Volltext Seite (XML)
Frankenberger Tageblatt DM AkgeVlatt erscheint an jedem Werktag: «ouaM-«ezug»preis : 1.S0 «t. vei «lbholnng tn den Ausgabestellen de» Landgebiete» 10 Vf». »ehr. bet ^«tragung Im Stadtgebiet i b Pfg.. im Landgebiet ro Pfg. Botenlohn. »schrnkarten SO Pf.. Einzelnummer 1OPf.. Sonnabendnummer IS Pf. Anreigenpreie: ! Millimeter Höhe einspaltig (--- 46 mm breit) 8 Pfennig, im Textteil f— 72 mm breit) 80 Pfennig. Rabattstaffel Kür Nachweis und Vermittlung 88 Pfennig Sondergebllhr. Voftscheifkotttu: Leipzig 2820t. «emetndegtnokAmto: Frankenberg. Aernspr. 348 — Drahtanschriftr Dagevlatt Frankenbergsachsen. vas Skaaleaberaer roaeblatt Ist das zur »«Sfsentllchan, der amniidea Bekanntmachungen des «mtsdanchmanne» »u M-a und des Ersten Bürgermeisters der Stadt Frantenderg behördltcherselts bestimmte Matt Sonnabend, den 18. September 1987 nachmittags Bk. S18 9«. Zahrgan, kurzer ragessvlegel R«ichsminrster Dr. Goebbels emp fing die Vertreter der estnischen Presse und der deutschen Presse in Estland, die auf Eiir- Hatmng der Reichsregierung eine 14tägige Reise durch Deutschland unternommen hatten. Aus Anordnung Mussolinis wird die Opera Nationale Bakilla unmittelbar der Faschistischen Parten unterstellt, A le faschisti schen Zug endverbände werden einheitlich in die Eiovenetu Jtalicma del Lrttorio eingeg'iedert. Di« Wiener Rotunde ist vollkommen Miedsvgebrannt. Es wird vermutet, dah kom- munistische Brandstifter am Merke waren. Die Wiener Polizer hat mehrere Verhaftungen vor- Venommm. " Die japanischen Truppen in Nord china haben ibren Vormarsch fortgesetzt. Dis. 26. chinesische Armee wurde umzingelt. Di« Konferenz von Nnon ist am Freitag abend in Genf noch einmal zu5ammcn- yetreten, Um die am Vormittag verzögerte Unterzeichnung des Zufahprotokolls und zwei r Zusatzabkommen zum Arrangement von Nyon oorzimehmen. In Rostow am Don haben in den lebten Tagen wieder zwei Schauvrozes'e stattgefunden. Unter-abenteuerlichen Beschuldigungen wurden sieben Personen zum Tode verurteilt, während 20 weitere harte Gefängnisstrafen erhielten. In d«r Nähe der Walliser Küste stürzt« ein englisches Bombenflugzeug in die See. Von den vier Insassen konnten bisher drei als Leichen geborgen werden, während der Vierte noch vermißt wird. Iteueö beutstye» GroS-<S«YneNflus,eus Platz für 40 Passagiere — 410 Stundenkilometer «Der Große'Dessauer" In Gegenwart von Vertretern des Reichs- luftfahrtministeriums, des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und der Deutschen Lufthansa wurde in Dessau zum erstenmal das neue deutsche Groß- Lchnellflugzeug „Ju 90" für 40 Passa- giere öffentlich vorgeführt. Das Flugzeug ist auf den Namen „De r G ro ß e.De s sa u e r" getauft worden. Nachdem die Junkerswerke die erste große Aufbauperiode hinter sich haben, die nch aus der Entwicklung nach 1933 ergab, hat der zivile Weltluftverkehr inzwischen einen Grad er- reicht, der größere und schnellere Flugzeuge verlangt. Die Verkehrsstatistik der letzten zwei Jahre beweist, daß jetzt der Zeitpunkt da ist, im Weltluftverkehr die Größenklasse bis 40 Passagiere einzusetzen. Aus diesem Grunde entwickelte Junkers den Typ „Ju 90". Es ist eine Spitzenleistung. Neue Seilschaften zeigt die „Ju 9d" in ihrer Bequemlichkeit. Die Kabine ist größer als ein D-Zllg-Wagen. Eine neu.angewandte Schalldämpfung gestattet Gespräche wie in jedem Verkehrsmittel aus der Erde. Wenn man bequem in einem Sessel sitzt, dann kann man eine kleine Quaste zur Hand nehmen — unv schon erhalt man frische Außenlufl ange» strahlt. Oder man kann innerhalb der fünf Abteile der Kabinen wählen, um im Raucher abteil zu sein oder bei den Nichtrauchern. Des Nachts werden aus den 40 Sesseln Betten. Zu der Bequemlichkeit tritt die Sicherheit. Zwei Piloten führen das Flugzeug abwech selnd. Bei 21 Tonnen Fluggewicht leisten die Motoren eine Höchstgeschwindigkeit von 410 Kilometer in der Stunde. Selbst wenn in 4000 Meter Höhe einer der vier Motoren ausfällt, dann können die anderen drei das Flugzeug noch immer in dieser Höhe weiter führen. Die Reichweite des Flugzeuges ohne Zwischenlandung liegt zwischen 2000 und 3000 Kilometer. Es ist also im Kontinentalverkehr wie im transkontinentalen Verkehr gleich gut zu