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Mopauer V Tageblatt Pas .Zschopau« Lagiblatt und An;eiger" «kscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RAI., Zustulürdübr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger I Aozei'aenpreis«: Dl« 4» mm breit« Nilünuttneil» 7 Pf.; d!« »0 mm breit« Milllmtterieil« im Lextteil 25 Pf.; Nachlahftaffel L; Ziffer- und Aachweir-Gebühr 25 Pf. zuzUglich Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt »ad Anzeiger* ist da» zur Veröffentlichung oer, amtlich«, Bekanntmachungen d«» Landrat» zu Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält bl» amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Dolksbauk Zschopau, S. ». d. H-; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 425S4 — Nuf 712 Zeitung für di« Ort«: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumh«rm«r,dorf, Scharfenstela, Schlötchen/Lrzgeb., Waldkirch«n/Lrzg«d., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 54 Dounerslag, 5. Marz 1942 110. Mrgmg Immer wieder erfolglose Sowjelangrisfe Kronstadl mil guter Wirkung beschaffen / Somben auf Hafenanlagen an der Südofl- und Westküste Englands Aus dem Führerhauptquartier, den 5. März 1942^ Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt» Im Donezgcbict wurden erneute mit Panzern geführte Angriffe des Feinde» in harten Kämpfen abgewiesen. Zu sammen mit deutschen Truppen bewährten sich in den Kämpfen der letzten Tage auch wallonische Kreiwilligen- Berbänd«. Fu den übrigen Abschnitten der Ostfront erlitt der Gegner bei zahlreichen erfolglosen Angriffen hohe blutige Verluste. An der Eiuschließungsfront von Leningrad beschoß schwere Artillerie de» Heere» wichtige militärisch« ««lagen in Kronstadt. Die Luftflotten an der Ostfront unterstützten mit starke« Kräfte« die Kämpfe de» Heeres u«d setzte« die Zerstörung der sowjetischen Eisenbahnverbindungen fort. Kampfflugzuge, die zu bewaffneter Seeaufklärung «m England eingesetzt waren, bombardierte« Hase«a»lage« an der Südost. «nd Westküste der Insel. Flugplätze und Seeftützpunkte auf der Insel Malta wur den weiterhin bei Tag u«d Nacht mit Bomben belegt. Lata via, ^Veltevreäen and LuitenrorZ ,Foningin van het Oosten" — bas ist der Name, mit -em auch der geschäftstüchtigste Holländer in zärtlichem Stolz Batavias gedenkt, einer der ältesten und modernsten Kolowtalstädte zugleich. Um das Jahr 1600 gewannen di« Holländer — hier liegt eine der Wurzeln ihres großen Be freiungskampfes — den Portugiesen, die von dem Spanien Philipps II. „geschluckt" worben waren, einen Großteil ihres ostästat-ischen Jnselreichetz ab. Wenige Jahre später entwickelte sich Batavia aus einem Fort und einer Handels» Niederlassung zu einer Kolonialstadt europäischen Gepräges, die nach dem Vorbild Amsterdams gebaut war. Stattlichste Bürgerhäuser künden von dem Reichtum und dem Selbst» gefühl ihrer Gründer. Aber dieses alt« Batavia war ein Fieber- und Choleranest. Im 17. und1 8. Jahrhundert war der Aufenthalt lebensgefährlich. 1808 ließ der General» gonverneur Daendels di« Neustadt anlegen, die landein wärts liegt und mit der Altstadt durch den 4 km langen Molenvliet lMühlengraben) verbunden ist, längs dessen sich ebenfalls ein« Zwischenstadt entwickelte. Inzwischen ist auch di« Neustadt von 1808 zu einer Altstadt geworden, di« über wiegend von Malaien, Chinesen und Arabern bewohnt wird. Erst Beamte dann Saufleut« ließen sich zunächst in Welte- vreden nieder, -aS schon etwas höher liegt. In den letzte« Jahrzehnten ist auch di« Parkstadt Weltevreden überholt worden durch das öS km entfernt« noch höher gelogene Buitenzorg, wo der deutsch« Botanik« Reinwardt 1818 «inen sechs Quadratkilometer großen botanischen Garten mit bio logischer Station und landwirtschaftlicher Schul« angelegt hat. Di« damit begründet« Tradttton wurde mustergütttg weite »geführt. Der botanisch« Gavten, Heffer gefügt der botanisch« Park von Bwitenzovg gilt unbestritten als d-i« großartigste Schöpfung dieser Art unter dem Tropenhimmek. Recht interessant ist der Ursprung der Namen dieser Städte. Batavia erinnert an di« akten Bataver, wie di« Römer -to norddeutschen Stämme zwischen den Mündungs gebieten der Elbs und der Schelde nannten. Weltevreden bedeutet „Wohlzufrteden" und Buitenzorg, gesprochen beu- tensorg, heißt ,Qhne Gorge" oder — „Sanssouci". Die Volkszählung vom 81. Dezember 1888 wies Bata via noch als eine Stadt von nicht ganz 190000 Einwohnern aus. Sie zählte damals SS 827 Einwohner, darunter 7800 Europäer, aber schon VS SOO Chinesen! Seither hat Batavia (allerdings auch durch Eingemeindungen) die Halbmillionew- grenze überschritten. Im Jahr 1S30 konnte es sich rühmen, VS3 000 Einwohner zu besitzen. Seine Entwicklung ist nicht gleichmäßig verlaufen. Im 18. Jahrhundert war es be völkerter als tm 10. Jahrhundert. Singapur Hatto ihm star ken Abbruch getan. Und außerdem waren die einstmals vorherrschenden Kaffeekulturen auf Java sehr stark -urück- gegangon, da sich bi« fit-amerikanisch« Kaffee-Erzeugung in den Vordergrund geschoben hatte. Umso stärker hat Batavia in den letzten 80 Jahren aufgeholt. Es ist Ausgangspunkt der Eisenbahnen, die Java parallel zur Nord- und Südküste von Westen nach Osten durchziehen, ebenso wichtig für den Verkehr war aber die KUftenschiffahrt, da alle größeren Ort« — etwa mit Ausnahuvs von Buitenzorg und Bandung — an den Küsten, besonders an der Nordkllste liegen. Batavia ist in seiner Anlage eine niederländische Stadt; es ist zugleich «ine — chinesische Stadt. Di« holländisch« Kolonialregierung war durch lang« Jahrzehnte von der starken chinesischen Einwanderung wenig erquickt. Di« Zahl -er in Java lebenden Chinesen wird auch ganz ver schieden angegeben. Die Statistik weist mehr als «ine holde Million aus. Sachkenner behaupten, daß mehr als «ineiw- halb Millionen Chinese» in Java ansässig sind. Sie haben den früher im Wirtschaftsleben vorherrschenden Arabern den Rang mit Erfolg streitig gemacht. Chinesen beherrschen die kapitalstärksten Banken Javas; chinesisches Geld arbeitet in erstaunlich vielen Unternehmungen. Weltvr«den und Buitenzorg haben ihren gewaltigen Aufschwung als Wohnstädte wegen ihrer höheren Lage ge nommen. Buitenzorg liegt bereits auf den Vorbcrgen der gewaltigen alpinen Vulkankett«, di« Japan durchzieht. Von hundert Vulkanen sind noch zwanzig tätig. Die 266 m Höhe Buitenzorgs genügen, um nach den Regengüssen, die reg«l- mäßig während des Nachmittags in tropischer Füll« nieder klatschen, «ine« „frischen" Wind zu bringen, der von den Bergen niederweht. Ueber den botanischen Garten Buiten zorgs lesen wir in einer Reiseschilderung: „Dieser Lust garten erhält «inen ganz besonder«» Reiz durch die tiefe Talschlucht von Tjidani. Dasd unkl« schäumende Waffer ist zu beiden Seiten durch dichte grün« Laubwände «ingeschlof- sen. Den höchsten Glanz verleiht das großartige Verg- panorama. Wort« fehlen, um di« wuchtige Majestät dieser Koloss« in ihrer romantischen, »ackenreichen Gestaltuiog -u schildern. Umso tiefer prägen sich die Eindrücke «in, die das Vergbild hervorruft, :oen» nach dem luftreinigenden Ge witter di« gigantischen, mit dunklem Tropengrün bedeckten Maßen aus dem Wolkenschleier hervortreten, während -tü Zauberkünstler Sinclair sperrt den Kanal Maulaffe« des evgllscheu Luftsahrtmluisters vor dem Unterhaus Luftfahrtmintster Sinclair erklärt« laut Reuter am Mittwoch im Unterhaus: „Dis Straß« von