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WWW Kampf gegen Arbeitsnot — Arbeitsbeschaf fungs-Lotterie! Ziehung am 22. und 28. De- »ember 1931. Zag »er nationolcn EMmM Am 8. Dezember Sammelattion für das Mnierhilsswerl Am Sonnabend, dem 8. Dezember 1931, findet im ganzen Reich eine Sammlung für das Winterhilfswerk statt, die unter Leitung des Ncichspropagandaleiters der NSDAP., Dr. Goebbels, steht. Die Verantwortliche Leitung der Sammlung in den Gauen liegt bei den Gaupropagandaleitern bezw. bei den Landesstellenleitern, in den Kreisen bei den Kreis propagandaleitern und in den Ortsgruppen bei den Ortsgruppenpropagandaleiteru. An der Sammelaktion beteiligen sich sämtliche höhere Beamte und Angestellte des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und der Landesstellen, sowie der Sem Neichsministeriüm und den Landesstellen unterstehenden Behörden und öffentlichen Einrichtungen der Reichskulturkammer, Reichsrundfunkgesellschaft, Werberat der Deutschen Wirtschaft, Hochschule für Politik, Philharmonisches Orchester, Theater, Filmprüfstelle, Reichsausschuß für Fremdenverkehr. Ebenso beteiligen sich alle Gaupropagandaleiter mit ihren Mitarbeitern, sowie in den Kreisen und Ortsgruppen Ser NSDAP, die Propaganda leiter und sämtliche in den Gauen befindlichen Redner. Außerdem werden sich die füh renden Persönlichkeiten der Partei und ihrer Untergliederungen für die Sammelaktion Einsetzen. Der Chef des Stabes der SA., der Reichsführer der'SS. und Reichsjugend führer haben einen entsprechenden Befehl an die ihnen unterstellten Gliederungen er lassen. Gesammelt wird von 1« bis 19.3» Uhr auf den Straßen und von 22 bis 23 Uhr in den Gaststätte«, Theatern, Kinos usw. Jeder Sammler erhält eine Sammelbüchse der NSV. mit Ser Aufschrift: „Tag der nationalen Solidarität." Frankreichs Außenpolitik Laoal spricht! Erst Sicherheit, dam Mstungsemschwnlmg Das alte Lied Paris, 1. 12, Im Zeichen des verstor benen MßMmmrsters Barthou begann vor mehr oder weniger leeren Bänken Freitag abend nm! 21 Uhr die dritte Sitzung der Kammer, die dem Haushalt des Mußenmim- steriums gewidmet ist. Nach ehrenden Worten des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses der Kammer, Bastide, und des Außenministers Laval für Louis Barthou nahm die Kammer einstimmig das Gesetz an, durch das bestätigt wird, daß Barthou sich um das Vaterland verdient gemacht hat. Anschließend bestieg Außenminister Laval die Rednertribüne und verlas seine außeupoli- tischs Erklärung, in der es u. a. folgender maßen heißt: „Tie Interessen unseres Landes decken sich mit denen des Friedens. Um beide verteidigen Zu können, muß unser Land stark sein, was wiederum die innere Ordnung und oie Gesundheit unserer Finanzen vorausieht. Europa ist beunruhigt. Tie Völker verfolgen die Haltung ihrer Führer und fordern von ihnen, ihre Hoffnungen in die Tat umzusetzen. Es gibt für einen Außenminister Frankreichs kein edleres Ziel als an diesem mehr denn je notwendigen internationalen Werk der Wieder- versöhnung und der Stärkung des Friedens zu arbeiten. Tiefe Politik verfolgen wir. Frankreich hat Verhandlungen Italien ausgenommen, die sich unter Günstigen De Das muß selbst der verbohrteste Miesma cher dem Nationalsozialismus lassen: trivial und langweilig ist er nicht. Er ist vielmehr die Kunst des Unerwarteten, erstaunlichster Leistung: Was ehedem als unmöglich galt, macht er möglich. Was als unschicklich und im englischen Sinne als „shocking" angesehen wurde, das tut er einfach. Alteingewurzelte gesellschaftliche Vorurteile rennt er über den Haufen, um gerade das zu tun, was die „Kor rekten", die Neunmalklugen für ausgeschlos sen, für staats- und autoritätsgefährlich er klärten. Das gilt auch besonders für die vom Reichspropagandaministerium unter der Pa role „Tag der nationalen Solidarität" ge plante