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Me SachsexAett««« e»thSU die amtliche» Beka»»t«ach«»-e» der «mt»tza»pm««n»i«i»»st Meitze», de» Amrsqericht» «md Dtadtrai» z» Wilsdruff, Fdrstrentamta Tharandt, Finanzamts Rosien ». a. Rr. 93 - 83. Jahrgang. Wilsdruff-Dresden. Freitag 18 April 1924 VoMcheck: Dresden LS1V Trl.«Sdr.: „Sachsen,citun,' » r,— rn«s t»«—at. du 8»»»»»»« »«» »u »«I«» v-ßdefti «»», L V/KS/vM sedee^N n»,e,« Am Gal« »»derer V«Mau, Kn,4 oder sanftster B«trseh«SSnl»^n hat der Bejieher keiner A^nnich ans Liefer»»» Mr ArMo«, »»«- ««M», de» — «Schsen»»», ei»,es and« »ch-j»*»che «<»!,, »u. ».« v««» heilt,,» N Sürsef/vm, Sesm/e, Ä«Me///e v. KrSeSer «nNi,eW>rr»»: die «,rsn»>»»n« »«rie^ar »»»»dp^N,,. dir r^s^ltrnezeile »er m»«che»»ek<mntm»ch«»,en««»««»- »senni«, di« I^sval^« «eklam^Ne t» irrlltche, Teile der zeichn, >«> »aldnsenni,. Nachweis«»,»,edShr 20 »«»- Km/ K?. 6 W.» -m«ahm« di» »ae«i!!-,s »«Uhr. —-t Für die Richtigkeil der durch Fernchs »ber»inrl»e,«nzei,-» »dernehwen mir kein-»eraniie. AedriRabaUrnspench erlisch», wenn derL-n-g durch Ki»m ei»,«,v,e» werde« »»« oder »er Lnsrro,geder in Nonkur» gern«. Ln,ei,en nehme» auch all» iverniittlrm,»stellen enige^ik KÄ/'oM- Vasesze/üms /öl' ^anövr/Ms// Jie RePrstiis;i»»isßn Prüft... Karfreitag. „Sehet, welch ein Mensch!" Diesen Gefühls- ansbruch des römischen Statthalters vermeldet uns das Evangelium Johannes. Der Vertreter Roms, der kalt »md eisern über Menschen- und Völkerschicksale hinschreiten- den, allein auf das Materiell-Nützlich« gestellten Weltmacht, konnte sich solcher Worte nicht erwehren beim Anblick des blutenden Dorngekrönten. Sicher fern von jeder sentimen talen Regung, erkannte der durch die Schule der Erobe rungskriege und der diplomatischen Überlistung abgehärtete Mitvollstrecker römischen Gewaltwillens doch in seinen» disziplinierten Verstände, welches Unrecht vor sich ging, als in der ersten Karwoche derjenige, der gekommen war, die Welt zu erlösen vom Haß und sie zu erfüllen mit gött licher Liebe, zu Tode gemartert wurde durch, Unverstand und Selbstsucht. Welch ein Mensch! Die Erkenntnis des Pontius Pi latus war nicht stark genug, ihn zur befreienden Tat an zustacheln. Die Sorge um das eigene Wohlergehen ließ ihn mit der kläglichen Ausflucht des Händewaschens das mahnende Gewissen einlullen und damit die größte Sünde begehen, die Sünde Wider den heiligen Geist, die nicht ver geben werden kann: das klare Erkennen des Rechten, das geschehen muß, wissentlich unterdrücken. Jener aber, der schuldlos Gequälte, ging unbeirrt leinen schweren Weg zu Ende. Ans Holz der Verbrecher geschlagen, bespien vom Hohn der grausamen Menge, hauchte er unter unendlichen Qualen die göttliche Seele aus, bis zum bittersten Ende durch dieTat seinen Erlöser- gcdanken bekräftigend: Nurindemduselb st stirbst, gibstdudeinenBrüderndasLeben.nurmit persönlicher Aufopferung befreist du die Menschheit! Das ist das, große Opfer und die überwältigende Lehre des Karfreitags, vor der wir heute wieder ehr- fürchtig stehen, anbetend diese Erhabenheit, die, empor schwebend über alle Niederungen des Irdischen, nur in schöpferischer Gotteskraft ihren Ursprung wiederfindet. Welch ein Gegensatz! Hier die weltliche Ehre, ver körpert durch Pilatus, umkleidet mit Amt, Stellung, An sehen und doch ängstlich zurückzuckend in dem Augenblick, wo es gilt, der Gerechtigkeit um ihrer selbst willen zu dienen — dort auf der Stätte der- Schmach, überwältigt von roher Mißgunst, zerfleischt wie ein gehetztes Tier, der Träger und Künder ewiger Weisheit und Güte, verborgen im sterblichen menschlichen Leibe, dennoch freudig seine Aufgabe