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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110126028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911012602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911012602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-26
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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Bezvqr.Prri» st« Sich,« u»» «dorer« vurch «s«, reüzee »nd kpevneure 2««I ttiltch i»« da». -rtTractzi; AO i,a«U., t.1V^U vierresttdri Sri uioeru Filiale» ». Ln- imtzmellellev avgedoln 7t meaaU., ».ts »leevUtbrl. Durch dir ch»O: mn«b«ld LeuUchlend« und d«r d««Uch«, Kolonie» inmelithrl. t.t« ««lall. I«2t audtchl. Peftd«i!rllq-Id Zerner in Belgien, Länemark, den Donauttaaren, Italien. Luremvurg. Niederlande, An wesen Oesterreich Ungarn, Ausland, Schweden, Schweiz u. Spanien. Ja allen ädrigen Staaten nur direkt durch di« welchLstdiielle de« Blaue« ertstUUich. Da« Ueipzigrr Lagedlali erlcdrrni 2 «al l«glich. Sonn, a Aeieriag« nur morgen«. ldddnne^eol-Ännaiim« i Augullatplatz 8. bei unleren Irtgern. .ZUtalen, Spediteuren und Lnnadmestelleii, >ow,e BoilLmtrrn and ÄrieflrLgern. i!«»»«l»,rtanl»plei« »« Morgen» »utgabe HO der Lbenb iu«gade 8 Rebakkto» und GrschäfktteL«: Jodannirgasi« s. Sernchncher, 14ÜVL l««tZ, 14«4. Abend-Ausgabe. MpMtrTllgMM Harrdelszeitung. Amtsblatt des Nates und des Nolizeiamtes Ser Ltadt Leipzig. Anzeigen-Prei- ttr Juteral, aas uelpzi, uno »mgedung d« Sgeioalirn« iü mo> drru» Petitlr^ 2Ü «Z, di» 74 alt» drrite Aeklamezeile > oo» »udwärr« tl- «teklamro t.20 Inlerakr oo» Beddrden >» «millchen kei^ dl« 74 tu» drrit» Oeurzeil» 4o Sd GelldLltdanzeiaen mit ViasnorichrrUea und i» der iiloei:dau«gad« >m preue «rhalii. lstabari nach Laut. Äeilagegeoüdr b 0. Lauiend exkl. Ooitgebutr. .ZeftertetU« Tlii'trLge können nichi zurück- gezogen werden. Mr da» ckricheinen ai veiilmmren lagen und PILgen wird keine charanN« üdernvmmen. Nn^igen-Lanadarei NugustuSpla, d>. del lämUichen Filialen u. allen ünnonceL- itrpeditlonea de» In- und Lueiande«. chaavt-MItal, veelwi Carl Duacke« Herzogl vaor. Hesbuch. dandlnna tlutzowstral,« lvi (Lett-dun Vl. «r. «ellü,. Oaupt-Stltal» rrerbe« Saiirr ede 4,1 ( Leleptzon 4621). Nr. 26. Llus üen NelchstsgskommiMllnen. Die Budgetkommisfion. Die Beratung des Kapitels „Instandhal tung der Flotte und der Werften" wird fort gesetzt. Die Sozialdemokraten haben ihre schon im vorigen Jahr eingebrachte Resolution erneuert, die das Verlangen stellt daß Arbeiten sür die Marineverwaltung nur an jolcke Firmen ver geben werden sollen, die in Beziehung auf die Ar beitsbedingungen die gesetzlichen Vorschriften ein halten, und, falls Tarifverträge sür die be treffende Art der Arbeit am Ort des Betriebs gelten, nichl hinter den Bestimmungen dieser Tarifverträge zurückoleiben. Weiter soll die Marinevcrwaltung angewiesen werden, die Festsetzung oder Neuordnung non Arbeitsbedingungen in den Reichsmarine hetrieben unter MitwirkunG der Arbeiteraus- schüsse vorzunehmen. Staatssekretär v. Tirpitz erklärt hierzu, daff im großen und ganzen, soweit eine Einwirkung auf die Privatfirmen möglich sei, be reits das geschehe, was die Resolution vorschlage. Die Resolution wird abgelehnt. Beim Kapitel Waffenwesen und Be festigungen richtet ein sozialdemokra-, risches Mitglied an das Reichsmarineamt die An. frage, ob es dem Streit mit Herrn Möller- Eckern förde, der ein Patent zur Prüfung einreichte, und sich in seinen Patentrechten beeinträchtigt glaubte, ein Ende gemacht habe. Der Staatssekretär erklärt, daß die Voruntersuchung keinen Anlaß zur Einleitung der Hauptverhandlung gegeben habe. Ein non Herrn Möller veranlaßter Zivilprozeß schwebe noch. Die Marineverwaltung habe die aus das Minenwesen bezügliche Erfindung nicht verwendet. Beim Kapitel Verschiedene Ausgaben trägt der Vertreter von Danzig einen Fall vor, wo!