Sammelaktion für das Winterhilfs werk. Ja, ist denn das möglich? Ein Minister mit der Sammelbüchse auf der Straße? Geht da bei nicht die ganze Staatsautorität zum Teu fel? Ach, ihr ewig Gestrigen, laßt das nicht eure Sorge sein! Wir können uns Wohl vor stellen, wenn ein Herr Marx, Scheidemann, Wirth und wie alle diese „besseren älteren Herren" hießen, auf deren Namen man sich aus grauer Vorzeit nur noch mühsam ent sinnt — wenn sie mit einer Büchse auf den schon etwas gichtischen Armen sammelten, das hätte Las gegeben, was der Münchener mit einem unübersetzbaren Ausdruck „a Gaudi" nennt, und die lächerlichen Reste ihrer etwa vorhandenen Autorität wären dabei rettungs los vor die Hunde gegangen. Im nationalsozialistischen Reiche ist das aber eine andere Sache. Wenn am 8. Dezem ber alle Beamten der Ministerien und der Behörden ihre Sammelbüchsen jeden« Volks genossen Hinhalten, damit er in seine Tasche greife und nach seinen Kräften für die Aerm- sten opfere — dann tun Minister und Beamte im Grunde nichts anderes als das, was sic im Staate Adolf Hitlers ohnehin tun: Sie ar beiten für den deutsche» Menschen, sie ringen um sein Leven, sein Dasein, und sie rufen da bei die Hilfe, die selbstverständliche Opferbc- reitschaft jedes Deutschen, jedes Volksgenossen auf, der wert ist, diesen Namen zu tragen. Nein, ihr Herren, die ihr die Würde gepachtet und die Weisheit als Erbgut in Besitz genom men habt: unsere Minister sind sich nicht zu preffeknebelung in Saarbrüllen Werbennmmcrn müssen angemeldet sein. Zu neuen Knebelungsmaßnahmen gegen die reichsdeutsche Saarpresse ist die Regierungs- kommission des Saargebiets geschritten. Sie hat den Schriftleitungen eine Mitteilung zu gehen lassen, in der darauf hingewiesen wird, Laß es bei dem unentgeltlichen Verteilen von Zertungswerbenummern von Laus zu Haus «n der letzten Zeit häufig zu Schwierigkeiten gekommen sei, die die Ortspolizeibehörden ver anlaßt hätten, die Verteilung zu verbieten. Um in Zukunft diese Schwierigkeiten zu be seitigen, ersucht daher die Regierungskommis sion die Schriftleitungen der Zeitungen, den zuständigen Landratsämtern rechtzeitig Mit teilung zu machen, in welchen Gemeinden und zn welcher Zeit Wervenummern zu verteilen beabsichtigt ist, und mit der Verteilung nicht eher zu beginnen, als bis eine Mitteilung des Landratsamtcs ergangen ist, ob die Vertei lung stattfinden kann oder nicht. Diese Maßnahme der Regierungskommis sion richtet sich wieder einmal gegen saar deutsche Zeitungen, die teilweise schon damit begonnen hatten, für den Saarkampf Sonder nummern herauszubringen, um sie gerade un ter der ärmeren Saarbevölkerung zu verteilen. Der Direktor des Innern, der Franzose Heim- burger, wollte offenbar wieder einmal die Ge legenheit ergreifen, den faardeutfchen Zeitun- gen Schwierigkeiten für diese großzügige Aktion in den Weg zu legen. Die saaröentsche Presse wrrd durch diese Maßnahme erneut ge- knebelt, wahrend man an den zuständigen Stellen nach wie vor ein Auge zudrückt, wenn das separatistisch-französische „Saarlouiser Journal" zu Hunderten an die Arbeiterbevol- kerung verteilt oder ihr unter Drohungen aufgeorängt wird. schade, um mit der Büchse in der Hand für unsere hungernden und frierenden Brüder zu sammeln. Wir sind ein Volk in Not, aber wir sind ein stolzes Volk! Wir wollen vom Aus land nur eins: Respekt! Für alles andere sor gen wir selbst. Wir spenden nicht nur, wir machen nicht in jener öden Wohltätigkeit frü herer Tage, die sich bei dem Knallen der Sekt-, propfen auch ein wenig der Armen entsann.