vollendend bis zum Siegeswort: „Es ist voll- bracht." Es hat kluge Leute gegeben, »md es gibt solche noch, die da sagten: In der Welt der Erscheinungen siegt immer das schlechte Prinzip über das gute! Sie betrachten das als des Wissens letzten Schluß und führen tausend Bei spiele dafür an. Weisen diese Pessimisten nicht auch heute hin auf die Leiden, die unser Volk an die Ränder des Ab grundes drängen, so daß es schier vermeint, nicht mehr errettet zu werden. Und sprechen: Begrabet eure Hoff- nung für alle Zeit. — Trotzdem ist die Wahrheit nicht bei ihnen. Das Kreuz auf Golgatha widerlegt sie und ruft ihnen ein „D e n n o ch" zu, vor dem sie verstummen Müssen. Triumph wuchs aus der Schmach, aus dem ver meintlich erschlagenen Menschensohn hob sich in neuem, un zerstörbarem Glanze die H e r r l i chk ei t G o 1 te s, die alle Widersacher ins Nichts zerstäuben ließ und ihr Zeichen aufpflanzte zum Trost für alle, die da niedrig und ge drückt sind. Dessen wollen »vir uns getrösten am Karfreitag. „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten" spricht der Psalmist. Versuchte Torheit und Blindheit am Karfreitag den Erlöser zu töten, ließ er aus unendltchem Mitleid mit der irrenden Kreatur sein sühnendes Blut hin fließen, so wurde damit nicht erstickt sein Wort und sein Werk. Am dritten Tage gießt die Ostersonne ihr beleben des Licht in ein leeres Grab, der Herr ist siegreich auf- gefahren und gründet seine Troftesbotschaft und sein Reich unerschütterlich. Mag das böse Prinzip eine Zeitlang sich aufblähen und mit seiner Hoffart an die Sterne greifen — es kommt der Tag, da sinkt es zusammen, dasgebundeneRecht sprengtdieFesseln, und wäre es in tiefe Gräber ge worfen. Die Trauer des Karfreitags wird verscheucht von der Osi.rfreude. Gottes Wille und Gottes Treue bleiben (Eigener Fernsprechdienst der „S achsen-Zeitung") Paris, 17. April. Die deutsche Note über die Sachver ständigenberichle ist der Neparationskommission gestern nach mittag um 6 Uhr durch die Kriegslastenkommission überreicht worden. Die Reparationskommission wird voraussrchtlch heute eine Sitzung abhasten, um die deutsche Antwort zu prüfen. Guter Eindruck -er Note in England. (Eigener Fernsp rech dienst der „S a ch s e n - Z e i t u n g".) London, 17. April. In politischen Kreisen hat die deut sche Nole an die Reparationskommission, in der sie sich bereit er klärt, den Sachverständigenbericht als Vechandlungsgrundlage anzunehmen, in ihrer Kürze sehr guten Eindruck gemacht. England und die Vorbehalte Poincares. London, 17. April. „Manchester Guardia" schreibt: Nach den vorgestrigen Erklärungen Macdonalds im Unterhaus über die Annahme der Sachverständigenberichle als Ganzes könne keine Regierung mehr im Zweifel sein über die Politik Englands. Macdonald werde das ganze Unterhaus und die ge samte Nation vertreten. Das Blatt weist weiter darauf hin, daß die verschiedenen von französischer Seite erfolgten Anregungen einer Abänderung der Empfehlungen der Sachverständigen, be sonders in Bezug aus -st Sanktionen und die völlige Wiederher stellung der deutschen Wirssckastskontrolle im Ruhrgebiet und im Rheinland nur im Verhältnis zur Erfüllung der deutschen Ver pflichtungen, dazu dienen würden, die Knechtschaft Deutsch lands dauernd zu gestalten, und gibt seiner Ueberzeugung Aus- druck, daß dis gestrige Erklärung im Unterhause zu dem Zwecke erfolgt sei, ein weiteres Verfolgen dieser verwerflichen Rich tung auszuhalten. (W. T. B.) Mnedonuk- beim frovzösiscken Botschafter Paris, 17. April. Der französische Botschafter in London hat gestern zu Ehren Macdonald einen festlichen Empfang ver