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den, ist auch hier eine bürgerliche Einheitsliste zu- standegekommen, der bei den Kommunalwahlen am 17. November voraussichtlich außer den beiden lin ken Listen noch eine Liste der Angestellten und Beam ten gegenüberstehen wird. Eibenstock. Vor einigen Tagen wurde hier das auf den Biel errichtete Ehrenmal für die Gefal lenen der Stadt eingeweiht. Die Weihrede hielt Pfar rer Kießling. Die Uebergabe des Ehrenmals erfolgte durch Prof. Ing. Hammitsch an den Vorsitzenden des Ehrenmalsausschusses Fabrikant Eugen Götz und durch diesen an die Stadt. . Seiffen i. E. George Bähr, der Erbauer der welt bekannten, wuchtigen Frauenkirche zu Dresden, hat vor 150 Jahren dem Spielzeugdorf Seiffen, aus dem die lieblichen Miniaturspielwaren in alle Welt gehen, ein wundervolles Barokkirchlein, ebenso im Rundbau, geschaffen. Dieser Tage feierte die Gemeinde den 150. Kirchweihtag. Bad Elster. Auf -er Straße von Bad Elster nach Roßbach fuhr der Mietwagenbesitzer Erich Wagner aus Asch mit seinem Wagen an einen Stratzenbaum, wo bei der Magen in den Straßengraben stürzte und die Insassen herausgeschleudert wurden. Zwei, darunter der Wagenführer, erlitten schwere und zwei leichtere Verletzungen. Erlbach i. B. Im nahen Gopplasgrün wurde der 40 Jahre alte Wirtschaftsbesitzer Schlott von seinem Nachbar Gläsel ohne vorhergegangenen Streit m i t einer Mistgabel gestochen. Schlott erlitt schwere Verletzungen am Halse und war am Abend noch nicht vernehmungsfähig. Der Täter hat sich dem Amtsgericht gestellt und wurde verhaftet. Crottendorf. Bei Erdarbeiten wurde ein hiesiger Maurer plötzlich von einem Unwohlsein ersaßt und stürzte in einer Lehmkule zu Boden. Der Bedauerns werte kam mit dem Gesicht nach unten zu liegen und »rstickte im Schlamme. Ser Arbeilsmarlt in Sachsen. Auf dem Arbeitsmarkt sind noch immer die glei chen Einflüsse wirksam wie in den Vorwochen: Ein starker Beschäftigungsrückgang in den Außenbe rufen und den Produktionsmittelindustrien und eine beachtliche Saisonbelebung in einigen Verbrauchs- güterindustrie», vor allem im Spinnstoffgewerbe. Ge genüber einer Steigerung der männlichen Hauptunter, stützten der Arbeitslosenversicherung in der Woche vom w. bis 17. Oktober von 72 089 auf 74 772, steht eine weitere Abnahme der Zahl der in der Arbeitslosen versicherung unterstützten Frauen von 38 758 auf 38 419. Gegenseitige Seschnl-igungen. Aufsehenerregende Vorgänge im Gerichtssaal. — An« geklagter und Zeugen bezichtigen sich gegenseitig. Schwere Anschuldigungen, die sich auf die verschie denartigsten Kapitalverbrechen beziehen, und die zu gleich an eine bis zum heutigen Tage noch nicht voll kommen geklärte Bluttat erinnern, wurden in einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Dresden vom Angeklagten und einem Zeugen gegeneinander er hoben. Der Schlosser Fritz Mund er stand unter der Anklage, dem Kohlenhändler Emil Liebig einen Revolver entwendet zu haben. Der Angeklagte ist verwitwet, hat drei Kinder und ist bereits wiederholt vorbestraft. Unter anderem stand er auch im Ver dacht,, seine Wirtschafterin Maria Michalk, der er die Heirat versprochen hatte, ermordet zu haben. Seit dem März 1923 ist die Wirtschafterin verschwunden. Das letzte, was man von ihr gehört hatte, war ein Ausschrei in der Wohnung Munders, der dann in sei ner Stube auffällige Reinigungsarbeiten vorgenom men und größere schwere Pakete fortgctragen hatte. Sein damals elfjähriger Sohn Helmut hörte den