« Wir halten zusammen und teilen miteinander' wie Kameraden im Schützengraben das letzte Stück Kommißbrot, den letzten Schluck aus der Feldflasche. So wird dann dieser Tag, der in Berlin unter der Parole „Vom Älexanderplatz bis zum Kurfürstendamin" gestartet wird, im Zei chen einer wahren und tiefen Verbundenheit der deutschdenkenden und deutschfühlenden Menschen stehen, die alle ein einigendes Band umschlingt, sei es Mann oder Weib, Greis oder Kind, Minister, Künstler oder Kohlen trimmer. Mehr als 399» Sammler, angefangen vorn Minister bis zum jüngsten Rcgierungsrat, die Vertreter der Partei und ihrer Untergliede rungen vom Gauleiter bis zum Ortsgruppen- Propagandaleiter, die Führer der SA. und SS. vom Obergruppenführer bis zum Stan dartenführer, die Führer der HI., die Pro minenz von Bühne, Film, Konzertsaal, Presse und Rundfunk ... sie alle werden gemeinsam einem Ziel dienen unter der Devise: Einer für alle — alle für einen. Am „Tag der nationalen Solidarität" wer den sie in den Hanptverkehrszciten von 16 Uhr bis 19.30 Uhr auf den Straßen und Plätzen im Zuge der Ost-West-Verbindung Älexanderplatz—Potsdamer Platz—Gedächtnis kirche—Kurfürstendamm stehen, nn« von jedem ein Scherflein entgegenzunehmen. Später setzt sich dann die Sammelaktion in den Gaststätten, Kinos und Theatern fort. Prominente Ver treter von Film und Bühne werden vor Be ginn des Hauptfilms bezw. in den Theater pausen kurze Ansprachen an die Besucher hal ten. — Künstler, Journalisten, Beamte, Minister sammeln! Sie Litten nicht für sich, nein für alle anderen Brüder, deren Leben noch Sorge überschattet und Not verdunkelt. Ehrt euch selbst indem ihr gebt! Kurzer üagesWegsl Reichsm inifte r D r. Go ebbels sprach am Freitag abend m den Messehallen in Stettin vor über 15 000 Menschen. Es fanden ParaKelversammlungen statt. Er nahm scharf gegen dis Kritikaster Stellung, verwies auf die Aufbauarbeit der Regierung, hob die Lei stungen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" hervor und besprach auch die Kirchen frage. Bei der Erörterung des Haushalts des Außenministeriums, hielt Außenminister Laval eine außenpolitische Rede. Die deutsch-französischen Wirt schaftsoerhandlungen sind am Frei tag zum Abschluß gekommen. Das wesentlich« -ist, daß die Verträge, die im Juli zur Re gelung des deutsch-französischen Waren- und Zahlungsverkehrs und des Anlleihedkenstes in Berlin abgeschlossen wurden, nur um drei Mo nate, vom 1. Januar bis 31. März 1935 ver längert werden. Der Besuch v. Ribbentrops in Parrs ist rein privater Natur. Herr v. Ribbentrop wird am 1. Dezember wieder m Berlin sein. Der König von England hat auf das Glückwunschtelegramm des Führers zur Verntählung des Herzogs von Kent an den Führer ein Tanktelegramm gesandt. Ebenso dankten der Herzog und die Herzogin von Kent. Im Einvernehmen mit der Ab stimmungskommission hat die Regie rungskommission eine Verordnung bekanntge geben, die besonders einschneidende Einreise- Erschwerungen für die Zeit vom 27. Dezem ber bis 26. Januar enthält. Der englische Außenminister Si mon hielt in Schottland eine Rede, in der er den Friedenswillen Großbritanniens besonders Hervorhob. Die Königin der Niederlande hat Richard Strauß in Anerkennung seiner großen künstlerischen Verdienste das Großkreuz des Oranien-NassauOrdens verliehen. dingungen abspielen. Das Ziel dieser Ver handlungen ist die Engergestaltung der Freund schaft beider Länder. Ohne sich um d-re In nenpolitik oder die Form des Regims zu kümmern, ist Frankreich bereit, mit allen Län dern diese Politik der Wiederversöhnung z-u betreiben, die dasselbe Ziel verfolgen. Nie mand ist ausgeschlossen, und deshalb kann diese Politik nicht als ein Angriffsmanöver gegen irgendeinen Staat ausgelegt werden. Alle interessierten Länder sind bereits oder werden noch angegangen werden. Alle Regierungen, mit denen man auf dem Fuße der Gleichheit und unter Berücksichtigung ihrer Würde ver handeln wird, werden aufgefordert werden, sich genau zu äußern, ob sie ihren europäischen Pflichten nachkommen wollen oder sich ihnen entziehen. Es gibt emöN Grundsatz, dessen Notwendigkeit