Dakar ans die Londoner Wirtschaftskreise. Dieses Ereignis habe einen deprimie- § renden Eindruck auf -i« City und die Londoner Börse ge macht. Dem durchsichtigen Optimismus anderer Kreise werbe von der Londoner Geschäftswelt mit größtem Miß trauen begegnet. tMdcm keM! Es iß sei» Verl! W. C. hat den John-Bull-Hut vorsichtshalber mit dem Stahlhelm vertauscht. (Associated Preß, Zander-Multipl.-K.), Gvoßbrriannten vcrl'ert jed n Dog 32 FlugIMge. DeMerksnswrrtes EinMstLrdnis des Blattes der britischen Luftwasse. Wie der flugtechnische Mitarbeiter von „Stockholms Tidningen" berichtet, ist dem Blatt der britischen Luft waffe „Aeroplane" ein bemerrkenswerteS Eingeständnis entschlüpft. Die Zeitung gibt zu, dast Großbritannien in den Luftkämpfen über England jeden Tag 32 Flug zeuge verliert. Dabei seien, so fährt der schwedische Luft fahrtsachverständige fort, in diesen Zahlen noch nicht die Verluste der britischen Seeluftstreckkräfte und diejenigen, die man zu verheimlichen für angebracht halte, einbe griffen. Die Aeberlegenheit der deutschen Luftwaffe sei eine durch die ununterbrochene Folge deutscher Bomben angriffe auf praktisch alle wichtigen Lebenszentren Groß britanniens bewiesene Tatsache. Ein Wnlsichtiger englischer Lügner. So kommen britische „LuMoge" zustande. Der Oberst eines britischen Jagdgeschwaders, so weiß der englische Nachrichtendienst zu melden, sei am Montag abend In einer Hurtican-Maschine aufgestiegen, um seine Staffeln bet ihrer Tätigkeit zu beobachten. Als er wieder heruntergekommen sei, habe er — man höre und staune — 18 Heinckel-Bomber in die Flucht geschlagen und eine Messerschmitt 109 vernichtet. Weiterhin Wilt er beob achtet haben, wie eine Messerschmitt eine andere aus Bersehen abschoß. Doch dieser biedere Oberst ist nicht nur äußerst tüchtig, sondern cn gleichem Maße bescheiden, denn es wird von ihm berichtet, daß er keinen Kampf gesucht habe, vielmehr nur deshalb aufgestiegen sei, um die Gefechtsbewrgungen seines Geschwaders zu beob achten und herauszufinden, ob die Taktik oder dis Aus bildung verbessert werden könne. Nun, diese Taktik dürfte kaum zu übertreffen sein, näm lich die Lügentaktik, mit der solche Schauermärchen mit dem Gesicht eines Biedermannes in die Welt hinaus posaunt werden. Besonders die Beobachtungsgabe dieses trefflichen Obersten ist bemerkenswert, der trog seiner eindeutigen Aeberlegenheit, mit der er sozusagen im Vor beifliegen 18 deutsche Bomber in die Flucht geschlagen haben will, noch Zeit und Gelegenheit zur Beobachtung tung des gegenseitigen Abschusses zwe er deutscher Ma schinen gefunden hat. Mit d ef r scharfen Beobachtungs gabe dürste er einzigartig in der Nohal Air Force da- stehen, die merkwürdigerweise immer etwas anderes trifft, als sie angeblich treffen sollte. Anhand dieses Beispiels kann man sich aber ein ungefähres Bild davon machen, wie englische Lustsege zustande'ommen. Tic drei schönsten Prachtstrastcu von Sofia crlnelicn dis Namcn „Avals Luller", .Pitler Emnuuel" nnd „Bei!iso Mus solini" als ein Daul an die beiden mosten Nniioucu.