Vater des Nachts Knochen zerhacken. Trotz dringen den Totschlagsverdachts ließ sich nur die Anklage der ! Körperverletzung mit Todesfolge aufrechterhalten Der ! Angeklagte wurde zu weiteren drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wohin Munder die Leichcuteile gebracht und wie sich der Vorgang zugetragen hat, darüber herrscht noch immer vollständiges Dunkel. Rach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus suchte er den Kohlenhändler Liebig auf und entwendete ihm bei dieser Gelegenheit einen Revolver. Wegen dieses Diebstahls war jetzt Termin anberaumt worden. Ist her Verhandlung bestritt Munder den Diebstadl. Die Oertlicheö und Sächsisches. Dttendorf-VlnUa, am 24. Vktsbcr <029. — Der H rin GliiMer am Montag in Dresden gestohlene Adlei-Wagn, unedel anigefunden. Bereits am Dienstag früh vor 8 Uhr wurde von dem Haupimachtmeister Ziegler vom 3. Bezilk iu Dresden-Neustadt aut der CrauShaarstraße der Adierwage» herrenlos au gesunden und nach der Sicherheits wache gebracht, wo ihn sein rechiSmäßiger Eigentümer fast vollständig unversehrt iu Emp'ang «ebnien konnte. Die Diebe, es sollen drei jüngere Männer in'rage kommen, sind mit dem Wagen auf den Weißen Husch gefahren, habe» dort kurze Rast gemacht und haben dann eine etwa 400 km lange Spaziertahrt augetreten wobei sie unterwegs eine Rei'rnpmne durch ouswechte!» teS Rades fachmännisch behoben und dabei auch daS benötigte Werkzeug wieder sauber an Ort und Stelle legten. Nachdem der Betriebsstoff vollständig auchebrancht war ließen sie den Wagen einfach auf der Straße stehen. Auch eine im Wagen befindliche Lederdecke hatten sie noch fein säuberlich zusammengelegt. Nach Lage der Sache scheint es sich in diesem Falle, da nicht ein Bestandteil fehlte, weniger nm Autodiebe zu handeln, sondern um Leute, die nur mal eine billige Amoparlie machen wollten, die ihnen in diesem Falle auch geglückt ist. Als Herr Güttner am Nachmittag seinen Wagen abgeholt hatte und auf der Heimfahrt war, wurde er aus dem Albertplay ebenfalls angehalten, doch konnte er, nachdem er sich als glücklicher Wieder-Besitzer ausgewiesen hatte, seine Fahrt fortfetzen. Dresden. Zum Falle Dr. A ron - Berlin ist fest- gestellt worden, daß die von der Stadt Dresden als Lcmbardunterlageu gegebenen Effekten bis auf einen kleinen Rest vorhanden sind. Löban. Die sächsische Hauptbibelgesellschaft hielt ihre diesjährige Jahresfeier in Löbau ab. Die Gesell schaft hat im vergangenen Geschäftsjahr 15 000 Bibeln ttnd 10 000 Neue Testamente in Sachsen abgefetzt, seit Gründung dieser Wohltätigkcitscinrichlung im Jahre >814 2 Millionen Bibeln und Neue Testamente für Lachsen insgesamt. Dautzen. Die Stadtverordneten nahmen das Bau- Programm für 1930 an, nach dein für 77 Wohnungen mit einem Gcsamtbauanfwand von 800 000 RM. städ tische Bandarlehcn tu Höhe vön insgesamt 490 000 RM. gewährt werden sollen. Leipzig. Innerhalb der Leipziger Tcxtilmesse wird vom Frühjahr 1930 ab eine kunstindnstrielke Abtei lung geschaffen. In ihr sollen die internationalen Spitzenleistungen ans den verschiedensten Gebieten der Textilindustrie, soweit sie geichmacklich und quali tativ besonders wertvoll sind, gezeigt werden. Vor allem für das Exportgeschäft dürfte die neue Abtei- bung. der Textilmesse eine besondere Bedeutung ge- winncrf. Leipzig. Dor bekannte Leipziger Universitätspro- fessor Geh. Rat Dr. Rndolf K i t t e l, der Vertreter der alttestamentlichcn Wissenschaft, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. j