jeder anerkennen muß. Das ist die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Grenzen. Wer diese Grenzen anders ziehen will, stört den europäischen Frieden. Man fragt sich ost, wohin dir Politik führt, die Frankreich seit einiger Zeit mit Sowjetruß? land geführt hat. Man fragt sich anderer seits, ob die französische Regierung nicht daran denke, mit Deutschland eine be sondere Politik einzuleiten. Man versucht, Zweifel an der Kontinuität und Einheitlich keit der französischen Außenpolitik aufkommen zu lassen. Tie französische Regierung -hat aber nur eine Haltung. Sie ist mit der Schaffung einer internationalen Zusammenarbeit beschäf tigt und wünscht dieser Zusammenarbeit keime zweiseitigen Verträge hinzuMfügen. Rußland ist vollkommen einig mit Frankreich über die ses kollektive Vorgehen, dessen Initiative es nicht ergriffen hat. Die französisch-russische Solidarität wird offen zutage treten zugunsten aller und zugunsten der Festigung des Friedens Ost europas. Deutschland ist eingeladen worden und wird erneut unter den gleichen Bedin gungen wie alle anderen Länder eingeladen, diesem gegenseitigen Beistandspalt beizutreten, in dem es die gleichen Garantien findet wie die, die es den anderen Ländern zuieii werde» läßt. Der Reichskanzler Hitler Hat seinen Willen zum Frieden lund-getan. Wir fordern ihin auf, seine Worte in Hand lungen umzusetzen, indem er sich der Politik -anschkießt, die wir in Osteuropa verfolgen. Gewisse Leute fragen! sich!, warum Frankreich sich so eifrig an einer Paktp-olitik interessiert, die einen großen Teil der -europäischen Länder umfaßt, und ob es sich dadurch nicht weit von seinen eigenen Grenzen entfernte Ver antwortlichkeiten zuzirht, die es verhindern könnte. Die Wahrheit ist aber die, daß es mit einer derartigen Politik die Risiken eines Krieges vermindert, denn in der heutigen Zeit würde ein solcher Krieg auf keinen besondere» Tei« Europas beschränkt bleiben. Tie Erfah rung Hat dies gelehrt. Wir haben stets be hauptet, daß die Sicherheit zunächst garan tiert sein muß, um an dir Einschränkung der Rüstungen zu gehen. Zwischen Frankreich und Deutschland gibt es keine territorialen Streitfragen. Dia Saarfrage muß normal und für beide Länder zufriedenstellend geregelt werden. Sie ist durch den Friedensvertrag in einen internationalen Rahmen gebracht worden, den sie beibehalton muß. Es hängt von Deutschland ab, ob sich die Volksabstimmung unter normalen Bedin gungen vollzieht. Wir für unser Teil haben nur den einen Wunsch, die Abstimmungsfreiheit und das Abstimmungsgeheimnis gewahrt zu sehen. Wir verbeugen uns von vornherein vor dem Ergebnis dieser Abstimmung. Wir geben « 48 788« Kis ÄMrdbiMMbbg! SS. Zahrgaug Sonnabend, den l. Dezember Ml nachmittags Rr. 28g Frankenberger Dlgeblatt A»!eigrnpr«is: 1 Millimeter Höhe einspaltig s— 2s mm breit) 4 Pfennig, Ini RcdaktlonSteil l— re mm breit) S» Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zn bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig SondergcbNhr. — Für schwierige Satzarten, bet Anklin- digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bei Platzvorschrislen Aufschlag. Bei größeren Aufträgen und im WiederholungSabdrmk Er- mößlgung nach feststehender Staffel. Das »rauteuberaer Taaeblatt Itt dar zur LerSffenttlchung der amttlchen Belannttaachungen der Amtshaupimannschast Wha und des Sladtrats zu Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt Da, Tageblatt erschein» an »dem Werktag: M-na».«ezug»Pre>S: «Ott Mk. Bei Abholung in den Ausgabestellen des Landgebietes Io Pfg mär, bei Zntragnnft im Stadtgebiet IS Pfg., im Landgebiet 20 Pfg. Botenlohn. Wochenkarten SO Pfg., Einzelnummer «»Pfg.,Sonnabendnummer2« Pfg. «oMche-kkonto: Leipzig -S20I. «emelndeglrotunto: Frankenberg. Kernsprecher 01. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen.