Volltext Seite (XML)
Sonntag, den 29. Oktober 1899 Ret»cttoi» «» Vxprdttt»»: » Cuche dem «. «mUgntcht). Trtegramm-Ldreffer Nr. 253. — — Die Verhaftuna des Geldbriefträgers Schwarz welcher nach Unterschlagung von Posttassengeldern im Gesammtbetrage von 12 527 dNl. 37 Zß fl 16 8 worden ist und steckbrieflich verfolgt war lst nach einer von dort eingelaufenen Meldung der Postze behörde von Zell an der Mosel geglückt. Der Ver haftete hatte sich seit einiger Zeü 'n Kreuznach aus- gehalten. Die fortgesetzten Veröffentlichungen welche die Postbehärde in allen Zeitungen Deutschlands unter Hinweis auf die ausgesetzte Belohung von 750 Mart erließ, scheinen ihn jedoch aufgestöbert zu haben. Von Kreuznach aus begab er sich über den Hundsruck m die Moselgegend, "indem er ängstlich größere Orte ver mied, um nicht erkannt und verhaftet zu werden. Er wollte offenbar sich bis zur französischen Grenze durch schlagen. Dem Berliner Polizeipräsidium ist eine Be stätigung der Verhaftung bisher nicht zugegangen. Oesterreich-Ungarn. — Der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand will sich mit der Gräfin Sophie Chotek verheirathen. Der Kaiser verweigert, wie aus Hofkreisen berichtet wird, seine Einwilligung zu dieser Ehe und hat dem Erzherzoge zwei Jahre Bedenkzeit gegeben. Beharrt dieser auf seinem Willen, dann müßte er auf die Thronfolge verzichten, die sodann an seinen jüngeren Bruder Erzherzog Otto, den Gemahl der Prinzessin Maria Josefa von Sachsen, übergehen würde. England. London, 27. Oktober. „Daily Chronicle" meldet aus Ladysmith: Oberst Schiel wurde von einer Ab- theilung Kavallerie verwundet aufgehoben. Der alte General Kock liegt im Lazarethzelt noch lebend; er soll während der Schlacht in der Bibel gelesen und um Sieg gebetet haben. Die Mauserkugel der Buren macht eme reme, gesunde Wunde und geht durch den Körper „rA- -Asher war hier keine Extraktions-Operation ^Pellen, das Rathhaus, der Cricketplatz wurden hier zu Hospitälern eingerichtet. , . L ° Oktober. In Natal finden vorläufig Entwickelungen statt; man erwartet jedoch baldige weitere Kampfe, da die englischen Verstärkunaen am Kap anzukommen beginnen und die Buren nickt w°»n ISN«. DI, w-r M,'« RE 2 irr LL »E dl- Gcsang-mahm- d-r v-rfolnmdm piündi« Krupp,«ütz »ns MIKn Sch°«L Englands mit Dritten abhängig gemacht. Damit wird weiter schlüssig vor Augen geführt, wie sehr die ganze Kennlniß der Vorgänge auf der Erde in den Willen der die Kabel besitzenden Macht gestellt ist und wie ernst lich sich das Deutsche Reich mit dem Gedanken vertraut machen muß, eigene Linien wenigstens bis nach seinen Kolonien hin zu besitzen. — Leim Hinaufwinden der 35 Centner schweren Broncefigur des segnenden Christus am Berliner Dom bau gerielh gestern Nachmittag der Flaschenzug in Un ordnung und die Figur stürzte aus einer Höhe von ca. 33 Meter herab. Acht betheiltigte Arbeiter sprangen rechtzeitig zur Seite. Die Figur ist anscheinend ver- hältnißmäßig wenig beschädigt worden. — Mit 15 000 Mark durchgebrannt ist der 42 Jahre alte Kassenbote Gustav Leisdorf in Berlin. 300 Mark Belohnung sind auf seine Ergreifung aus gesetzt. Der Mann hat das Vertrauen, das man ihm fchenkte, schmählich mißbraucht. Er war seit einer Reihe von Jahren in der Maschinenfabrik „Cyclop" in der Pankstraße 15 als Arbeiter beschäftigt, erwies sich in dieser Stellung sehr brauchbar und galt schließ lich für so zuverlässig, daß die Geschäftsinhaber ihm vor einem halben Jahre, als der Kassenbote oerunglückte, dessen Posten anvertrauten. Auch diesen versah er zu nächst zur vollen Zufriedenheit seiner Auftraggeber, bis er jetzt der Versuchung erlag. Leisdorf ging aus dem Comptoir der Fabrik weg, um verschiedene Auf träge auszuführen. Bei der Bank für Handel und Industrie sollte er 9560 Mk. abheben, bei der Berliner Handelsbank in der Behrenstraße dagegen 10 000 Mk. einzahlen. 