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» Ztrn Pfund Surger »e bei Proben Mehl- erschle- l geb. 26 I. i Häm I. ß kon- H fache ei aus- er Fall sarttge anenser Reisen, »rtien, s stau- »0 mit l- vorh. rchr vuir. Beste l- ;eben. ertrifft n Bauer Oskar Billigste Tageszeitung im Erzgebirge iS. Jahrgang Nr. 128 Sonnabend, den 12. Angnst 1899 Verantwortlicher Redakteur: Greift Ftenk«, Aue IErzgebirges Redaktion u. Spedition: Au«, Marktstraße. Inserat« die einspaltige Petitzeile IO Pf--, amtliche Inserate die Corpus Zeil« 25 Psg., Reklamen pro Zeile 20 Psg. Bei 4 maliger Ausnahme 2v«/o Rabatt. — Bei größeren Inseraten >. mehrmaliger Ausnahme wird entsprechend höherer Rabatt gewährt. Alle Postanstalten und Landbriesträge» nehmen Bestellungen an. Erscheint täglich Nachmittags, außer an Sonn- u. Feiertagen. — Preis pro Monat srei ins Hau« 20 Psg., auswärts 25 Psg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspicgel" 5 Psg- mehr. — Bei der Post abgcholt pro Vierteljahr 1 Mk. — Durch den Briesträger 1.40 Mark. AukrtjM Heilung Tageblatt für die Stadt Aue und Umgebung rluerttz«1'Ae»t»»irg erscheint jetzt täglich, k o st e t PPS rttsirnt nur SO Pfennige. rl«» Olle* Welt. * Berlin, 10. Aug. Der „Nordd. AUg. Zeitung" zufolge erhielt der in den Fürstenstand erhobene Graf Münster den Namen eines Fürsten von Der neburg. * Der Streik der Bautischler in Berlin, der be- reitS vor einige» Tagen angekündigt wurde, dürfte einen großen Umfang annehmen. In der letzten beschließenden Versammlung waren gegen 2050 Ge sellen durch 125 Delegirte vertreten. * Die Herzogin von Albany wird in den nächsten drei Jahren fast ausschließlich in Deutschland wohnen. Der junge Herzog wird im Winter in Stuttgart unterrichtet werden und erst später nach Dresden und Kassel gehen. * Auch in Bayern selbst werden aus dem soziali stische» Lager Stimmen gegen das Kompromiß der Landesparteileitung mit dem Zentrum laut; so aus der Pfalz. * Ischl, 10. August. Kaiser Franz Josef ist von dem Jagdausflug nach Radmer wieder hierher zurück- gekehrt. ' * Graz, 10. August. Nachdem die Statthalterei die Bildung einer altkatholischen Gemeinde in Graz verboten hat, beabsichtigen die Altkatholiken zum Protestantismus überzutreten. * Die geheime Verhandlung im Dreyfus-Prozeß wurde vorgestern fortgesetzt. Nachdem der Zugang zum Militärgesängnis und zum Lyceum völlig ab gesperrt worden war, passirte DreysuS gegen 6 Uhr früh die Straße. Bald daraus trafen auch die Mitglieder des Kriegsgerichts ein. Hinter dem absperrenden Militär hatten sich zahlreiche Neugierige angesammelt, die sich aber bald wieder zerstreuten. — Die nächste öffentliche Sitzung des Kriegsgerichts in Rennes wird am Montag stattfinden, und zwar soll die Verschiebung der öffentlichen Sitzung dem Gesundheitszustand Dreysus zuzuschreiben sein, der auch den Vorsitzenden des Kriegsgerichts beunruhige. Dieser habe Dreysus einige Tage Erholung gönnen wolle». * Rennes, 10. August. Wie verlautet, ist das Studium des geheimen Dossiers sür Dreysus günstig ausgefallen. * Die Verteidiger Dreysus' sind von dem Ergeb nis der ersten Sitzung kehr befriedigt. * Delcasse erklärte, daß die Regierung sich streng enthalten habe, das Kriegsgericht in Rennes zu beeinflussen. * London, 10. August. In einer königlichen Botschaft wird erklärt, daß die den Engländern in Südafrika geschaffene Lage aushören müsse. * London, 10. Aug. Die „Exchange Telegraph Company" meldet: Mehrere britische Fußregtmon- ter erhielten Befehl, sich zur Einschiffung nach dem Kap bereitzuhalten. — Der Volksraad traf die nö- Ligen Maßregeln sür die etwaige Verkündigung des Belagerungszustandes sür ganz Transvaal. Die Forts von Pretoria werden verstärkt. * Newyork, 9. August. General Meritt erhält da- Oberkommando aus den Philippinen, General OtiS