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Auer Tageblatt -EM Mzeiger für -as Erzgebirge ZWW? Enthalt»«- -tr «mich»» vtkanntmachuoge« üt» Natr» -W «taöt »a- -,O Amtsgericht« -»«. MSwGiwa», HM «M, M.,gg, ' Sonntag, äen 24. Nprtt 1932 27. Jahrgang Wieder nur ein Kompromik Reine klare (knischeiäung in Genf ! zu er- Erdroflelung durch mit den Eingriffen, die von verschiedenen Seiten auf dem außerordentlichen GewerkschcrftSkonareh am IS. April gegen da» Unter- nebmertum gerichtet wurden. Wenn nach Len Tagung«, berichten der Presse von einer Seite behauptet worden ist, daß viele Großunternehmer eine «weite Inflation an- streben, um zum zweiten Male ihre Schulden lobzu- werden, so muß der darin steckende Borwurf von der Industrie mit aller Attschiedenhett zurückgewtrsen Die immer wirderkchrende Behauptung, Laß inSLesondere festgesetzt seien, wisse man meisten», auf welcher «eite vw Hauptstadt de» «inen oder de» anderen Lande» liege. S» sei vielleicht schwierig, «inen Elefanten Wissenschaft- lich genau zu bestimmen, umso wichtiger sei, sich in d«r Praxi» darüber zu verständigen, welch« Twraat. tung darunter zu verstehen sei. Der Hauptau»schuß tritt Montagnachmtttag wie der zusammen. Besprechung Dr. Brüning» mit MaeDonald Genf 22. April. Der Reichskanzler hatte heute abend «ine längere Besprechung mit MaeDonald, mit dem d'E Der Hauptau-schuß der Ab- rüstungskonserenz hat, wie schon kurz berichtet, heute vormittag den englischen Entschließung-entivurf über den Grundsatz der qualitativen Abrüstung angenommen. Au Beginn der mit großer Spannung erwarteten Aussprache schlug der englische Außenminister Sir J,hn Simon ein Komvromiß zwischen der sranzvsischen Aus- faffung und derjenigen der Konferernmehrheit in Form eine» AbänderungSantrage» seine» eigenen Entschließ ßungsentwur'es vor. Diese« Kom"rvm'ft ke'el-t darin daß al» mögliche Methode der qualitativen AbrlMnna nicht nur da» Verbot, sondern auch die Interna""»^ listerung bestimmter, näher zu bezeichnender Wasfeu erwähnt wird. Zn der Entschließung heißt er u. n.i Unbeschadet anderer Vorschläge erklärt die .Nonseren; ihr Einverständnis mit dem Grundsatz der qualitativen Vbrüsmng, da» heißt der HerauSgreifung gewisser Arten oder Lhpen von Waffen zu dem Zweck, durch ein all gemeine» Abkommen ihren Besitz oder Gebrauch allen Staaten zu verbieten oder sie zu Internattonalisskren. Der rumänisch« Delegiert« Litule»eu zog seinen gestrigen Obstruktionsantvag mit dem Au«druck der i Vefrwdigunq über die jetzt erfolgte Klarstellung zurück. I Auch Tardieu sprach seine Genugtuung au». Der un- I «arische Graf Apponht stellte fest, daß -wischen dem ! urftirünglichen und dem jetzigen Entwurf kein fach- ! kicher Widerspruch besteh«. > Danach «rgriff der deutsche Die legierte Notschalter > Nadolnh da» Wort. Er erklärt«, daß er sich mit dem englischen Antrag einverstanden erklären könne Nadolnh hob aber nochmal», und zwar diesmal noch schärfer al» in seiner vorgestrigen Rede hervor, daß nach deutscher Auffassung die Abschaffung der schweren ' AngrisfSwasfen nicht durch «ine Internationalisierung zu erfolgen habe, sondern durch Zerstörung dieser Waf fen. Er halt« «» für seine Pflicht «sagte Nadollnh) keinen Zweifel über di« Auffassung der deutschen Dele gation auflommen zu lassen. Die qualitative Abrü stung könne nicht durch dl« Internationalisierung, son dern nur durch di« Zerstörung der Angriff-Waffen er reicht w«rden und durch absolute» verbot der Her stellung und der Anschaffung solchen Waffen. Wa» di« Frage angehe, welche Waffengattungen unter die Begriffsbestimmung „schwere AngrisfSwasfen" fallen, so sei dies« Frage bereit» vorentschteden worden durch die «inseitige EntwaffnungSbesttmmung d«S Versailler ver trage». Die hier vorgenommene, einzelnen Staaten auferlegte Abschaffung der schweren Angriff-Waffen habe sich al» Praktisch durchführbar erwiesen. Die deutsch« Delegation s«i bereit, üb«r wettergchende B«r- bot« zu verhandeln. Litwinoff stimmte gletchfsll» de« Entschließung zu mit d«r Begründung, daß sie di« ursprüngliche Ent schließung in keiner Weis« abändere. Darauf wurde, wie bereit» gemeldet, die Ent schließung von dem Hauptausschuß einstimmig ange