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Weisrerih-Zeitung Redactton, Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde. ... Freitag. Erscheint Dienstag» und Freitag». Zu l beziehe« durch allePöstanpal- ten. Preis pro Quart.tVNgr. 13. /etr. 18SS. / ü ' Jnstrate ' ' «erdm.mtt 8MDr die Zeile berechnet und tu allen Expeditionen angmommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger rmd Sandmann. Aus dem Daterlande. Dresden. Eine von den Ministerien dcS Cul- tuS und des Innern unier'm 5. Febr. auSgegangene Verordnung betrifft die von Ausländern in Sach sen zu schließenden Ehen. Hiernach bedarf jeder Ausländer, welcher in hiesigen Landen eine eheliche Verbindung, sei eS mit einer Inländerin oder einer Ausländerin, schließen will, zu Ausführung dieses Vorhabens dex Genehmigung seiner HeimathSbehörde, und haben die Geistlichen aller Consessioncn die Ehe eittdS Ausländers nicht eher einzusegnen, als bis der. selbe, außer der Erfüllung aller sonstigen Erfordernisse, sich durch ein Zeugniß der Obrigkeit des Kirchorts darüber auSgewiesen hat, daß dieser Vorschrift von ihm Genüge geschehen ist. — AuS Dresden vom 10. Jan. berichtet das Dresdner Journal: Vorgestern Nachmittag wurde kurz vor Abgang deS Zuges nach Leipzig ein junger legi- timaiionSloser Mensch ungehalten, welcher sich Gym nasiast Hallmann nannte, aus CunnerSvorf in Schlesien gebürtig sein wollte und durch ängstliches Wesen Aufmerksamkeit erregte. Man durchsuchte seine Kleider und es ergab sich, daß er über 146 Thlr. Geld bei sich führte, waS er seinen Aeltern entwendet und sich damit von ihnen heimlich entfernt hatte, um nach Hamburg zu reisen und sich von dorr, auf die See nach dem Cap der guten Hoffnung zu begeben. Bischofswerda, 6. Febr. In Folge deS anhal- tenden RegenwetierS ist in der Nacht vom 5. zum 6. Febr. auf dem Eiscnbahndamme bei Denny eine Dammrutschung vorgekommen, die den Boden bis an die Schwellenköpfe mit der Böschung herunterriß. Aus diesem Grunde müssen die Züge an jener Stell« Personen und Gepäck wechseln, da man es nicht wagt, den defecten Theil zu befahren. Politische Weltschan, Die Allgemeine Zeitung enthält nachstehenden Ar tikel unter der Ueberschrift „Dänemark und die deutsche Flotte": Ist eS noch einem der Urheber der ersten Geldsammlung zu Gunsten einer deutschen Flotte vergönnt, ein Wort über dieselbe und ihr Schick sal zu sagen? Wenn je eine Angelegenheit angethan war, eS auch dem vertrauensseligsten Deutschen augen fällig zu zeigen, daß am Bundestage in Frankfurt, so lange zu großen und nationalen Beschlüssen und Maß. nahmen Einhelligkeit der Stimmen erfordert wird, nie ein nationaler Beschluß zu Stande kommen kann, so ist es die Flottenangelegenhei». Gegen wen sollte die Flotte in ihrer ersten Entstehung zunächst gerichtet sein? Gegen Dänemark. Und gegen wen etwa in zweiter Linie? Gegen Holland, die nächste kleine See- macht, die unsere Nordsecküsten bedroht, nachdem sie sich selbst als das beste Stück längst davon loSgeris. sen hat. Und der Bundestag hat die Langmuth, seine Zeit mit Verhandlungen über den Fortbestand einer, deutschen BundeSflotre in der Nordsee zu verlieren, bei welchen jene Mächte mitstimmen, von denen schon jede einzeln durch ihr Veto einen Beschluß zu Gunsten der Flotte verhindern kann! War von Dänemark unter der Maske Holstein-Lauenburg ein anderes Votum zu erwarten? Man begreift kaum, wozu eine Verhandlung, die von vornherein eine so untrügliche Aussicht apf, Nullität hatte, überhaupt gepflogen worden ist. Deutsch land wünscht eine Flotte zu eventuellem Schutz gegen Dänemark und ist so artig, Dänemark vorher u«p Er- laubniß zu fragen. Dänemark sagt Rein. Nickt- war natürlicher! Wenn die Sache nicht so verzweifelt ernst wäre, so würbe man versucht sein, sie für einen Scherz zu halten. Die Frage bliebe dann nur, wer dadurch geneckt werden sollte. Arme deutsche Frauen und Jung frauen, die ihr euren Schmuck für ein nationale- Merk geopfert habt! Und doch, laßt euch daS Opfer nicht gereuen; der Same bleibt trotz Allem und Allem. Hamburg, 7. Febr. Die Organisation der dä nischen Negierung in Holstein wird nunmehr bald vor sich gehen; man erwartet täglich den Grafen Mensdorff auö Wien, um in Gemeinschaft mit dem General von Thümen die Regierung an den Grafen Reventlow-Criminil alHugeben; dieser Letztere geht in der Zwischenzeit mit der Bildung deS Departements für Holstein um. Der Graf selbst geht nach Ein setzung des Departements und Ordnung der ganzen Angelegenheit nach Kopenhagen, wo er seinen dauern den Sitz haben wird, eben so wir der Gras Moltke, der Vie Organisation einer Regierung für Schleswig zur Ausführung bringen wird. Nachdem der Act der llebergabe der Regierung geschehen und daS neue Departement ernannt worden, werden die Commissare und unmittelbar danach die Truppen Holstein verlassen. — 9. Febr. Nach den neuesten Mittheilungen wird der Rückmarsch der in den Herzogthümern und in Hamburg bisher stationirt gewesenen kaiserlich öster reichischen Truppen in der Art bewirkt werden, daß täglich ein Bataillon per Eisenbahn tranSporlirt wird. Berlin. Der Schneiderlehrltng Haubeist in der Sitzung deS Schwurgerichts am 9. Febr. wegen der seinerzeit (Nr. 93 des vor. J-.) von unS gemeldeten vorsätzlichen Tödtung seines Meisters, deS Schneider«