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Wochenblatt und Anzeiger x Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger Druck und Verlag von H. Rühle, Inh.: R. Storch in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. Do. 148. Sonntag, den 12. Dezember 1909. 8. Jahrgang. Annahme von Anzeigen bi, spätestens Mittags 12 Uhr des Lrscheinungrtages. Preis für die Spaltzeile zo pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. ^lt wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". s Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich 40 pfg., zweimonatlich so Pfg-, vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzelne Nummer w pfg. o Holzversteigerung auf Laußnitzer Ltaatsforstrevier. Im Hotel „LUM sekwarren ^äler" ill LöoiAsbrüvb sollen Donnerstag, den 16. Dezember 1909, voa vormittuAS d»1d 10 un 3400 w. Stämme 11/33 cm Mittelstarke, 449 w. Mtzer 11/36 cm Oberstärke. Voll NLvdmittllKS 1 Odr »ll 4 Rm. w Brennscheite 1 Rm. h. und 170 Rm. w. ^ennknüpel, 4 Rm. w. Zacken, 56 Rm. w. Aeste, 496 Rm. w. Stöcke, auf den Schlägen Abteilungen 48 und 73 und in der Durchforstung der Abteilung 51 Kewell sokortiZtz versteigert werden. ^U88llitL und LloritLbarK, am 4. Dezember 1909. Hönig«. 7orsireviervemaimng. Hönig«, fsrstreniamt. Vertliches und Säclzstsches. ^hriM,g,treur Mitteilungen sind der Aedaktion stets erwünscht. Gttendorf-Vkrilla, den p. Dezember sgog. —* A-in Volk hat so schöne, innige IahnachtSlieder aufzuweisen, wie das deutsch-, ja auch dem W-ihnachtSbaum und dem ^st selbst Vie höchsten Ehren angedeihen läßt M Frankreich, wo Vas Neujahrsfest fast eine Kißeie Bedeutung hat als Weihnachten, rauchen 's" unserm zweiten Feiertag schon wieder die ^bllkschornsteine; Räder surren, Hämmer Men. Und in England ersetzen Mistel, ^uthahn und Pudding nicht entfernt die ^hchen Wahrzeichen: Tanne und Chciststollen ^rg-bens sucht man auch in jenen Ländern einer Poesie der Wechnachtslieder, wie »>r sie besitzen. Dem Wandersmann braucht M einer deutschen Familienstube nur: „Still- ^cht, heilige Nacht" enigegenzutlingen und er ^sofort in dec rechten Weihnachtsstimmung, ^-jem feierlichsten unserer WnhnachiSlieder I'ihen sich „O du fröhliche, o du selige, gnaden- 'hngende Weihnachtszeit", „Vom H.mmel hoch komm' ich her" und das entzückende „Am ^eihnachtSbaum die Lichter brennen" würdig Selbst der muntre Sang: „Morgen, Ander wird's was geben" und das einfache md vom Tannenbaum mit grünen Blättern v>rd gern vernommen Wie gesagt, das putsche Weihnachtslied geht allen andern ^eihnachtsliedern fremder Nationen voran ihm liegen eine Weihe und Stimmung, dem Volke der Denker und Dichter alle 'hre machil —* Als unlauterer Wettbewerb verboten die Ankündigung von „prima Ware", ^nn es sich nur um scku-da handelt; „frisch Alüsstest Vul wühlest Du, daß flammend meine Seele ^s ewig sich an Deine Seele schloß. 0 wüßtest Du, was ziliernd ich verhehle M was Mir (Alst in meine Freuden goß ^wüßtest Du, daß tief in ihrem Herz-n ^ie Sklavin Dich gleich einer Äallhüt ehrt. wüßtest Du, daß diese Pein dec Schmerzen den Lebenskeim in meiner B.ust zerstört. O wüßtest Dul wüßtest Du. wi- müh'am ich erringe Ruhe Schein in Deiner Gegenwart. 