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uä »ildsrus sit smä nä Rs- r löisds . »USLU- ;sstird6L krütlsu süvtmsch. Hffl., ca- toben, 20 Obst- und rtem Zu» all, schöne t, Poft im herrlicher lg 10 bis annehmb. ie Exped. 2 btzrx. nnabends von Sgpch. -MU Expedition, Druck und Verlag von E. M. Gärtner in Schneeberg. Mittwoch, 12. Septbr. 1894. 212. Jadrq i'' kann» und KrÜtaee. Prei» vierteljLhrlich 1 Mark SO Pfennige. lv Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2S Pfennige. Der Krieg zwischen Ehiua «nd Japan. Heut« liegen auch aus chinesischer Quelle Nachrichten vor, welche deutlich erkennen lassen, daß die von Pek ng ous verbreiteten Siegesbotschaften eben nur Märchen ge wesen sind. Wenn ein Reuter'scheS Telegramm aus Shanghai sagt, die in der Umgebung von P kmg Henschenden Urberschwemmungen würden als vorthetthafre Schutzwehr gegen einen möglichen Angriff angesehen, so ist damit «ingepandm, daß man einen Angriff der Japaner aus die ReichShaup stadt ernstlich zu fürchten begonnen hatte. Wie die chinesischen Zeitungen mittheilen, sollen der Kaiser und die Kaiserin - Wittwe dm Vorschlag des Bize-Königs LlHung-Tschang, die Vermittelung Englands und Rußlands nachzufuchen, mit Entrüstung zurückgewiesen haben. A.so hielt Li-Hung-Tschang es doch für geraten, die Vermittelung europäischer Mächte nachzusuchen. Nach dm Pekinger Zeitungen zu urtheilrn, ist die Stellung L» Hung Tscha gs ernstttch untergraben. Er flößt seinen Uncer- gebenm nicht mehr allgemeine Furcht ein, und sein« Vor gesetzten hadrn das Vertrauen zu ihm als Staatsmann verloren. Während die Zeitungen Pekings einst nicht ein Wort gegen den Bizekönig zu bringen wagten, kritisicen sie ihn jetzt m der heftigsten Weise und machen ihn sogar verantwort! ch für den Verzug und die Schlappen seit der Kriegserklärung. Der „Hochi" sagt sogar, es sei schon ein Ausschuß eingesetzt worden, um Li-Hung-Tschang in Anklagezustand zu setz n und ihn wegen seiner Unfähigkeit, welch« die Ehre des Reiches befleckt hat, zur Verantwort- ung zu ziehen. Der „Hochi" giebt sogar die Namen der M tglieder deS Ausschusses an : lauter persönliche Feinde Li-HungTschang». Eine Meldung des „Reuter'schm Bureaus" aus Shanghai vom gestrigen Tag« besagt: Admiral Ting, Kommandant der Flotte im Golf von Pelschili, welcher die Brsrtzung der in der Nähe Yon Port Arthur gelegenen Inseln durch die Japaner nicht verhindert hatte, ist wegen Feigheit und Unfähigkeit degradirt und auf «inen unter- geordneten Kommandoposten bei der Landarmee versetzt worden. — Damit stimmt eine andere, dem Londoner Bureau zugegangene Nachricht überein, wonach es heißt, daß ein starkes japanisches Kontingent die 40 englische Mellen nördlich von Port Arthur gelegene GeseUschastsvai besetzt hat, um dieselbe zur Operationsbasis zu benutzen. Die Chinesen waren vervlüffl über diesen Handstreich und leisteten keinen Widerstand. Die ^Japaner erbauen auf der Jnsrl Waaren- und Prooianthäuser für ihre Truppen und legen Befestigungen an. Dre Japaner sind augenblicki ch zu schwach, um Porr Arthur angreifen zu können, beson ders seitdem Kapttain Hannecken die Forts verstärkt hat. Uebrigens fahren die Chinesen fort, die in ihrer Mitte lebenden Japaner sowie auch die Angehörigen europäischer Nationen semdselig zu behandeln. Von der nordöstlich von Peking am Golf von Liao-Tung grlegmm Stadt Niutschuan ist ein englisches Schiff nach Japan abgegangen, nachdem dasselbe den Konsul, Auswanderer, Weiber und japanische Flüchtlinge ausgenommen hatte. Die Bewohner des europäischen Stadttheils wurden, nachdem