Borna. Der Kretsausschuß Leipzig hat in Anbe tracht der anschaulichen Schilderung, die die Stadt Borna über die dort herrschende Katzenplage gegeben hat, genehmigt, -aß die Stadt Borna eine Katzen- steuer erheben darf. Der Satz ist für jede erste Katze sechs Mark und für jede weitere Katze 24 Mark. Chemnitz. In der Begründung des Urteils gegen den Fabrikanten Emil Oehme aus Krumhcrmers- dorf, der wegen Brandstiftung und Versicherungsbe truges mit 2 Jahren sechs Monaten Gefängnis be straft würde, wird zum Ausdruck gebracht, daß daS Gericht -ie Ueberzeugung gewonnen habe, daß der An geklagte mindestens als Mittäter bei der vorsätz lichen Brandstiftung in Betracht komme. Bei der Strafzumessung habe das Gerfcht eine gewisse hyste rische Veranlagung und eine erbliche Belastung des Angeklagten als strafmildernd betrachtet. Wolkenstein. Als ein Eimpohner in einem Orte bei Wolkenstein seinen Revolver reinigte, ging ein Noch im Laufe, steckender Schuh los und verletzte den Unvorsichtigen Waffenbesitzer so schwer in der Brust, daß er nach dem Chemnitzer Krankenhaus gebracht werden mußte. Zwickau. In der Grube dos Vertrauensschachtes wurde ei« 28 jähriger Bergarbeiter durch nieder- grhcnde Gestcittsmasscn erdrückt. Aunaberg. 'Nachdem mehrfach Verhandlungen Zwischen den beteiligten Verbänden aevfloaen wur- Schußwaffe habe ihm Liebig zur Reinigung ttvergsösn. Die Rückgabe sei unterblieben, weil er bei Liebig ge- wisse Forderungen durchdrücken wollte. Als Zeuge erklärte Liebig, die Waffe habe er zu seinem persön lichen Schutze angeschafft, sie sei ihm gestohlen worden. Die Rückforderung sei nötig gewesen, weil Wun der Schlechtigkeiten im Schilde geführt habe. So Habs er geäußert, daß er seinen Sohn Helmut, der ihn im Falle der Wirtschafterin schwer belastete, umbringsn wolle. Er habe ferner die Beraubung des Kasscnbotsu einer großen Ziegelei und Einbruchsdiebstähle ge- s plant, wie er auch als Heiratsschwindler habe auftrc- ! ten wollen. Daraufhin erklärte der Angeklagte, Liebig habe ihn aufgefordert, dessen hochversichertes Kohlen- - geschäst in Brand zu stecken. Weiter sollte er Frau Liebig, die in einer großen Bank Aufmartedienste wer- j richtete, dort anfsuchen und eine Treppe Hinabstürzen, damit sie das Genick breche und Liebig die Versiche rungssumme bekomme. Diese gegenseitigen Beschuldigungen verursachten großes Aufsehen. j Sachsen und der Zoungplan. Die politische Debatte im Landtag. Dresden, den 23. Oktober 1929. Die heutige Tagesordnung des Sächsischen Landtages umfaßte drei Gegenstände, die zu lebhaften Auseinander setzungen führten: 1. Den Aoungplan, 2. die Aufhebung des Revolutionsfeiertages und 3. die Erwerbslosensrage. Den sozialdemokratischen Antrag auf baldige Ratifi zierung des Aoungplanes begründete Abg. Vöchel (Soz.j. - Er führte aus, daß bet Nichtannahme des Aoungplanes ge rade das sächsische Wirtschaftsleben in eine Krise gerate, die zur Vernichtung zahlreicher mittelständlerischer Existen zen führen müsse. Die Erfüllung des Aoungplanes fei der deutschen Wirtschaft möglich, nur dürften die Lasten nicht alle der werktätigen Bevölkerung auserlegt werden. Seine Partei verlange von der Regierung, ihre Vertreter im NeichSrat anzuweisen, für baldige Ratifizierung des Aoungplanes einzutreten und gegen diejenigen Beam ten vorzugehen, die durch ihre Zustimmung zum Volksbe gehren einen persönlichen und unsachlichen Angriff gegen die Reichsminister unternehmen. Abg. Dr. Dehne iDem.s erklärte, es bestünde die