0 wüßtest Du, welch schweren Kamps ich ringe, Stolz allein mein schwaches Herz bewahrt. § wühlest Du, welch' Sinnen brng und trübe ^-in immer gleicher Blick in mir erweck:, ^eit, zur Erwid'rung meiner stummen Liebe, oh Kälte nur in Deiner Brust entdeckt. O wüßtest Du! wüßtest Du, wie wunderbar die Liebe « Herzen wnkt. di- ganz sich ihr geweiht; wie hell auslodernd unsere schönsten Triebe M Zauberstrahl zu heit'ger Glut rrneu't. ^nn würdest Du die arme Sklavin wählen M d?r n Li be kein r and-rn bleicht Hoffnung flüstert, wann mich Zweifel quälen: Noch liebt er nicht, doch bald, ja bald vielleicht. O müßtest Dul Hierzu eine Beilage. eingetroffen", wenn Lagervorräte verkauft werden; „Rester", wenn sie nicht tatsächlich vorhanden and, sondern „gemacht" werden; „Welt unter Preis" wenn dies nicht der Fall ist. Es kommt bei diesem letztgenannten Pu.ckte nicht oarauf an, ob der Inhaber so inseriert, weil er früher die Waren teurer verkauft hat, sondern ob der Preis niedriger ist, als der sonst übliche, reguläre, und er muß tatsächlich weit unter Preis semi „Gemeinsamer Ein kauf von sieden ersten Firmen der Branche" ist unstatthaft, wenn dec gemeinsame Einkauf nur in einzelnen Artikeln, und nicht in der Hauptsache stattgefunden hat, oder wenn es ich nicht um erste Firmen handelt- „Riesige Auswahl", „956 Kostümröcke aus Lager," „18000 Meter Band kauften wir", darf nur inseriert werden, wenn dies erweislich wahr ist. Niemand darf sein Geschäft als Fabrik be zeichnen, wenn er nicht den größten Teil seiner Ware selbst anfertigl, niemand als „Dresdner L-benSmittelgeschäjl" anzeigen, der mit Dresden nicht in Verbindung steht, die diese Bezeichnung rechtfertigt. Und ebenso ist es mit „Erstes Geschäft am Platze", „Billigste Preise", Leistungssäh gstes Lager" usw. Dresden. In einer hiesigen Schmiede- Werkstatt war ein vorübergehend im Betrieb gewesener Azetylengasapparat zw.cks Verladung teilweise auseinander genommen und nach einem Handwagen geschafft worden. Um die innere Einrichtung des Apparates kennen zu lernen, leuchtete einer der Beteiligten in den offenen Wasserbehälter des Apparates. Sofort explodierte das im Behälter zurückgebliebene Lust- und Azetylengasgemisch und schleuderte das Einsetzrohr heraus. Dabei wurde der Be- —* Wie viele zerbrechen sich vor Weih nachten den Kopf mit dem Gedanken: Was kaufst du nur für deine Angehörigen? Und doch ist's so einfach. Ein wirkliches praktisches schönes Weihnachtsgeschenk findet man in dem optischen Institut von Hans Keyer, Dresden, Kill- mher Straße 2ü, Ecke Neue Sasse. Die Firma hält ein großes Lager nur guter Artikel zu mäßigen Preisen, so daß man auch mit einem weniger reich gespickten Portemonnaie imstande ist, sein-n Lieben eine Weihnachtssreude zu be reiten. Da gibt es eine besonders reiche AuSwvhl in Brillen, Klemmern aller Systeme, Lorgnetten in Schildpatt, und Celluloid. Ein großer Vorrat von Jagd- und Marinegläsern. Operngläser mit verstellbaren Brücken, auch in Alluminium und Perlmutter, mit vorzüglicher Optik taffen jeden Käufer finden, was seinem Geschmack entspricht. Ganz besondere Freude wird man bereiten mit einem der berühmten P isma-Binocl-S von Zeiß, Busch, Görz zu Origonalpreisen. Wer sich für den Witterungs wechsel interessiert und zugleich einen Zimmer schmuck hab n möch:e, hier sind die geschmack vollsten Barometer, Thermometer und Wetter häuschen in modernster Ausführung zu haben. Fast unentbehrlich für jeden lst auch eine elektrische Taschenlampe, sowie für Raucher ein Taschenfeuerzug, welche Artikel man schon zu sehr niedrigem Preise im genannten Ge schäft haben