>ei die Schädigung eines Hauses infolge der Schießübung einer Strandbattcrie von sieben Herren, darunter drei höheren Beamten, untersucht sei. Es wurden 95 ^tt Schadenersatz bewilligt! Die Diäten betrugen sicher das Doppelte und Dreifache. Im Kapitel Zentralverwaltung sür das Schutz gebiet Kiautschau wird der neu geforderte Vortra gende Rat beanstandet. Der Staatssekretär tritt warm für die Bewilligung dieser Stelle ein. Der vertragende Rat hat ein umfangreiches Gebiet zu bearbeiten und auch an den finanziellen Verhältnissen der Betriebe mitzuwirken. Die Streichung der Stelle sei vom kaufmännischen Gesichtspunkt aus nicht empfehlenswert. Die Stelle wird bewilligt mit dem Vermerk „künftig f o r t f a l l e n L". Da mit erklärte sich der Staatssekretär einverstanden. Das Ordinarium des Marineetats wird u n - verändert genehmigt. ImOrdinarium werden alle Schiffsneubauten ohn«^ Widerspruch und ohne jede Debatte genehmigt. Der Bericht erstatter erinnert daran, Laß mit dem neugesorderten Linienschiff „K" und dem großen Kreuzer „X" die letzten Vermehrungsbauten nach dem Flottenplan in Angriff genommen werden. Staatssekretär v. Tirpitz gibt dann auf eine Anfraae die von uns bereits veröffentlichte Er klärung über den Unfall des „17 3" ab. Ueber das Torpedobootswesen fand eine längere vertrauliche Aussprache statt. Beim Titel — Beschaffung von Handwaffen — weist Staatssekretär v. Tirpitz aus mehrere Vor kommnisse im Russisch Japanischen Krieg hin und begründet damit die Notwendigkeit, das Personal der Torpedoboote mit Handwaffen — Mauserpistole Sein eigener Sahn. Roman von R. Ottolengui. (Nachdruck verboten.) Elftes Kapitel. Man beschloß, die Verhandlung noch auf den selben Nachmittag anzusetzen. Der Richter hatte Len Bezirksanwall in Dover benachrichtigt' er kam noch während des Vormittags in Lee an. Datier wurden die Geschworenen und Zeugen aus zwei Uhr. und zwar in das Haus des Richters geladen. Dies geschah auf Veranlassung von Barnes, der einen besonderen Grund hatte, nicht auf der Rioersidefarm zu ver handeln: er wollte nicht, daß Virginia, bevor sie ver nommen würde, erfahren sollte, daß Marvels Auf enthalt entdeckt worden war. Barnes war es ge lungen. Marvel auf Umwegen in des Richters Haus zu bringen, ohne daß jemand seiner ansichtig geworden war. Er war sodann auch angewiesen worden, in einem der Zimmer im zweiten Stockwerke zu bleiben und. obgleich er nicht verhaftet worden war, mußte er trotzdem gehorchen. Barnes hörte durch Burrows von den eigentüm lichen Geräuschen, die er in der ersten Nacht seines Aufenthaltes auf der Farm vernommen hatte, aber er tagte seinem jungen Assistenten, er habe wahrscheinlich geträumt. Als er von dem sonderbaren Benehmen Sarah Carpenters erfuhr, ließ er sofort ihren Namen auf die Zeugenliste setzen, da er sich dachte, daß ihr Benehmen dies rechtfertige. Burrows verschwieg in des die Aussagen Josiah Skenes. Hierauf suchte Barnes den Lezirksanwalt auf. mit welchem er sich mehr als eine Stunde.lang ein schloß, um über den Gang der Behandlung zu be- . raten. Sie sollte