die japa nischen Häuser geplündert und in Brand gesteckt worden waren, von der Behörde aufgefordert, wegen der feind seligen Haltung der Bevölkerung unverzüglich abzureisen. — Das „Reuttr'sch^Burtau" meldet au» Shanghai vom heutigen Tagt: Dem Vernehmen nach sind die Chinesen in Nord-Korea von den Japanern eingeschlossen, leiden Mangel an Vorräthen und tvdten, um sich zu ernähren, di« Kavallerie-Ponie«. Sämmtliche auf den Schiffswerften in Japan angestellten Fremden sind entlassen worden, da die Japaner die ihren Kriegsschiffen zugefügten Schäden zu verheimlichen wünschen. Wie «s heißt, begiebt sich der Mikado mit den Ministern nach Kirosima, dem Emschiff- ungSorte der nach dem KritgSschauplatze bestimmten Truppen. Tagesgeschichte. De»tschl««d. — Ein Mitarbeiter der Leipziger Neuesten Nachlich, tea hat dem Reichskommissar Major v. Wißmann in Lau terberg am Harz «inen Besuch abgestattet, bei dem mancherlei interessante Dinge zur Sprache gekommen find. Der Un terhaltung wohnten noch bei die Herren vr. Bumiller, RochuS Schmidt und Or. Schlllow. Herrn v. Wißmann d«kommt die Harzluft ausgezeichnet; «r gedenkt auch den Winter — seit 14 Jahren wieder zum ersten Male — in Deutschland zu verbringen, wenn e» ihm nicht zu kalt wird, in welchem Falle er voraussichtlich nach Madeira gehen würde. Das Gespräch kam auch auf Ostafrika. Auf die Frage, ob er glaube, daß «S nicht bald Zeit werde, von feiten der Reglerung aus, den Strom der Auswanderer Blatt die Worte der „Riforma" gegenüber, daß eS ein Jcrthum sei, aus diesem Anlaß von einer Bersöhnuug zu sprechen. Schließlich nimmt die „Voce Berits" noch Notiz von den Worten der „Riforma", daß es vom Slaate weise gehandelt sei, dem versöhnenden Wirken der Zeit kein Hinderniß zu bereiten. Lpaieie». Madrid, 10. September. Die Wahlen zu den Prov nzialvertretungrn sind ruhig vollzogen. Die bisher bekannt gewordenen Resultat« lassen auf eine ministerielle Majorität schließen. In Madrid wurden bisher 9 Mi nisterielle und 3 Republikaner gewählt. . Portugal Lissabon, 10 September. Ueber die zwischen Deutschland und Portugal streitige Grenze der beiderseitigen Gebiete in Ost-Afrikz hat unter den betheiligteu Regierungen eine Verständigung stattgefunden. Als Grenzlinie ist der Breitengrad 10 ° 40 Mm. von der Küste westlich bis zum Rovuma festgesetzt, sodaß die Rovuma-Mündung und Kionga Deutschland zufällt. Der portugiesische General- Gouverneur ist angewiesen worden, Kionga zu räumen. Rußland. — Der Zar — so schreibt man aus Petersburg — ist ein abgesagter Feind der Aerzte und wenn er er- krankt, muß die Zarin ihre Zuflucht zur List nehmen, um einen Arzt zu ihm zu bringen. So war di«S auch bei der letzten Erkrankung der Fall. Der Zar hatte sich wie ge- gewöhnlich in seine Gemächer eingeschlossen, die Zarin aber, die den Professor Sacharjin telegraphisch herbeigerufen hatte, suchte nun diesem vergeblich Einlaß beim Kaiser zu verschaffen. Nach einig«» Zeit klopfte die Zarin wieder an: Mich wirst Du doch hinMaffSn" bat sie. Gleich darauf wurden Schritte gehört, der Kaiser öffnete die Thür und — fand sich dem Arzte gegenüber, während die Kaiserin enteilt war. Einen Augenblick lang verfinsterten sich die Züge des Zaren, dann aber lächelte er, streckte dem Arzte die Hand entgegen und sagte lachend: „Ich betrachte Sie als ein nothwendiges Uebel, treten Sie ein!" — Ueber die Ursache der jüngst gemeldeten Erkrankung deS russischen Kaisers bringt eine Petersburaer Korrespondenz des „Se- colo" folgende romanhafte Mttheilung: „Die Ursache war eine heftige Gemüthsbewegung. Bekanntlich ist der Kaiser auf nichts so stolz, als auf seine herkulische Körper- kraft. Es «xistirt noch eine Photographie, die ihn als „Herkults" d.