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20. Jahrgang MWM Mk bei ber MieriiWbildiW seit einem halben Jahr vollständig abgedeckt ist. Seit dieser Zeit steht die Post mit Michael in keiner geschäft lichen Verbindung. , > 3. Mit KutiÄer hat die deutsche Reich-Post niemals geschäftliche Beziehungen gehabt. Englische Nervosität über öle Kölner Zone. Die einmütige Haltung der deutschen Presse in der Ver urteilung der englischen Politik in der Kölner Frage hat in der englischen Oeffentlichkei.t eine nicht verkennbare Nervosität hervorgerufen. Dis Fadenscheinigkeit der Beweisführung durch die ausländische Presse trägt nur dazu bei, die Unsicher heit des Urteils in der öffentlichen Meinung zu vergrößern. Weitverbreitet ist die deutsche Ausfassung, daß die englische Regierung fehlgegriffen habe, indem, man Deutschland, anstatt den Verhandlungsweg zu beschreiten, einfach vor die vollen- dete Tatsache gestellt hat. „Observer" erklärt, daß das Kölner Problem nicht vom wirtschaftlichen Problem getrennt werden dürfe. Berlin, 4. Jan. Der „Montag" berichtet: Der Kanzler hat am Sonntag die Besprechungen mit Len Parteiführern abgeschlossen, nachdem er den Fraktion». Vorsitzenden der Bayrischen Volk-Partei Leicht und Prof. Bredt von der Fraktion der MrtfchafkSpariet empfangen hatte. Gleichzeitig hat Herr Marx auch die Fühlung mit verschiedenen außerparlamentarischen Persönlichkeiten ausgenommen, hie er als Mitglieder seine- überpartei lichen Kabinett- in Aussicht genommen hat. Wie au- zuverlässiger Quelle verlautet, ist der Dr. Marx noch gestern abend auch an zwei der Deutschna tionalen Volk-Partei nahestehende Persönlichkeiten Her« angetreten, die sich jedoch, Hre Entscheidung noch! Vor behalten haben. Berlin, 4. Jan. Im preußischen Landtage hielt heute nachmittag die Landtagsfraktion der Deutschen Bolkspartet eine Sitzung ab, über die folgender Bericht veröffentlicht wird: Tie Landtagsfraktion der Deutschen BolkHrartet hat in ihrer heutigen Sitzung die Politischen Fragen beraten und keinerlei Veranlassung gefunden, ihren in ihrer ersten Entschließung vom 18. Dezember vertretenen Standpunkt M ändern, wonach sie ihre Pom lttik in engstem Einvernehmen mit der.ReichStagsfrak- tion zu führen gewillt sst. ' Neujahrsempfang bek Graf örock-orft-Rantzau. Moskau, 4. Jan. NUS Anlaß de- Jahresanfange« gab der deutsche Botschafter Graf Brvckdorsf-Rantzau ein offizielle- Essen zu Ehren des AutzenkvMmissariatS -und de- diplomatischen Korps. Bon dem Auhenkommissa- riat waren erschienen der Volkskommissar Tschitscherin, der stellvertretende Volkskommissar Litwinow mit Ge- mahlin, der THes de» Protokoll- WyrinSkh und der Leiter der deutschen Abteilung AlexandroWSkh. VoM.di plomatischen Korps nahmen u- a. der italienische Bot schafter Graf Manzoni Mit Gemahlin, Her griechische Gesandte Mit Geuuchlin und der norwegische Gesandte an dem.Essen teil. Außerdem war der bekannt« Pros- Petri zugegen, der sich rm Zeit auf einer Konzerttets« t« Uustlcwd befindet und dorr sehr Kreiert E Der varmat.Zkanäal. E Große flnfrage -er Deutschen Volkspartei über Sie Staatsbank. Berlin, .4. Jan. Im preußischen Landtag ist fol- " - gkendc große Anfrage von der Fraktion der Deutschen Bolkspartet eingegangen: Die Vorkommnisse bei der Preußischen Staatsbank anläßlich, per Geschäftsverbin dung der Staatsbank mit Holzmann, Kutisker und dem Barmat-Konzern haben in der Öffentlichkeit unlieb- »» , same- Aufsehen erregt und Neigen anscheinend, daßfo- X wohl gegen die Organisation der Staatsbank als auch Vs gegen die Integrität einzelner Angehöriger ihres Be tz- amten- und Angestelltenkhrper- nicht mit Unrecht schwere I» Bedenken zu erheben sind. Wir fragen an: 1. Ist die M GtaatSregierung bereit, über den Tatbestand der von s der Öffentlichkeit beanstandeten Geschäftsverbindungen ' D s Auftlärung zu geben? 