in dem großen Saale des ersten Stockes stattfinden, der sich besonders zu diesem Zwecke eignete. Während das Schulbaus erweitert wurde, hatte der Richter erlaubt, ihn als Schulzimmer zu benutzen, und das eine Ende war daher mit einer Erhöhung versehen worden, auf welcher der Richter und die Zeugen Platz nehmen konnten, während die Bänke genügend Raum für die Geschworenen und das Publikum boten. Neuigkeiten finden in einer kleinen Stadt wie Lee ralch ihren Wea. und bevor noch die Verhandlung er öffnet werden sollte, hatten sich schon eine Msnae Leute heim Hause des Richters anaesammelt. Es waren Leute aus allen Schichten der Bevölkerung, die sich alle mehr oder weniger für die Untersuchung inter- Donnerstag, üen 26. Januar 1911. und Seitengewehr — auszurllsten. Einem frei sinnigen Antragsteller sagt der Staatssekretär zu, auch die Solinger Fabriken bei Begebung der Waffenlieferungen zu berücksichtigen. Im üoriaen seien für ihn bei Vergebungen ausschlüHgebend die Höhe Les Angebots und die Qualität. In der Aus sprache hierüber erwähnte der Staatssekretär ferner, daß die Marine, wenn irgendmöglich. die Erfah rungen der Armee bei der Handwafsenbeschaffung sich zunutze mache. Die Reichsoersicherungskommisston führte am Mittwoch die Verhandlung über die Er satzkassen zu Ende. Das Ergebnis war die An- nähme des 8 328 in folgender von der Rechten, den Nationalliberalen und einem Teil des Zentrums beantragten Fassung, gegen die Stimmen der Sozial demokraten, der Volkspartei und der Polen: „Versickerungsvereine auf Gegenseitigkeit, denen als eingeschriebenen Hilfskasien vor dem l. April 1909 eine Bescheinigung nach tz 75» des Kranken- vcrsicherungsgesetzes erteilt worden ist, sind aus ihren Antrag für den an diesem Tage durch die Satzung bestimmten Bezirk und Kreis ihrer ver- sicherungspflichtigen Mitglieder als Ersatzkassen zuzulassen, wenn ihnen dauernd mehr ein Tau send Mitglieder angehören und ihre Satzung den 529 bis 537 (die die Regelleistungen ent halten) genügt. Auf Antrag eines solchen Ver- sicherungsveierns kann für ihn die oberste Ver waltungsbehörde seines Sitzes die Mindestzahl der Mitglieder auf 250 herabsetzen." Die Bedeutung dieses Beschlusses ist, daß neue Erjatzkassen nicht zügel affen werden. Im 531 wird die Regierungsvorlage wieder- hergestellt und damit zum Ausdruck gebracht, daß die Ersatz lasse mindestens die Regel te i st u n g e n der Krankenkasse zu gewähren hat. Die in erster Lesung eingefügte Bestimmung, daß das Krankengeld dem Versicherungspflichtigen um ein Viertel des Grundlobnes erhöht werden darf, wenn er die Ersatzkasse in bezug aus Krankenpflege nicht in Anspruch nimmt, wird daher gestrichen. Auch in 8 540 wird die Regierungsvorlage wiederhergestellt. Danach wird die Zulassung der Ersatzkassc u. a. auch widerrufen, wenn die Satzung den Kreis der Ver sicherungspflichtigen erweitert, die diesem Verein angebören können. Anarchie im Spieietpsraüies. Die Unzufriedenheit der Monagassen mit der neuen Versüssung hat schon mehrfach Ausdruck ge sunden, u. a. wieder erst vor wenigen Tagen in einer Versammlung von Monagasfen, die, wre berichtet, lebhaft gegen verschiedene Punkte der Verfassung protestierte. Die Gereiztheit über die geringen Zu geständnisse des Fürsten Hal allmählich ihren Höhe punkt erreicht. Die Monagassen legen sich hierbei keinen Zwang an und geben ihrer Meinung gegen über dem Fürsten von Spielbanksgnaden unverblümt Ausdruck, wobei sie auch vor dem Aeußersten, der Ab