wird Militärgouverneur in der Stadt Manila. Gegen Oktober werde die Armee auf den Philippinen 48 000 Mann stark sein. Ihre Operationen würden sich zuerst auf die Insel Luzon beschränken. — Die Aufständischen in San Domingo nahmen Dugupa ein. * Bulawayo, 9. Aug. Oberst Plumer mit acht Offizieren vom Generalstab ist gestern Nacht hier eingetroffen. * Der Prozeß wegen des Attentats aus König Milan ist um 20 Tage verschoben worden. * Konstantinopel, 9. Au; ust. Da die Pforte beab sichtigt, Verhanolungen wegen Erneuerung der ab lausenden Handelsverträge einzuleiten, ist die Kom mission, welche seiner Zeit zur Beratung der Han- delsverträge ernannt worden war, neuerdings ein gesetzt worden. Die Kommission hielt heute eine Sitzung ab. 8 Verkannt. Ein Besitzer in R. bei Lötzen in Ostpreußen hatte zwei Hundertmarkscheine verloren. Am Morgen sand eine Dienstmagd dieselben. ,Lange betrachtete sie die „blauen Brider", freute sich kind lich darüber, zeigte sie auch eikstim anderen Mädchen, und sie wollten nun die Scheine im Kochherd ver brennen. Zufällig kam die Wirtin hinzu und verhinderte das. So gelangte der Besitzer wieder zu seinem Gelbe. Das originellste an der Sache war, daß die beiden Mädchen die Scheine für „Hexenbilder" gehalten hatten und aus Furcht, behext zu werden, diese durch Feuer vernichten wollten. 8 In Kinten bei Memel ist in der letzten Nacht bei dem Brand eines Wohnhauses eine ans 6 Per sonen bestehende Familie verbrannt. 8 Ein Duell zwischen zwei Offizieren des Ula- nenregiments Nr. 10 sand in dem zwischen den Ortschaften Hennigsdorf und Mosnitz bei Könitz in Westpreußen liegenden Kiefernwäldchen statt. Bei dem Duell wurde gleich beim ersten Kugelwechsel der Leutnant Gras von der Schulenburg von dem Rittmeister Grafen zu Solms durch einen Schützin den Leib verwundet. 8 In der Nacht zum Mittwoch brannten in Steinbach bei Schleusingen fünf Häuser nieder. Eine achtzigjährige Frau ist in den Flammen um» gekommen. 8 Frankfurt a. M., 10. Aug. In Karspach (Elsaß) erschlug der Arbeiter Klein sein« vierjährige Tochter mit einem Hammer. tz Buchhorst ^Reg.-Bez. Magdeburg), 10. August. Hier wurde die Witwe Fielitz in ihrem Bette er mordet aufgefunden. Das Geld wurde geraubt. Vom Thäter sehlt jede Spur. 8 Beim Exerzieren der 7. Kaoalleriebrigade auf dem Truppenübungsplatz bei Loburg stürzte am ersten Tage der Kommandeur des 10. Husarenregi ments aus Stendal Oberst Festenburg > Packisch so unglücklich, daß er an der linken Hüfte heftige Kontusionen erlitt. Bei einer Attacke stürzte dann der Stabstrompeter mit dem Pferde und kam unter dieses zu liegen, wobei ihm seine Signaltrompete mehrere Rippen der linken Seite eindrückte. Außer dem sind noch etwa 20 Soldaten vom 16. Ulanen regiment und vom 10. Husarenregiment gestürzt. 8 In Mainz ist der Pionierleutnant Fiebig aus Halle bei Hochheim mit dem Rad gestürzt. Der Säbelkorb drang dem bedauernswerten Offizier in den Leib, sodaß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. 8 In der Nähe der Station Wollersdorf der österreichischen Staatsbahn wurde auf dem Bahn geleise eine verlötete Blechbüchse, die mit Spiritus gefüllt war und die Leiche eines sieben Wochen alten Kindes enthielt, ausgesunden. Man glaubt, daß ein Passagier diese Büchse aus dem Zug heraus geworfen habe. § In Braunschweig sind gegen 100 Soldaten, meist 92er, unter Fiebererscheinungen und teilweise Erbrechen erkrankt. tz Auf dem Hose des Gefängnisses von Baltimore (V. St.) sind unlängst vier Neger auf demselben Gerüst htngerichtet worden. Drei von ihnen waren zum Tode verurteilt worden, weil sie gemeinschaftlich eine junge Negerin ermordet, der Vierte weil er sein Weib zu Tod« gepeitscht hatte. Die Hinrichtung sollte morgens um 9 Uhr stattfinden. Die Geistlichen spendeten den Verurteilten den letzten Trost, dann legte der Sheris ihnen die Schlingen um den Hals und der Henker stieß sie vom Gerüst herunter. Bei dreien trat der Tod fast auf der Stelle ein. Beim Herunterstoßen vom Gerüst war ihnen durch den Anprall an das Holz die Wirbelsäule gebrochen worden. Gardner wurde langsam zu Tode gewürgt. Die Kappe, welche sein Gesicht bedeckte, hatte sich verschoben, sodaß die Zuschauer seine gräßlich ver zerrten Gesichtszüge sehen konnten. 