Dover ist der deutschen Schiffahrt praktisch versperrt, während britisch« Geleitzügs mit uhr werksmäßiger Regelmäßigkeit durchfahren". Als am 12. Februar -i« deutschen Schlachtschiffe. „Scharn horst" und „Gweiferrau" sowie der Kreuzer „Prinz Eugen" den Kanal passierten und bei den sich entwickelnden Kämpfen aus Se« «nd in der Luft den Briten «ine schwer« Niederlage beigebracht wurde, hielt ganz England den Atem an. Di« niederdrückenden Gefühl«, die unter dem Eindruck dieses stolzen deutschen Sieges all« Engländer bewegten, faßt« kurz darauf Li« Londonor „Limes" tu ihrem Leitartikel in fol gend« Worts zusammen: „Seit dem 17. Jahrhundert ist für den Stolz unserer Seemacht nichts Demütigenderes in den heimischen Gewässern geschehen". Und di« „Daily Mail" stellt« klipp undk lar fest: „Daß ein starker feindlicher Flot- tenverband in der Lage war, bei Hellem Tageslicht durch unser« Meerenge zud ampfen und, so viel wir wissen, gut bavongekommen ist, hat England von Grund auf erschüttert". Es gehört schon die ganze bodenlos« englische Frechheit dazu, wenn sich unter diesen Umständen der britisch« Luft fahrtminister auf die Parlamentstribün« stellt, um groß mäulig die Sperrung des Kanals für deutsch« Schiffe zu ver. künden. Und die mit „uhrwerksmätziger Regelmäßigkeit" den Kanal passierenden britischen Geleitzüge? Der deutsche OKW.-Bericht hat schon oft genug die Antwort aus Liese breitspurig« Erklärung vorweg genommen, wenn er immer und immer wieder in kurzen knappen Worten mitteilte, daß deutsche Fernkampsbatt«rien britische Schiffe im Kanal er folgreich unter Feuer nahmen und zersprengten, sodaß sie schnellstens den eben verlassenen Hasen wieder a»fsuchen mußten. Nicht zu vergessen auch die schneidigen Einsätze unserer Schnellboote, di« schon so manches britische Versor ¬ gungsschiff gerade im Kanal auf den Meeresgrund geschickt haben, nicht zu vergessen auch unsere Luftwaffe, die am Ka nal scharfe Wacht hält. Tatsachen gegen Lügen! Aber was kümmert das den britischen LuftfnhrtSmtnister Sinclair. Er weiß ja am Vesten, waS er den von seinem Herrn und Meister Churchill an starken Tobak gewöhnt«» Zuhörern vorerzählen kann. Di« Welt wird darüber lachen. „Dunkle Tag« für England". Englisches Wochenblatt mahnt z« philosophischer Geduld. In einem Kommentar schreibt di« englische Wochenzeit schrift ,SpHere", auf dem Gebiet des Nachrichtenwesen» feien fetzt dunkle Tage für England angebrochen. Nicht nur, baß eS viel zu viel Nachrichten gebe, sondern vor allere -aß die meisten dieser Nachricht«» für England auch noch ungünstig s«i«n. Nur mit Philosophie könne man sich noch -elfen und mit der Hoffnung, daß di« schlechten Zeiten auch einmal «in End« nehmen. ,Sichere" glaubt, -aß -i« enalihve Bevölke rung am besten daran täte, sich mit dieser philosophischen HvffnUng für das Jahr 1042 zu bescheiden. ES müsse dann nur noch gelingen, di« nachrtchtenhunqrigen Zettungskorre- spondenten sowie bi« "i^rlamentSabgeordneten daran zu hindern, durch dauerndes Fragen n»d Klagen den so gequäl ten Generalen und Ministern immer wieder optimistische oder prahlerisch« Erklärungen heirauSzulockcn. Die Tat sache, baß man immer an unterrichteten Stellen den Satz von der Lage, die man meistern werde, wiederhole, bessere am tatsächlichen Stand der Ding« überhaupt nichts. ES wär« besser mit neuen Enttäuschungen, Rückschlägen und Verschlimmerungen zu rechnen und sich vergegenwärtigen, daß Ser Krieg John Bull einen io großen Happen in den Mund gewürgt habe, daß er ihn im Augenblick kaum drehen, geschweige denn schlucken könne. „Erfolgreicher Rückzug" nicht mehr möglich aeslebl »«Mchelle kam der Mle» I« Wmmm el» Der militärisch« Korrespondent des „Daily