Ge fahr, daß durch das Eingreifen des Volksbegehrens im Auslands dis Meinung hervorgerusen würde, daß Deutsch land den Uvungplan als ein Himmelsgeschenk ansähe, wäh rend er eine außerordentlich schwere Belastung des deut schen Boltes darstelie, die dringend der Abänderung be dürfe. Redner fragte die Regierung, ob sie den wirtschaft lichen Verhältnissen Sachsens Rechnung tragen und die säch sischen Vertreter im ReichSrat anwcisen wolle, dem Aoung- plan zuzustimmen. Natürlich müße sich die Negierung Zu rückhaltung auferlegen und dürfe nicht etwa dem Aoung- plan unbedingt zustimmen; aber wissen müsse man, ob sie den Plan grundsätzlich ablehne wie die Anhänger deö Volksbegehrens. Die Beamten dürsten nicht beeinflußt werden. Dr. Wilhelm fWp.i fordert die Regierung aus, dis Reichsregierung zu veranlassen, daß der wiederholt schon von höchster Stelle des Reiches kundgsgebene Protest gegen die Lüge von der Behauptung der Alleinschnld DentschlandS am Weltkriegs in aller Form sämtlichen Partnern des Ver sailler Vertrages notifiziert werde. Abg. Fritzsche iDnüt.s erkannte an, daß die säch sische Regierung in der Frage des Volksbegehrens bisher Neutralität bewahrt habe. Sie möge ihren Standpunkt aber auch gegenüber dem sozialdemokratischen Polizeipräsi denten von Leipzig, Fleißner, durchsetzen. Abg. v. Killinger i Natsoz.s verlangte sofortige Amtsenthebung Fleißners, denn er habe sich eines Ver- fassungsbrnches schuldig gemacht, in dem er den Beamten die Einzeichnung für das Volksbegehren verbot. Ministerpräsident Bünger erklärte, daß das Ergebnis der Haager Konferenz der säch sischen Regierung bisher nur mündlich mttgeteilt worden sei. Amtliches Material liege noch nicht vor. Die Negie rung müsse sich ihre endgültige Stellungnahme bis zu dem Zeitpunkt Vorbehalten, an dem ihr die Gesetzentwürfe zu« gchen und sie dazu im Reichsrat Stellung zu nehmen habe« werde. Persönlich stehe er dem Aoungplan nicht ablehnend gegenüber. Die sächsische Regierung halte cs nicht für ihre Ausgabe, in den Kamps um das Volksbegehren eiuzugrei- ferr. Was den Antrag der Wirtschaftspartei anbelange, so wisse die Regierung sich mit dem ganze Volke einig darin, daß wir den Vorwurf der Alleinschuld Deutschlands wett von uns weisen müllen WeKsranSstihteu. "Aäs Nebekgebiet iu oer Mischungszone zwischen warmen und kalten Lustmassen besteht noch, wird sich aber langsam auslösen. . , . Vorhersage: Ueberwcegend b weckt, Nieder« Magsneigung, Temperaturen Wecker ansteigend. * Mit SchristletUrny, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto NL 1LL Freitag den 25. Oktober (9^9 Nummer ^26 «VN ---7 28. Jahrgang amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim' und .Der Kobold'. den Beilagen »Neue Illustrierte', .Mode Diese Zeitung veröffentlicht die des Gememderates Vi« »OtUndorf« Zeitung' erscheint Dien»- » »» tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bez«g»>Ve«t» wird mit Beginn « jeden Monat« bekannt gegeben. L Im Falle höher»r Gewalt (Krieg ob. sonst. » « Irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der » L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- T -» Glnrichtnngeni hat der Bezieher keinen Bn- » sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der »» ü Zeitung od. RLchzahlimg d. Bezugspreis««. " . Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. 2 Brueixe» »«^»» » bg» Grst » bi» »«Sm« 2 otit - Die b«» « »üb i«! ^aiestend« " »«"Ler L Heber Vqj»r»ch «kf Z bn Änzeigen-Get», «» »N»«» «Mich »b«»»«»