setzung des Fürsten, durchaus nicht zurück zuschrecken scheinen. Ueber die Lage in dem sonst so unpolitischen Spielerparadies berichtet uns eine Privatkorrespondenz folgende, vielfach ans Groteske grenzenden Einzelheiten: Anarchie in Monako'? Die Frage, wer in dem Spielerlündchen zurzeit regiert, ist vollauf berechtigt angesichts des Kampfes zwischen Fürst und Revolu tionären um die Staatsgewalt. Unter den „R evo lutionäre n" sind in erster Linie die Machthaber im Rathausc zu verstehen, die sich auf die Partei der Monagassen und der die Hälfte der Einwohnerschaft bildenden Italiener stützen, während Fürst Albert sich nur auf die Gunst der Kasinogesellschaft und auf die Bajonette seiner frisch angeworbenen Söldner verlassen kann. Die letzteren sollen einen Ersatz für die alte Kompanie Leibsoldaten bilden, die, fast durchweg aus der heimischen Bevölkerung entnom men, sich seit kurzem auflässig zeigten, mit den Revo lutionären schließlich fraternisierten und darum aus der fürstlichen Umgebung sortaejagt wurden, wobei sie ihre Uniform, Säbel und Flinten mitgenommen haben. Es wäre also gar nicht unmöglich, daß in allernächster Zeit die alt e Leibgarde, die sich jetzt den Revolutionären und der Rathauspartei ver schrieben hat, den neuen Söldnern eine regu läre Schlacht liefert. Die Konflikte, die für den Fernstehenden natur gemäß eine unerschöpfliche Quelle unfreiwilligsten Humors bilden, sind durch ein urdrolliges Er- eignis auf die Spitze getrieben worden. Im vorigen Sommer hatte der Fürst, um wenigstens einen Grundstock für die Verfassung zu legen, das Recht zur Bildung von Kommunaloerjamm- lungen verliehen. Die Sradtväter von Monte Earlo wollten aber höher hinaus. Als der Fürst mit der Konstitution nicht ernst machen wollte, drohten ihm die Stadtväter mit der Absetzun g. Flugs telegraphierte ihnen der Fürst, sie möchten doch nach Paris kommen, wo er ihnen die fertig ausgearbeitete Verfassung vorlegen wolle. Voller Erwartung fuhr man nach Paris, obgleich man nicht einsah, warum der Fürst, der kerngesund und reisesähig, nicht ebenso gut zu seinen Landeskindern kommen konnte. In Paris gab's eine starke Enttäuschung. Der Fürst hatte noch vor der Ankunft der Stadtväte: das Manuskript seiner Verfassung nach Monako geschickt. Was er davon aus dem Kopf wußte, war dazu an getan. auch die schwächsten Hoffnungen zu vernichten. Die Stadtväter fuhren nach Hause und schlugen Lärm. Der Fürst folgte ihnen und sah bei feinem Einzug in sein Land grelleuchtende Plakate an den Mauern kleben, die ihm die Meinung seiner Unter tanen in pnncto Verfassungsfrage in ziemlich un verblümter Sprache verkündeten. Der erste Staatsakt des Fürsten nach seiner Rückkehr aus Paris war ein Befehl zur schleunigsten Beseitigung der anstößigen Plakate. Die Söldner taten ihre Pflicht. Am selben Abend aber versammelten sich die Stadtoäter und beschlossen eine abermalige P l a k a t i e r u n g, in der sie gegen den „Affront, den der Fürst Albert der Würde der monagassischen Bevölkerung in der Person ihrer Repräsentanten an getan? in kühnen Ausdrücken protestierten. Nun be fahl der Fürst dem Bürgermeister vonRkonako die Entfernung der Plakate. Der aber verschanzte sich hinter die Bürgerschaft. Diese beschloß in ver schiedenen Versammlungen die Absetzung des Fürsten. Der verfügt wieder die Absetzung des Bürgermeisters, der unter dem Beifall des Volkes die Ueberbringer der fürstlichen Botschaft zum Tempel hinausjagen ließ durch die ehemalige Leibgarde des Fürsten, der sich außerstande sieht, gegen die Ausrührer seine unbrauchbar gewordenen Kanonen richten zu lassen politische Nachrichten. Beendeter Streik. Nach einer Dauer von drei Wochen ist gestern der Streik der Fensterputzer bei der Fen-ter- reinigungsgesellschaft Berliner Glasermeister be endet worden. Die französischen Marinerüstungen. Paris. 