anstaltet. Deutsch-russiscke KansnlatskonvenLion. Moskau, 17. April. Der Rat der Volkskommissare hat soeben die deutsch-russische Kvnsulatskonvention genehmigt. Da noch ergänzende Abkommen in Aussicht gestellt wv.drn sind, über die zur Zeit Verhandlungen schweben, wird bi« offizielle Anerkennung der Konvention später erfolgen. Von den russisch-englischen Verhandlungen London, 17. April. Die englisch-russische Konferenz ist heute nachmittag zu einer Sitzung zusammengetreten. Man ist aber über die Erörterung der Tagesordnung und der Verhand lungsgegenstände nickt hinausgekommen. Die nächste Sitzung findet am 24. April statt. Ein sranzösisch-jugoslavisches Defeusiv- bündnis. Paris, 17. Aril. Der Belgrader Korrespondent des Matin erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß zwischen Frank reich und Jugoslawien anläßlich des Besuches, den -er König von Serbien in Begleitung seiner Gattin Millerand im Mai abstatten wird, ein Defentivbündnis abgeschlossen werden wird. Plänen der Sachverständigen zuzusichern." Die Note der Repavationskommiffion vom 11. April lautet: Die Reparationskommission, die von "den Sachverstän digengutachten Kenntnis genommen -hat, sieht in ihnen -eine praktische Grundlage für die schnelle Lösung des Reparations- pcoblems. Sie ist deshalb schon jetzt geneigt, innerhalb ihrer Zuständigkeit die Schlußfolgerungen der Gutachten zu billioen und deren Methode anzunehmen, um die Durchführung des Programms der Sachverständigen zu erleichtern und zu be schleunigen. Die Reparationskommission beabsichtigt, den beteiligten ReE-ungen die Schlußfolgerungen der Gutachten, soweit sie in ihre Zuständigkeit fallen, zur Annahme zu emp fehlen. Die Reparationskommission hält sich jedoch für ver pflichtet, ihre Zustimmuna und ihre Initiativen zurückzustellen, bis sich die deutsche Regierung bereit erklärt, an den Plänen dar Sachverständigen mstzuarbeiten und zu -diesem Zwecke wird- sie die deutsche Regierung am Donnerstag, den 17. April an- hören, wenn die deutsche Regierung es nicht vorzieht, eine schriftliche Antwort zu geben. MacHonaia über tiemlcke Miisrbett. — Wichtige krklärungev Ser englischen MinisterpriWenten. Die Ausrufung der Republik in Griechenland (Eigener Fernsprechdienst der ,S a ch se n- Z eit ung".) Paris, 17. April. Der griechische Geschäftsträger hat gestern der französischen Regierung von -er Ausrufung -er Re- publik Griechenland Mitteilung gemacht. Englands Kamps gegen die Schutzzölle. (Eigener Fernfprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) London, 17. April. Die Presse setzt den Feldzug gegen die Aufhebung der sogenannten Mac Kenna-Zölle und Anti- Dumping-Zvlle fort unter Hinweis auf die Tatsache, daß die von diesen Zöllen geschützte Industrie bessere Arbeitsbedingungen ausweise, als die übrigen Unternehmungen. Zum amerikanisch-japanischen Konflikt. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) Washington, 17. April. Die Haltung des Senats hat gestern vormittag beträchtliche Verkäufe japanischerStaatspapiere zur Folge gehabt. Die japanische Devise wurde mit 41,10 no tiert, was einen Baisserekord darstellt. Tokio, 16. April. Die japanischen Zeitungen äußern ihren Unwillen über die Sprache, die gewisse Amerikaner führ ten, und fordern das amerikanische Voll auf, sich über den Ernst der Lage Rechenschaft abzulegen. Der Minister des Aeußeren Baron Matsui erklärte, daß die Anwendung des Ouolensystems durch Amerika und des soge nannten Gentlemanabkommens durch Japan die wirksamste Kontrolle der Auswanderung darstellen würde. Er sprach die Hoffnung aus, daß Amerika nichts unternehmen werde, was die freundschaftliche