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Taaeklnff * der ASniglichen Umtshauptmannschaften -UUUS0MH Schwarzenberg Md Zwickau, sowie der Königlichen und Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johann georgenstadt, Lößnitz, Neustädtet, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von E. M. Gärtner, Ave. -««sprech«Anschlüsse r Aue 8l, Lößnitz (Amt Aue) 440. Schneeberg w, Schmarzeud«» 19 vratzlanschrisü VoÜ»ft«m» Aueazgchirg«. 71. Jahrg. Nr. l47. Donnerstag, den 27. Juni 1S18. Nr. 1 Donnerstag, den 27. Juni 1918 In der Turnhalle in der Reihenfolge der Gememdeunterstühungskarlen-Nummem und zwar: Dle vorstehende Reihenfolge ist pünkMch elnzuhalten. Zuspätkommende ^aben zu ^ew^rtigen, daß fie zurückgewieseu werde»*" . 133-187 . 188-252 . 253-325 - 326-380 . 381-442 1— 71 vorm. S Uhr, 72-132 NeuslS-tel. GemetndenntersMtzung. Die Auszahlung der Gemeindeunkerstühung aus der Kriegsnothilfe auf Monat Juni 1818 erfolgt Donnerstag, den 27. Juni 1918 Nr. 505-553 mittags 12 Uhr. . 554-605 nachm. 1 - . 606-660 - '/« 3 . . 661-712 . 3 . . 713-780 . 3 . . 781-830 . -j, 4 . . 831-962 . 4 . OessenMche Sitzung -es Bezirksausschusses findet Mittwoch, -en 3. Juli 1918, von «achmiNags 2 Ahr an tm Sitzungszimmer des Rathauses zu Aue statt. Die Königliche «mlshauptmannschast Schwarzenberg, am 24. Juni 1918. Der Reichskanzler und Kühlmann im Reichstag. Am.' Dienstag ergriff im Reichstag auch der Reichskanzler Graf Hertling das Wort. Er sagte: Ich habe ursprünglich nicht die Absicht gehabt, unter den gegenwärtigen Verhältnissen mich an diesen Verhandlungen zu beteiligen. Die Gründe, welche mich für dies« Zurückhaltung bestimmen, liegen auf der Hand. Es sind die Erfahrungen, die ich mit meinen Herren Amtsrorgängern über die Erfolge unserer Reden gemacht habe. Sprachen wir von unserer friedfertigen Gesinnung, von unserer Friedensbereitschaft, so wurde La svon den Einen als ein Symp tom der Schwäche und unseres unmittelbar bevorstehenden Zu sammenbruchs aufgefatzt, auf der andern Seit« als «ins listig gestellte Fall«. Sprachen wir dagegen von unserem unerschüt terlichen Willen, den uns aufgezwungenen Eroberungskrieg ab- zuwehren, so hörte man den Säbel Ludendorffs klingen. Ich bin am 24. Februar dieses Jahres einen Schritt weiter gegan gen. Ich habe damals ausdrücklich Stellung genommen zu der Botschaft des Präsidenten Wilson. Ich habe seine bekann ten 4 Punkten besprochen und grundsätzlich meine Zustimmung zu diesen 4 Punkten erklärt. Ich hab« gesagt, das; die 4 Punkte möglicherweise di« Grundlage für einen allgemeinen Weltfrie den bilden können. Irgendwelche Aeußerung des Präsidenten Wilson ist darauf nicht erfolgt. Alles das hat keinen Zweck. Nach den Mitteilungen, die mir aus den feindlichen IStpaten, besonders aus Amerika zugekommen sind, habe ich deutlich erkannt, was unter drm Friedensbund, dem Völker bund für Freiheit und Gerechtigkeit zu verstehen sei. Deutlich lassen da unsere Gegner «rkennen, daß si« der Kern dieses zu bildenden Völkerbundes sein würden, daß somit unsere Gegner keine Schwierigkeit«» haben würden, das ihnen unbegueme, aufstrebende Deutschland zu isolieren, und ihm durch wirtschaft liche Abschnürung den Lebensodem auszulöschen. Ich habe es dagegen für durchaus angemessen gehalten, dab der Herr Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Mitteilung über die Einzelheiten unserer politischen Lag« im Osten von Finnland Lis zum Schwarzen Meer hier machen möchte, der dazu beru fen war, auf Grund seiner Sachkenntnis, auf Grund der Er fahrungen, die durch seine mehrmonatige aufopfernd« und er folgreiche Teilnahme an den Verhandlungen gemacht worden waren. Ich bin der