26. Januar. (Tel.) Den Blättern zufolge hat der unter dem Vorsitze von Dclcass 6 stehende ejsierten. Jeder hatte sich seine Theorie über den Fall zusammengeüacht, insbesondere was den Schuldigen betraf. Einer erinnerte sich eines Landarbeiters, den Lewis entlassen hatte, und der rachebrütenü aus der Stadt verschwunden war. Ein anderer hatte am Tage, wo Las Verbrechen geschah, einen Strolch gesehen. der sich bei der Rioersidefarm Herumtrieb. Auch Alice halte ja ihrer Freundin davon erzählt. Als ihn ein Nachbar daran erinnerte, daß er den letzten Sonn abend und Sonntag in Dover zugebracht habe, mußte er zugeben, daß er Len Strolch schon am Freilag ge troffen hatte: aber, ohne in Verlegenheit zu geraten, behauptete er steif und fest, daß das fragliche Indi viduum trotzdem sicherlich in di« Gerichte verwickelt wäre, ..wie Ihr ichon sehen werdet!" Ein anderer zeigte die Unhaltbarkeil dieser Annahme, denn die einfache Tatsache, daß nichts gestohlen worden war. sprach gegen die Verdächtigung des Strolches, den doch kein anderer Grund als vorgefaßter Diebstahl zu der Tat getrieben haben konnte: der gleich« machte da gegen auf die verdächtige Ankunft des Mannes auf- merksam, der behauptete, der Sohn des Gemordeten zu sein, der doch sicher gekommen war. um dessen Eigentum an sich zu reißen. Wieder ein anderer barte diesen Morgen erfahren, daß das ganze Erbe auf die Tochter übergehen würde, woraus ohne weiteres folgte, daß jene Vermutung unhaltbar war So dis kutierte man über die Sachlage, bis endlich der Be zirksanwalt Tupper, begleitet non Barnes, erschien. Alle wußten nunmehr, daß die Verhandlung beginnen würde, und drängten sich in den Saal, wo das Verhör stattfinden sollte. Die Verhandlung begann pünktlich. Der Richter trat ein. gefolgt von Tupper und den beiden Detektivs, und setzte sich auf der Erhöhung in einen leder beschlagenen Sessel, den er von feiner Bibliothek hatte hierher schaffen lassen. Tupper und Barnes nahmen vor dem Rickter an einem kleinen Tische Platz, während sich Burrows zum Publikum setzte. Die Ge schworenen wurden aufaerufen und nahmen aus einigen Bänken Platz, nahe bei der Bank, die für die Zeugen bestimmt war und dem Richter gegenüber stand Als die einleitenden Formalitäten erfüllt waren, schritt man zur Untersuchung. Als erster Zeuge wurde Barnes ausqerufen. Er gab eine kurze Uebersicht über die Entdeckung des Verbrechens, sowie Lage und Zu stand des Leichnams, wie er ihn gesehen, als er Montag moraen mit dem Richter das Haus betreten batte, und schließlich über das Ergebnis seiner Unter suchungen. Der nächste Zeuge war Doktor Snow. Ueber die Todesursache befragt, erklärte er: „Der Mann wurde erschossen. Die Kugel ist von großem Kaliber. Ich kann das genaue Katibe: nicht angeben. La ich nicht genügend Kenntnisse dazu besitze, aber ich denke, es ist Nummer 32. Hier ist sie!' Er übergab sie dem Richter, der sie wiederum Tupper einhändigte. ..Herr Doktor Snow". sagt« letzterer. ..können Sie angeben, wie lange der Verstorbene nach dem Schüsse noch gelebt hat?" „Ich fand die Kugel im Herzen. Daher muß der Tod augenblicklich eingetreten