Expreß" schreibt zu den Kämpfen in Burma, es wär« sehr verhäng nisvoll, wenn di« Behauptung der Japaner zuträfe, st« hät ten di« von Rangun nach Mandalay führende Eisenbahnlinie abgeschnttten. Denn, so bemerkt der Korrespondent weiter, sämtliche Verteiiütgungsplän« seien darauf abgestellt, Saß man dies« Eifenbahnlint« LiS zum letzten Augenblick frei halt«, selbst wenn das OberkommaivSo bereits nach Man dalay ausgewandert sei, und man habe sich darauf verlassen, baß die Rangun verteidigenden Engländer sich noch recht zeitig nach Mandalay retten könnten. Stimme nun di« japanische Behauptung, daß dies« wichtige Eisenbahnlinie uitterbrochen fei, dann seien die in Rangun verbliebenen Engländer abgeschnttten, da man Rangun als Hafen bereits früher aufgegeben und durch Minen gesperrt habe. Uebergabe ober Veruichtuug. Das Los der auf der Balanga-Halbinsel eiugeschlosseuen USA- und philippinischen Truppen. Uebergab« oder Vernichtung ist, wie Domei au: Mitt woch von der Front auf den Philippinen meldet, das Los der auf der Halbinsel Balanga eingeschlossenen USA- un- philippinischen Truppen, für -i« es ein Entkomiuen nicht gibt. Obwohl die USA-Offizier« ihr« Truppen mit falschen Berichten, wonach der Entsatz unterwegs fein soll, bei Stim mung zu halten versuchen, desertieren die eingeborenen Sol daten in immer größeren Scharen. Nach Aussagen einer am 2«. Februar übergelaufenen Gruppe erhielten di« Phi lippinos seit zwei Monaten kein« Löhnung mehr. Di« Offi ziere hatten ihnen für irgendwann im Februar den sieg reichen Einmarsch in Manila versprochen, aber als der Zeit punkt hsranrückte, wurde lediglich erklärt, daß der Ein marsch verschoben worden sei. Ueberläufer klagten ferner über unterschiedlich« Verpflegung sowie darüber, daß di« Philippinos im Gegensatz zu den USA-Truppen stets in den gefährlichsten Stellungen eingesetzt würden. Philippino- Soldaten, bi« von den Japanern abgeworfene Flugblätter auflafen, wurden streng bestraft. Sie feien außerordentlich überrascht gewesen, aus den Flugblättern den Fall Singa purs zu erfahren. Das Vordringen -er Japaner aus Java. Motorisiert« japanisch« Truppen erreichten in den frühen Morgenstunden des Mittwoch «inen Punkt westlich von Surabaya, wo nach Meldungen -sr „Asahi Schimbun" er bittert« Kämpf« mit den feindlichen Truppen stattfanden, di« verzweifelt« Versuche unternahmen, den Ansturm der Ja paner zum Stehen zu bringen. Der englische Nachrichtendienst baut vor: Lage ans Java immer ernster. Der englisch« Nachrichtendienst bemüht sich, sein« Hörer schon jetzt auf böse Kunde aus Java vorzube- i retten. Er erklärte am Mittwoch früh: Wir haben uns ab gewöhnt zu denken, daß mangelnde Nachrichten unbedingt gut« Nachrichten sein müssen. Di« Lags aus Java wir- immer ernster. Der Kampf wird verzweifelt werden und vielleicht ein bitteres Ende finden. Kein« Evakuierung «iederläudischer Kramen und Kinder ans Java. Wi« der englische Nachrichtendienst meldet, hat bi« britische Admiralität ein« Evakuierung niederländischer i Frauen und Kinder aus Java abgelehnt, da keine Trans portmittel zur Verfügung stäirden. Das Verbot der Eva- kuierung bezieht sich, wie aus den englischen Berichten her» vorgeht, nicht nur aus den Transport zur Sc«, sondern auch auf den Laudtransport. Die holländischen Frauen und Kin der müssen also an Ort und Stelle bleiben, auch ivenn ihr Wohnsitz direkt zur Kampfzoire wird. TapferkeiSmsdaille für di« Tochter des Duce. Mit an deren Rote-Kreuz-Schwestern erhielt auch di« Tochter -eS Duce, Gräfin Edda Ciano, di« Tapferkeitsmedaille für thr Vorhalten beim Untergang des von britischen Fliegern am 14. März 1041 In der Bucht von Valona versenkten jtvlie- uischen Lazarettschiffes „Po".