Meinung, dab der Herr Staatssekretär sich dieser Aufgabe durchaus sachgemäss entledigte. Dagegen ha ben seine Aeußerungen, wie ich zu meinem Bedauern konstatie ren muhte, in weiten Kreisen ein« mehr oder weniger unfreund liche Aufnahme erfahren. Der Herr Staatssekretär sprach über die Schuld frage. Diese Schuldfrage können wir getrost der Geschichte überlassen. Schon fetzt liegen Zeugnisse vor, dab Deut schlau d nicht Sch uld am Kriege war, doh «s nicht die Fackel zum Weltbrand entzündet hat. Ich halte mich jedoch für verpflichtet, ein M i b v « r stä n d n is aufzuräu men, das, wie mir scheint, der Auffassung des zweiten Teiles stier Ausführungen des Herrn Staatssekretärs zugrunde liegt. Die Tendenz dieser Ausführungen des Herrn Staatssekretärs war lediglich, die Verantwortung an der Fortsetzung und unab sehbaren Verlängerung des entsetzlichen Krieges der feindlichen Macht zuzuschieben, ganz in dem Sinn«, wie ich es am 24. Fe bruar d. 2. getan habe. Von einer Erlahmung unseres Willens, von einer Erschütterung unserer Siegeszuversicht kann darnach selbstverständlich nicht die Ned« sein. Nach wie vor stehen Kai ser und Reich, Füsten und Völker eng und vertrauensvoll zu sammen Sie vertrauen auf unsere unvergleichlichen Truppen. Sie vertrauen auf unser einheitlich und unerschütterlich zusam menstehendes Volk und s«in« grobartige Haltung, wie wir es .seit Jahren zu bewundern haben. Wir dürfen hoffen, dab d«r Allmächtige, der uns bisher beschützt und uns von Sieg zu Sieg geführt hat, di«s« Treue des deutschen Volkes belohnen wird. Heber die Einzelheiten wird der Herr Staatssekretär selbst das Wort ergreifen, um das Mibverständnis aufzuklär«n. Kühlmanns Rechtfertigung. Staatssekretär v. Kühlmann führte aus: Graf Westarp hat am Schlüsse der gestrigen Verhandlun gen, Lenen ich leider infolge dringender Amtsgeschäste nicht bei wohnen konnte, verschiedene Kommentare zu meinen Ausfüh rungen gemacht, denen ich zum Teil beitreten kann, zum Teil aber sehr nachdrücklich «ntgegenzutreten gezwungen bin. Ich habe gestern gesagt: ' „Wenn einmal der Moment gekommen sein sollte — wann «r tommt, darüber möchte ich mir gegenwärtig auch nicht «in- tznal ein« Prophezeiung «klauben — dab die Nationen, dk heut« dämpfen, in «inen Gedankenaustausch «Intreten, so wird vor allem auch als Vorbedingung nötig sein, diß man Lin gewis ses Vertrauen in die Anständigkeit und Rit- ß-zlichk-jt der LumU-lt» fakt. Kchmge iede Kr- Der neueste amtliche Heeresbericht. Grohes Kauplquarlier, 26. Juni. (W.T.D.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht v. Bayer«. Südlich -er Scarpe griff -er Engländer geflern früh mit mehreren Kompagnien in breiten Abschnitten an. Del Fenchy und Neuville-Ditasse wurde er im Gegenstoß zurischgeworfen. In -en NachbarabschniNen fcheiterten seine Vorstöße in un serem Feuer. Am Aden- lebte -ie Nrtillerielällgketl fast an -er ganzen Fron» auf. Zwischen Arras «n- Albert «n- beiderseits »er Somme blieb fie auch wiihreu- »er Nacht lebhaft. Mehrfach ging »er Fein» zu starben Srbnn»«ngen vor. Er wnr»e abgewiefen «n» lieh Gefangene in unser:r Lian». Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Avre un» Marne zeitweilig aufleben-e Gefechls- täligkeit. vestlich »er Oise erbeuleten wir in Norsel»b«mpfen sranzvsische Maschinengewehre, «in seindlicher Teilangrifs nordwestlich von Lhateau- Thisrry wurde abgewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nördlich vom Rhein-Marne-Kanal »rang bayrische Lau-wehr in »ie französischen Stellungen nordöstlich von Eures ein un» brachte 2 Osflziere nn» 4« Mann gefangen zurück. Aus einem feindlichen Geschwader, das am 24. Juni öst lich von Soissvns bis zur Alsne znm Dombenwurs oordrang, wurden S Flugzeuge abgeschvssen. Gestern wurden 12 feindliche Flugzeuge und 3 Fessel ballone zum Absturz gebracht. Leutnant Udet errang feinen 33., 34. un» 33., Leutnant Kirstein feinen 27., Leutnant Rumey seinen 24., Leutnant Deltfens seinen 23. «n» Leutnant Dillik seinen 21. Lufl- fieg. Der erste Generalquartiermeister, Ludendorff. Der österreich.