2. Ist die GtaatSregierung bereit, über die Behauptung, das Disziplinarverfahren straf- rechtlich qnzuwenden bei Verfehlungen, die von An gestellten und Beamten begangen sind, Aufklärung zu geben? 3. Ist die GtaatSregierung bereit, "ber die an scheinend vorhandenen Mängel in der Organisation des Institute- und die von ihr zu deren Abstellung etwa vorgenomMenen Maßnahmen Auskunft zu geben?. 4. Ist die Staatsregierung bereit, den VoM Landtag be schlossenen Sachverständigenbetrat ber Generaldirektton schleunigst etnzUrtchten? > > Berlin, 8. Jan. Die Direktoren der Merkurbank U Lichtenstein und Levy sind aus der Haft entlassen worden. Weitere Haftentlassungen sollen bevorstehen. !i DaS Verfahren gegen die bereits aus der Haft entlas- senen Direktoren Thieme, Gericke und Schäffer ist ein- WM gestellt worden. Gestern ist der Prokurist der Berlin- MBurger Eisenwerke Regiemngsvat a. D. Greulich festge-. MHnoMmen worden. Er wurde jedoch.nach seiner Verneh- iKnung wieder freigelassen. Die Verteidigung der BVÜ- " llver Barmat, die die beschleunigte Vernehmung bean tragt hatte, erhielt von der Staatsanwaltschaft die Zu4 Tage, daß die Vernehmung heute oder morgen erfolgen «solle. Von dieser Vernehmung wird e» abhängen, ob kfte Wetter in Hast behalten werden. -V kre-kte -er Neichsposi für Sarmat. Kl Zu den.umlaufenden Gerüchten über Kreditgeschäfte Wer deutschen Retchspost wird von zuständiger.Stelle jmitgeteUt: , F 1. Der NeichSpvstminister hat sich gu- Volkswirt- W schastlichen und sozialen Gründen (Arbeiterentlassungen DUusw.) veranlaßt gesehen, den Banken deS BarMat- ^MontzernS für Jndustrtezwecke iM Oktober 1924 auf OAntrag Darlehen von zusammen! 14-5 Millionen MetchSprark durch Vermittlung der Deutschen Giro- -«zentrale als Treuhändlerin zu gewähren zu dem bei Wer Post üblichen Zinssatz und gegen.Sicherheiten, di« L oon den Sachverständigen besonder- nachgeprüft und M Uau»«ichend befunden sind. , U 2. Michael hat der deutschen Retchspost tMNo- '/VeMber 19SS, al- ihr jeglicher Reichskredft entzogen tyar, und Zahlungsmittel pM Mr Verfügung standen, / vorübergehend Geldmittel überlassen und später feine«' / fttM vpn der Psst -ins» ckwdtr «thaltea, der S-cki« Mirrfekaft unä Keiekstsg. Im vergangenen Jahr« hat di« Wirtschaft bei den schwerwiegenden Entscheidungen über da- Gutachten der Sachverständigen, da» London«» Protokoll und di« DurchsührungSgesetze Mm DaweSberlcht wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß die von der politischen Mitt« de» Parlaments verfolgte außen- und innenpolitische Ten denz auf ihre Gefolgschaft rechnen können. Sinzig Md allein der Reichslandbund hat in seinen SrkllirMgor — den Boden rein wirtschaftlich«« lleberlegung verlassend — sich MM Sprecher der deutschnattonalen OPPvfÜianÄ. Politik gemacht. - - Die Wirtschaft hat die Politik d«» letzten Jahre nicht au» irgendwelchen Augenblickserwägungen heraus unterstützt. Sie hat vielmehr sehr richtig erkannt, wie sehr die "Wiederherstellung vertrpuien-vollerer tnterna- ttonaler