gebrauchen. * Flugkapitän Kindermann führte das Flugzeug im Fluge vor. Skach wenigen Se kunden hob sich der Riesenvogel vom Flugfeld ab, um in eleganter Kurve nach oben zn schrauben. Flugs verschwanden die Fahr gestelle, sie wurden in den Rumpf eingezogen und mit Klappen selbsttätig verschlossen. Nun lag das Flugzeug wie ein« Riesenzigarre mit Flügeln ruhig in der Lust. Es kurvte hoch und tief über dem Flugfeld, ein Wunder der Eleganz und der Sicherheit. Die Landung vollzog sich ebenso glatt. Portugal gegen die bisherige internationale PoM Auf die von Staatssekretär Hull im August aus Ansatz des japanisch-chinesischen Zusammen stoßes abgegebene Erklärung, dah man doch „im Gleiste miernationaler Zusammenarbeit" und „durch friedliche Methoden" Streitigkeiten schlichten lassen solle, Hot sich Portugal jetzt kn «iner entschieden gehaltenen Note geäußert. Diese enthält eine rücksichtslose Darlegung der Meinung Portugals, das auf Grund seiner Erfahrungen und Erkenntnisse zu den bisherigen Methoden internationaler Politik eine Stellung «innimmt, die in Washington beträchtliches Aufsehen erregt. In seinem Memorandum erklärt Portugal, die Nationen der Welt gäben sich heute oft falschen Gedanken hin und hätten sich ange wöhnt, die Lösung ernster und tiefgreifender Probleme nicht genau definierbaren Formeln und inkonsequenten Kombinationen anzuver- trauen. Die Regierung Portugals halte es für notwendig, datz man die völlige Sinnlosigkeit derartiger bisher unternommener Bemühungen einsehe, wenn man konstruktive Arbeit beab sichtige. Portugal, so heißt es in der Note weiter, stimme mit den meisten von Hull ge- LuHerten Grundsätzen praktisch überein, glaub« aber, dah die üblichen Methoden der kollek tiven Politik zwar imstande wären, einen ge wissen moralischen Druck auszuüben, aber nie praktische Wirkung erzielen könnten. „Wenn schwere Ungerechtigkeiten in der Lösung inter nationaler Probleme bestehen und keine fried liche Methode zu ihrer Beseitigung in Aussicht steht", so stellt die Note Lissabons fest, „ist cS nutzlos, den Opfern dieser Ungerechtigkeiten es ausreden zu wollen, sich aus eigener Initiative Recht zu verschaffen." Mit Entschiedenheit verteidigt die portu-^ giesische Regierung gegenüber eiiya seiner Mei nung nach verblendeten Weltpolitik die Na tionen, die unter dem Zwang internationaler Ungerechtigkeiten Notmaßnahmen finanzieller und wirtschaftlicher Art treffen. Das würden übrigens solche ungerecht behandelten Natio nen aus jeden Fall tun, auch wenn sie sich über den Charakter ihrer Notmahnahmen als be helfsmäßig« Wege klar wären. AlMbuns der EselonttM Aur das Veobachiersyfiem blelbt bestehen Von englischer Seite wird mitgrtcilt: Die englische und die französische Regierung haben beschlossen, die Seekontrolle an der spanischen Küste, die auf Grund der Beschlüsse des Nicht, einmischungsausschuffes eingesetzt worden war, nicht fortzusetzen. Beide Regierungen haben ihre diesbezüg liche Entschließmig den übrigen Mitgliedern des Nichteinmischungsausschusses durch Lord Plymouth mitteilen lassen. Die englische und die französische Regierung sind, so nimmt man in gut unterrichteten Londoner Kreisen an, zu diesem Entschluß gekommen, weil sie es für richtig halten, die für diese Kontrolle der- wendeten Schiffe in der „Antipiraten- Kontrolle" im Mittelmeer einzusetzen. Es handelt sich dabei um die Kontrolle, die aus Grund Ler Beschlüsse der „Mittelmeerkonfe- renz" durchgeführt werden soll. Der Entschluß der Regierungen Englands und Frankreichs bedeute, wie es weiter heißt, für die Praxis, daß die einzige Grenze Spaniens, die jetzt noch bewacht werde, Lie -wischen Frankreich und Spanien sei. Längs der spanischen Küste wirb also durch Kriegsschiffe im Auftrag de- Nichtein mischungsausschusses keine Kontrolle mehr ausgeübt. DaS System der Beobachter des NichteinmischungsausschuffeS auf Handels schiffen, die spanische Häfen anlaufen, wirb beibehalten werden. Susammenlunst der Admirale Der Chef der britischen Mittelmeerstreit kräfte, Admiral Sir Dudley Count, kam in Algier an, wo er mit dem Ches der franzö sischen Mittelmeerstreitkräfte, Vizeadmiral Esteva, die Einzelheiten der Maßnahmen be sprach, die sich aus der Durchführung der See kontrolle durch englische und französische Kriegsschiffe ergeben. .. 