sein! Außerdem sand ich eine Fleischwunde vor: die Kugel hatte den Körper von vorn nach hinten durchschlagen." „Wie war der Leichnam bekleidet?" „Mit einem Hemd, und es ist auffallend, Laß. notz- dem zwei Wunden vorhanden sind, in dem Kleidungs stücke sich nur ein Loch konstatieren läßt." „Ging der tödliche Schuß durch dieses Loch?" „Es jcheint so, da nur ein Loch vorhanden ist. Da aber das Hemd den Körper nicht eng umschloß, ist es unmöglich, dies mit Sicherheit zu sagen, da die zwei Wunden zu nahe beieinander liegen." Barnes flüsterte Tupper einige Worte zu. worauf dieser fortfuhr: „Befand sich diese letztgenannte Wunde unterhalb oder oberhalb der anderen? Was ich wissen möchte, ist. ob sie hoch genug war, daß sie von einem Reooloerschuß herrühren könnte, der von außen her in das Zimmer abqekeuert wurde." „Jawohl. Ich habe an diesen Punkt aedachr und daher die Höhe der Fensterbrüstung vom Boden, außen und im Zimmer, gemessen. Ich fand, daß dieselbe außen 1 Meter 50. innen nur 60 Zentimeter über dem Boden sich befindet. Di« Wunde, von der wir jetzt reden, befindet sich über der schweren Wunde, wenn auch nicht weil davon, und aus ihrer Laae läßt sich schließen, daß. wenn der Verstorbene aufrecht im Zimmer gestairden ist. die Wund« etwa 1 Nieter 20 über dem Boden, das heißt beinahe 60 Zentimeter über der Fensterbrüstung sich befunden hat. „Dann ist es nach Ihrer Ansicht möglich, daß die Verwundung von jemand verrührt, der auf dem Gras, platze stand?" „Ich bin davon überzeugt, daß dies möglich ist. Natürlich kommt es daraus an. in welcher Entfernung vom Fenster Herr Lewis stand." Hierauf wandt« sich Tupper an den Richter mit Len Worten: los. Zshrgsng. Marineausschuh der Kammer es durchgesetzt, daß die Panzerschiffe, deren Bau im vorigen Jahre ln Angriff genommen wurde, in drei Jahren fertlgge stellt werden, während man früher hierzu sechs dis sieben Jahre brauchte. Der Marine ausschuß überwacht den Bau so genau, daß er alle acht Tazze über den Fortgang der Arbeiten sich Be richt erstatten läßt, um festzustellen, ob die Termine für die Herstellung der emzelnen Teile auch e i n gehalten worden sind. Zur Winzernot in der Champagne. Paris, 26. Januar. (Tel.) Zwischen der Regie rung und den Deputierten, die die Champagne ver treten, kam eine Einigung über einen Regie rungsentwurf zustande, der Montag der Kam mer zugeht, und der den Forderungen der Winzer und des Syndikats der WeinhänLIcr der Champagne Rechnung trägt. Sabotage. Paris, 25. Januar. (Tel.s In der Rahe des Bahnhofes von P o n t - s u r - P a n n e bei Auxerres wurden in der verflossenen Na.hr die Signallaternen zweimal von bisher unbekannt gebliebenen Uebeltätern sabotiert. Vier Züge wurden dadurch zum Halten gezwungen. Nus Leipzig unü Umgegenü. Leipzig, 26 Januar. Wetterbericht der Kgl. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 27. Januar 1911. Südwestliche Winde, aufheiternd, etwas kälter, kein erheblicher Niederschlag. Pöhl berg: Starke Schneedecke, fester, guter Weg bis Annaberg. Fichtelberg: Nachts schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis in die Täler, starker, anhaltender Reif, großartiger Rauhfrost, Sturm aus 'Weit bis Nord. - * Die Haftpflichtversicherung der Leipziger Haus- besitzeroereine erfreut sich steter Entwickelung. Im Jahre 1910 sind 483 Grundstücke neu ausgenommen worden mit einem Mietwerte von 2 800 000 Schadenansprüche wurden 65 erhoben, 10 konnten als unberechtigt zurückgewiesen werden, 43 wurden