-ungar. Heeresbericht. Wien, 25. Juni. Amtlich wird verlautbart: Gestern war die Gebirgsfront zwischen Asiago und der Piave wieder der Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Feind bot alles auf, nm die am 15. Juni verlorenen Höhensiellungen zurückzuerobern. Auf dem Monte di Dalbella, Col delRoffo, Asolone, Solarolo und Monte Pertica wurde den größten Teil des Tages erbittert gerungen. Die Italiener wurden überall, an mehreren Slellen durch Gegenstöße, zurückgeworfen. Die vorliegenden Meldungen schildern das über alles Lob er habene Verhalten der an den Kämpfen beteiligten Infanterie und Artillerie und erwähnen besonders die Infanterie-Regimenter 9 (Galizianer), 53 (Kroaten), 114 (Ober- und Niederöster reicher). 120 (Schlesier) und bosnisch-Herzegow. Nr. 4. Im Montello-Gebiet und südlich davon fühlt der Feind mit Pat rouillen an der Piave vor. Im Raume von San Donna hatten die den Uferwechsel unserer Divisionen sichernden Deckungs truppen in den letzten Tagen starke Angriffe abzuwehren. Un sere Bewegungen vermochten auch hier planmäßig und ohne Verlust an Kriegsgerät durchgeführt zu werden. Seit dem 15. Juni büßte der Italiener über 50000 Mann an Gefangenen ein, darunter 1100 Offiziere. Die Gesamtverluste des Feindes sind bei strengster Schätzung mit 150 000 Mann zu berechnen. Der Eh es des Generalslabs. Öffnung eines solchen Gedankenrustauscheo von Lem andere» Teil als Friedensoffensive, als Fall«, -als fatsche Anregung, um Zwietracht zwischen den Verbündeten zu säen aufgefaßt wird, solange jeder Nnnäherun^rersuch von den Gegnern einer Annäherung in den verschiedenen Ländern sofor' an- das hef tigste bekämpft wird. solanze ist nicht abzusehen, wie irgendein Gedankenaustausch eingeleitet werden kann, der uns zum Frie den führt. Ohne «inen solchen Gedankenaustausch wird bei der ungeheuren Größe dieses Koali'ionskrieg-s, auch b«! der Zahl der in ihm begr'flc en, überse isthen Mächte d u r r c' n m i i litärische E n t s ch e i düngen allein ohne alle di -1 qsoma tisch« V« r bandluuse» uta Knd« nichts erwartet werden können. Unser« Stellung auf den Schlacht feldern, bi« ung«h«ur«n Reserven an militärischen HikfsrMtely, die feste Entschlossenheit im Innern gestatten uns, «in« solche Sprach« zu filhren. Wir hoffen, daß unser« Gegner einseh«« werden, dab gegen di« Mittel, di« uns zur Verfügung stehen, der Gedanke an «inen Sieg der Ent« nt« Trau» und Illusion ist. Sie werden, wie Asguith von «ns er» wartet hat, seinerzeit den Weg finden, mit einem Friedensange bot an uns heranzutreten, welches den deutschen Interessen ent- spricht und den deutschen Lebensnotwendigkeiten genügt." dkm hat Graf Westarp in seiner Red« davon gesprochen, dah ich einen Appell an den gut« n Willen Eng- lands gerichtet hätte. Das hat mir total fern g«l«gen. Di«- er Appell richtet sich an niemand besonders, und aus dein Zu- ammenhang meiner Rede geht klar hervor, was m«me Absicht war: irämlich Las Verhandeln von Parlament zu Parlament und von Nednerbühne zu Rednerbühne — und darüber wir« wohl ziemlich allgemeine Uebereinstimmung herrschen, — de» Weg zu einer Löfung kaum ni«hr wesentlich fördern kann. Also bleibt nichts übrig als der Weg der vertraulichen diplomatische» Fühlungnahme. Dieser Weg wird gleichfalls hoffnungslos verbaut, wenn von Len Gegnern