nommen. Auf Grund der Entschließung über da» Prinzip der qualitativen Abrüstung nahm der Hauptau-schutz der Abrüstungskonferenz am Ende seiner heutigen Sit zung «ine von dem englischen Außenminister dorge schlagene weiter« Entschließung an, die sich auf die An wendung diese» Prinzip- bezieht. Di« Entschließung hat in der endgültigen Fassung folgenden Wortlaut» Bet Anwendung de» Grundsätze» d«r qualitativen Ab rüstung, wie er in der vorhergehenden Entschließung umschrieben ist, ist nach Auffassung der Konferenz er forderlich, daß di« zuständigen Sonderausschüsse di« Rüstungen zu Lande, zur Seo und in der Luft prüfen, um die Waffen zu bestimmen, di« am ausgesprochensten «inen Offensivcharakter haben oder g«g«n die nationalen Verteidigungsanlagen am wirksamsten sind und für die Zivilbevölkerung die größte Bedrohung darstellen. Da» Kriterium der besonderen Wirksamkeit geg«n di« nationalen verteidigung-nwrke wurde durch «inen amerikanischen Zusatzantrag in die Entschließung.«in- gefügt. Der englische Außenminister wie» darauf hin. daß gewisse Waffen auch in den FriedenSverträgen al» UndÄ gWnch erkannt und demxmäß verboten seien. Gegenüber dem stanzüsischen Verfluch, durch Häufung von Bedenken und Schwierigkeiten zunächst die B«griff»bestimmung der Angriffswaffen A vereiteln, «Klrt« Mr Aoh« «mon, auch w.nn L.ispielSweis« Mische« Mei Ändern die GrerM» noch nicht genau Berltn, 22. April. Unter Borsitz von Dr. Krupp von Bohlen und Halbach fanden heute Sitzungen de» Präsidium» und Vorstand«» de» ReichSverbcmdeS der deutschen Industrie statt, m denen Staatssekretär v. Kim- son über die gegenwärtige Lag« auf handelspolitischem Ge- biet und Geheimrat Kastl über Handel»- und Devisenpolitik berichteten. Präsidium und Vorstand de» RetchSverbondeS vertreten den Standpunkt, daß die immer stärker zunehmen den AbsperrrungStendenzen der einzelnen Staaten und die Bestrebungen der Länder mit aktiver Zahlungsbilanz, sich auch eine aktive Handelsbilanz zu schaffen, den internatio- nalen"Kreditmarkt und Warenhandvl zu vernichten drohen. Deutschland insbesondere kann nur dann seine kreditpoliti- scheu Beziehungen mit dem AuSlande aufrecht erhalten und seine Verpflichtungen erfüllen, wenn man ihm in einem ausreichenden Maße seine Waren abnimmt. Jeder Der- such, die Zahlungen außerhalb de» Warenverkehr» zu ver langen, muß zwangsweise zu einer Gefährdung der inter nationalen Währungsbasis führen. — Der Reichsverband hält e» deshalb für erforderlich, daß die Reichsregierung gegenüber dieser Entwickelung eine weitgehende handels politische und innerwirtschaftliche Aktivität entfaltet. Insbesondere muß nach seiner Auffassung 1. mit allen Mitteln ein« Stärkung deS deutschen ProdukttonS- und Handelsvolumens und damit eine Ver besserung deS deutschen AvbettSmarkteS und «ine Erhöhung des verfügbaren Devisenbestandes angestrebt werden; 2. muß eine möglichst weitgehende Förderung der deutschen Ausfuhr unter gleichzeitiger Stärkung des Bin- nenmarkteS Platz greifen; hierzu gehört in erster Linie eine Senkung der Produktionskosten sowie eine restlose Aus nutzung aller Kreditmöglichkeiten; 3. muß, solange «ine Devisenbewirtschaftung nicht ent behrt werden kann, diese unter sorgfältiger Beachtung unse rer handelspolitischen Interessen gehandhabt werden. Herr Lämmer» berichtet« über den' Verlauf der Inns brucker Donauverhandlungen der Internationalen Handels- kammer. Direktor Dr. HauSmann gab ein Bild der Etats- lag« in Reich, Ländern und Gemeinden und hob insbeson dere die überaus besorgniserregende Laae der Gemeinde, finanzen und ihre Rückwirkung auf die Wirtschaft hervor. Regierungspräsident Brauweiler berichtete über die Ent- Wickelung der Sozialbelastung, die wesentlich gesenkt werden müsse, wenn nicht in absehbarer Zett das ganze sozial« HtlfSwerk zusammenlbrechen und auch die öffentlichen Ftnan- zen ganz außerordentlich gefährdet werden sollen. - Der Vorsitzende brachte zum Ausdruck, daß die NeichSregierung angesichts der unerträglichen Belastung der Betrieb« die unabweisbare Pflicht hab«, allergrößte Sparsamkeit walten zu lasten und insbesondere auch auf dem Gütete der Der- waltungSreform und de» Finanzausgleichs Schritte