er ledigt und 12 schweben noch. * Verein für PolksunterhaUungen zu Leipzig. Der vierte große Volksunterhaltungsabend findet am nächsten Sonnabend, den 28. Januar, abends r/8 Uhr in der Alberthalle statt. Für diesen Abend bat Herr Lehrer H. Reis Hauer in dankenswerter Weise einen Vortrag mit Lichtbildern über „Die Heimat im Wechsel der Jahreszeiten" zuqesagt. In dem der Kunst gewidmeten Teil des Aöends wirken mit: Die Hofopernsängerin Fräulein Anna Quilling. der Schauspieler Herr Eugen Zadeck, die Pianistin Fräulein Charlotte Dorer, der Pianist Herr Zh Nestler und das Leipziger Vokal quartett. * Ueber die Lage des Wohnungsmarttes im Stadtteile Lindenau läßt sich der Jahresbericht oes Haus- und Erundbesitzervereins daselbst wie folgt vernehmen: Die Preislage der in unserem Ortsreil vorhandenen Wohnungen hält sich ziemlich niedrig Es sind daher kleinere und mittlere Wohnungen immer sehr gesucht. Aber auch nach größeren und vornehmeren Wohnungen ist Nachfrage, und es ist ein reger Zuzug aus der Altstadt bemerkbar, welcher noch bedeutend zunehmen wird, wenn die Hochwasser „Ich nehme an. daß über die Identität des Lenh nams kein Zweifel herrscht, aber angesichis oer Tai jache, daß Las Gesicht so entstellt ist, wäre es viel leicht angezeigt, nach Beweisen in dieser tstichiung zu juchen!" „Ich zweifle nicht daran", erwiderie der Richter, „daß uns Fräulein Lewis besser als irgend iemand hierin behilflich sein kann, obwohl ich selbst .rwas zu dieser sache beisteuern kann. Als ich nämlich den Leichnam am Kamin liegen sah. bemerkte ich, daß aus dem Hemd in großen Buchstaben ein Na ne ein gestickt war." „Ich habe dies auch bemerkt", sagte Doktor Snow. „Der 'Name ist, wie zu erwarten war. John Lewis." „Dies scheint L e Frage zu beantworten". sagte der Richter, „aber wir können immerhin Fräulein Lewis befragen, sobald sie aufgerusen wird." „Nunmehr", bemerkte Tupper, „müssen wir. wenn möglich, die Zeit Les Verbrechens scststelten. Ich glaube, Sie, Herr Richter, waren der letzte, der Herrn Lewis zuletzt am Leben gesehen hat? Können Sie uns sagen, um wieviel Uhr Las war. so genau als möglich?" „Ich besuchte Herrn Lewis am selben Abend, an dem das Verbrechen geschah: wir saßen etwa eine Stunde zusammen im Empfangszimmer: ich muß etwa um acht Uhr von ihm weggegangen sein, da ich um halb neun Uhr nach Hause kam." „Dann lebte er also noch um acht Uhr. Der Detektiv Barnes hat uns bereits die Fußspuren cm Schnee und di« Auffindung der zwei Revolver mit geteilt. Diese wurden während ober unmittelbar nach dem Schneefall am selben Abend abgefeuert. mie er glaubt. Wir wissen nicht, ob einer dieser Schüsse den Tod von Herrn Lewis zur Folg« hatte, möglich ist immerhin, daß die Fleischwunde. welche Herr Doktor Snow beschrieben hat. von einem derselben herrührr. Daher müssen wir fetzt bestimmen, um wieviel U?r cs ausgehört hat zu schneien." Verschiedene Zeugen aus dem Publikum gaben ein- stimmig dieselbe Zett, kurz vor neun Uhr. dafür an. Der nächste Zeug« war Sarah Carventrr. Sie kam wie alle Zeugen aus einem Nebenzimmer, da man es für wichtig gehalten hatte, daß keiner die Aussage der anderen vor seiner eigenen hören sollte. Fräulein Carpenter trat etwas steif vor. und aus ihrem ganzen Benehmen qina hervor, daß sie nicht sehr zuvorkommend antworten würde. „Sie sind als Dienstmädchen auf Riverssdekarm an- gestellt?" fragte Tuvoer. . „Ich unterstütze Fräulein Lewis in der Haus-
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