8»stschnnuk znm Besuch dr- Duce. Weltbild (M). r «traße Unter den Linden mit dem neuen Dauerschmuck, der zum ersten wtate veuu DeutschlanLbesuch des italienisches Regierungschess angelegt wird. Letzte Vorbereitung der Mittelmeer- Patrouille London, 18. 9. (Funkspruchs Der franzb- fische Admiralstabschef, Admiral Esteva begab sich am Freitag an Bord des in den Hafen von Oran eingelaufenen britischen Kreuzer« „Barham", nm dort mit dem englischen Ad miral Pound zu beraten. Die Begegnung wird mit der Aufstellung des Planes für die an der Mittelmeerkontrolle beteiligten Wasserflug, zeuge zusammengebracht. Die leichteren Em- heilen des französischen Mittelmeergeschwaders in Toulon liegen m Bereitschaft, um auf Befehl zu Admiral Esteva nach Oran zu stoßen. Wie aus Blättetstimmen ersichtlich ist, haben Frank reich und England gemäß den Abmachung«! von Nyon und Genf ein Uebereinkommen ge- troffen, wonach zur Erleichterung der Zu sammenarbeit beider Flotten bel Ausübung» der Kontrolle im Mittelmeer die englischen Flottenstützpunkte im Mittelmeer den französi schen Kriegsschiffen und umgekehrt den englischen Kriegsschiffen die französischen Stützpunkte zur Verfügung gestellt werden. Die RWelnmWong durch Ryou tot Paris, 18. 9. (Funkjpruch.) Nyon und die Aufhebung der Seekontrolle an der spa nischen Küste sind die Themen, um die di« außenpolifischen Betrachtungen der Blätter krei sen. Die nach lleberwindung einiger unvor hergesehener Schwierigkeiten am Freitag abend zustande gekommene Unterzeichnung der zusätz lichen Mittelmeerabkommen des Nyoner Arran gements wird von den meisten Blättern rein nachnchtenmäßig gemeldet. Der Auhenpolifiler des „Petit Pari sien" ist der Ansicht, dah anläßlich der lleberreichung des Wortlautes de« Zusatzes zu Nyon durch die Geschäftsträger Englands und Frankreichs in Rom sich di« Gelegenheit bieten werde, mit dem italienischen Außenminister eine allgemeine Aussprache über das Abkommen von Nyon einzuleiten, wodurch vielleicht eine Annäherung der Ansichten zwischen England, Frankreich und Italien über die Be teiligung Roms an der Polizeiaufsicht im Mit telmeer erleichtert werden würde. Im Zusammenhang mit der Aufhebung der Seekontrolle an der spanischen Küste befassen sich die Blätter mit dem Problem der Nicht- «inmischungspolifik. Die großen Zeitungen stellen allgemein fest, dah das Fallenlassen der Kontrolle nichtpolifischen Charakter habe. Es handele sich vielmehr um eine technische Maß nahme der französischen und der englischen Ad miralität, die die jetzt frei werdenden Kriegs schiffe an den Mittelmeer-Patrouillen teilneh men lassen wolle. Dieser Ansicht ist auch der „Jour", der jedoch feststellt, datz jetzt das Kontrollsystem des NichteinmischungsausschuffeS praktisch sein Ende gefunden habe. Sin merkwürdige- Ansinnen Die Wirtschaftsbetriebe der Minderheiten sollen bis 75 v. H. Rumänen beschäftigen. Nach einer Meldung aus Bukarest hat der Minister für Handel und Industrie, Pop, an die Industrie- und Handelsgesellschaften ein Rundschreiben gerichtet, in dem er sie auf fordert, innerhalb von drei Monaten die Zahl der rein rumänischen Angestellten auf 50 bzw. 75 v.H. zu steigern. Das Rundschreiben ist bisher 72 Firmen, durchweg Jndustriegesell- schaften Siebenbürgens, des Banats und der Bukowina, zugegangen, die zum größeren Teile von nichtrnmänischen Minder heiten bewohnt sind. In dem Rundschreil>cn heißt es u. a.: „Wir sind der Ansicht, daß cs Ihre (der Unternehmer) Pflicht ist, auch uuter materiel len Opfern, in den Unternehmungen, die Sie leiten, die Angestellten völkisch-rumänischen Ursprungs zu fördern. Wir fordern sie also auf, bis zum Ende dieses Jahres den Pro zentsatz der Beschäftigten auf mindestens 50 v.H. für alle Angestellten und qualifizierten Arbeiter und auf 75 v.H. für die nichtquali fizierten Arbeiter zu steigern." Die Unternehmer werden aufgefordert, bi- zum 1. Oktober sich zu äußern, ob sic der Auf forderung des Ministers Folge leisten. Nicht- vcantwortnng wird als Ablehnung angesehen. Dieses in Form und Inhalt sehr kategorische Rundschreiben hat verständliches Aufsehen er regt und bei den Minderheiten große Be« sorgnisse hcrvorgerufen.