f" "> greifen, um die Wirtschaft vor der Erdrosselung Steuern und soziale Lasten zu bewahren. DaS Präsidium beschäftigte sich mi -rlchtedenen Seiten auf dem Gewerkschaftskongreß am IS. April ge nehmertum gerichtet wurden. Wenn na auch Tardieu vor seiner Abreise nochmal» zusammentraf. Tardieu unterhielt sich im Lauf« d«, heutigen Lage» mit dem ungarischen Außenminister und mit Vertretern der Kleinen Entente über die Donaufrag«. Eine Unterredung zwischen D». Brüning und Tardieu Genf, 22. April. Reichskanzler Brüning hatte heut« nachmittag eine fast zweistündig« Unterredung mit Tardieu, bet der auch der Staatssekretär von Bülow anwesend war. In dieser Unterredung sind all« großen aktuellen Frag«» berührt worden. Die Besprechungen werden Anfang nach, ster Woche nach Rückkehr Tardieu» ihre Fortsetzung find««. — Leute mittag hatte eine Frühstück den Reichlkanzler mit Tardieu und MaeDonald zusammengeführt. Forderungen der Industrie Scharfe Stellungnahme gegen die freien Vemerkschaften Teile der Schwerindustrie «ine Inflation anstrebten, ist um so haltloser und unverständlicher, al» gerad« diese Unternehmungen sich bei der Zerstörung der ittläMschen Kapttalbilduna mit ausländischen Anleihen finanzieren mußten, also bei einer Geldentwertung nur stärker belastet würden. — Auf demselben Niveau steht der auf dem Ge werkschaftskongreß wieder unternommene Versuch, au» ein zelnen Vorkommnissen allgemeine Verdächtigungen gegen die kaufmännische Ehrbarkeit de» Unternehmertums «zu leiten, sowie überhaupt di« Hauptschuld für di« jetzigen Zustände der Privatwirtschaft in die Schuhe zu schieben. Gerade die fre en Gewerkschaften hätten allen Anlaß zur Zurückhaltung in dieser Beziehung. Denn dem Einfluß der sozialistischen Parteien und der freien Gewerkschaften auf die Politik in den Jahren von 1S18 bi» 1S2S sei «» in erster Linie zuzuschreiben, daß da» privoitwirtschaftlich« System seiner natürlichen EntwtckelunaSgrundlaaen beraubt und auSgehöhlt worden ist. Wenn ich au» dieser künst. ltchen Einschnürung der Privatwirt chaft Rückwirkungen auf den allgemeinen Lebensstandard und den Arbeitsmarkt ergeben haben, so sei das einzig und allein Schuld der sozialistischen Politik, die allen Warnungen der Wirtschaft zum Trotz ihre wirtschaftsbelastenden und wirtschaftSgefähr» denken Eingriffe von Jahr zu Jahr gesteigert habe. Nur durch eine grundsätzliche Abkehr von diesen Methoden kön- nen die Grundlagen für eine Erhaltung der Betriebe, «ine dauernde Verringerung der Arbeitslosigkeit und ein« all mähliche Verbesserung der Lebenshaltung aller Schichten des deutschen Volkes wieder geschaffen werden. Reßchsbanner-Entschewung srst Sud« nächster W«ch« Berlin,». April. Die Entschließung der Reschsreglerung über di« Frage «ine, verbot« d«, Reichsbanner, wird sich nun trotz der Reise des Reichsinnenminstter, Groeny nach Süd deutschland doch noch Li» Ende der nächsten Woche verzögrrn. Am Sonntag findet die Aussprache -wischen Minister tvroener und dem Reichskanzler in Sigmaringen statt; dann kehrt der Minister nach Berlin zurück. S, wird aber zunächst noch kein« Robinetts- sttzung stattsinden, sondern der Reichsinnenminister Wird nur einen Bericht Leim Reich,Präsidenten ». Hindenburg erstatten. In der zweiten Hälft» der nächsten Woche kehrt dann auch der Kanzler au» Genf nach Berlin zurück, und «st dann wird da» Retchskabtnett abschließend zu der Angelegenheit Stellung nehme« FaWe «edauutungeu über MrkadMrNmgrolä« » rrlin, 22. April, «ine «»rsenkonespondenzbe- schästigt sich mit angeblich« Pläne« der zuständigenStel. len über eine Abwertung der Reich»««*, von u^michtr- ter Seite werden diese Behauptungen von Anfang bi» Ende al» frei erfunden bezeichnet. Weder bei der ReiÄbmrk nach bei irgendeiner Stelle der Reich»regierung find solche Atz- wertung»plänr erwogen worden. Senkung der «ranntwelnstener Berlin, 22. April. Durch «ine im Reich»g«s<G blatt von beut« veröffentlicht« Verordnung de» Reichs präsidenten vom 20. April wird di« Branntweinen«» von 400 auf LüO RM je Hektoliter gesenkt und damit der verkaufSPrei» der MonoPoÜxrrMtung vva ö auf 4 NM je Liter -erabgesetzt. W-rordmuA KW am vierten Lag« nach ihrer Verkündung.in Kraft.