Beziehungen den internationalen Güteraustausch auf die Dauer wieder ordnen und erleichtern Muß und daß nur von dieser Sette her die Höchstmögliche AM« beute der deutschen Produktionskapazität versucht werden kann. PlanMtzig hat demgegenüber der ReichÄandbund in seinen außenpolitischen Erklärungen ebenso wie in seinen Entschließungen Mr äußeren und inneren Han delspolitik sich M der Gru-ldanschauung bekannt, daß da» erste Ziel der deutschen WtrtschäMwlittk erstmal- eine weitgehende Autarkie sein Müsse, d. h. eine mög lichst ausschließliche Selbstbefriedigung aller Bedürfnisse iM eigenen nationalwirtschaftlichen Rahmen. Eine sehr kurzsichtige, .Wtr die engsten augenblick lichen Eigeninteressen erkennende Betrieb-Politik eini ger bedeutender Industriezweige hat Ham geführt, daß auch von dieser Seite her in den letzten Monaten de- vergangenen Jahres Wie Grundtendenz der Politik des Reichslandbundes eine gewisse Unterstützung, erfahren hat. Die sich hier vollziehende Wandlung ist nicht ganz unabhängig von der Betätigung des Retchslandbunde» al» ErwerbSvrgantsation. Man ist sich angestchW be dauernden besonderen Notgeschxeie- über die letzte wirt schaftliche Lage der Landwirtschaft in der deutschen Oef- fentlichkeit leider sehr weitgehend darüber iM unklaren geblieben, in welch! ungeheurem Umfange die Landwirt schaft, soweit sie im ReichAlandbund organisiert ist, in den letzten Jahren ihre wirtschaftspolitische Macht durch privatwirtschastliche kapitalistische Maßnahmen erweitert hat. ES seien Hier nur erwähnt: Bank für Landwirt schaft A.--G. (gegründet 1921), Landbundgenofsenfchaften (seit Mitte 1924 durch Interessengemeinschaft mit den Raisfgenossensch asten verbunden), die Hauptfinantziie- rungsgesellschast unter der Firma „Reich-landbund A-- G ", die aus der Verkaufsstelle des Reichslandbunde hervorgegangen ist, und endlich ist auf die mit den re gionalen Zweigverbänden des Reichslandbundes in enger Gemeinschaft arbeitende ReichÄandbund Ein- und Bor- kaufs-A.-G. hinzuweisen. Durch die Einkaufstätigkeft dieser letzteren Gesellschaft unter fortdauernder finan zieller Mitwirkung der vorerwähnten Finanzierung»- Unternehmungen auf dem Getreidemarkt und auf dem Markt der sonstigen landwirtschaftlichen Rohprodukte bildet sich hier eine Machtposition heran, dir mit dik- tatarischer Pression die freie Preisgestaltung astf den Märkten der Nahrungsmittel völlig ausschließen kann; weiterhin verfolgt dieses Unternehmen den Erwerb, di« Errichtung oder die Beteiligung bei Mühlenlagerhäusern, Schlossereibetrieben, Reparaturwerkstätten, - Gasthäusern, Bankbeirieben, Leitungen usw.,, um hier «überall Pie selbständigem Gewerbe au-Mschalten die landwirtschaft wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Jnteressensphäro des Reichslandbundes etn uschalten. Lite wettere Tätig keit dieses landwirtschaftlichen Großunternehmens besteht im Verkauf aller Prvduktionshilfsmtttel der Landwirt schaft an diese, d. h. beim Bezug landwirtschaftlicher Bedarfsartikel und dergl. soll Vie Landwirtschaft VoM freien Handel fvrtgezpgen werden. Stehen wir Hier vor einem gewaltigen wirtschaft lichen «erbandsgebtlde, das letzten Endes auf die Ver drängung politischer Organe durch _vetn wirtschaftliche Mächte hinstrebt und damit praktisch für Unser gxsamte- Lffentliche- Leben die Ausschaltung der ideellen Kräfte und die Vorherrschaft der materiellen Interessen bedeu ten würde, so sehen wir