Gesinnung der Japaner gegenüber den Ber einigten Staaten zu schwächen geeignet wäre. Der Pariser japanische Botschafter bei Poincare Paris, 17. April. Der japanische Botschafter hat gestern nachmittag Poincare einen Besuch abgestattet. Der diploma tische Mitarbeiter der „Daily Mail" behauptet, daß die Unter redung -et schwierigen zwischen Amerika und Japan anläßlich des Einwanderungsproblems geschaffenen Lage gegolten habe. Auch Kanada plant eine Einwanderungs sperre. N e u y o r k, 17. April. Nach Meldungen aus Otawa be schäftigt sich bas kanadische Parlament gegenwärtig mit Maß-- nahmen zur Verhinderung der japanischen Einwanderung. Verhaftung eines demokratischen Senators. Washington, 17. April. Dem „Neuyork Herald" zu- ' folge steht die Verhaftung des Senators Wheeler der der demo kratischen Partei angehört, bevor. Er wird beschuldigt, im Zu sammenhang mit dem Petroleumskandal seiner Zeit bei der Ver gebung der Konzessionen Bestechungsgelder angenommen zu haben. ' -voraus-sehen, -aber so viel kann ich bestimmt erklären, daß die Verhältnisse zu einer Regelung heute besser stehen, als zu der Zeit, als wir die Regierung übernommen haben. Bezüglich der Rolle, die Deutschland -bei den Reparationsverhandlungen zu spielen hat, -erklärte Macdonald, er habe nie verheimlicht, der festen Ueberzcugung zu -fein, daß in allen Verhandlungen mit Deutschland eine freiwillige Mitarbeit -es Reichs notwendig ist. Es wäre eine Verrücktheit zu glauben, einem anderen Lande einfach seinen Millen aufzwingen zu können. Wir müssen uns, sagte der englische Premier, dstses Land freundschaftlich näher bringen und von dem gegenseitigen Willen beseelt sein, die beiderseitigen Versprechungen zu halten. Die von -den Alliier ten befolgte Politik hat -die -demokratischen und pazifistischen Ideen in Deutschland gefördert. Ich möchte meine Kollegen da von überzeugen, -daß man jedem Land, auch Deutschland seine Entwicklungsfreiheit lassen muß/ Im weiteren Verlauf der Unterredung erklärte -der englische Ministerpräsident über -die Frage der Abrüstung, daß er im Prinzip für eine allgmeine Ab rüstung sei. Da aber eine Einigung zwischen den Alliierten und den europäischen Staaten in diesem Punkte noch nicht zustande gekommen ist, sind die Länder -und auch England dazu genötigt, ihre Abrüstungen zu vervollkommnen. Wenn, so erklärte er weiter, unsre Außenpolitik scheitern würde, so würden wir in -Europa einer -neuen Völleru mgruppierunq beiwohnen, in der die Annäherung von Deutschland und Rußland eine große Nolle spielt. Die'Umstände könnten uns zu einem neuen Weltkricgs- anfcmg führen. Vm weiteren Verlauf der Unterredung ver breitet sich Macdonald über seine Politik und erklärte vor allem -die lange Reihe der Streiks in England mit den Lohnabzügen, die die Arbeiter unter der Regierung seiner Vorgänger zu er tragen hätten, zusammenhängend. ewiglich. k«. VW Lex» aer äwlMn Mmn Berlin, 16. April. Der Vertreter -der deutschen Kriegs- ! lrstenkommifsion in Paris übergab heute -der Reparalivnskom- Missi-on folgende Note: „Die -deutsche Regierung beehrt sich den Empfang -der Note -der -Reparationskommission vom 11. April über idle von Paris, 16. April. Der -englische Premierminister hat -m einer Unterredung, die er dem Direktor des New-Lea-der ge währte, folgende Erklärungen gemacht: Ich kann eine direkte und beschleunigte Regelung -der europäischen Probleme nicht den Sachverständigen erstatteten Gutachten zu bestätigen. Auch die deutsche Negierung sieht in '-d-ftsem Gutachten eine prak tische -Grundlage für- -die schnelle Lösung -des Reparations- Problems. Sie ist deshalb bereit, ihre Mitarbeit an den