500 Mk. nahm er zu diesem Zwecke aus dem Geschäfte mit. Nach Erledigung dieser Angelegen heiten hatte der Kassenbote den Auftrag, von der Straßenbahngesellschaft in der Friedrichstraße Nr. 218 die Summe von 3841 Mk. 95 Pfg. einzuziehen. Dann sollte er zur Post gehen, um auf mehrere Postanweis ungen einzuzahlen, auf andere dagegen Geld abzuheben. Mit allen diesen Aufträgen mußte er nach etwa vier Stunden fertig sein. Aber Stunde auf Stunde verrann, ohne daß Leisdorf zurücklehrte. Auch in seine Wohn ung war er nicht gegangen. Zunächst dachte man daran, daß ihm ein Unfall zugestoßen sein konnte. Man fragt daher in allen Krankenhäusern und anderen Anstalten an, aber nirgends war der Kassenbote ausge nommen worden. Die Nachforschungen nach anderer Richtung ergaben nun, daß Leisdorf zwar alles Geld, das er einziehen sollte, auch wirklich abgehoben, da gegen nichts eingezahlt hatte. Es waren ihm daher 15 000 Mark geblieben, und man zweifelte nicht mehr daran, daß er mit diesen das Weite gesucht hatte. T K g e s g e s ch i t e. Deutsches Reich. — Die Kaiserin war heute von Potsdam nach Berlin gekommen um d.e Verstümmelungen der Kunstwerke n der Siegesallee ,n Augenschern zu nehmen. Die hohe Frau fuhr '"'offenen Wagen, begleitet von dem jüngsten Prinzen und der kleinen Prinzessin. Die Kaiserin hielt an den einzelnen Statuen und betrachtete die Schävia- ungen, ohne auszusteigen. — Die „B. N. Ä." schreiben : In der Presse tauchen fortgesetzt Gerüchte über eine Zusammenkunft der drei Kaiser in Spala aus. Ob in dem Jagdschlösse des Kaisers von Rußland in der That Vorbereitungen von einem solchen Umfange getroffen werden, daß daraus auf das Eintreffen gekrönter Häupter geschlossen werden könnte, entzieht sich unserer Kenntniß/ Jedenfalls steht fest, daß unserm Kaiser bisher keine Enladung zur Theilnahme an den diesjährigen Hofjaqden zu Spala zugegangen ist. — Wie gemeldet wird, wird das russische Kaiserpaar Ende der nächsten Woche Darmstadt verlassen nnd nach Rußland zurückkehren. Die Rückfahrt wird über Potsdam erfolgen, wo das Zarenpaar unserem Kaiser einen auf mehrere Stunden berechneten Besuch abzustatten gedenkt. — Mit Rücksicht auf die englische Telegramm Censur, wie sie seit Ausbruch des Krieges in Südafrika geübt wird, sieht sich das Reichspostamt zu folgender Bekannt machung veranlaßt: Telegramme, welche über das Kabel Aden-Sansibar gehen, dürfen zur Zeit nur in offener Sprache abgefaßt sein; auch dann unterliegen sie der militärischen Censur in Iden. Zur Vermeidung von Beanstandungen wird empfohlen, Telegramme, welche über Aden nach Afrika gehen, insbesondere also auch solche nach Deutsch-Ostafrika, bis auf Weiteres in englischer Sprache abzufassen. — In Aden sitzt die englische Militär Ceusur, und diese kontrollirt jedes Telegramm, das über das Kabel Aden—Sansibar geht Chiffrirte Telegramme werden überhaupt nicht durchgelassen, und wer sich nicht Beanstandungen aussetzen will, hat englisch zu telegraphiren. Nun bedenke man, daß England stch nur mit dem kleinen Transvaal auseinander ruAetzm hat und von keiner Seite her auch nur der ich einer Einmischung dritter Mächte bekannt gewor > - Trotzdem wird in dem vorliegenden Falle auch der g z telegraphische Verkehr, den das Deutsche Reich mH o Kolonialverwaltung von Deutsch-OstafiM . und unter Umständen in diskreter FE - ^re unter englische Kontrole genommen und deutsche Reichsangelegenheit von den Verwickelungen Am 1. November d.^^MtMachMg. und bis längstens * - er 4. Termin Gemeindeanlagen fällig Hohenstem-Ernstthal «m 28 r > um Oktober 1899. J*Z^rath. , «n W. Heitzig, Stadtrath re n nch ung des Schulgeldes und der Wassersteuer lichen Unt^sicht^ds' E"^ und das für srembsprach- September ist ^nmehr längst "Uf die Monate Jttli bis mit an die hiesige Stadtsteuer'^ a'bz^ LuglM, Wüstetlbrmik , Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf Wgltch NaHmttta-s. — „ach werben vem Nathsvattzreher zur z, wiesen. „7 Oktober 1899. Hohenstein-Ernstthal, 1 r tadtrath. I.' V.: W. Heitzig, Stadtrath. —-—-- Bibelfestseier in Oberlungwitz Geschichte 17, 10-13, Herr?. Laube.^ Tammenhain. Nach dem an Confirmanden mit Ansprache de A., . h.^na . . Gottesdienst Collecte zum Besen d r g Bibelfestfeier herzlich Alle Gemeindegüeder sind zur Lyeunaymo § Oberlungwitz, den 27. Oktober 26. Jahrgang.