-rsr llt, und em a dnes B l), in w.lche i er gleich einem Akutsten drei Mitglieder des dänischen Kö nigshauses hoch iu die Luft hält. B i dem letz en ^iner nun, bei welchem sich die Ohnmacht zum ersten Male zeigte, hatte der Kaiser, der seit Langem schon überarbeitet ist und überreizt war, von den Andern unbemerkt «inen Rubel aus der Tasche gezogen und versucht, ihn zu biegen. Die Kraft- probe, die sonst nie versagte, gelang nicht. Zum ersten Male war der Monarch nicht im Stande, das Kunststück auszuführen. Er wurde todtenbleich, ein Schwindel schien ihn zu packen und er glitt zu Boden nieder; in seiner Faust aber fand man fest umklammert den widerspenstigen Rudel!" — Der „N. Fr. Pr." schreibt man über'die Erkrankung des Zaren : WaS dem Kaffer fehlt, wer, außer der näheren Umgebung des gekrönten Patienten, sollte dies derzeit schon mit Bestimmtheit sagen können? Es ist in diesem Falle ebenso schwer, das Wahre herauszubekommen, wie dem Unwahren die Unzulänglichkeit nachzuweisen. Das ist auch der Grund, weshalb man Alexander Hl. in diesen wenigen Tagen fast ebensoviel verschiedene Krankheiten angedich- tet hat, als es vielleicht in Petersburg Reporter gibt, so auch die neueste in der langen Re»he — eine Gehirn- Tuberkulose. So viel steht fest, daß der jetz ge Aufent haltsort deS Zaren, Bialowicz, Professor Sacharjin's Wahl ist und neben seinen sonstigen Eigenschaften ganz besonders eine absolute Sttlle, sowie die heilsame Nadel holzluft in geradezu kondensirtem Zustande seinen Be- wohnern bietet. Zwar ist daS Alles, was Professor Sacharjin als für daS Befinden seines hohen Patienten zuträglich erkannt und erkoren hat. Vielleicht gelingt e» einem Hygieniker Hieraus Rückschlüsse auf die Art des Uebels zu machen; für den Fall will ich noch hinzufügrn, daß die Lage deS Bialowiczer Schlosses, etneStheilS in mitten eines an 180- bi« 200 000 Joch umfassende Riesen- arealS von 100« bis 2KOjährigen Fichten, Tannen, Kiefern und noch wett älteren Eichen, anderntheilS auf einem kleinen Plateau, diesem zunächst guten Schutz gegen da» Durchgreisen der Moorseuchtigkeit und Ausdünstungen sichert. D«m Kaiser ist jedes Arb«iten untersagt, ein längerer Aufenthalt in Bialowicz, viel Bewegung zu Fuß, auch zu Pferde angerathen worden. Wie lang« der Auf enthalt in Bialowicz dauern wird, wird vor allen D ngea von dem Befinden de» Kaisers abhängen. ErMti.Polksfrkund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. ÄUllAblSU für die königlichen nnd städtischen Behörden in «ne, Srünhaiu, Partenstein, ZohanngeorgeustM Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfel- nach Ostafrika zu lenken, erwiderte Major v. Wißmann sehr «rnst: „Ums Himmels willen nicht. Ostairika hat nur W«rth für Plantagenbau. Die Plantagen müssen durch Schwarze bebaut werden, nur so hat unsere Kolonie dort eine Zukunft. Man soll in der Prrsse alles thun, und ich bitte Sie sehr darum, um kleine Leute, die dorthin auswandern wollen, von diesem Vorhaben abzuhalten. Gehen diese dorthin, so werden sie sib in ihren Hoff nungen getäuscht sehen, es entsteht Unzufriedenheit, und di« Kolonien würden dadurch nur in schlechten Ras gerathen. Alles was davon gefabelt wird, Ansiedelung von Aus- Wanderern am Klmandscharo rc. sind Phantastereien. Wer es unternehmen wollte, das zu thun, würd' dasselbe kläglich« F aSko «rl«id«n, we di« sogen. „Freilands - Expe dition" Als dann von der Vermehrung