kann. Nicht unerwähnt mögen sein die solid gearbeiteten Reißzeuge aus den Fabriken von Richter und Hertel. treffende schwer verletzt verbrannt. Besitzer von AzeiylengaSapparaten mögen sich diesen Vorfall zur Warnung dienen lassen. — In der Familie des Kutschers Krüger, Würzburger Straß- hat sich Donnerstag ein recht bedauerlicher Unglücksfall zugetragen Zwei Kinder haben wahrscheinlich während einer Besorgung ihrer Mutter mit Streich hölzern gespielt und wurden in der Wohnstube mit schweren Brandwunden aufgefunden. Der ältere der beiden Kleinen, ein etwa 5 Jahre alter Knabe, ist in der Kinderheilanstalt, wohin er von seinem Vater getragen worden war. am Nachmsttag seinen schweren Verletzungen erlegen. Deuben. Klagen über Rauchbelästigung durch die Korksteinfabrik von Gebr. Fichln-r wurden in den letzten Monaten von einigen Einwohnern immer wieder vorgebracht. Die Firma hat nur, müde der fortgesetzten Unter suchungen, Strafandrohungen und ähnlichem kurzerhand beschloss n, den B tricb einzustegen, bezw. dem größten Teil der Arbeiter gekündigt. Diese kurz vor Weihnachten doppelt fühlbare Maßregel hat die Arbeiter veranlaßt, Schutz bei der Gemeindebehörde zu suchen. Herr Gemeindevorstand Nudelt hat sofort Schrille unternommen, um die Angelegenheit in einem für die Arbeiter günstigen Sinne zu erledigen, er hat dabei auch alle Unterstützung bei den Ober'oehörden g°sunden, denn sowohl Herr Amishauptmann Dr. Streit bekundete sein volles Einverständnis mit den von dec Ge meinde getroffenen Maßnahmen, als auch der Dezernent der Angelegenheit Herr Regierungs- ral Dr. Wimmer. Erfreulicherweise sind die Bemühungen des Herrn Gemeind-vorstandes mit Erfolg gekrönt: die Firma hat zugesagt, die Kündigung zurückzuziehen, sowie die in Angriff genommenen Erweiterungsbauten sort- zusetzen. Meißen. Fröhliche Weihnachten dürfte ein Hausierer aus dem Vogtlande feiern können. Ec kam am Dienstag vormittag in M-ißen in eist Barbiergeschäst, um sich Haar und Bart kürzen zu lassen. Während dieses Ge schäftes studierte er die dort ausliegende Gewinn liste der Leipziger Völkerschlacht - Lotterie. Plötzlich wurde der Mann von einer heftigen Aufregung gepackt, er zog ein Los aus der Tasche, und weil er seinen eigrnen Augen nicht zu trauen schien, bat er den ihn bedienenden Gehilfen, doch einmal mit nachzusehen, ob seine Losnummer und eine auf der Liste stehende Gewinnnummer, auf die ein Gewinn von 500 Mark gefallen war, wirklich ein und dieselbe seien. Nachdem ihm dies von dem Gehilfen bestätigt wocden war, erkundigt er sich nach dem nächsten nach Dresden gehenden Zuge und bat, das Haarschneiden nur recht zu beschleunigen, weil er gleich heim zu Frau und Kinder reisen wolle. Bei diesen dürfte die freudige Nachricht wohl die gleiche Freude wecken. Wurzen. Seit einiger Zeit verkehrt auf der Industriebahn Wurzen probeweise eine Zugmaschine mit Gummibereifung. Es wird beabsichtigt, wenn der Versuch günstig aus- fällt, in Zukunft nur noch mit Gummi zu fahren. Sohland an der Spree. Ein schrecklicher Uuglücksfall ereignete sich auf der Industrie bahn der Firma Gebr. Friese iu Kirschau Dnrtselbst war der Maurer Hermann Wünsche aus Schirgiswalde bei dem Bau einer Rampe beschäftigt. Als sich nun ein Zug nahte, nahm Wünsche einen zwischen den Gleisen stehend-n Wafferetmer weg und stellte sich zwischen Gleis und Rampe. Er wurde jedoch vom Trittbrett des ersten Wagens /ersaßt und an die neuerbaute Rampe gedrückt, sodaß die Ein- geweide heraustraten. Der Tod trat nach zirka 10 Minuten ein. Der so schnell ums Leben gekommene junge Mann war erst 25 Jahre alt und erst diesen Herbst vom Militär entlasten worden. Plauen i. V. Die Lohnbewegung in den Stickereien hat ernstere Formen angenommen. In vielen Betrieben sind die Sticker schon in oen Ausstand getreten, weil die Maschinen besitzer bez. Fabrikanten den vorgelegten ein« heitlichen Lohntarif nicht anerkannt und nicht unterschieben haben. Es streiken bisher die« jentgen die keine Kündigung haben, während die übrigen iu den meisten Betrieben für heute oder nächsten Sonnabend gekündigt haben. Auch in auswärtigen Betrieben — die Bewegung erstreckt sich über das ganze Vogtland — sind die Sticker bereits in den Ausstand getreten. In Falkenstein, in Ellefeld, m Treuen und in Hammerdrücke-Friedcichsgrün fanden am Mittwoch Abend öffentliche Sticker- Versammlungen statt, in denen die Antwort der Unternehmer auf die Forderungen der Sticker bekanntgegeben wurde. Sözlsürtvietz-Preile am 9. Dezember 1909. Zum Auftrieb waren gekommen: 3 Ochsen 16 Kalben und Kühe, l9 Bullen, 1324 Kälber 96 Schafe uno 1783 Schweine, zusammen 4368 Schlachtstücke. Es erzielten für 5g Kilo Ochsen Lebendgewicht 26—44 Mk. Schlachtgewicht 58 —8u Vik., Kalben uud Kühe Lebendgewicht 25—42 Mk., Schlacht gewicht 46—75 Mk., Bullen Lebendgewicht 30—42 Mk., Schlachtgewicht 60—73 Mk Kälber Lebendgewicht 38 -50 Mk., Schlacht gewicht 68—80 Mk-, Schafe Lebendgewicht 30—45 Vik-, Schafe Schlachtgewicht 68 bis 86 Vik., Schweine Lebendgewlcht 48—58 Mk. Schlachtgewicht 66—75 Mk- Produktenpreife. I. An der Börse. Weizen pro 1000 Icz neuo weißer — bis — brauner 75—78 lcz 206—214, do feuchter (70—74 Ic§.) — bi« —, russischer, rot 236 bis 248, Kansas 248 bis 251, Argentinier 250 bi» 255. Amerikan. weiß 242 bis 250, Roggen, pro 1000 Irz netto, sächsischer (70 bis 74 Irx) 156- 162, russischer 183 — 186. Gerste pro 1000 kg. nett», sächsische 160 bis 175, schlesische 172 bis, 187 posener 167 bi» 182, böhmische 187—202. Futtergerste 138—146. Hafer, pro 1000 kß netto: sächsischer 156 bis 163. Mais pro 1000 netto: Linquanttne aller 181 — 188, do. neuer , Laplata gelber alter 158—161, Rundmais, gelber alter 157—161, d». neuer feuchter — bis —, Erbsen pro 1000 Icx netto: Futterware 230 bis 240, Wicken, pro 1000 irx; netto: sächsische 215—225. Buchweizen, pro 1000 Icx netto: inländischer und fremder 200—205. Leinsaat pro 1000 irx netto seine 26,50—27,50, mittlere 25,50—26,50. Rüdöt.pro 100 Irg. netto mit Faß, raffiniertes 60. Rapskuchen, pro 100 lcx (Dresdner Marken) lange 14,00. Leinkuchen, pro 100 (Dresdner Marken), 1. 19,50 2. 19,00. Futtermehl 14,60—14,80 Weizen kleie, pro 100 lrx netto ohne Sack (Dresdner Marken, grobe 11,60—11,80, feine 11,20 dis 11,40. Roggenkleie, pro 100 lcx netto ohne Sack (Dresdner Marten) 13,00 bi» 13,00. Feinste Ware über Noliz.) Die für Artikel pro 100 Icx notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 lcx. Lirrtzennachrirlzten. Ollendorf-Okrilla. Sonntag, den 12. Dezember 1909. Vorm, r/,9 Uhr; Beichte. Vorm. 9 Uhr: PredigtgotteSdienst und Feier des heiligen Abendmahls. Lirchrnnaüzrichten. Sonntag, den 12. Dezember 1S0S. Medingen. Vorm, r/,9 Uhr: Beichte. Vorm. S Uhr: Predigtgottesdienst und Feier de» heiligen Abendmahls. Großdittmannsdorf. Vorm. 9 Uhr: LesegotteSdienst.