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WabenauerAnzeiger Zeit« siirMmdi, Seismdars, Sch, Sbmmims, Wan, SpcchW asm. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., sür auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg-, tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktton, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. v Nummer 109. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 14. September 1916. Fernsprecher: Amt Denben 212V 29. Jahrgang. Der erste Tug an der Mankansssteste in Wem. Wie es war? So ein Drängen und Stoßen wie ehedem am Fleischerladen oder jetzt noch an der Butter verkaufsstelle oder so ein Rennen wie zum Milchmann in den frühen Morgenstunden war es nun gerade nicht, aber es war ein flottes Kommen und Gehen, es war ein vielversprechender Anfang. Einige waren schon vor der Eröffnung da, und dann gab einer dem anderen die Tür in die Hand. Es brachte manch junges Mädchen ihr Halskettlein oder ihren Ring, aus buutbeklebtem Schäch telchen nestelte das zittrige Mütterlein ihr einziges Schmuckstück, die trauernde Witwe legte teure Erinnerungen auf dem Altar des Vaterlandes nieder und manch eine, die ohne Murren ihren Sohn hergegeben, opferte auch willig ihr Gold fürs Vaterland. Und das Ergebnis des ersten Tages hatte abends r/,10 Uhr den Wert von 1111,01 Mk. erreicht, außerdem waren 550 Mk. an gemünztem Golde abgegeben worden. Für den Anfang gewiß eine schöne Stange Goldes, die abgeliefert werden kann. Aber es gibt noch viele, die ihren Schmuck, die Gold zurückhalten. Gold schmückt jetzt nicht mehr! Es ist eiserne Zeit! Keiner denke, auf ihn kommt es nicht an, der andere möge hingehen. Das Vaterland ruft alle. Darum ruft und bittet die Goldankaufsstelle dringlich: Ihr deutschen Männer und Frauen bringt uns eueren Goldschmuck, bringt eure goldenen Uhrketten, Broschen, Anhänger, Armbänder, Ringe und Ohrringe, Schlipsnadeln, Brillenfassungen, Uhrgehäuse, auch die kleinsten Teile oder Beschläge bei Haarketten und anderes mehr zur Ankaufsstelle. Der 2. Ankaufstag ist Dienstag, den 19. September, nachm. 3—6 Uhr im Rathause zu Rabenau. Danken wird man euch, und preisen, wenn ihr es verkaufen wollt! Draußen kämpft die Faust von Eisen Und daheim die Hand voll Gold! Der Ehrenausschuh für Goldankauf für Rabenau und Umgegend. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 13. September 1916. * Pilzvergiftung. In tiefe Trauer wurde eine hiesige Familie versetzt. Der Tapezierer Max Paufler hatte sich am Freitag in den Wald begeben, um Pilze zu sammeln. Obwohl Paufler ein guter Pilzkenner war, müssen sich unter den gesammelten Waldchampions einige giftige befunden haben (vermutlich Knollenblätterschwamm). Nachdem Paufler von dem Pilzgericht gegessen hatte, stellten sich alsbald Vergiftungserscheinungen ein. Obgleich sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wurde, ge lang es doch nicht, ihn zu retten. Nach anfänglicher Besserung trat eine Perschlimmerung ein und am Mon tag erlag er der Vergiftung. Das Schicksal der Familie wird um so mehr bedauert, als Paufler in den Kämpfen fürs Vaterland schwere Verwundungen davongetragen hatte, von denen er nun wieder genesen war. Seifersdorf. Ein für das Elektrizitätswerk ander Maltersperre bestimmter Waggon Briketts langte gestern in brennendem Zustande hier an. Der Brand war be reits in Hainsberg bemerkt worden, der Waggon wurde jedoch bis hierherbefördert. Auf hiesigem Bahnhof wurde die Ablöschung besorgt. Seifersdorf. Auszeichnung. Dem Unteroffizier Arthur Ou einer, Besitzer des Kurhauses hier, bei einem Betonbau-Kommando, wurde die Friedrich August-Me daille in Silber verliehen. Wendischcarsdorf. Die Wendischcarsdorser Heide ist jetzt reich an nahrhaften Pilzen, und da ist es erfreu- lich, daß bei der herrschenden Lebensmittelknappheit viele Leute, besonders Frauen und Kinder, von nah und fern tagtäglich in diese ausgedehnte Waldung kommen, um das beliebte Volksnahrungsmittel zu sammeln und sich Vorräte für den kommenden Winter zu sichern. Hainsberg. Dem Schulknaben Kurt Erich Englert wurde für die von ihm am 26. April und I I. Juni unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung von zwei Kindern aus dem Weißeritz-Mühlgraben die Silberne Lebensrettungsmedaille verliehen. Dresden. Wahre Pflaumenkämpfe finden seit Festsetzung der Höchstpreise in den Dresdner Markthallen statt. Sobald eine Frau mit Pflaumen erscheint, ist sie von einer Schar Händler und Händlerinnen umringt, die ohne weiteres die begehrten Früchte mit Beschlag belegen. Das übrige Publikum kommt nicht dagegen auf. Dresd ner Blätter wundern sich, daß es sich derartige Zuständ? gefallen läßt. Dresden. Ein Fall zur Warnung. Das Schöffen gericht verurteilte den in Leubnitz-Neuostra wohnenden Eisenbahnmechaniker Fuhrmann wegen Bestechung zu 500 Mark Geldstrafe oder 50 Tagen Gefängnis. Mit der Bitte, seinen Schwager beim Militär zurückzustellen, sandte Fuhrmann an den betreffenden Feldwebel einen Brief mit 900 Mark Inhalt, ohne jedoch seinen Zweck zu erreichen. Bannewitz. Das Rittergut Cunnersdorf bei Banne witz ist von der Treuhandbank wieder verkauft worden. Der Käufer soll ein Fabrikbesitzer aus der Leipziger Gegend sein. Frauenstein. Eine sinnige Gabe erhielt die hiesige Stadtgemeinde von dem seit Kriegsbeginn im Felde stehenden Pionier Bildhauer Philipp Böhme von hier. Er hat in feinen spärlichen Mußestunden auf einem Block von Champagnerkreide eine Abbildung seiner Heimatstadt mit Schloß und Burg und dem „Unsere liebe Frau" dar stellenden Stadtwappen kunstvoll ausgeführt. Die Gabe wird im Amtszimmer des Bürgermeisters unter Glas und Rahmen Aufstellung finden. Altenburg. Aus einem Zuge der Leipzig—Hofer Bahn entsprang bei voller Fahrgeschwindigkeit der Land sturmmann Zahn aus Zwickau, der wegen verschiedener Diebstähle nach Leipzig gebracht werden sollte. Er zog sich durch den Sprung einen schlimmen Beinbruch zu und wurde, nachdem der Zug zum Stehen gebracht wor den war, wieder festgenommen und in das Garnison lazarett eingeliefert. Bischofswerda. Wegen verbotenen Verkehrs mit Kriegsgefangenen wurden hier zwei Mädchen vom Schöffengericht zu 10 Tagen Haft verurteilt. Sie hatten sich vor der Kaserne aufgestellt und mit gefangenen Offi zieren Unterhaltung gepflogen. Auf erstattete Anzeige be strafte sie der Stadtrat mit 2 Tagen Haft. Sie legten Berufung ein und erhielten 10 Tage. Aus den Verlustlisten. Pöge, Paul, Obernaundorf, vermißt. Tittel, Paul, Großölsa, ins. Krankheit ch. sucht fort Färberei jui. ^aiiimck, Hainsberg. Warbeiter suchen Svkmittt L Vo, Einige lUNkinönschsitef suchen knnst IVoIE L Oi«. k^absnau, KöniZ ülbsrt-tlötfs. NontuK, äon 18. 8eptdr., ad6nä8 81/2 Ilstr (Kirmes): Gastspiel der TtzMgeseWsi Mr. Fritz Ward. Neuheit! Alleiniges Aufführungsrecht für hier! Schauspiel in 4 Akten nach dem Roman in den „Dresdner Neuesten Nachrichten" von Anny v. Pauhuys. fWM" Das Stück wurde in Dresden jetzt wochenlang vor aus verkauften Häusern aufgeführt. MU Preise der Plätze: Im Vorverkauf im Zigarrengeschäft von Otto Heinrich und im Theaterlokal: Sperrsitz (num.) I Mk., 1. Platz 80 Pfg., 2. Platz 50 Pfg. — An der Abendkasse: Sperrsitz 1,25 M-, 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 60 Pfg., Gallerte 30 Pfg. Militär zahlt auf allen Plätzen halbe Preise. Aweim Lag kür WäMM in Habens» Mnstaz den 18. September, nachm. z bis 8 Uhr, im Ralhanse, 1. Stach links! Piekersostüttert erhielten wir staute die sostrnorrdioste Nuestriostt, dass mein inniAst- xestestter, unverAesslioster ^jünAster 8ostn, unser liester Bruder und 8estwnA6r kottZer Kpenaliikr-Kegiment Ur. I0Ü, 9. Komp, in den steissen Lürnptsn am 4. 8epteinster durest Xoptsestuss den Heldentod türs Vater land erlitten stat. In tiel8teni Lestnrer? Bustenau, 13. Lepternster 1916. öie tiefti'auki'näk Butten nebot allen Mnierbliebenen und Ross Qsststot Ssitsrsdorf. Sonntag, den 17. September (Erntefest), 6VO8868 Uilitür-Kon26rt, ausSekäbit v d Kapelle des 1. Lr8 -Butl 2. Ltren.-Iies Nr. 101. Leitung: Feldwebel Reiche. Anfang 8 Uhr. Boro. 40 Pfg. Kasse 50 Pfg. Militär 30 Pfg. Einen zahlreichen Besuch sieht entgegen Hochachtungsvoll k 6ret286stel sucht die Färberei Dulins Lalliniost, Hainsberg. Reichhaltiges Lager in LMiMu.riMi'etten Fritz Pfotenhauer. MllMMWM empfiehlt Fritz Pfotenhauer.