der deutschen Marine d e Rede war, äußerte Herr v. Wißmann: „So gern ich auch zum Schutze unserer im Ausland lebenden Landsleute eine Vergrößerung unserer Flotte sehe, will mir doch zur Zeit vor allem eins weit wichtiger erscheinen und das ist die Errichtung von Kohlenstationen. Was soll aus unseren Schiffen, die im Kriegsfälle in fernen Gewässern schwimmen, werden, wenn sie keine Kohlen einnehmen können? Was dem Soldaten im Feld Proviant, das sind dem Dampfer die Kohlen, und ich messe dieser Frage die allergrößte Wichtigkeit bei." Eisenach, 10. September. Zu der heute hier zu- sammengetretenen Hauptversammlung deutscher Geschtchts und Atter thumsvereine haben 8 deutsche Staaten und 18 Geschichtsvereine Delegirte gesandt; inSgrsammt sind etwa 100 Theilnehmer anwesend. De, Großherzog und die weimarische Regierung lirtzen die Versammlung durch dien G«h«imrach v. Bojanowski begrüßen. Nattren» der Stadl Eisenach begrüßte der Oberbürgermeister die Hauptversamm lung, . worauf der Vorsitzende Geheimrath Reuter-Berlin dankte. Professor Thudichum-Tübingen hielt einen Vortrag über die Rechtsspracht. München, 10. September. Gestern Abend fuhr im Ingolstädter Central bahnhof die Maschine des Gütirzugrs Nr 1822 dem «infahrenden Güterzuge Nr. 2613 in di« Flank«; die Maschinen und fünf Wagen «nt gleisten. Der materielle Schaden ist erheblich; verletzt wurde Niemand. sifrmrkr-tch Paris, 10. Skptbr. Der Mmisterrath unter dem Vorsitze von Casimir Pecier beschloß, die Bewillig ung von 20 Millionen zu beantragen, behufs eines neuen Feldzuges gegen Madagaskar. Paris, 10. Srptember. Das Begräbniß des Grafen vpn Paris wird am Mittwoch in Weybridge stattfinden, und zwar in derselbrn Capelle, wo König Ludwig Philipp, seine Gemahlin und die Herzogin von Aumale vor der Ueberführung nach Dreux ruhten und wo die Herzogin von Nemours noch heute in der Krypta ruht. Ein Sonderzug wird die Ueberreste des Grafen von Paris und die Prinzen dieses Hauses von Buckingham nach Weybridge führen. In Dreux sollen an demselben Tage Messen gelesen werden. Den Franzosen wird eine sechsmonatliche Trauer vorge- schrieben, davon drei Monate große Trauer. Nachdem die Familie den Herzog von Orleans als Chef des Hauses anerkannt hatte, theille dieser den Tod seines Vaters an sämmtliche Höfe durch folgende Worte mit: „Ich habe die schmerzliche Pflicht, Ew. Majestät das Ableben meines Vaters Philipp, Grafen von Par s, mitzutheilen. Er ist in Stowe House am 8. September sanft entschlafen." Die Antworten der Höse sind säst alle eingetroffen. Paris, 10. September. Der Arbeitsminister ist heute Vormittag von Apilly zurückgekehrt. Zufolge letzter Depesche aus Saint Quentin ist die Zahl der Todten 6, die der Verwundeten 16, wovon 2 schwer. Einer amtlichen Liste zufolge befindet sich unter den Verunglückten ein Deutscher, Kaufmann Löwenstein aus Elberfeld, der einen Beinbruch erlitt.s Italien. — Der I„Osservatore Romano" bringt einen Artikel, betreffend die Errichtung einer Präfektur iu Erythraea und die Erledigung der Frage des Patriarchats in Venedig. DaS Blatt sagt: Der Papst ist hierbei nicht von polit ischen, sondern nur von geistlichen Interesse« geleitet wor den. Bezüglich deS Patriarchats in Venedig ist kein Grund zu der Annahme vorhanden, daß der Vatikan seine erste Stellung aufgegeben hat. Man glaube vielmehr, daß sich die Regierung von dem Gefühl der Gerechtigkeit habe leiten lassen. — „Voce Berits" bestreitet, daß zwischen dem Vatikan und der Regierung ein Vergleich stattgefunden habe. Den Gerüchten von einer Aussöhnung stellt da«