auch auf gewissen industrielle« Gebieten in der Erweiterung de» Kartell- Und Syndikats- wesens genau die gleichest Strömungen. Die letzte um fassende Enquete der Vorkriegszeit ergab al- Resultat in Industrie und Handel damals da» Bestehen von 388 Verbänden. Auf Grund seiner fortdauernden Beobach tungen und Registrierungen schätzt da- statistisch« Reichs amt jetzt di« Gesamtzahl der Kartelle und.Syndikate in Deutschland auf etwa» mehr al» 4009. Nun liegen dt« Dinge in unserer wirtschaftlichen Entwicklung zweifellos derart, daß wirtschaftliche Zweck- mäßigkettSekwägung«n tu sch, erheblich«« Umfang na mentlich in den letzte« Iah um derartige VerravdOtt» / i Berlin, 8. Fan. Reichskanzler Dr. Marx führte ge- ' - WM» kN Sinn« de» ihm erteilten Auftrage» zur Btl- 1 dmch ein-» überparteilichen Kabinette» Verhandlungen V MU verschiedenen der Deutschnationalen Volk-Partei R s Wa-chw-ende« Persönlichkeiten. Wie verlautet, soll es M sich:dabet um die Besetzung de- RetchSMinistertum» .des Msx Innern und do» RetchswirtschaftSmintsteriumS handeln. V Di« Stand der verhandlüngemwtrd al- nicht ungünstig , bezeichnet. Im Laufe de» Montagnachmittags wird es ! ^fKH zeigen, ob di« Besprechungen zu einem »positiven ^Ergebnis führen werden. Für die Besetzung de» Wirt- ^fchafrsministertums soll Ministerialdirektor a. D. Neu« Mau» und für den Posten de» Ministerium» de» Ist- llnern der.Vizepräsident v. KrteiS in Frage kommen. Mie Genannten sollen sich die Entscheidung bi-heute vor« -abehalten Haben. In parlamentarischen Kreisen Hat man "den Eindruck, daß die Deutschstattonalen eine derartig iiumgebildetc Reichsregierung unterstützen würden , unter GR »er Voraussetzung, daß die Deutsche Bolkspartet in alle Anstrengungen macht, um auch dort eine den gleichen Prinzipien aufgebqute Regierung.her- ^WHÄeMrführen. > i i . Vas vorläufige -rutsch-französische Han-els- abkommen. Part-, 4. Jan. Die von der französischen Abord nung ausgearbeitete vorläufige Vereinbarung wegen deS Handelsverkehrs Mit Deutschland umfaßt ,13 .Artikel. Tarin sind die von den französischen und deutschen Sach verständigen bereits angenommenen Tetlvereinbarungen, sowie die auf die elsaß-lothringische Einfuhr nach Deutsch land bezüglichen Sonderklauseln enthalten. Me Ver einbarung befaßt sich auch mit der Frage des Ntederlaf« sungsrechteS der Schiffahrt; der Gewährleistung für den industriellen Besitz, und die Fabrikmarken. Porr franzö sischer Sette wird betont, daß die Verhandlungen bei derseits in der freundschaftlichen Weise und in großer Einsicht und Nachgiebigkeit fortgesetzt werden. Gleich zeitig mit dem vorläufigen Abkommen werden auch die . „ ... Verhandlungen zwischen den Vertretern fortgesetzt wer-! lichen Hilssindustrien iM weitesten Sinne in die privat- den. Heute werden die Vertreter der.Lederindustrie M- HnterssssntVkLpa sammentreten und dann die Beauftragten der Metall industrie. Ter Entwurf des vorläufigen Abkommen» ist vor drei Tagen der deutschen Abordnung zur Prüfung unterbreitet worden. Augenblicklich wird hiev über ge wisse Abänderungen verhandelt. Die Annahme de- Ent wurfes durch die deutschen Vertreter steht noch nicht fest. Von französischer Seite wird htnzugefügt, daß da- Ab kommen auf eine Lauer von vier Monaten berechnet ist. »MM« Enthaften- -!e amtlichen Bekanntmachung»« -es Nate» -er Sta-t UN- -es Nmtsgericht» Nu». p»ststh»ck-«»nt»i ftm» tttpzig Nr. INS Dr. 4 Dienstag» äen S. Zanuar t925