8 In Oporto ist die Pest ausgetreten. Am Dienstag wurden sieben Todesfälle konstatiert. 8 London, 10. Aug. Der Dampfer „East Lo- thian" wurde bei Plymouth von einem Kriegs schiffe in den Grund gebohrt. Ein Teil der Mann- schäften wurde gerettet. 8 Folkestone, 12. Aug. Ein französisches Fi scherboot wurde bei Dungeneß gesichtet. Das Ka- nonenboot „Leda" gab einen blinden Schuß ab, um das Boot zum Beidrehen zu bringen, was das Fischerboot nicht beachtete. Darauf gab das Kanonen boot einen scharfen Schuß ab, durch den ein Fran zose getötet wurde. Aus Aue und Umgebung. Aue, den II. August 1899. -- Oeffentliche Sitzung des Stadtverordneten kollegiums zu Aue sand gestern Nachmittag 6 Uhr statt. Herr Vorsteher Hiltmann eröffnete dieselbe kurz nach 6 Uhr und verlas den erste» Punkt der Tagesordnung: Einlegung von 60er Wasserleitungs rohre in Straße 6. Herr Horbach fragt an, ob es sich nicht empfehle, die Gasleitung mitzulegen. Der Posten von 400 Mk. wird einstimmig genehmigt. — 2. Punkt: Einlegung von 60er Wasserleitungs- rohre in Straße 20, Kosten 350 Mk. Herr Reuyel und Herr Horbach srageN nochmals an, wegen gleichzeitiger Einlegung von Gasrohren. Herr Stadt rat Becher betont, daß es sich nicht empfehle, die bei- den Leitungen zu gleicher Zeit über einander zu legen, denn das Erdreich setze sich mit der Zeit und dann erfolgten meistenteils beim Gas, weil derselbe höher liegt, Rohrbrüche, und erfolgen Rohrbrüche beim Wasser, so spülte das ausströmende Wasser auch das Erdreich bei den Gasrohren mit fori und es erfolgten dann bei beiden Rohre Brüche. Herr Günther empfiehlt aus eine Seite Gas, aus die andere Wasserleitung, desgleichen Herr Vorsteher Hiltmann. Herr Bürgermeister Dr. Kretzschmar betont, daß es sich nicht empfehle, des leichten Bruches wegen, beide Rohre über einander zu legen. Die Kosten werden einstimmig genehmigt. — Punkt 3: Einlegung von 80er Wasserleitungsrohren in der Göthestraße wird vom Ausschuß beantragt, statt der 80er l25er Rohre einzulegen und zwar von der Sandbrücke, Schillerstraße, schneebergerstr., über die neue Brücke bis zur Bahnhofstraße, es sind erforderlich 500 m bei einem Kostenaufwand von 5400 Mk. Herr Stadtrat Becher giebt hierzu oie näheren Details. Das Kollegium bewilligt die 5400 Alk. einstimmig. Zu Punkt 4: Einlegung von 80er Wasserleitungs rohre in die Carolastraße, Kosten ^00 Mk., fragt Herr Horbach an, ob der Kostenersparnis wegen nicht das GaS gleich mit gelegt werden könne. Etwas Be stimmtes kann darüber nicht gesagt iverden und die Kosten werden bewilligt. — Punkt 5: Reparatur des Vierer- und Neunerofens der Gasanstalt. Nach Einholung verschiedener Anschläge beantragt der Ausschuß für ersteren 1200 Mk„ für letzteren 2800 Mk., der Rat beantragt für beide 4000 Mk. und die Kosten sür die Unterbauten. Herr Horbach de- taillirt die Forderung und bemerkt, daß sich die Kosten des Unterbaues auf keinen Fall voraus be stimmen lassen. Herr Georgi will eine gewisse Summe ausgeworfen haben, Herr Horbach betont nochmals, daß das in diesem Falle nicht geht. Herr Bürgermeister Dr. Kretzschmar bemerkt dazu, eine Summe sestzusetzen, habe gar keinen Zweck, denn ist der Unterbau wirklich schlecht, so müssen die Kosten so wie so bewilligt werden. Die Forderung von 4000 Mk. und die ^Kosten sür den Unterbau werden bewilligt. —ES entspinnt sich «ine länger« 'S