jede derartig« Anregung von vornherein als aus mala fides heroorgehend, bezeichnet wird. Meine Absicht war, dabei zu zeigen, daß die.Gegaerjede« Weg, der zur Ver st ä ndigung füh reu kann, voll- ständig verrammeln. Weiter hat Graf Westarp ausgeführt, die Aufforderung, uns nicht jeden guten Glaub en abzusprechen, sei bei'den Engländern and iefals cheNdr «ss« gerichtet- Ich be ziehe mich auf das eben Gesagte. Solange die Gegner nicht, was wir sagen, als geeignete Grundlage ansrhen, wie soll da eine Diskussion zustande kommen? Dann hat Graf Westarp gesagt, aus gutem Willen würden unsere Feinde nicht in Ver handlungen eintreten, sondern sie müßten dazu gezwungen wer den. Ich unterstreiche jedes Wort. Aber wo ist der Ap pell an den guten Glauben? Haben wir nicht Sieg« zu verzeichnen, so groß, wie si« die Geschichte kaum verzeichnete? Erwarten nicht unsere Feinde, wie ihre Presse zeigt, jede Mi nute neue große Schläge? Sind das nicht Momente, di« b«i ihnen die lleberzeugung oder Nachdenklichkeit darüber auslöse» können, ob es nicht verständiger wäre, jetzt den Weg d«r Der- Handlungen zu beschreiten? Graf Westarp meint«, die Dor- aussrtzung für «inen guten Frieden bleibe der Sieg unserer Waffen. Dem stimm« ich ooll- komni en zu. Der Sieg ist auf unserer Seit«, und wir hof fen, auch in Zukunft zu siegen, solange bis die Gegner zu Er öffnungen bereit sind, welche der Lage entsprechen und deo deut- schen Lebensnotwendigkeiten Genüge tim. Ferner hat Graf Westarp ausgeführt, wie unser gute» Schwert den Frieden im Osten gebracht habe, so werd« da» Schwert auch den Frieden im Westen bringen müssen. Der Verlauf im Osten ist der gewesen, daß di« Gegner, als si« einsahcn, daß weiterer Widerstand nur noch überflüssig« Opfer bedeutet«, die Russen auf dem Weg« des Funkspruchs, die Ukrab ner auf dem Weg« der Delegation noch Brest-Litowsk, die Ru mänen auf dem Weg« diplomatischer Unterhandlungen uns ihre Bereitwilligkeit erklärt haben, in Verhandlungen einzu- treten. In der Rede des Grasen Westarp hieß es weiter, die Fassung meiner Erklärungen habe «s vielleicht zweifelhaft erscheinen lassen können, ob ich auch der Meinung g «» wese n wäre, die ich soeben ausgesproch en stabe. ^ch lege den größten Wert darauf, 'festzustellen, haß ich durch aus dieser Mei» ung gewesen bin. llebcigens geht aus den Worten des Grafen Westarp hervor, er könne sich nicht denken, daß ich anderer Meinung gewesen wäre. Aus diese« Worten, die Graf Westarp zu einer Zeit gesprochen Hai, als ich bereits den Reichstag verlassen hatte, ohne das Stenogramm meiner Rede vorher gesehen zu haben, geht ferner hervor, daß sich daran nichts geändert haben kann. Dos gebe ich den Herren zu bedenken, die vorhin d«r Meinung Ausdruck gegeben haben, ich hätte das Stenogramm geändert. Schließlich hat Graf Westarp mir den Gedanken zuge sprochen, ich wollte nicht die Entscheidung durch die Waf fen, sondern nur durch Verhandlungen berbeiführen. Dagegen muß ich auf d as entschiedenste protr sti«. r c n. Graf Westarp hat selbst gesagt, er könne »ich nicht den- len, daß ich ein« solche Meinung gehabt hätte. Der Sin» meiner Ned« war direkt i Vo klar, und in dem Hine iuschio- beu des „nur" liegt -'ne direkte Umkehrung d«ssen, was ick gssag. habe, daß nämlich durch rein militärisch« Erfolg« allem ohne diplomatiick)« Vertmndlungen das End« nicht herbei»«- führt werden könne. Dabei lag der Sch werpuuft VU- den m il itä r ische n Erfolgen, und di« d 1 plo ma tls ch Verhandlungen wurden nur als sekundär gekennzeichnet. ' iw das gesagt, » roon Graf Westarp saat«, er wni« sich nicht sexten. daß ich ep hatte zum Ausdruck bringen wolle«, so Mr« der Ängrijk j» WM Watz« ger«W«r,ygt. M